Horrorjahr für die Versicherungsbranche

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Nassie:

Horrorjahr für die Versicherungsbranche

 
11.06.03 14:48

11 Milliarden Franken Verlust in 2002
2002 ist für die Schweizer Versicherungsbranche das schwärzeste Jahr ihrer Geschichte gewesen. Insgesamt wiesen die Versicherungen einen Rekordverlust von 11 Mrd. Fr. aus, wie der scheidende SVV-Präsident Hansjörg Frei an der GV am Mittwoch sagte. Für BPV-Direktor Lüthi ist die Branche trotzdem gesund.
 

(ap) Hauptursache für den «Aderlass von bisher nie erlebtem Masse» sei die Börsenbaisse gewesen, sagte Frei. Diese habe fast ausnahmslos in allen Gesellschaften - der Schweizerische Versicherungsverband (SVV) zählt 70 Mitgliedgesellschaften - zu massiven Abschreibungen geführt.

Falsche Strategien und Fehlinvestitionen
«Daneben wird man ungeschminkt zugeben müssen, dass auch falsche Strategien und Fehlinvestitionen zu Wertvernichtung beitrugen», sagte Frei. Ebenfalls negativ ausgewirkt hätten sich zudem grosse Hochwasserschäden, der starke Franken und teuere Motorfahrzeugunfälle.

Für den Direktor des Bundesamtes für Privatversicherungen, Herbert Lüthy, ist die Branche trotz dieser Verluste gesund. Zwar seien die Polster der Versicherungen weg, sagte Lüthy in der «Tagesschau» des Deutschschweizer Fernsehens. Eine minimale Reserve sei jedoch noch vorhanden.

Griffigere Aufsicht
Die Aufsicht über die Versicherungen soll künftig griffiger werden. Kernpunkt der laufenden Gesetzesrevision sei der Schutz der Versicherten, sagte Lüthy. Die Aufsicht fokussiere auf dem Schutz vor Missbrauch und die Solvenz der Versicherer. Ein absoluter Schutz vor Insolvenz sei dies allerdings nicht.

Frei forderte vom Bundesrat einen raschen Entscheid zur Höhe des BVG-Mindestzinssaztes. Dieser könne Klarheit über die künftigen Rahmenbedingungen im BVG-Geschäft schaffen. Der Bundesrat hatte sich Ende vergangenen Monats für eine Senkung von 3,25 auf 2,0%ausgesprochen. Ein Entscheid wird im kommenden September gefällt.

Zu hoher Umwandlungssatz
Ein Dorn im Auge der Versicherungsbranche ist jedoch auch die Höhe des Umwandlungssatzes. Dieser müsse schneller und konsequenter an die gestiegene Lebenserwartung angepasst werden, verlangte Frei. Die Versicherungsbranche forderte bereits früher einen Umwandlungssatz von 6,6%. Heute liegt er bei 7,2%.
 

 
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