von Katja Zacharias, IfVB GmbH
Die Aktie von Johnson & Johnson (JNJ) hat einen Inneren Wert von 80,30 Dollar. Bei einem Kurs unter 56,21 Dollar ist sie ein Kauf.
Expansion läuft weiter
Johnson & Johnson produziert ein breites Sortiment von Kontaktlinsen über Hygieneartikel bis zu Medizinprodukten. Das Unternehmen ist schwer einer bestimmten Kategorie zuzuordnen. Die Schublade "Drogerie- und Kosmetikgüter" wird den medizinischen Produkten des Unternehmens jedenfalls nicht ganz gerecht. Die Umsatzbedeutung des Medizinbereichs nimmt weiter zu.
Das zeigt sich bei den Unternehmenszukäufen. Zuletzt wurden geschluckt: Tibotec-Virco (Mechelen, Belgien; Forschungsschwerpunkt HIV-Medikamente), Obtech Medical AG (Baar, Schweiz; Spezialmethode gegen Fettleibigkeit). Für 88 Millionen Dollar wurde 3-Dimensional Pharmaceuticals (New Jersey; Wirkstoffforschung) übernommen, zu einem Preis von 5,74 Dollar je Aktie. 3DP erforscht und entwickelt Medikamente gegen Krebs, Entzündungen und Herz-/Gefäßkrankheiten. Als nächstes soll die Akquisition des Unternehmens OraPharma (Warminster, Pennsylvania; Mundhygiene) für ca. 85 Millionen Dollar ausgeführt werden.
Bei Johnson & Johnson werden laufend weitere Firmen integriert. Das führt nicht nur zu höheren Umsätzen ? auch die Nettomarge steigt:
Produkt-Entwicklung.
Im vierten Quartal bekam JNJ von der US-Zulassungsbehörde Food and Drug Administration (FDA) die Zulassung für den Einsatz von Levaquin, das vor allem gegen nosokomiale (im Krankenhaus erworbene) Lungenentzündung eingesetzt wird. Aciphex darf bei speziellen Magengeschwüren angewendet werden.
Zu den FDA-Neuzulassungen 2002 gehörten auch Topamax (bei Migräne, Epilepsie) und Risperdal zur Behandlung manisch-depressiver Patienten.
Auf dem besten Weg zur positiven FDA-Beurteilung ist der Cypher-Stent. Dieses im Herzbereich eingesetzte künstliche Blutgefäß gibt das Medikament Sirolimus (Immunsuppressivum) ab, das Abstoßungsreaktionen des Körpers vermeiden soll. JNJ ist hier der Konkurrenz einen Schritt voraus. Bei herkömmlichen reinen Metall-Stents ist die Gefahr von Abstoßungsreaktionen recht hoch.
Eine positive Vor-Stellungnahme der FDA-Bürokratie erhielt JNJ auch für das iBOT-Mobilitätssystem. Dieser weiterentwickelte Rollstuhl befindet sich in der Erprobungsphase. Er soll dabei helfen, sich im häuslichen Bereich, aber auch im Gelände, selbständig zu bewegen.
Das vierte Quartal 2002
Das vierte Quartal brachte einen Umsatz von 9,4 Milliarden Dollar (+14,3 Prozent). Die Verkäufe im Konsumenten-Bereich stiegen unterdurchschnittlich um 6,4 Prozent. Am stärksten wuchs der internationale Absatz (außerhalb der USA) im medizinisch-diagnostischen Bereich: 20,9% Wachstum gegenüber dem vierten Quartal 2001 weist JNJ hier aus.
Das Gesamtjahr 2002
Weltweit erzielte JNJ im Jahr 2002 einen Umsatz von 36,3 Milliarden Dollar, das sind 12,3 Prozent mehr als im Vorjahr (bereinigt um Währungseffekte: 12,1 Prozent). Der Konsumentenbereich nahm auch aufs Jahr gesehen am wenigsten zu, hier wuchs der Umsatz um 3,9 Prozent. Der US-Absatz von Pharmazeutika stieg mit 16,4 Prozent am deutlichsten.
Der Nettogewinn stieg um 17 Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar. Umgerechnet auf die einzelne Aktie (verwässert) erzielte JNJ einen Gewinn von 2,18 Dollar (+18,5 Prozent).
JNJ im Bewertungsmodell
Im Jahresergebnis 2002 liegt JNJ beim Umsatz und beim Gewinn etwas über den Zahlen, die wir im August erwartet hatten.
Unser dreiteiliges Bewertungsmodell liefert daher in US-Dollar einen etwas höheren Inneren Wert: 80,30 Dollar (am 23.08.02 errechneten wir 76,05 Dollar). In Euro ist der Innere Wert aufgrund der Devisenkursentwicklung gesunken: 73,90 Euro (im August waren es noch 77,34 Euro).
Die IFVB GmbH, gegründet von Prof. Dr. Max Otte, ist Deutschlands erste Internet-Gemeinschaft für den privaten Vermögensaufbau. Mitglieder haben die Möglichkeit, das umfangreiche Angebot und den Börsenbrief zu nutzen. Kernstück ist die detallierte Analyse von Top-Unternehmen mit für Privatinvestoren nachvollziehbaren Prinzipien und Kriterien.
