Das Drama um die existenzbedrohte KirchGruppe bleibt weiter spannend. Am Freitag wurde noch kein Insolvenzantrag gestellt. Hinter den Kulissen gehen die Rettungsbemühungen für den Konzern derweil unter Hochdruck weiter. An ein Happy End glaubt bei den Gläubigerbanken, Investoren und Mitarbeitern aber niemand mehr.
Fall Kirch beschäftigt Politik
Auch die Politik beschäftigt sich mit der drohenden Pleite des Medienkonzerns. Wie die > berichtet, forderten Die Grünen die Bundesregierung in einer Kleinen Anfrage auf, die ihr vorliegenden Informationen zur Lage beim Kirch-Konzern darzulegen. Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye habe zuvor erklärt, Bundeskanzler Schröder habe keine Gespräche zur Rettung der KirchGruppe geführt.
Stoiber geht von Zahlung an Bundesliga aus
Nach einem Bericht des > geht Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber unterdessen davon aus, dass der Kirch-Konzern trotz der drohenden Insolvenz wie geplant am 15. Mai die nächste Rate in Höhe von 100 Millionen Euro für die Rechte an der Fußball-Bundesliga zahlen könne. Er sehe "klare Signale" für die Sicherheit der Bundesliga.
Heftiger Streit um Bürgschaften
Die Pläne der Bundesregierung und dem Land Nordrhein-Westfalen, im Falle einer Kirch-Insolvenz Bürgschaften für Vereine der Fußball-Bundesliga zu übernehmen, haben eine hitzige Debatte über Parteigrenzen hinweg entfacht.
Insolvenzantrag am Montag gilt als sicher
In Unternehmenskreisen gilt es als sicher, dass Kirch am Montag Insolvenz beantragen wird. Auch bei den Banken wird nicht mehr mit einer überraschenden Wendung gerechnet. In der Nacht zum Freitag waren Rettungsgespräche in Los Angeles und München gescheitert. "Es ist vorbei", hieß es am Freitag in Verhandlungskreisen. Ein Bankmanager sagte, die Chance, dass es in Kürze zur Insolvenz komme, habe sich "in der Nacht dramatisch auf 90 bis 95 Prozent erhöht".
Auffanggesellschaft soll Geschäfte weiterführen
So beginnen schon einmal alle Seiten, sich auf die Zeit nach dem Insolvenzantrag vorzubereiten. «Eine Insolvenz könnte neue Chancen eröffnen», hieß es fast wortgleich im Unternehmen, bei Banken und in Regierungskreisen. Dem Vernehmen nach soll erst einmal eine Auffanggesellschaft die Geschäfte weiter führen. Als vorläufiger Insolvenzverwalter ist unter anderem Eberhard Braun im Gespräch. Der badische Anwalt hat erst vor wenigen Tagen sein Amt beim insolventen Regionalflugzeugbauer Fairchild Dornier angetreten.
Gewerkschaft um Arbeitsplätze besorgt
Die Gewerkschaft ver.di warnte davor, angesichts der Krise von Kirch die Zukunft der Fußball-Bundesliga wichtiger zu nehmen als die der knapp 10 000 Beschäftigten. Auch wenn die Pleite schon so gut wie sicher sei, müsse auch in letzter Minute noch alles versucht werden, um das Unternehmen und damit die Arbeitsplätze zu retten, betonte die Gewerkschaft. Es wirke «gespenstisch, wenn sich die Vorschläge für die Rettung der Fußballvereine häufen, während das Thema Arbeitsplätze nur am Rande behandelt wird», sagte Frank Werneke, im ver.di-Bundesvorstand für Medienpolitik zuständig.
Bayerische Staatsregierung gefordert
Er forderte einen Runden Tisch, an dem auch Gewerkschaften und Betriebsräte sitzen müssten. Die bayerische Staatsregierung sei gefordert, die Mitschuld an der aktuellen Entwicklung trage, erklärte Werneke. Die Gewerkschaft sprach sich ausdrücklich gegen eine Übernahme der KirchMedia durch Silvio Berlusconi und Rupert Murdoch aus. Ein Engagement Berlusconis als italienischer Ministerpräsident verstoße gegen das Prinzip der Staatsfreiheit des Rundfunks.
Finanzchef muß gehen
Der Finanzchef der angeschlagenen KirchGruppe soll entlassen werden, weil er in der heißen Verhandlungsphase angeblich in Urlaub ging und nicht erreichbar war. Brian McCamman Cook müsse unabhängig von dem drohenden Insolvenzantrag gehen, hieß es in Unternehmenskreisen. Damit wurde ein Bericht der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Freitagausgabe) bestätigt.
Unklare Verbindlichkeiten aufgetaucht
Bei den Rettungsbemühungen sei eine unklare Verbindlichkeit von 50 Millionen Euro aufgetaucht, hieß es. Beim Versuch, den Posten aufzuklären, habe man vergeblich nach dem verantwortlichen Finanzchef gesucht. Die Entlassung des Managers dürfte einer der ersten Schritte eines vorläufigen Insolvenzverwalters sein, hieß es.
dpa
Fall Kirch beschäftigt Politik
Auch die Politik beschäftigt sich mit der drohenden Pleite des Medienkonzerns. Wie die > berichtet, forderten Die Grünen die Bundesregierung in einer Kleinen Anfrage auf, die ihr vorliegenden Informationen zur Lage beim Kirch-Konzern darzulegen. Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye habe zuvor erklärt, Bundeskanzler Schröder habe keine Gespräche zur Rettung der KirchGruppe geführt.
Stoiber geht von Zahlung an Bundesliga aus
Nach einem Bericht des > geht Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber unterdessen davon aus, dass der Kirch-Konzern trotz der drohenden Insolvenz wie geplant am 15. Mai die nächste Rate in Höhe von 100 Millionen Euro für die Rechte an der Fußball-Bundesliga zahlen könne. Er sehe "klare Signale" für die Sicherheit der Bundesliga.
Heftiger Streit um Bürgschaften
Die Pläne der Bundesregierung und dem Land Nordrhein-Westfalen, im Falle einer Kirch-Insolvenz Bürgschaften für Vereine der Fußball-Bundesliga zu übernehmen, haben eine hitzige Debatte über Parteigrenzen hinweg entfacht.
Insolvenzantrag am Montag gilt als sicher
In Unternehmenskreisen gilt es als sicher, dass Kirch am Montag Insolvenz beantragen wird. Auch bei den Banken wird nicht mehr mit einer überraschenden Wendung gerechnet. In der Nacht zum Freitag waren Rettungsgespräche in Los Angeles und München gescheitert. "Es ist vorbei", hieß es am Freitag in Verhandlungskreisen. Ein Bankmanager sagte, die Chance, dass es in Kürze zur Insolvenz komme, habe sich "in der Nacht dramatisch auf 90 bis 95 Prozent erhöht".
Auffanggesellschaft soll Geschäfte weiterführen
So beginnen schon einmal alle Seiten, sich auf die Zeit nach dem Insolvenzantrag vorzubereiten. «Eine Insolvenz könnte neue Chancen eröffnen», hieß es fast wortgleich im Unternehmen, bei Banken und in Regierungskreisen. Dem Vernehmen nach soll erst einmal eine Auffanggesellschaft die Geschäfte weiter führen. Als vorläufiger Insolvenzverwalter ist unter anderem Eberhard Braun im Gespräch. Der badische Anwalt hat erst vor wenigen Tagen sein Amt beim insolventen Regionalflugzeugbauer Fairchild Dornier angetreten.
Gewerkschaft um Arbeitsplätze besorgt
Die Gewerkschaft ver.di warnte davor, angesichts der Krise von Kirch die Zukunft der Fußball-Bundesliga wichtiger zu nehmen als die der knapp 10 000 Beschäftigten. Auch wenn die Pleite schon so gut wie sicher sei, müsse auch in letzter Minute noch alles versucht werden, um das Unternehmen und damit die Arbeitsplätze zu retten, betonte die Gewerkschaft. Es wirke «gespenstisch, wenn sich die Vorschläge für die Rettung der Fußballvereine häufen, während das Thema Arbeitsplätze nur am Rande behandelt wird», sagte Frank Werneke, im ver.di-Bundesvorstand für Medienpolitik zuständig.
Bayerische Staatsregierung gefordert
Er forderte einen Runden Tisch, an dem auch Gewerkschaften und Betriebsräte sitzen müssten. Die bayerische Staatsregierung sei gefordert, die Mitschuld an der aktuellen Entwicklung trage, erklärte Werneke. Die Gewerkschaft sprach sich ausdrücklich gegen eine Übernahme der KirchMedia durch Silvio Berlusconi und Rupert Murdoch aus. Ein Engagement Berlusconis als italienischer Ministerpräsident verstoße gegen das Prinzip der Staatsfreiheit des Rundfunks.
Finanzchef muß gehen
Der Finanzchef der angeschlagenen KirchGruppe soll entlassen werden, weil er in der heißen Verhandlungsphase angeblich in Urlaub ging und nicht erreichbar war. Brian McCamman Cook müsse unabhängig von dem drohenden Insolvenzantrag gehen, hieß es in Unternehmenskreisen. Damit wurde ein Bericht der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Freitagausgabe) bestätigt.
Unklare Verbindlichkeiten aufgetaucht
Bei den Rettungsbemühungen sei eine unklare Verbindlichkeit von 50 Millionen Euro aufgetaucht, hieß es. Beim Versuch, den Posten aufzuklären, habe man vergeblich nach dem verantwortlichen Finanzchef gesucht. Die Entlassung des Managers dürfte einer der ersten Schritte eines vorläufigen Insolvenzverwalters sein, hieß es.
dpa