Die Aktienmärkte in Europa haben nach Ansicht des Schweizer Bankhauses Julius Bär auf Jahressicht ein Potenzial von 10 bis 15 Prozent. Dies dürften die US-Werte nicht erreichen, erklärten Gerhard Grebe, Chefstratege im Investment-Bereich der Julius Bär Kapitalanlage AG in Frankfurt sowie Gérard Piasko, Chief Investment Officer des Private Banking der Vermögensverwaltung.
Bei den europäischen Werten seien diejenigen besonders aussichtsreich, die am ehesten von einer Konjunkturerholung und verbesserten Kapitalmarktaussichten profitierten. Außerdem seien die europäischen im Vergleich zu den amerikanischen Aktien "noch unterbewertet".
Zykliker gefragt
Zu den Favoriten von Julius Bär zählen zyklische Konsumgütertitel wie Unilever, Lagardère und Gerry Weber, Renault und Industrie-Werte wie Buderus und MG Technologies. "Attraktives Kurspotenzial" weisen die Experten außerdem der Deutschen Bank, der HypoVereinsbank, der Depfa, Swiss Re und Axa zu.
Wachstum von 0,7 Prozent erwartet
Allgemein werde die Aufwärtsentwicklung an den europäischen Börsen von der Konjunktur getragen, sofern die Wahlen in Europa, die Tarifpolitik der Gewerkschaften und der Konflikt zwischen den USA und dem Irak die Marktentwicklung nicht beeinträchtigten: Grebe erwartet, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Euroraum in diesem Jahr um 0,7 Prozent steigen werde, in Deutschland immerhin um 0,5 Prozent.
Nach seiner Ansicht könnte die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank jedoch expansiver sein: Die Industrieproduktion sei nicht so hoch wie sie sein sollte. Dafür lasse die Inflation in der Eurozone nach. Nach Grebes Ansicht wird die EZB deshalb die Zinsen "länger niedrig halten als die Märkte jetzt erwarten".
"Bescheidenes Potenzial" für US-Aktien
Piasko schätzte die Bewertung der US-Aktien im Vergleich zu Anleihen als "nicht sehr attraktiv" ein. Vor allem die Kurs-Gewinn-Verhältnisse der Technologiewerte seien immer noch doppelt so hoch wie die des Gesamtmarktes. Er erwartet nun "bescheidenes Kurspotenzial" bei einem moderaten Wachstum der Wirtschaft. Die Konjunktur werde davon profitieren, dass die Lagerbestände abnähmen und kurzfristig in der Rüstungsindustrie mehr als bisher investiert werde.
"Creative Accounting" verunsichert
Der Lagerabbau werde eine bessere Auslastung der Industriekapazitäten nach sich ziehen. Damit würden auch mehr Rohstoffe benötigt. Mit einem nachhaltigen Aufwärtstrend wie in den 90er Jahren rechnet Piasko dennoch nicht. Die Amerikaner würden zu wenig konsumieren, und die Arbeitsmarktsituation verunsichere ebenfalls. Nun werde das Konjunkturbild auch noch von der Enron-Krise überschattet und lasse das Vertrauen der Anleger schwinden. Zugleich warnte Piasko: Viele Unternehmen hätten den Spielraum des "creative accountings" überschritten.
(Quelle: manager-magazin.de)
So long,
Calexa
Bei den europäischen Werten seien diejenigen besonders aussichtsreich, die am ehesten von einer Konjunkturerholung und verbesserten Kapitalmarktaussichten profitierten. Außerdem seien die europäischen im Vergleich zu den amerikanischen Aktien "noch unterbewertet".
Zykliker gefragt
Zu den Favoriten von Julius Bär zählen zyklische Konsumgütertitel wie Unilever, Lagardère und Gerry Weber, Renault und Industrie-Werte wie Buderus und MG Technologies. "Attraktives Kurspotenzial" weisen die Experten außerdem der Deutschen Bank, der HypoVereinsbank, der Depfa, Swiss Re und Axa zu.
Wachstum von 0,7 Prozent erwartet
Allgemein werde die Aufwärtsentwicklung an den europäischen Börsen von der Konjunktur getragen, sofern die Wahlen in Europa, die Tarifpolitik der Gewerkschaften und der Konflikt zwischen den USA und dem Irak die Marktentwicklung nicht beeinträchtigten: Grebe erwartet, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Euroraum in diesem Jahr um 0,7 Prozent steigen werde, in Deutschland immerhin um 0,5 Prozent.
Nach seiner Ansicht könnte die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank jedoch expansiver sein: Die Industrieproduktion sei nicht so hoch wie sie sein sollte. Dafür lasse die Inflation in der Eurozone nach. Nach Grebes Ansicht wird die EZB deshalb die Zinsen "länger niedrig halten als die Märkte jetzt erwarten".
"Bescheidenes Potenzial" für US-Aktien
Piasko schätzte die Bewertung der US-Aktien im Vergleich zu Anleihen als "nicht sehr attraktiv" ein. Vor allem die Kurs-Gewinn-Verhältnisse der Technologiewerte seien immer noch doppelt so hoch wie die des Gesamtmarktes. Er erwartet nun "bescheidenes Kurspotenzial" bei einem moderaten Wachstum der Wirtschaft. Die Konjunktur werde davon profitieren, dass die Lagerbestände abnähmen und kurzfristig in der Rüstungsindustrie mehr als bisher investiert werde.
"Creative Accounting" verunsichert
Der Lagerabbau werde eine bessere Auslastung der Industriekapazitäten nach sich ziehen. Damit würden auch mehr Rohstoffe benötigt. Mit einem nachhaltigen Aufwärtstrend wie in den 90er Jahren rechnet Piasko dennoch nicht. Die Amerikaner würden zu wenig konsumieren, und die Arbeitsmarktsituation verunsichere ebenfalls. Nun werde das Konjunkturbild auch noch von der Enron-Krise überschattet und lasse das Vertrauen der Anleger schwinden. Zugleich warnte Piasko: Viele Unternehmen hätten den Spielraum des "creative accountings" überschritten.
(Quelle: manager-magazin.de)
So long,
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