Es gab zwei Anlageformen, die bisher jede Krise überstanden haben: die staatliche Rente und Immobilien. Um mal mit Sieger zu sprechen: DAS IST FAKT.
Dann gibt es natürlich viele angstgeprägte Argumente wie bei Erdna: "Und dann stellt sich die Frage, ob man sich ab einem bestimmten Alter überhaupt noch eine Immobilie kaufen soll, da man diese in der Regel 30 Jahre lang abbezahlt." Solche Fragen sind doch irrational. Miete zahlen müßte er doch auch, sogar noch länger als 30 Jahre. Und Mieten steigen aller Erfahrung nach langfristig, selbst, wenn sie das die letzten paar Jahre mit Ausnahme weniger Regionen nicht getan haben. Fragt doch mal diejenigen, die bewußt die 60er Jahre erlebt haben, wie damals der Preis für eine Cola, einen Liter Benzin, ein Brötchen oder ihre Miete war.
Heute haben wir eine Krise im Immobilienmarkt. Häuser sind billig. Mietshäuser in Berlin werden gegenwärtig zum zehnfachen der Jahresmiete gehandelt. Mit anderen Worten sie bringen 10 % Rendite. Selbst nach einem Risikoabschlag von 10 Prozent bleiben noch 9 % Rendite übrig bei einem Hypothekenzinssatz von um die 6 %. Trotzdem wird wenig gekauft, denn die Leute mögen es, in Hochpreisphasen zu kaufen wie bei Aktien. Da fällt mir nur ein: Balla-balla.
So Anfang 2000 als mein Fondsdepot jeden Tag um 1.000 bis 4.000 DM stieg, habe ich mich auch gefragt, wozu ich mir den ganzen Frust mit den Immobilien angetan habe: Ärger mit Baufirmen, Mietersuche, Mieterwünsche erfüllen, Nachmietersuche etc. Na gut, ich hatte etwas aufgepaßt bei Preisen und Lagen meiner Immobilienkäufe. Alles nur so, daß ich auch selbst darin wohnen würde. Ich nehme eben nicht an, daß jemand in ein Haus und an einen Ort ziehen würde, wo ich niemals würde wohnen wollen. Und schon im Laufe des Jahres 2000 wurde mir klar, was mit den allgemeinen Ratschlägen gemeint war, daß man sein Vermögen auf unterschiedliche Anlageformen aufteilen soll. Meine Immobilien bringen heute immer noch die gleichen Mieteinnahmen wie vor einigen Jahren. Die Hypothekenzinsen sind gefallen, die Erträge gestiegen. Ich wohne heute "mietfrei", weil "meine Mieter" mit ihren Mietzinszahlungen den Kapitaldienst meines Hauses mitbezahlen. Aber es soll eben jeder nach seiner Fasson glücklich werden. Und wer heute sagt, die Immobilie ist Scheiße, sollte sich morgen nicht über steigende Mieten beschweren.
R.