"Jagd auf einsame Herzen" (oder auf Matchnet?)!

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Katjuscha:

"Jagd auf einsame Herzen" (oder auf Matchnet?)!

 
04.08.03 19:30
In der heutigen Ausgabe von "Der Spiegel" gabs ein interessanten Beitrag zum Onlinedating!

Matchnet wird logischerweise nicht erwähnt, da man mit americansingles.com und anderen Seiten vor allem in den USA aktiv ist, und dort sogar höhere Zugriffszahlen hat als Marktführer match.com!

Aber hier gehts um die Anbieter in Deutschland! Auf alle Fälle scheint man endlich den Wachstumsmarkt Onlinedating erkannt zu haben!







Jagd auf einsame Herzen

Die Generation Online hat ein neues Thema gefunden: Liebe, Sex und Partnerschaft. Partnersuche wird zum neuen Wachstumsträger des Internet. Selbst die Großen der Branche mischen mit, denn Paarungswillige zahlen, anders als die meisten Netznutzer, ohne Murren Abo-Gebühren.


So schnell kann es gehen. Als sich "kathleena" und "shiva77" im Januar 2001 beim Online-Dating-Angebot FriendScout24 über den Weg surften, war es Liebe auf den ersten Klick. Noch im selben Jahr fand die Hochzeit statt. Erstes Produkt der Online-Liaison: Söhnchen Julian.
Im wirklichen Leben, weit ab von ISDN und DSL, hätte die Love-Story wohl kaum stattgefunden. Shiva77, der eigentlich Matthias heißt, analysiert in Frankfurt Aktien für eine Bank. Gattin Michaela, die als kathleena Kontakt suchte, war selbständige Sport-Physiotherapeutin in Bayern. Beide einte das Problem, bei minimaler Freizeit den Kontakt zum Rest der Welt zu verlieren, insbesondere zum anderen Geschlecht.

"Wenn ich bis 21 Uhr in der Praxis saß, war Ausgehen nicht mehr drin. Das Internet war ideal, um dennoch in kurzer Zeit die unterschiedlichsten Persönlichkeiten zu treffen", erklärt Michaela.

So wie sie und Matthias suchen bereits Millionen Deutsche nach dem Online-Rendezvous mit Folgen. Vorbei die Zeiten, in denen Surfer und Chatter das Netz am liebsten nach Aktientipps durchstreiften, in einschlägigen Foren die Haffas der New Economy in den Himmel lobten und mit sensationellen Gewinnen prahlten. Die Internet-Generation hat ein weit faszinierenderes Thema gefunden - Liebe, Sex und Partnerschaft - und baut das Netz zum virtuellen Kontakthof aus. Online-Dating heißt das Schlagwort der Community. Es ist der neue, aufstrebende Wachstumsträger des Internet - die Großen der Branche haben die profitable Jagd auf einsame Herzen eröffnet.

Noch in diesem Sommer will T-Online, Deutschlands größtes Web-Portal, mit dem Angebot von Weltmarktführer Match.com starten. Yahoo macht seit Juni AOL, Freenet und der Bertelsmann-Beteiligung Lycos im Kuppelgeschäft Konkurrenz. Selbst Kapitäne der Old Economy wie Metro-Gründer Otto Beisheim (FriendScout24) und "Zeit"-Verleger Stefan von Holtzbrinck (Parship) sind mit eigenen Angeboten auf dem Markt. Bei Neu.de ist mit der Ströer AG auch Deutschlands größter Privatanbieter von Plakatflächen engagiert.

Sie alle lockt das Vorbild USA. "Über 45 Millionen Amerikaner", jubelte gerade erst die "New York Times", besuchten pro Monat die virtuellen Kuppelseiten; die Umsätze mit ihnen stiegen in nur zwei Jahren von 10 Millionen auf über 100 Millionen Dollar pro Quartal.

"Es ist ungeheuerlich, wie der Markt jetzt durchstartet", schwärmt denn auch Gesine Reimerdes, Münchner Statthalterin von Match.com. Yahoo-Deutschland-Chef Franz Dillitzer träumt bereits von "Umsätzen im zweistelligen Millionenbereich" mit Dating. FriendScout24-Manager Jan Becker jubelt über seine aktuellen Zuwächse im zweiten Quartal: "Wir haben die Zahl unserer Abonnenten verdoppelt." Optimistische Prognosen rechnen für Westeuropa mit Umsatzsprüngen von derzeit rund 20 Millionen Euro auf deutlich über 100 Millionen für das Jahr 2007.

Überprüfbare Zahlen gibt es dazu nicht. So viel ist dennoch klar: Mit dem Online-Dating hat die angeschlagene Web-Wirtschaft ein neues Businessmodell gefunden. Das virtuelle Kuppelgeschäft funktioniert ohne Lager, Versand und teure Entwicklungsabteilungen. Und: Anders als bei Info-, Entertainment- oder Suchportalen überweisen Surfer zunehmend bereitwillig Abo-Gebühren oder zahlen, sobald sie einen Flirtpartner kontaktieren wollen.



Vom "Geschäftsmodell der Zukunft" schwärmt bereits Peter Würtenberger - der Vorstandschef von Bild.T-Online.de arbeitet seit Mai mit Match.com zusammen.

Das Vorbild Ebay hat die Branche elektrisiert: Das Internet-Auktionshaus aus den USA hat vorgemacht, wie aus einer zersplitterten Szene von Auktionshäusern, Antiquariaten, Flohmärkten und Anzeigenblättern ein machtvoller, globaler Handelsplatz entstehen konnte. Eine ähnliche Entwicklung, hoffen die Flirtanbieter, sollen nun die im Rubrikengeschäft der Zeitungen wenig beachteten Kontaktanzeigen nehmen.

Partnervermittlungen und Kontaktbörsen teilen sich den expandierenden Markt. Zur ersten Gruppe gehört die Hamburger Agentur Parship, die mit einem aufwendigen Psychotest arbeitet, um Paare zusammenzubringen. Ziel hier: die Vermittlung langfristiger Beziehungen. Gegen ein kurzes Abenteuer spricht bei Parship allein schon der Preis. 149 Euro muss zahlen, wer sich für sechs Monate bei der Suche nach dem großen Glück helfen lassen will. Auch Yahoo und AOL diskutieren, nach einer Lockphase auf entsprechende Abo-Modelle umzusteigen.

Einfacher und billiger funktionieren Partnerbörsen wie FriendScout24 oder Neu.de, bei denen oft auch nur geflirtet wird. Der Eintrag ist gratis. Erst wenn der Teilnehmer selbst Kontakt aufnehmen will, werden Gebühren fällig.



Drei Gründe erklären den wachsenden Erfolg des virtuellen Kuppelgeschäfts. Erstens: Online-Deutsche haben für klassische Balzrituale anscheinend entweder keine Zeit oder kein Geld. Kneipe, Fitnessclub oder Restaurant sind als Anmachplätze bereits hinter das Internet zurückgefallen. Laut einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ist das Web der beliebteste Baggerplatz hinter den privaten Partys und dem Büro.

Im Klartext: Die Gebühren fürs Online-Dating sind mitunter besser investiert als Drinks und Dinner mit einem Zufallsrendezvous. In ausführlichen Matching-Listen definieren Paarungswillige stattdessen unverzichtbare Eigenschaften ihres künftigen Gefährten.

"Die Kontaktsuche im Web ist außerordentlich effizient", beschreibt Matthias alias Shiva77 seine Erfahrungen. Von einer "konsequenten Ökonomisierung von Beziehungen" spricht der Düsseldorfer Kommunikationswissenschaftler Jo Groebel.

Der Effizienz steht nur die maßlose Übertreibung im Wege, die viele Paarungswillige befällt, wenn es gilt, die eigenen Vorzüge zu beschreiben. Denn ein bisschen funktioniert die virtuelle Beziehungsbörse wie einst der Neue Markt: Es wird mit Hoffnungen gehandelt, und falsche Angaben treiben die Kurse - bis die Blase platzt.

Die mit dem Internet aufgewachsene Generation ist, zweitens, in puncto Liebe ohnehin einigermaßen desillusioniert: Nachdem ihre 68er-Eltern trotz - oder wegen - sexueller Revolution und Liebesheirat im Beziehungsdesaster gelandet sind, wollen "Mausi" und "Tulpe01" die Sache von Anfang an richtig anpacken. "Absolute Treue" und "Partner fürs Leben" gehören zu den ganz wichtigen "Suchkriterien" in ihrem Online-Profil.

Und schließlich drittens: Jahrelange Talkshow-Erfahrungen, Seelenstriptease bei "Big Brother" und der Bekenntniswahn Dieter Bohlens und seiner Prominentenkaste haben das Intime gesellschaftsfähig gemacht. "Sexy Man" und "Loveboy" stellen ihre Vorlieben, Fotos und finanziellen Verhältnisse ziemlich ungeniert ins Netz. Eine "inflationäre Tendenz zur Selbstdarstellung", sagt Groebel.

"Versuchen Sie, so realistisch wie möglich zu sein", rät darum Parship seinen Kunden beim Ausfüllen der Fragebögen. Die Empfehlung würde auch der eigenen Branche bekommen: Denn beim Aufschneiden und Ausschmücken eigener Vorzüge sind viele Dating-Dienste ähnlich hemmungslos wie ihre bisweilen ziemlich prahlerische Klientel.



Überall schießen die Nutzerzahlen in die Hunderttausende oder gleich in die Millionen - die Angaben sind nicht nachprüfbar. Auf jeder Kontaktbörse wimmelt es von Erfolgsbeispielen wie dem von "X-Sunshine" und "Liboso", die FriendScout24 ihren "ewigen tiefen Dank" versichern. Doch zu ihrer Vermittlungsquote wollen - oder können - die Anbieter nichts sagen.

Traditionelle Partnerschaftsagenturen plagt seit je das gleiche Übel: der notorische Männerüberschuss in ihren Karteien. Nur im Internet ist das angeblich kein Problem. Parship wirbt mit einem Frauenanteil von 52 Prozent, im Deutschland-Angebot von Match.com sind nach Eigenangaben 40 Prozent Frauen am Start.

Hämisch fallen deshalb die Platzhirsche der Offline-Welt über die Newcomer im Internet her. Zum Beispiel Claudia Püschel-Knies: Die Grande Dame der Partnervermittlung schickt in Sonntagszeitungen gern junge Ladys ins Rennen, die "schlank, blond, feminin" und "Erbin Mio Vermögens" sind sowie "4 Sprachen perfekt" beherrschen. "Meine Kunden haben oft nicht mal eine private E-Mail-Adresse", lästert sie über das Kontaktmedium der niederen Klassen.

Freilich: Während die Etablierten noch hadern, arbeiten die Netzpioniere bereits an weiteren Angeboten. Demnächst sollen Audio- und Videobotschaften zusätzlichen Verkehr auf die Dating-Börsen bringen.

In den USA geht der Service ohnehin schon über die reine Kontaktvermittlung hinaus: Mit MatchTravel und MatchMobile hat der Dating-Gigant Match.com bereits Gruppenreisen für Singles und Flirtlines für neue Handy-Generationen im Programm. Unter MatchLive gibt es Single-Partys in Los Angeles oder New York.

Über acht Millionen Mitglieder hat die US-Firma auf diese Weise schon gewonnen. Im ersten Quartal hat das Unternehmen seinen Umsatz von 25 Millionen auf 40 Millionen Dollar gesteigert. Nach der Übernahme von Udate für 150 Millionen Dollar ist seit diesem Frühjahr zudem der wichtigste Wettbewerber vom Markt.



Ein ähnlich hohes Tempo legen die Amerikaner jetzt auch in Deutschland vor. Nach Kooperationen mit T-Online, dem Internet-Portal der Springer-Zeitung "Bild" und dem Microsoft-Portal MSN kommt Match.com hier zu Lande bald auf eine Online-Reichweite von über 70 Prozent. "Wir wollen Dating aus der Schmuddelecke herausholen", verspricht Deutschland-Managerin Reimerdes.

Für Michaela und Matthias sind solche Kuppelveranstaltungen allerdings kein Thema mehr. Derzeit baut sich die Familie gerade ein neues Heim in Hessen. Ganz vom Kennenlernen im Web kann zumindest Michaela nicht lassen. Nach dem Umzug rekrutierte sie ihren neuen Freundeskreis übers Internet.

Shiva77 hingegen hat mit dem virtuellen Lotterleben endgültig abgeschlossen - dem Ehefrieden zu Liebe.

FRANK HORNIG, JÖRN SUCHER

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Katjuscha:

Umsätze bei Matchnet in letzten 13 Handelstagen

 
05.08.03 14:03

Seit Freitag dem 18.7. (ab da gabs steitig steigende Umsätze) wurden im Xetra und Frankfurt zusammen ziemlich genau 4,9 Millionen Aktien umgesetzt!

Das sind über 26% aller Aktien! Nehmen wir mal eine Toleranz wegen möglicher Kleinanleger und Zocker, kann man wohl trotzdem davon ausgehen, daß hier mehr als 20% der Aktien an einen Großinvestor gegangen sind!
Katjuscha:

Der Verkausfdruck ist ja beängstigend! :o)

 
06.08.03 11:57
Mal was entspannendes!

Warum sucht eigentlich so eine Frau übers Internet (americansingles.com) nach einem Mann? Nötig hat sie es eigentlich nicht!


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Katjuscha:

Kurs 5% im Plus auf 2,50

 
06.08.03 14:43
Der ominöse Käufer ist wieder da! Umsätze steigen!
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