München, 05. Mai (Reuters) - Der Speicherchiphersteller Qimonda steigt in die Fertigung von Solarzellen ein. Dazu gründet die Infineon-Tochter ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Münchner Solarfirma Centrosolar. An dem Joint Venture im portugiesischen Vila do Conde werde Qimonda mit 51 Prozent die Mehrheit halten, teilte das Unternehmen am Montag mit. Bis September 2009 wollen die Partner dort 70 Millionen Euro in den Bau eines neuen Werks auf dem bestehenden Qimonda-Gelände investieren. Rund 150 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. Noch im kommenden Jahr werde der Standort mit der Produktion beginnen, die rund 30 Millionen Solarzellen mit einer Gesamtspitzenleistung von 100 Megawatt im Jahr erreiche.
Qimonda-Chef Kin Wah Loh hatte angekündigt, die Produktpalette seines Hauses zu erweitern, um unabhängiger vom stark schwankenden Speicherchipgeschäft zu werden. In die Partnerschaft bringe Qimonda sein Wissen um die Massenfertigung von Siliziumprodukten sowie seinen Zugang zu dem kostbaren Rohstoff ein. Das Reinsilizium liefere die chinesischen LDK Solar. Centrosolar steuere seine Erfahrung bei Solarsystemen und dem Vertrieb von Solarmodulen bei. Die Firma sei auch einer der Hauptabnehmer der ungefassten Solarsiliziumkomponenten, die künftig in Portugal hergestellt werden.
Loh betonte, die für seine Branche verhältnismäßig geringe Investition erschließe der zuletzt schwer gebeutelten Infineon-Tochter einen Zugang zu einem stabilen Umsatzbringer. "In der Zusammenarbeit mit dem erfahrenen Solartechnologieanbieter Centrosolar haben wir eine Konstellation entwickelt, in der wir uns mit einem günstigen Kapitaleinsatz und effizienter Ressourcennutzung ein vielversprechendes neues Geschäftsfeld erschließen können", erklärte der Manager. Qimonda hatte zuletzt stark unter dem Preisverfall für DRAM-Speicherchips zu leiden, die vor allen in Computern eingesetzt werden, und mit hohen Verlusten zu kämpfen. Als Folge schlug das Unternehmen einen strikten Sparkurs ein und verabschiedete sich abermals von der Entwicklung von Flash-Speichern.
Auf dem Markt für DRAM-Halbleiter mehren sich unterdessen die Anzeichen für eine Erholung. Der koreanische Qimonda-Rivale Hynix erklärte am Montag, er habe seine Vertragspreise für DRAM-Halbleiter zuletzt um 15 Prozent angehoben und erwarte weitere Steigerungen. Qimonda wollte sich zur eigenen Preisgestaltung nicht äußern.
jek/mer
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