Wall Street: US-Märkte sind nicht aufzuhalten
Die amerikanischen Börsen klettern weiter. Nach starken Konjunkturdaten bauten die großen Indizes ihre Rallye aus, die mittlerweile historische Ausmaße hat. Die Blue Chips haben an 22 von 25 Tagen im Plus geschlossen und schauen damit auf die längste Gewinnstrecke seit dem großen Börsencrash von 1929.
Am Donnerstag verbesserte sich der Dow-Jones-Index um 29 Zähler oder 0,2 Prozent auf 13 241 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index kletterte um 6 Zähler oder 0,4 Prozent auf 1502 Punkte und schloss damit zum ersten Mal seit sieben Jahren über der Marke von 1500 Punkten.
Die Hightech-orientierte Nasdaq verbesserte sich um 7 Zähler oder 0,3 Prozent auf 2565 Punkte.
Hinter den jüngsten Kursgewinnen standen erneut Konjunkturdaten. Einen Tag vor dem Bericht über den Arbeitsmarkt ist der wöchentliche Blick auf die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung erfreulicher ausgefallen als erwartet.
Zudem ist die Produktivität im ersten Quartal nach Angaben des Arbeitsministeriums um 1,7 Prozent gestiegen. Analysten hatten mit einem schwächeren Wachstum gerechnet. Schwächer als erwartet haben hingegen die Lohnstückkosten zugelegt. Diese sind ein wichtiger Inflationsindikator und notieren auf Quartalssicht mit einem Plus von 0,6 statt der befürchteten 2,1 Prozent.
Stärker als erwartet sind auch die Daten zum Dienstleistungssektor. Der Einkaufsmanagerindex über diesen Bereich steht für April auf 56 Punkten. Bereits am Dienstag war der Index für die Industrie stärker als erwartet ausgefallen.
Angesichts dieser Daten ging es weiter aufwärts für die Indizes, der Dow hätte dabei noch höher klettern können, wären da nicht herbe Verluste bei General Motors gewesen. Der Automobilriese blickt auf einen Quartalsgewinn von 17 Cent pro Aktie, womit die Erwartungen von 87 Cent weit verfehlt werden. Allerdings scheint sich das Auto-Geschäft langsam zu erholen, man blickt auf einen Verlust von nur noch 46 Millionen Dollar. Das schlechte Ergebnis geht auf das Konto der Finanztochter GMAC geht. Die gehört zu den größten Hypothekengebern in den USA und ist in die Krise um Risikokredite verwickelt.
GM verlor mehr als 5 Prozent, während die nächsten Verlierer im Dow Citigroup und Procter & Gamble sowie United Technologies jeweils weniger als 1 Prozent abgaben.
Größter Gewinner im Dow war Verizon mit einem Plus von 4 Prozent. Der Telekomriese verbesserte sich in Reaktion auf ein Gerichtsurteil, nachdem der Konkurrent Vonage in einem jüngst gegen Verizon verlorenen Patentstreit kein neues Verfahren genehmigt bekommen hat.
Weitere Dow-Gewinner waren ExxonMobil und Pfizer sowie die Papiere von Microsoft und Altria Group.
Zu den Gewinnern am Donnerstag gehörte auch Delta Air Lines am ersten Handelstag nach dem Flug aus dem Gläubigerschutz. Analysten rechnen damit, dass der drittgrößte amerikanische Carrier nach Schuldenabbau und Kostensenkung für den Wettbewerb wieder gerüstet ist. Zudem blickt Delta auf steigende Sitz-Auslastund. Das Unternehmen profitierte indes auch vom erneut sinkenden Ölpreis, der die ganze Flugbranche steigen ließ.
Lars Halter
Quelle: http://www.wsc.de/index.php?id=11948
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