Heyde: Gefahr der Insolvenz gebannt
Der IT-Dienstleister Heyde hat im Zuge seiner Neustrukturierung
weitere Beteiligungen verkauft und konzentriert sich wieder auf das
Kerngeschäft der technologischen Beratung. Analysten begrüßten
die Verkäufe als richtigen Schritt.
Wie das Unternehmen am Dienstag in einer Pflichtveröffentlichung mitteilte,
gibt die Heyde-Gruppe Kapitalmehrheiten an Softwareprodukt-Gesellschaften
ab. Zudem habe sich Heyde vollständig von den Beteiligungen an den
Unternehmen IT-Warehouse, Keos Software sowie der Service getrennt.
Selbst gesteckte Ziel erreicht
Heyde zufolge sichert sich die Gesellschaft mit dem Verkauf unter
Berücksichtigung der Rückbeteiligung einen Liquiditätszufluss von mehr als 25
Mio. Euro. Mit den bisher veräußerten Beteiligungen habe Heyde damit das
Anfang April genannte Ziel erreicht, sich durch den Verkauf von nicht
strategischem Anlagevermögen einen Liquiditätszufluss von 30 Mio. Euro zu
sichern.
Über eine Erwerbsgesellschaft beteiligen sich nach Heyde-Angaben ein
Finanzinvestor mit 60,39 Prozent und das Management der Elaxy-Gruppe mit
16 Prozent an der neuen Softwareprodukt-Gesellschaft, die den Namen Elaxy
übernimmt. Heyde werde künftig mit 23,61 Prozent an der
Erwerbsgesellschaft und damit auch weiterhin an der Elaxy-Gruppe beteiligt
bleiben. Zur Elaxy-Gruppe gehören die bisherigen Heyde-Töchter Elaxy,
Gisma und Atzlinger & Turck.
Liquiditätsprobleme gelöst
"Die Gefahr der Insolvenz ist erst einmal gebannt", sagte Merck Finck-Analyst
Maximilian Schoeller, der die Heyde-Aktie auf "Hold" von zuvor "Sell"
hochstufte, mit Blick auf die Beteiligungsverkäufe. "Die Liquiditätsprobleme
sind damit mittelfristig gelöst", fügte er hinzu. Thorsten Barnstedt vom
Bankhaus M.M. Warburg bewertet die Verkäufe ebenfalls positiv. "Das ist ein
erfreulicher Schritt, dass Heyde, das was es vor einigen Monaten angekündigt
hat, zügig durchgeführt und sich von dem Ballast getrennt hat", sagte er.
Dennoch gebe es für das Unternehmen weiterhin viel zu tun.
Die Unternehmen IT-Warehouse und Keos Software und Service wurden
Heyde zufolge von ihren ehemaligen Eigentümern und jetzigen Vorständen
und Geschäftsführen zurückerworben. Die Zusammenarbeit mit
IT-Warehouse und der Elaxy-Gruppe werde im Rahmen einer strategischen
Partnerschaft fortgesetzt.
Die im Blue-Chip-Index Nemax 50 gelistete Heyde-Aktie legte am
Dienstagmittag um 15,55 Prozent zu.
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