96 Prozent aller Insolvenzen gehen auf Managerfehler zurück
Von Ina Ullrich
Meldet ein mittelständisches Unternehmen Insolvenz an, so sind in 96 Prozent aller Fälle Managementfehler entscheidend oder zumindest mitverantwortlich für den Weg in die Zahlungsunfähigkeit.
Menschliche Faktoren wie Entscheidungsschwäche, mangelnde Krisenerfahrung und Konflikte innerhalb der Geschäftsführung können während einer schwächelnden Konjunktur das Ende für ein Unternehmen bedeuten. Dies ist das Ergebnis der Studie "Insolvenzen in Deutschland" der Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner. Die Münchener Berater untersuchten 52 Insolvenzen aus verschiedenen Branchen und Regionen. Dabei stellte sich eine überraschende Übereinstimmung heraus: Nahezu allen untersuchten Unternehmen gemeinsam ist, dass sie den Großteil ihres Umsatzes nur in einem Geschäftsfeld erzielen.
In diesem Segment stechen sie jedoch keineswegs als Marktführer heraus, sondern agieren lediglich als Mitläufer. Sie können die Preise nicht bestimmen, sondern müssen die Marktführer unterbieten. Das führt bei geringer Effizienz schnell dazu, dass diese Unternehmen teurer produzieren als verkaufen. Daraus folgen Verluste, die in Überschuldung und Liquiditätsmangel münden.
"Eine solche Krise ist ein Zeichen dafür, dass in der Vergangenheit Fehlentscheidungen getroffen wurden", sagt Martin Prillmann, Geschäftsbereichsleiter Restrukturierung bei Dr. Wieselhuber & Partner. Zumeist seien das Sortiment falsch aufgebaut oder notwendige Anpassungen schlicht verschlafen worden. So verwundert es nicht, dass nach einer Insolvenz - wenn sie denn überstanden wird - in fast allen Fällen größere oder kleinere Teile des Managements abgelöst wurden.
Rund 50 Prozent des Umsatzes und fast ebenso viele Arbeitsplätze blieben nach Insolvenz und Sanierung erhalten. Jedoch lebte nur in Ausnahmefällen das insolvente Unternehmen weiter: Zumeist erwarben neue Inhaber nur Teile eines Betriebs. Auch ein Komplettverkauf bedeutet das Aus für die insolvente Firma. Ein Schicksal, das im vergangenen Jahr rund 38.000 Unternehmen in Deutschland traf.
Von Ina Ullrich
Meldet ein mittelständisches Unternehmen Insolvenz an, so sind in 96 Prozent aller Fälle Managementfehler entscheidend oder zumindest mitverantwortlich für den Weg in die Zahlungsunfähigkeit.
Menschliche Faktoren wie Entscheidungsschwäche, mangelnde Krisenerfahrung und Konflikte innerhalb der Geschäftsführung können während einer schwächelnden Konjunktur das Ende für ein Unternehmen bedeuten. Dies ist das Ergebnis der Studie "Insolvenzen in Deutschland" der Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner. Die Münchener Berater untersuchten 52 Insolvenzen aus verschiedenen Branchen und Regionen. Dabei stellte sich eine überraschende Übereinstimmung heraus: Nahezu allen untersuchten Unternehmen gemeinsam ist, dass sie den Großteil ihres Umsatzes nur in einem Geschäftsfeld erzielen.
In diesem Segment stechen sie jedoch keineswegs als Marktführer heraus, sondern agieren lediglich als Mitläufer. Sie können die Preise nicht bestimmen, sondern müssen die Marktführer unterbieten. Das führt bei geringer Effizienz schnell dazu, dass diese Unternehmen teurer produzieren als verkaufen. Daraus folgen Verluste, die in Überschuldung und Liquiditätsmangel münden.
"Eine solche Krise ist ein Zeichen dafür, dass in der Vergangenheit Fehlentscheidungen getroffen wurden", sagt Martin Prillmann, Geschäftsbereichsleiter Restrukturierung bei Dr. Wieselhuber & Partner. Zumeist seien das Sortiment falsch aufgebaut oder notwendige Anpassungen schlicht verschlafen worden. So verwundert es nicht, dass nach einer Insolvenz - wenn sie denn überstanden wird - in fast allen Fällen größere oder kleinere Teile des Managements abgelöst wurden.
Rund 50 Prozent des Umsatzes und fast ebenso viele Arbeitsplätze blieben nach Insolvenz und Sanierung erhalten. Jedoch lebte nur in Ausnahmefällen das insolvente Unternehmen weiter: Zumeist erwarben neue Inhaber nur Teile eines Betriebs. Auch ein Komplettverkauf bedeutet das Aus für die insolvente Firma. Ein Schicksal, das im vergangenen Jahr rund 38.000 Unternehmen in Deutschland traf.