Japans Wirtschaft faßt wieder Mut
Der "Tankan-Bericht" signalisiert ein Ende der Talfahrt von Nippons Wirtschaft. Sorgen macht man sich aber wegen des schwachen Dollars.
TOKIO. Der am Montag publizierte Stimmungsbericht der japanischen Notenbank, Tankan, zeigt zum ersten Mal seit 15 Monaten nach oben. Der Index verbesserte sich im vergangenen Quartal um 20 Punkte auf minus 18 Tankan-Punkte. Regierung und Experten sind begeistert, die Börse reagierte jedoch verhalten. Vor allem die aktuelle Dollar-Schwäche und die damit verbundene Verteuerung japanischer Exporte in die USA dämpften die gute Laune.
Der Tankan ist deutlich besser ausgefallen als allgemein erwartet. Die darin ausgewiesene Stimmungslage von 8550 Unternehmen aller Branchen hat sich seit 1974 nicht mehr so rapide verbessert wie derzeit. Für die Großindustrie wurde ein Index von minus 18 ermittelt. Nur mehr 41 Prozent der Firmen sehen demnach eine weitere Verschlechterung ihrer konkreten Geschäftslage. Erwartungsgemäß blieb der Tankan-Index für die kleine und mittelständische Industrie mit minus 41 hinter den Top-Konzernen zurück, verbesserte sich aber immerhin um zehn Punkte. Der nichtindustrielle Sektor hat sich offenbar am besten erholt, hier wurde ein Index von minus 16 ausgewiesen, ein Plus um sechs Punkte.
Ausgemachte Japan-Fans wie Jesper Koll, Chefvolkswirt bei Merrill Lynch in Tokio, sehen sich bestätigt: "Wenigstens ist wieder Licht im Tunnel zu sehen". Nun springe der Konjunkturfunke von den großen auch auf die kleineren Unternehmen über. "Die exportgeführte Erholung lebt und läuft", so Koll.
Andere Analysten sind skeptischer. "Der Wiederaufschwung bei den Ausfuhren nutzt nur den Großen", meint etwa Takeshi Minami von UFJ Securities. Die Aussichten für die Zulieferer seien aufgrund der Produktionsverlagerungen nach China und in andere asiatische Länder so düster wie nie zuvor.
Wegen der Verteuerung des Yen gegenüber dem Dollar sinken zudem die Marktchancen der japanischen Exporteure in den USA - während sich gleichzeitig ihre Kosten erhöhen und die erlösten Gewinne (in Yen ausgedrückt) sinken. Deshalb könnte sich Nippons Industrie zu früh freuen: So stieg der Optimismus vor allem bei den Herstellern von elektronischen Maschinen und Komponenten; diese Branche rechnet aber mit einem Dollarkurs von fast 126 Yen, um mehr als fünf Prozent günstiger als derzeit.
Ein Problem ist nach wie vor die Investitionsrate. Zwar wollen Japans Firmen ihre Aufwendungen nur um 6,7 statt wie bisher um 8,4 Prozent kürzen. Aber ein Konjunkturmotor ist dieser zweitwichtigste Wachstumsfaktor damit noch lange nicht.
Der "Tankan-Bericht" signalisiert ein Ende der Talfahrt von Nippons Wirtschaft. Sorgen macht man sich aber wegen des schwachen Dollars.
TOKIO. Der am Montag publizierte Stimmungsbericht der japanischen Notenbank, Tankan, zeigt zum ersten Mal seit 15 Monaten nach oben. Der Index verbesserte sich im vergangenen Quartal um 20 Punkte auf minus 18 Tankan-Punkte. Regierung und Experten sind begeistert, die Börse reagierte jedoch verhalten. Vor allem die aktuelle Dollar-Schwäche und die damit verbundene Verteuerung japanischer Exporte in die USA dämpften die gute Laune.
Der Tankan ist deutlich besser ausgefallen als allgemein erwartet. Die darin ausgewiesene Stimmungslage von 8550 Unternehmen aller Branchen hat sich seit 1974 nicht mehr so rapide verbessert wie derzeit. Für die Großindustrie wurde ein Index von minus 18 ermittelt. Nur mehr 41 Prozent der Firmen sehen demnach eine weitere Verschlechterung ihrer konkreten Geschäftslage. Erwartungsgemäß blieb der Tankan-Index für die kleine und mittelständische Industrie mit minus 41 hinter den Top-Konzernen zurück, verbesserte sich aber immerhin um zehn Punkte. Der nichtindustrielle Sektor hat sich offenbar am besten erholt, hier wurde ein Index von minus 16 ausgewiesen, ein Plus um sechs Punkte.
Ausgemachte Japan-Fans wie Jesper Koll, Chefvolkswirt bei Merrill Lynch in Tokio, sehen sich bestätigt: "Wenigstens ist wieder Licht im Tunnel zu sehen". Nun springe der Konjunkturfunke von den großen auch auf die kleineren Unternehmen über. "Die exportgeführte Erholung lebt und läuft", so Koll.
Andere Analysten sind skeptischer. "Der Wiederaufschwung bei den Ausfuhren nutzt nur den Großen", meint etwa Takeshi Minami von UFJ Securities. Die Aussichten für die Zulieferer seien aufgrund der Produktionsverlagerungen nach China und in andere asiatische Länder so düster wie nie zuvor.
Wegen der Verteuerung des Yen gegenüber dem Dollar sinken zudem die Marktchancen der japanischen Exporteure in den USA - während sich gleichzeitig ihre Kosten erhöhen und die erlösten Gewinne (in Yen ausgedrückt) sinken. Deshalb könnte sich Nippons Industrie zu früh freuen: So stieg der Optimismus vor allem bei den Herstellern von elektronischen Maschinen und Komponenten; diese Branche rechnet aber mit einem Dollarkurs von fast 126 Yen, um mehr als fünf Prozent günstiger als derzeit.
Ein Problem ist nach wie vor die Investitionsrate. Zwar wollen Japans Firmen ihre Aufwendungen nur um 6,7 statt wie bisher um 8,4 Prozent kürzen. Aber ein Konjunkturmotor ist dieser zweitwichtigste Wachstumsfaktor damit noch lange nicht.