Inkontinenz - Ein Tabuthema?!
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Inkontinenz (= das Unvermögen Urin- und/oder Blasenausscheidungen zu kontrollieren) ist leider immer noch ein Tabuthema. Viele Betroffene schweigen, weil sie der Meinung sind Ihre Erkrankung würde als Rückfall in das Baby- oder Keinkinderalter angesehen werden. Allein in Deutschland sind über 2 Millionen Menschen von Inkontinenz betroffen. Leider wird aus falscher Scham geschwiegen. Bedingt durch verschiedenste Faktoren kann aber jeder Mensch im Laufe seines Lebens von Inkontinenz betroffen werden... Kinder, Jugendliche, (junge) Erwachsene, Senioren... Mädchen, Jungen, Männer und Frauen.
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Generell wird unterschieden nach den Formen der Inkontinenz:
Harninkontinenz oder Stuhlinkontinenz
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Formen der Blasenschwäche:
Bettnässen
(Gerade oft bei Kindern oder Diabetikern anzutreffen. Bei Kindern und Jugendlichen kann ein erfahrener Therapeut und die Verordnung von Windeln durch den Arzt oft helfen. Bei Erwachsenen und/oder Diabetikern muss die Grundlage von Inkontinenz unbedingt durch einen Facharzt geklärt werden.
Streßinkontinenz
(Bei Anstrengung wie bücken, heben, niesen, lachen oder husten geht unfreiwillig etwas Urin ab)
Dranginkontinenz
Es enztsteht ein plötzlicher, nicht mehr beherschbarer Harndrang, der nicht mehr gehalten werden kann)
Überlaufinkontinenz
(Unfreiwilliger Urinverlust in meist geringen Mengen, bei dem trotzdem große Mengen von Restharn in der Blase zurückbleiben)
Infantilismus (Big Baby's)
(Manche Menschen möchten gerne wie kleine Kinder gewindelt und behandelt werden, und tragen daher Windeln. Durch Gespräche mit Fachleuten wurde deutlich, daß auch dies eine Form der Inkontinenz ist. Hilfe kann hier ein Psychiater oder Psychotherapeut leisten)
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Formen der Stuhlinkontinenz:
Gelegentlich
(z.B. bei Durchfall, nach Operationen oder der Einnahme von Abführmitteln)
Dauerhaft
(z.B. nach Schlaganfall, bei Darmerkrankungen, nach Operationen oder Verletzungen der Analregion)
Infantilismus (Big Baby's)
(Manche Menschen möchten gerne wie kleine Kinder gewindelt und behandelt werden, und tragen daher Windeln. Dies ist auch eine Form der Inkontinenz. Hilfe kann hier ein Psychiater oder Psychotherapeut leisten)
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So unangenehm es für die Betroffenen auch ist mit Inkontinenz zu leben, so umfangreich ist der Markt an guten Hilfs- und Pflegemitteln. Die folgende Tabelle erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern soll nur einen ersten Einblick geben. Bei medizinischer Notwendigkeit, und bei Verschreibung durch den Arzt entstehen den Betroffenen keine Kosten, da die Krankenkassen die Kosten für die Hilfsmittel in dern Regel übernimmt.
Hilfsmittel Ableitend Absorbierend Unterstützend Harninkontinenz Stuhlinkontinenz
Beckenbodengymnastik Nein Nein Ja Ja Bedingt
Medikamententherapie Nein Nein Ja Ja Ja
Operativer Eingriff Nein Nein Ja Ja Ja
Vaginaltampons Nein Nein Ja Ja Nein
Blasenkatheder Ja Nein Nein Ja Nein
Vorlagen (1) Nein Ja Ja Ja Bedingt
Krankenhose (2) Nein Ja Nein Ja Ja
Inkontinenzslip (3) Nein Ja Nein Ja Ja
Fäkalkollektor Ja Nein Nein Nein Ja
Elektrostimulation Nein Nein Ja Bedingt Ja
Pants / Trainers (NEU) Nein Ja Nein Ja Bedingt
(1) Vorlagen werden dann verwendet, wenn nur kleine Mengen Urin oder Stuhl aufzufangen sind. Sie geben dem Betroffenen eher ein "Sicherheitsgefühl", und sind bequem zu tragen.
(2) Krankenhosen (auch "Schutzhose") gibt es in vielen Farben, Formen, Größen und Materialien. Es gibt Ausführungen aus PVC oder auch aus textilen Material. Aufgrund der auswechselbaren, oder waschbaren Saugeinlage kann eine Krankenhose dazu beitragen Müllberge zu verringern. Krankenhosen sind für Kinder, Jugendliche und Erwachsene erhältlich, und werden wie normale Unterwäsche getragen, bieten aber nicht immer den höchsten Tragekomfort.
(3) Inkontinenzslips (auch "Windelhose" oder "Pampers") werden beim Abgang von großen Mengen an Urin, aber auch bei Stuhlinkontinenz verwendet. Diese Windelhosen werden genauso verwendet wie die Höschenwindeln bei Kleinkindern. Inkontinenzslips gibt es in vielen verschiedenen Saugstärken und Größen, sie sind wie die Krankenhosen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, sowie in Ausführungen für mobile und imobile Patienten erhältlich. Inzwischen gibt es auch sehr gute wiederverwendbare Windelhosen, diese sind eine Mischform der Kranken- und der Windelhosen und lassen sich sehr bequem tragen.
(NEU) Pants Diese Pants sind ausgearbeitet wie Unterhosen, und in Ihrer Form wie die von Kleinkindern bekannten "Trainers" gearbeitet. Momentan ist als Hersteller nur die Firma "Tena" bekannt. Diese Produktneuheit raschelt kaum, und ist sehr angenehm und komfortabel zu tragen. Allerdings ist das Fassungsvermögen sehr beschränkt, dieser neuartige Schutz ist vor allem da geeignet, wo es auf Diskretion ankommt.
Alle diese Hilfsmittel helfen den Betroffenen besser mit Ihrer Erkrankung umzugehen, und ermöglichen es wieder weitgehend aktiv am sozialen Geschehen teilzunehmen. Im Sanitätsfachgeschäft, in der Apotheke oder auch vom Arzt wird der Betroffene umfassend und sicher auch diskret beraten werden.
Die GIH (Gesellschaft für Inkontinenzhilfe) hat inzwischen in vielen Städten Selbsthilfegruppen eingerichtet, in denen sich Angehörige und Betroffene zwanglos austuaschen können. Auch im Internet gibt es inzwischen zahlreiche Foren zum Thema Inkontinenz. Seien Sie offen, und helfen Sie mit das Tabuthema Inkontinenz öffentlicher zu machen. Keiner muß sich schämen!
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Inkontinenz (= das Unvermögen Urin- und/oder Blasenausscheidungen zu kontrollieren) ist leider immer noch ein Tabuthema. Viele Betroffene schweigen, weil sie der Meinung sind Ihre Erkrankung würde als Rückfall in das Baby- oder Keinkinderalter angesehen werden. Allein in Deutschland sind über 2 Millionen Menschen von Inkontinenz betroffen. Leider wird aus falscher Scham geschwiegen. Bedingt durch verschiedenste Faktoren kann aber jeder Mensch im Laufe seines Lebens von Inkontinenz betroffen werden... Kinder, Jugendliche, (junge) Erwachsene, Senioren... Mädchen, Jungen, Männer und Frauen.
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Generell wird unterschieden nach den Formen der Inkontinenz:
Harninkontinenz oder Stuhlinkontinenz
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Formen der Blasenschwäche:
Bettnässen
(Gerade oft bei Kindern oder Diabetikern anzutreffen. Bei Kindern und Jugendlichen kann ein erfahrener Therapeut und die Verordnung von Windeln durch den Arzt oft helfen. Bei Erwachsenen und/oder Diabetikern muss die Grundlage von Inkontinenz unbedingt durch einen Facharzt geklärt werden.
Streßinkontinenz
(Bei Anstrengung wie bücken, heben, niesen, lachen oder husten geht unfreiwillig etwas Urin ab)
Dranginkontinenz
Es enztsteht ein plötzlicher, nicht mehr beherschbarer Harndrang, der nicht mehr gehalten werden kann)
Überlaufinkontinenz
(Unfreiwilliger Urinverlust in meist geringen Mengen, bei dem trotzdem große Mengen von Restharn in der Blase zurückbleiben)
Infantilismus (Big Baby's)
(Manche Menschen möchten gerne wie kleine Kinder gewindelt und behandelt werden, und tragen daher Windeln. Durch Gespräche mit Fachleuten wurde deutlich, daß auch dies eine Form der Inkontinenz ist. Hilfe kann hier ein Psychiater oder Psychotherapeut leisten)
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Formen der Stuhlinkontinenz:
Gelegentlich
(z.B. bei Durchfall, nach Operationen oder der Einnahme von Abführmitteln)
Dauerhaft
(z.B. nach Schlaganfall, bei Darmerkrankungen, nach Operationen oder Verletzungen der Analregion)
Infantilismus (Big Baby's)
(Manche Menschen möchten gerne wie kleine Kinder gewindelt und behandelt werden, und tragen daher Windeln. Dies ist auch eine Form der Inkontinenz. Hilfe kann hier ein Psychiater oder Psychotherapeut leisten)
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So unangenehm es für die Betroffenen auch ist mit Inkontinenz zu leben, so umfangreich ist der Markt an guten Hilfs- und Pflegemitteln. Die folgende Tabelle erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern soll nur einen ersten Einblick geben. Bei medizinischer Notwendigkeit, und bei Verschreibung durch den Arzt entstehen den Betroffenen keine Kosten, da die Krankenkassen die Kosten für die Hilfsmittel in dern Regel übernimmt.
Hilfsmittel Ableitend Absorbierend Unterstützend Harninkontinenz Stuhlinkontinenz
Beckenbodengymnastik Nein Nein Ja Ja Bedingt
Medikamententherapie Nein Nein Ja Ja Ja
Operativer Eingriff Nein Nein Ja Ja Ja
Vaginaltampons Nein Nein Ja Ja Nein
Blasenkatheder Ja Nein Nein Ja Nein
Vorlagen (1) Nein Ja Ja Ja Bedingt
Krankenhose (2) Nein Ja Nein Ja Ja
Inkontinenzslip (3) Nein Ja Nein Ja Ja
Fäkalkollektor Ja Nein Nein Nein Ja
Elektrostimulation Nein Nein Ja Bedingt Ja
Pants / Trainers (NEU) Nein Ja Nein Ja Bedingt
(1) Vorlagen werden dann verwendet, wenn nur kleine Mengen Urin oder Stuhl aufzufangen sind. Sie geben dem Betroffenen eher ein "Sicherheitsgefühl", und sind bequem zu tragen.
(2) Krankenhosen (auch "Schutzhose") gibt es in vielen Farben, Formen, Größen und Materialien. Es gibt Ausführungen aus PVC oder auch aus textilen Material. Aufgrund der auswechselbaren, oder waschbaren Saugeinlage kann eine Krankenhose dazu beitragen Müllberge zu verringern. Krankenhosen sind für Kinder, Jugendliche und Erwachsene erhältlich, und werden wie normale Unterwäsche getragen, bieten aber nicht immer den höchsten Tragekomfort.
(3) Inkontinenzslips (auch "Windelhose" oder "Pampers") werden beim Abgang von großen Mengen an Urin, aber auch bei Stuhlinkontinenz verwendet. Diese Windelhosen werden genauso verwendet wie die Höschenwindeln bei Kleinkindern. Inkontinenzslips gibt es in vielen verschiedenen Saugstärken und Größen, sie sind wie die Krankenhosen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, sowie in Ausführungen für mobile und imobile Patienten erhältlich. Inzwischen gibt es auch sehr gute wiederverwendbare Windelhosen, diese sind eine Mischform der Kranken- und der Windelhosen und lassen sich sehr bequem tragen.
(NEU) Pants Diese Pants sind ausgearbeitet wie Unterhosen, und in Ihrer Form wie die von Kleinkindern bekannten "Trainers" gearbeitet. Momentan ist als Hersteller nur die Firma "Tena" bekannt. Diese Produktneuheit raschelt kaum, und ist sehr angenehm und komfortabel zu tragen. Allerdings ist das Fassungsvermögen sehr beschränkt, dieser neuartige Schutz ist vor allem da geeignet, wo es auf Diskretion ankommt.
Alle diese Hilfsmittel helfen den Betroffenen besser mit Ihrer Erkrankung umzugehen, und ermöglichen es wieder weitgehend aktiv am sozialen Geschehen teilzunehmen. Im Sanitätsfachgeschäft, in der Apotheke oder auch vom Arzt wird der Betroffene umfassend und sicher auch diskret beraten werden.
Die GIH (Gesellschaft für Inkontinenzhilfe) hat inzwischen in vielen Städten Selbsthilfegruppen eingerichtet, in denen sich Angehörige und Betroffene zwanglos austuaschen können. Auch im Internet gibt es inzwischen zahlreiche Foren zum Thema Inkontinenz. Seien Sie offen, und helfen Sie mit das Tabuthema Inkontinenz öffentlicher zu machen. Keiner muß sich schämen!