Im Windschatten erfolgreicher Insider
Unzählige Fonds kämpfen um Kundengeld, das nur spärlich fließt - Ein junges deutsches Investmenthaus hängt sich an Transaktionen von registrierten Insidern und strickt daraus Fonds
Die deutsche VCH Equity Group probiert das seit drei Jahren mit Insider-Tracking und hat bis jetzt auch schon eine Reihe von Branchenauszeichnungen abgeräumt
Wien - Die Fondsindustrie hat eine Menge Probleme. Dazu gehört auch, dass Abertausende Produkte um eine noch immer sehr zurückhaltend investierende private Klientel bemüht sind und dabei Abgrenzungsschwierigkeiten haben. Zudem stehen erwartungsgemäß Jahre ohne fette zweistellige Renditen bevor, was Kunden wieder ins Bewusstsein ruft, dass allen Statistiken zufolge höchstens einer von zehn Fondsmanagern besser ist als seine Benchmark, also ein Index, an dem sein Fonds gemessen wird. Schwere Zeiten für den Verkauf.
Die Folge sind Trends wie Style-Investing, etwa "absolte return", also die Aussicht auf möglichst garantierte Erträge, ungeachtet der Entwicklung irgendeiner Benchmark. Oder überhaupt neue Fondsansätze, die den guten Glauben und damit das Geld der Kunden akquirieren. Die deutsche VCH Equity Group probiert das seit drei Jahren mit Insider-Tracking und hat bis jetzt auch schon eine Reihe von Branchenauszeichnungen abgeräumt.
Das System: VCH schaut sich an, welche Unternehmensinsider erfolgreiche Transaktionen tätigen, reiht diese Insider nach ihren Erfolgen und hängt sich in der Titelauswahl für den Fonds dann in den Windschatten der erfolgreichen Insider. Dem Markt dienen Käufe und Verkäufe von Insidern eigentlich als Indikator für die weitere Börsenentwicklung: Kaufen Insider, also Unternehmenschefs, viele Aktien, deutet das auf eine günstige Börsenzukunft und umgekehrt. VCH benützt diese Insider, die ihre Transaktionen ja den jeweiligen Börsenaufsichten melden müssen, quasi als "kostenlose Mitarbeiter". "Sie sorgen für ein sich selbst anpassendes System - da wir nur die Insider tracken, die ihr Mehrwissen erfolgreich umgesetzt haben, sind unsere Produkte erfolgreich", sagt Christian Angermayer, ein VCH-Gesellschafter, der mit Unterstützung von C-Quadrat derzeit in Österreich mit neu zugelassenen Fonds auf Kundenakquisition ist.
Bis jetzt gibt ihm die Performance des rund zwei Jahre alten VCH Insight USA, immer zu 100 Prozent in Nebenwerte der US-Börsen investiert, Recht: Während der S&P 500 in diesem Zeitraum rund 3,5 Prozent verloren hat, gewann der Fonds über 25 Prozent. Der wenige Monate junge VCH Insight Europe sieht gegen die Messlatte MSCI EU Small Cap bis jetzt dreimal so gut aus. Diese Daten sagen zwar nichts über die Zukunft aus, lassen sich aber als Hoffnung berechtigt gut verkaufen.
Allerdings: Auch die Spesen haben besondere Aspekte: Zum üblichen Ausgabeaufschlag mit höchstens fünf Prozent kommen jährlich fixe Gebühren von 1,60 Prozent plus eine Performance-Fee von zehn Prozent. (Karin Bauer, Der Standard, Printausgabe,
Unzählige Fonds kämpfen um Kundengeld, das nur spärlich fließt - Ein junges deutsches Investmenthaus hängt sich an Transaktionen von registrierten Insidern und strickt daraus Fonds
Die deutsche VCH Equity Group probiert das seit drei Jahren mit Insider-Tracking und hat bis jetzt auch schon eine Reihe von Branchenauszeichnungen abgeräumt
Wien - Die Fondsindustrie hat eine Menge Probleme. Dazu gehört auch, dass Abertausende Produkte um eine noch immer sehr zurückhaltend investierende private Klientel bemüht sind und dabei Abgrenzungsschwierigkeiten haben. Zudem stehen erwartungsgemäß Jahre ohne fette zweistellige Renditen bevor, was Kunden wieder ins Bewusstsein ruft, dass allen Statistiken zufolge höchstens einer von zehn Fondsmanagern besser ist als seine Benchmark, also ein Index, an dem sein Fonds gemessen wird. Schwere Zeiten für den Verkauf.
Die Folge sind Trends wie Style-Investing, etwa "absolte return", also die Aussicht auf möglichst garantierte Erträge, ungeachtet der Entwicklung irgendeiner Benchmark. Oder überhaupt neue Fondsansätze, die den guten Glauben und damit das Geld der Kunden akquirieren. Die deutsche VCH Equity Group probiert das seit drei Jahren mit Insider-Tracking und hat bis jetzt auch schon eine Reihe von Branchenauszeichnungen abgeräumt.
Das System: VCH schaut sich an, welche Unternehmensinsider erfolgreiche Transaktionen tätigen, reiht diese Insider nach ihren Erfolgen und hängt sich in der Titelauswahl für den Fonds dann in den Windschatten der erfolgreichen Insider. Dem Markt dienen Käufe und Verkäufe von Insidern eigentlich als Indikator für die weitere Börsenentwicklung: Kaufen Insider, also Unternehmenschefs, viele Aktien, deutet das auf eine günstige Börsenzukunft und umgekehrt. VCH benützt diese Insider, die ihre Transaktionen ja den jeweiligen Börsenaufsichten melden müssen, quasi als "kostenlose Mitarbeiter". "Sie sorgen für ein sich selbst anpassendes System - da wir nur die Insider tracken, die ihr Mehrwissen erfolgreich umgesetzt haben, sind unsere Produkte erfolgreich", sagt Christian Angermayer, ein VCH-Gesellschafter, der mit Unterstützung von C-Quadrat derzeit in Österreich mit neu zugelassenen Fonds auf Kundenakquisition ist.
Bis jetzt gibt ihm die Performance des rund zwei Jahre alten VCH Insight USA, immer zu 100 Prozent in Nebenwerte der US-Börsen investiert, Recht: Während der S&P 500 in diesem Zeitraum rund 3,5 Prozent verloren hat, gewann der Fonds über 25 Prozent. Der wenige Monate junge VCH Insight Europe sieht gegen die Messlatte MSCI EU Small Cap bis jetzt dreimal so gut aus. Diese Daten sagen zwar nichts über die Zukunft aus, lassen sich aber als Hoffnung berechtigt gut verkaufen.
Allerdings: Auch die Spesen haben besondere Aspekte: Zum üblichen Ausgabeaufschlag mit höchstens fünf Prozent kommen jährlich fixe Gebühren von 1,60 Prozent plus eine Performance-Fee von zehn Prozent. (Karin Bauer, Der Standard, Printausgabe,