Bei W:O war ich die Jahre zuvor zu Helma oft skeptisch eingestellt, weil Helma seit 10 Jahren im Grunde dauerhaft negative FreeCashflows hatte. Das machte mich stutzig. Die Bilanz hat sich vordergründig dadurch auch verschlechtert.
Bis ich dann bei Helma mal nachfragte und mir dann erläutert wurde, dass man halt in Grundstücke all die Jahre investierte, die zum Kaufpreis bilanziert sind. Das relativierte natürlich meine Bedenken erheblich, was allerdings nicht heißt, dass die Stillen Reserven eine Art Finanzvermögen sind. Also irgendwie schon, aber man muss natürlich bedenken, dass die Grundstücke auch die Grundlage des Geschäfts bilden, ähnlich wie Fabriken und Maschinen eines klassischen Industrieunternehmens. Insofern sind die Grundstücke halt nichts, was sozusagen zusätzlich für die Aktie spricht. Letztlich dreht sich alles um die Nachfrage nach Häusern. Da bin ich wirklich gespannt wie Helma durch die Krise kommt bzw. Ob die Krise sich noch verschärft. Aktuell wirklich schwer vorauszusehen. Einerseits bin ich überzeugt dass Häuser gerade hier im Spreckgürtel Berlins und anderer Großstädte weiter nachgefragt werden. Und da ist Helma ja präsent. Andererseits weiß ich aus Gesprächen mit Bankern, die genau in dem Bereich arbeiten, dass sie sehr skeptisch auf das Jahr 2021 blicken, weil sie mit schwierigen Zeiten auf der Nachfrageseite rechnen, aufgrund möglicher Insolvenzen und sinkender Kaufkraft nachdem die Coronahilfen auslaufen und viele der ohnehin schon vor Corona angeschlagenen Firmen und Privathaushalte mehr oder weniger in die Pleite rutschen. Trotzdem denke ich dass Helma eigentlich gut positioniert ist. Man hat halt nur leider nicht den Vorteil wiederkehrender Erlöse wie bei anderen Geschäftsmodellen.
the harder we fight the higher the wall