IT-Branche 'im Auge des Sturms'

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IT-Branche 'im Auge des Sturms'

 
09.04.02 18:43
HINTERGRUND:
 Von Andreas Hippin

AMSTERDAM (dpa-AFX) - Nachdem
Unternehmen in den vergangenen Jahren massiv in
ihre informationstechnologische Infrastruktur
investiert haben, soll nun gespart werden. Immerhin
72 Prozent der Befragten einer Umfrage des
Marktforschungsinstituts Forrester Research gaben an, dass das IT-Budget ihres Unternehmens in
den letzten sechs Monaten deutlich unter Druck geraten sei. Aber wodurch, wenn nicht durch
technischen Fortschritt, solle neues Wachstum zu Stande kommen, fragte Analyst Matthew Nordan
am Dienstag auf dem Forrester Leadership Forum Europe in Amsterdam.

Rund 200 Fuehrungskraefte aus ganz Europa erhoffen sich von dieser Veranstaltung eine Antwort auf
die Frage, wie sich bei IT-Investitionen Input und Output in Einklang bringen lassen. Waehrend der
"IT Bubble" haetten die europaeischen Unternehmen 34 Milliarden Euro zu viel ausgegeben, sagte
Analystin Julie Meringer. Das sei zwar weniger als in den USA, wo 48 Milliarden Euro mehr
ausgegeben wurden als erforderlich. Dadurch verringere sich aber der durch die Investitionen
erzielte Produktivitaetsgewinn.

KAUM ZWEIFEL AN BEDEUTUNG VON E-BUSINESS

Dabei sind es nicht Zweifel an der Bedeutung des "E-Business" oder eine staerkere Auslagerung von
Geschaeftsprozessen, die jetzt zu Einsparungen fuehren. Vielmehr nannten die befragten Entscheider
den konjunkturellen Einbruch und das schlechte Abschneiden des eigenen Unternehmens als Gruende
fuer das Ansetzen des Rotstifts. Die Situation sei paradox: "Vor drei Jahren hat man noch hinaus
trompetet, wie viel fuer Technologie ausgegeben wurde, um den Aktienkurs nach oben zu treiben",
sagte Nordan.

Heute sei die wachsende Komplexitaet der elektronischen Geschaeftsablaeufe das groesste Problem. Die
Verbraucher haetten die Wahl aus den Angeboten von mittlerweile 34 Millionen Internet-Servern, die
ein vielfaches an Websites fuer sie bereitstellten. Bis 2010 soll es gar 14 Milliarden Internet-faehige
Endgeraete geben. Unternehmen haetten vor diesem Hintergrund vor allem mit Integrationskosten zu
kaempfen. Ein Konzern von der Groesse der Ford Motor Co.   muesse dafuer etwa 60 Millionen
Euro jaehrlich ausgeben. Hier koennten Internet-basierte Loesungen wie die Virtualisierung von
Speichersystemen, die gemeinsame Nutzung von Rechenkapazitaeten im Netz und Web-basierte
Dienstleistungen Abhilfe schaffen.

'WIR BEFINDEN UNS IM AUGE DES STRUMS'

Forrester-Chef George Colony zeigte sich in Amsterdam optimistisch. "Wir befinden uns im Auge
des Sturms", sagte er. Fuer die naechste Zeit sei es noch ruhig. Ab dem dritten, spaetestens ab dem
vierten Quartal werde der Wind die Segel der Branche aber wieder fuellen./hi/sh  
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