Weißrussin flieht vor Urinprobe ++ Sportlerin und
Missions-Chef suspendiert ++ Fördergelder eingefroren
Doping-Hammer: IOC
verhängt härteste Strafen
Der erste Doping-Fall in Salt Lake City. Eine Sportlerin der weißrussischen
Mannschaft hat einen Test verweigert, ist abgetaucht. Jetzt schlug das IOC
so hart wie noch nie in der Geschichte der Spiele zu: Suspendierung der
Sportlerin und von Weißrusslands Missions-Chef, IOC-Gelder für
Weißrussland werden eingefroren. IOC-Vize Thomas Bach: "Die
Entscheidung der Exekutive zeigt: Wir lassen nicht mit uns spielen."
Eine derartige Bestrafung gab es in der gesamten
olympischen Geschichte noch nicht. Und es hätte für die
Weißrussen noch dicker kommen können: IOC-Vize Bach
sagte nach der Entscheidung, dass die Olympia-Bosse
sogar überlegt hatten, das gesamte Team zu bestrafen.
Was war geschehen? IOC-Generaldirektor Francois
Carrard teilte in Salt Lake City mit: Ein Mitglied der
weißrussischen Mannschaft hatte einen Doping-Test
verweigert. Es soll sich um eine Short-Track-Läuferin
handeln. Der Test wurde angeordnet, nachdem in einer
Urin-Probe der Sportlerin das anabole Steroid Nandrolon
festgestellt wurde.
Der Anabolika-Wert in der ersten Probe war nach IOC-Angaben 380 Mal
höher als erlaubt.
Das IOC stellte weiterhin fest: Der Missionchef Weißrusslands, Jaroslaw Barischko,
hatte der Sportlerin geholfen, sich vor der Doping-Kontrolle zu drücken - sie ist seitdem
abgetaucht.
Aber auch das IOC selbst hat ein Problem: Denn die Kiste mit dem Urin-Fläschchen der
Athletin traf nicht vorschriftsmäßig versiegelt im Analyselabor ein. Die Probe wurde
laut IOC-Generaldirektor Carrard zwar korrekt versiegelt, dann aber wieder von einem
Kurier geöffnet, um ein vergessenes Formular nachträglich hineinzulegen. Dabei
vergaß er, es ordnungsgemäß wieder mit einem Siegel zu versehen. Daraufhin hatte
das IOC die Sportlerin zu einer weiteren Kontrolle einbestellt.
Doch weder die Athletin noch Barischko erschienen. IOC-Generaldirektor Carrard:
"Deshalb müssen wir davon ausgehen, dass der Chef de Mission dem Sportler
geholfen hat, diesen Test zu vermeiden." Dies wird als Doping-Vergehen gewertet.
Nicht nur der Ausschluß der Sportlerin und des Missionschefs von den Spielen - das
IOC friert auch 120 000 Dollar Fördergelder für Weißrussland ein. Von den Sanktionen
sind die anderen Olympia-Starter aus Weißrussland nicht betroffen.
Übrigens: Bis zum Montagabend konnte der Mannschaft Weißrusslands die Information
über die Strafen nicht zugesandt werden: Im Team-Quartier wurde einfach das
Faxgerät abgestellt
Aus Bild.de
Missions-Chef suspendiert ++ Fördergelder eingefroren
Doping-Hammer: IOC
verhängt härteste Strafen
Der erste Doping-Fall in Salt Lake City. Eine Sportlerin der weißrussischen
Mannschaft hat einen Test verweigert, ist abgetaucht. Jetzt schlug das IOC
so hart wie noch nie in der Geschichte der Spiele zu: Suspendierung der
Sportlerin und von Weißrusslands Missions-Chef, IOC-Gelder für
Weißrussland werden eingefroren. IOC-Vize Thomas Bach: "Die
Entscheidung der Exekutive zeigt: Wir lassen nicht mit uns spielen."
Eine derartige Bestrafung gab es in der gesamten
olympischen Geschichte noch nicht. Und es hätte für die
Weißrussen noch dicker kommen können: IOC-Vize Bach
sagte nach der Entscheidung, dass die Olympia-Bosse
sogar überlegt hatten, das gesamte Team zu bestrafen.
Was war geschehen? IOC-Generaldirektor Francois
Carrard teilte in Salt Lake City mit: Ein Mitglied der
weißrussischen Mannschaft hatte einen Doping-Test
verweigert. Es soll sich um eine Short-Track-Läuferin
handeln. Der Test wurde angeordnet, nachdem in einer
Urin-Probe der Sportlerin das anabole Steroid Nandrolon
festgestellt wurde.
Der Anabolika-Wert in der ersten Probe war nach IOC-Angaben 380 Mal
höher als erlaubt.
Das IOC stellte weiterhin fest: Der Missionchef Weißrusslands, Jaroslaw Barischko,
hatte der Sportlerin geholfen, sich vor der Doping-Kontrolle zu drücken - sie ist seitdem
abgetaucht.
Aber auch das IOC selbst hat ein Problem: Denn die Kiste mit dem Urin-Fläschchen der
Athletin traf nicht vorschriftsmäßig versiegelt im Analyselabor ein. Die Probe wurde
laut IOC-Generaldirektor Carrard zwar korrekt versiegelt, dann aber wieder von einem
Kurier geöffnet, um ein vergessenes Formular nachträglich hineinzulegen. Dabei
vergaß er, es ordnungsgemäß wieder mit einem Siegel zu versehen. Daraufhin hatte
das IOC die Sportlerin zu einer weiteren Kontrolle einbestellt.
Doch weder die Athletin noch Barischko erschienen. IOC-Generaldirektor Carrard:
"Deshalb müssen wir davon ausgehen, dass der Chef de Mission dem Sportler
geholfen hat, diesen Test zu vermeiden." Dies wird als Doping-Vergehen gewertet.
Nicht nur der Ausschluß der Sportlerin und des Missionschefs von den Spielen - das
IOC friert auch 120 000 Dollar Fördergelder für Weißrussland ein. Von den Sanktionen
sind die anderen Olympia-Starter aus Weißrussland nicht betroffen.
Übrigens: Bis zum Montagabend konnte der Mannschaft Weißrusslands die Information
über die Strafen nicht zugesandt werden: Im Team-Quartier wurde einfach das
Faxgerät abgestellt
Aus Bild.de