von Arabern?
Sonntag 28. Juli 2002, 18:58 Uhr
Jüdische Siedler erschießen 14-jährige Palästinenserin - Wochenendzusammenfassung (neue Einzelheiten)
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Jerusalem/New York (AP) Jüdische Siedler haben am Sonntag in Hebron im Westjordanland Palästinenser angegriffen und dabei eine 14-Jährige erschossen. Wie aus palästinensischen Kreisen verlautete, kamen die Siedler von der Beisetzung eines israelischen Soldaten, als sie Häuser und Autos angriffen und begannen, auf die Menschen zu schießen. Die USA kündigten unterdessen an, einer Nahost-Resolution der Vereinten Nationen nur dann zuzustimmen, wenn darin auch die Terroranschläge von Palästinensern verurteilt würden.
Die Vereinigten Staaten nannten zum ersten Mal Bedingungen für die Unterstützung einer Nahost-Resolution. Der amerikanische UN-Botschafter John Negroponte sagte am Freitag vor dem Sicherheitsrat in New York, seine Regierung lehne den Entwurf arabischer Staaten zu dem israelischen Luftangriff in Gaza ab. Nach Informationen eines US-Diplomaten sagte Negroponte, künftige Entschließungen müssten eine klare Verurteilung des palästinensischen Terrorismus enthalten und dabei konkret ANZEIGE
die Organisationen Hamas, Islamischer Dschihad und die Al-Aksa-Brigaden benennen. Letztere bekannten sich am Freitag zu einem Überfall im Westjordanland, bei dem vier jüdische Siedler erschossen wurden.
Als weitere Anforderung an jede Nahost-Resolution nannte Negroponte den Aufruf an beide Konfliktparteien, eine politische Lösung anzustreben. Außerdem müsse die Forderung nach einem Abzug israelischer Truppen aus den palästinensischen Gebieten mit einem Hinweis auf die besonderen Anforderungen für die Sicherheit Israels verbunden werden.
In dem erstmals am Mittwoch von Palästinensern und Saudi-Arabien eingebrachten Entwurf wird «die fortgesetzte militärische Aggression Israels gegen das palästinensische Volk» verurteilt, ohne dass die Anschläge palästinensischer Extremisten in Israel erwähnt werden.
Der palästinensische Präsident Jassir Arafat zeigte sich enttäuscht von der Haltung der USA. Der palästinensische Vertreter bei den Vereinten Nationen, Nasser el Kidwa, wies die Bedingungen der USA als nicht nachvollziehbar zurück. Der Sicherheitsrat will am Montag wieder zusammenkommen.
Die 14-Jährige habe bei dem Angriff der jüdischen Siedler auf dem Balkon ihres Hauses gestanden, als sie durch einen Kopfschuss getötet worden sei, berichtete ihr Bruder, der ebenfalls verletzt wurde. Insgesamt wurden nach palästinensischen Angaben mindestens sechs Menschen verletzt. Die israelische Armee erklärte, sie habe nur von einem Verletzten Kenntnis. Ein palästinensischer Zeuge erklärte, die Armee habe bei den Ausschreitungen eine Stunde lang tatenlos zugesehen. Schließlich habe die Polizei eingegriffen.
Der israelische Außenminister Schimon Peres kritisierte unterdessen die Palästinenser-Politik von Regierungschef Ariel Scharon scharf. Er habe seine «Zweifel», ob Scharon noch weiter ein Partner für den Frieden sei, sagte Peres laut «Spiegel» in einem am Samstag veröffentlichten Interview. Vor allem der Angriff in Gaza, bei dem am Dienstag 15 Menschen starben, sei «ein hundertprozentiger Fehler» gewesen.
Am Sonntag nahmen israelische Soldaten bei Dschenin nach Angaben der Organisation Islamischer Dschihad drei von ihrer Mitglieder fest. Ebenfalls im Dorf Burkin forderten Soldaten die Familie eines im vergangenen Jahr getöteten Mitglieds der Al-Aksa-Märtyrerbrigade zum Verlassen ihres Wohnhauses auf. Anschließend zerstörten die Soldaten das zweistöckige Gebäude.
Sonntag 28. Juli 2002, 18:58 Uhr
Jüdische Siedler erschießen 14-jährige Palästinenserin - Wochenendzusammenfassung (neue Einzelheiten)
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Jerusalem/New York (AP) Jüdische Siedler haben am Sonntag in Hebron im Westjordanland Palästinenser angegriffen und dabei eine 14-Jährige erschossen. Wie aus palästinensischen Kreisen verlautete, kamen die Siedler von der Beisetzung eines israelischen Soldaten, als sie Häuser und Autos angriffen und begannen, auf die Menschen zu schießen. Die USA kündigten unterdessen an, einer Nahost-Resolution der Vereinten Nationen nur dann zuzustimmen, wenn darin auch die Terroranschläge von Palästinensern verurteilt würden.
Die Vereinigten Staaten nannten zum ersten Mal Bedingungen für die Unterstützung einer Nahost-Resolution. Der amerikanische UN-Botschafter John Negroponte sagte am Freitag vor dem Sicherheitsrat in New York, seine Regierung lehne den Entwurf arabischer Staaten zu dem israelischen Luftangriff in Gaza ab. Nach Informationen eines US-Diplomaten sagte Negroponte, künftige Entschließungen müssten eine klare Verurteilung des palästinensischen Terrorismus enthalten und dabei konkret ANZEIGE
die Organisationen Hamas, Islamischer Dschihad und die Al-Aksa-Brigaden benennen. Letztere bekannten sich am Freitag zu einem Überfall im Westjordanland, bei dem vier jüdische Siedler erschossen wurden.
Als weitere Anforderung an jede Nahost-Resolution nannte Negroponte den Aufruf an beide Konfliktparteien, eine politische Lösung anzustreben. Außerdem müsse die Forderung nach einem Abzug israelischer Truppen aus den palästinensischen Gebieten mit einem Hinweis auf die besonderen Anforderungen für die Sicherheit Israels verbunden werden.
In dem erstmals am Mittwoch von Palästinensern und Saudi-Arabien eingebrachten Entwurf wird «die fortgesetzte militärische Aggression Israels gegen das palästinensische Volk» verurteilt, ohne dass die Anschläge palästinensischer Extremisten in Israel erwähnt werden.
Der palästinensische Präsident Jassir Arafat zeigte sich enttäuscht von der Haltung der USA. Der palästinensische Vertreter bei den Vereinten Nationen, Nasser el Kidwa, wies die Bedingungen der USA als nicht nachvollziehbar zurück. Der Sicherheitsrat will am Montag wieder zusammenkommen.
Die 14-Jährige habe bei dem Angriff der jüdischen Siedler auf dem Balkon ihres Hauses gestanden, als sie durch einen Kopfschuss getötet worden sei, berichtete ihr Bruder, der ebenfalls verletzt wurde. Insgesamt wurden nach palästinensischen Angaben mindestens sechs Menschen verletzt. Die israelische Armee erklärte, sie habe nur von einem Verletzten Kenntnis. Ein palästinensischer Zeuge erklärte, die Armee habe bei den Ausschreitungen eine Stunde lang tatenlos zugesehen. Schließlich habe die Polizei eingegriffen.
Der israelische Außenminister Schimon Peres kritisierte unterdessen die Palästinenser-Politik von Regierungschef Ariel Scharon scharf. Er habe seine «Zweifel», ob Scharon noch weiter ein Partner für den Frieden sei, sagte Peres laut «Spiegel» in einem am Samstag veröffentlichten Interview. Vor allem der Angriff in Gaza, bei dem am Dienstag 15 Menschen starben, sei «ein hundertprozentiger Fehler» gewesen.
Am Sonntag nahmen israelische Soldaten bei Dschenin nach Angaben der Organisation Islamischer Dschihad drei von ihrer Mitglieder fest. Ebenfalls im Dorf Burkin forderten Soldaten die Familie eines im vergangenen Jahr getöteten Mitglieds der Al-Aksa-Märtyrerbrigade zum Verlassen ihres Wohnhauses auf. Anschließend zerstörten die Soldaten das zweistöckige Gebäude.