Investmentbanking-Recruiting ? Ausblick auf 2006
Von Sarah Butcher
3 Jan 2006
Zum Jahresende 2005 haben wir eine Auswahl europäischer und amerikanischer Headhunter um einen einen Ausblick auf das kommende Jahr gebeten. Wo wird die Musik in 2006 spielen? Hier sind ihre Antworten!
Europa 2006: Versorger-Banker, Immobilien, Derivate
Welche Bereiche werden 2006 im Mittelpunkt des Recruitings stehen? Das hängt ganz davon ab, wo man hinschaut.
In London beispielsweise sagt Armstrong International für 2006 eine starke Nachfrage nach Quantitativen Research-Kräften mit Schwerpunkt Kreditderivaten voraus. In Frankfurt erwarten Personalvermittler eine anhaltende Nachfrage nach Spezialisten für Aktienderivate. Die Royal Bank of Scotland ist dabei nur eine von den Unternehmen, die einen Einstieg in den deutschen Markt planen.
In Frankreich erwartet Sophie Wigniolle von Eric Salmon & Partners in Paris, dass die 62 Mrd.-Euro schwere Teilprivatisierung der Electricité de France (EdF) den Fokus auf diesen Sektor lenken und zu einer Nachfrage nach Versorger-Bankern führen wird. Antoine Morgaut, Leiter des Financial Service Recruiting bei Robert Walters in Paris, sieht den Bedarf nach M&A- und Corporate Bankern wieder aufflammen: ?Die ansteigende Zahl der Aktivitäten in diesem Bereich wurde bislang von den vorhandenen Arbeitskräften kompensiert, doch im nächsten Jahr werden wohl zusätzliche Neueinstellungen notwendig werden.? Darüber hinaus sollten auch die Neueinstellungen im Bereich für französische Aktien aus ähnlichen Gründen steigen.
In Italien erwartet hingegen Alberto Gavazzi, Consultant bei Russell Reynolds, ein Wiedererstarken des Immobiliensektors. ?Italienische Banken haben zu wenige Fachkräfte, die auf Immobilienfinanzierung spezialisiert sind. Einige Player müssen hier ihre Kräfte verstärken.? Sergio Zanetta, Associate Partner beim italienischen Personalvermittler Proper Transearch, erwartet weiterhin viele Aktivitäten im italienischen Private Banking, ebenso wie im Infrastruktur-Sektor. Macquarie Bank hat beispielsweise im vergangenen Jahr den italienischen Markt betreten und wird auch in 2006 weiterhin Neueinstellungen vornehmen.
Wall Street 2006: Financial Sponsors Coverage, Eigenhandel, Aktienderivate
Gary Goldstein, Chief Executive der New Yorker Personalberatung Whitney Group, erwartet, dass, sobald die Weihnachtsfeierlichkeiten vorbei sind, im Januar das Interesse an Senior M&A-Kräften weitergehen wird, besonders nach denen, die Erfahrungen mit Finanzinstitutionen haben. Goldstein zufolge werden, u.a. aufgrund des Private Equity Booms, auch Spezialisten für Financial Sponsor Coverage gesucht sein, aber auch Infrastruktur-Investitionen und Finanzierung werden Wachstumsbereiche sein.
Richard G. Lipstein, Managing Director bei Boyden Executive Search in New York, sieht die Sektoren Telekom und Technologie im Fokus der US-amerikanischen Corporate Banking-Personalvermittler: ?Der Technologie-Sektor wird zunehmend erwachsen ? die Unternehmen müssen aus ihren Schneckenhäusern herauskommen und nach Akquisitionsmöglichkeiten suchen,? meint Lipstein und fügt hinzu: ?Die Banken werden ihr Personal aufstocken müssen, um diese Aufgaben zu erledigen.?
Michael Karp, Mitgründer und Managing Partner der internationalen Personalberatung The Options Group, erwartet weiteres Interesse nach Eigenhändlern. ?Banken wie CSFB, Merrill Lynch, UBS und Morgan Stanley versuchen, ihren Eigenhandel weiter auszubauen,? meint Karp. ?Aber das wird durchaus eine Herausforderung ? gute Eigenhändler sind schwer zu bekommen und auch Hedge Fonds bemühen sich um sie.?
Karp zufolge werden auch der Vertrieb und der Handel mit Aktienderivaten im Fokus der Personalverantwortlichen stehen, da Banken wie BNP Paribas, Deutsche Bank, UBS oder Wachovia auf diesen Sektoren expandieren wollen.
Von Sarah Butcher
3 Jan 2006
Zum Jahresende 2005 haben wir eine Auswahl europäischer und amerikanischer Headhunter um einen einen Ausblick auf das kommende Jahr gebeten. Wo wird die Musik in 2006 spielen? Hier sind ihre Antworten!
Europa 2006: Versorger-Banker, Immobilien, Derivate
Welche Bereiche werden 2006 im Mittelpunkt des Recruitings stehen? Das hängt ganz davon ab, wo man hinschaut.
In London beispielsweise sagt Armstrong International für 2006 eine starke Nachfrage nach Quantitativen Research-Kräften mit Schwerpunkt Kreditderivaten voraus. In Frankfurt erwarten Personalvermittler eine anhaltende Nachfrage nach Spezialisten für Aktienderivate. Die Royal Bank of Scotland ist dabei nur eine von den Unternehmen, die einen Einstieg in den deutschen Markt planen.
In Frankreich erwartet Sophie Wigniolle von Eric Salmon & Partners in Paris, dass die 62 Mrd.-Euro schwere Teilprivatisierung der Electricité de France (EdF) den Fokus auf diesen Sektor lenken und zu einer Nachfrage nach Versorger-Bankern führen wird. Antoine Morgaut, Leiter des Financial Service Recruiting bei Robert Walters in Paris, sieht den Bedarf nach M&A- und Corporate Bankern wieder aufflammen: ?Die ansteigende Zahl der Aktivitäten in diesem Bereich wurde bislang von den vorhandenen Arbeitskräften kompensiert, doch im nächsten Jahr werden wohl zusätzliche Neueinstellungen notwendig werden.? Darüber hinaus sollten auch die Neueinstellungen im Bereich für französische Aktien aus ähnlichen Gründen steigen.
In Italien erwartet hingegen Alberto Gavazzi, Consultant bei Russell Reynolds, ein Wiedererstarken des Immobiliensektors. ?Italienische Banken haben zu wenige Fachkräfte, die auf Immobilienfinanzierung spezialisiert sind. Einige Player müssen hier ihre Kräfte verstärken.? Sergio Zanetta, Associate Partner beim italienischen Personalvermittler Proper Transearch, erwartet weiterhin viele Aktivitäten im italienischen Private Banking, ebenso wie im Infrastruktur-Sektor. Macquarie Bank hat beispielsweise im vergangenen Jahr den italienischen Markt betreten und wird auch in 2006 weiterhin Neueinstellungen vornehmen.
Wall Street 2006: Financial Sponsors Coverage, Eigenhandel, Aktienderivate
Gary Goldstein, Chief Executive der New Yorker Personalberatung Whitney Group, erwartet, dass, sobald die Weihnachtsfeierlichkeiten vorbei sind, im Januar das Interesse an Senior M&A-Kräften weitergehen wird, besonders nach denen, die Erfahrungen mit Finanzinstitutionen haben. Goldstein zufolge werden, u.a. aufgrund des Private Equity Booms, auch Spezialisten für Financial Sponsor Coverage gesucht sein, aber auch Infrastruktur-Investitionen und Finanzierung werden Wachstumsbereiche sein.
Richard G. Lipstein, Managing Director bei Boyden Executive Search in New York, sieht die Sektoren Telekom und Technologie im Fokus der US-amerikanischen Corporate Banking-Personalvermittler: ?Der Technologie-Sektor wird zunehmend erwachsen ? die Unternehmen müssen aus ihren Schneckenhäusern herauskommen und nach Akquisitionsmöglichkeiten suchen,? meint Lipstein und fügt hinzu: ?Die Banken werden ihr Personal aufstocken müssen, um diese Aufgaben zu erledigen.?
Michael Karp, Mitgründer und Managing Partner der internationalen Personalberatung The Options Group, erwartet weiteres Interesse nach Eigenhändlern. ?Banken wie CSFB, Merrill Lynch, UBS und Morgan Stanley versuchen, ihren Eigenhandel weiter auszubauen,? meint Karp. ?Aber das wird durchaus eine Herausforderung ? gute Eigenhändler sind schwer zu bekommen und auch Hedge Fonds bemühen sich um sie.?
Karp zufolge werden auch der Vertrieb und der Handel mit Aktienderivaten im Fokus der Personalverantwortlichen stehen, da Banken wie BNP Paribas, Deutsche Bank, UBS oder Wachovia auf diesen Sektoren expandieren wollen.