Helkon reloaded?
Ein neuer Aufsichtsrat bei einer insolventen Gesellschaft: Das macht
eigentlich wenig Sinn. Es sei denn, der Rechtsträger soll in irgend
einer Form erhalten werden.
Volker Deibert, bekannt geworden u.a. als Analyst, Journalist und
Sprecher der SdK, hat das Zepter als Aufsichtsratvorsitzender der
Helkon Media AG (WKN:
608050; akt. Kurs: 0,06 EUR) übernommen.
Mit im neuen 3er-Aufsichtsrat-Boot sitzt ausserdem ein
Rechtsanwalt und Sanierungsexperte. Im Hintergrundgespräch mit
BetaFaktor.info erläutert der umtriebige Münchner seine Pläne: »Es
kann nicht angehen, dass die Aktionäre bei Insolvenzen immer
leer ausgehen.« Deiberts Idee: Er sucht in Gesprächen mit dem Insolvenzverwalter
und den Gläubigern nach Möglichkeiten, die Reste
des Medienkonzerns im Rahmen eines Insolvenzplanes im börsennotierten
Rechtsträger zu erhalten. Erst vor einigen Tagen wurde
ein grosses Rechtepaket verkauft, die Zeit drängt also. Ein grosses
Problem dürfte aus unserer Sicht dabei die Tatsache darstellen, dass
in der Regel die Filmrechte als Sicherheit für Kredite verpfändet und
die entsprechenden Gläubiger damit absonderungs-berechtigt sind.
Um sie für die Pläne zu gewinnen, wäre es denkbar, Teile ihrer Forderungen
als Sacheinlage im Rahmen von Kapitalerhöhungen einzubringen.
Unumgänglich ist aber aus unserer Sicht ein umfassender
Forderungsverzicht der Gläubiger des hochverschuldeten Unternehmens,
der auch Grossteile des steuerlichen Verlustvortrags auffressen
würde. »Die Nutzung eines etwaigen Verlustvortrages wäre
das Sahnehäubchen, aber wir müssen abwarten, ob überhaupt ein
verwertbarer Teil übrig bleibt«, erklärt Deibert. Auf jeden Fall werden
auch die Aktionäre noch mal einen Beitrag leisten müssen, um das
Konzept umzusetzen. Einen vorhergehenden Kapitalschnitt von
mindestens 1:10 sehen wir als Minimum an, um überhaupt wieder
die Fähigkeit zu erhalten, Kapitalerhöhungen durchführen zu können.
Volker Deibert scheint indes nicht der einzige Interessent zu sein:
Denn der Insolvenzverwalter Axel Bierbach hat bereits vor geraumer
Zeit einen im Herbst gestellten Delisting-Antrag zurückgezogen,
und zwar nicht auf Betreiben von Deibert.
Helkon dürfte jetzt auf unabsehbare Zeit ein extrem volatiles Zockerpapier
werden. Immerhin gibt es berechtigte Hoffnung, dass es
nicht zum Totalverlust für die Aktionäre kommt. Ob die Aktie vom aktuellen
Niveau aus (Börsenwert: 0,7 Mio. EUR) Potenzial hat, kommt
auf die Ausgestaltung des Insolvenzplanes an, insbesondere hinsichtlich
der nötigen Kapitalmassnahmen.
Mit einer Vervielfachung der Aktienzahl (bereinigt um den Kapitalschnitt)
muss auf jeden Fall gerechnet werden, wenn eines Tages alle
Massnahmen von der HV genehmigt und durchgeführt sind. Angstfreie
Zocker wagen eine Spekulation und setzen kurzfristig auf einen
Hype.
Quelle: Betafaktor
Zur Zeit ohne Meldung auf 0,08 getaxt.Bei Kinowelt (0,06) fing es auch mit so einer Meldung an und jetzt!!!
Da sind mehrere 100% drin!!