Hedge-Fonds sehen Aktien mit Skepsis

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EinsamerSam.:

Hedge-Fonds sehen Aktien mit Skepsis

 
02.03.05 09:54
Finanzmarkt-Experten sprechen von einer grundlegenden Neubewertung der einzelnen Anlageformen

Hedge-Fonds sehen Aktien mit Skepsis

Hedge-Fonds-Manager warnen vor Kursverlusten an den Aktien- und Anleihemärkten. Sie empfehlen, auf die Anlageklasse Rohstoffe umzusteigen. Das ergibt eine Umfrage des Handelsblatts in der Hedge-Fonds-Branche.

Hedge-Fonds sehen Aktien mit Skepsis 1840164 FRANKFURT/M. Die Fachleute, die eine Vorliebe für spekulative Anlagestrategien haben, begründen ihre Ansicht mit der hohen Unsicherheit, die derzeit an den Aktien- und Anleihemärkten herrsche. Dies wiederum liege an den Ungleichgewichten in der Weltwirtschaft, etwa in den Handelsbeziehungen zwischen den USA und China, zudem nehme die Inflationsgefahr zu. Wertpapiere wie Aktien und Anleihen seien daher weniger interessant als physische Vermögenswerte wie Immobilien und Rohstoffe.

Für Sy Schlüter ist das große globale Bild in der Kapitalanlage eindeutig: „Wir stehen vor einer Neubewertung des Planeten“, sagt der deutsche Hedge-Fonds-Pionier von CAI in Frankfurt. Andrea Redling von Cantor Fitzgerald in London argumentiert, zahlreiche Anlage-Experten seien angesichts der nur mit der hohen Liquidität zu begründenden Entwicklung der Kapitalmärkte stark verwirrt. „Bei der technischen Analyse der Finanzmärkte tun sich die Marktteilnehmer sehr schwer – zugegeben, ich auch“, sagt Redling. Mit Skepsis betrachtet Larry Hatheway von UBS in London vor allem den derzeitigen Gleichlauf in der Wertentwicklung der globalen Finanzmärkte. „Nahezu alle Märkte wiesen zuletzt gleichzeitig Kurssteigerungen auf“, sagt er. Günstige Bedingungen an den Finanzmärkten und die anhaltend niedrige Volatilität (Ausmaß der Kursfluktuationen) seien gemeinsam mit fallenden Kapitalmarktzinsen der Auslöser für steigende Aktienkurse gewesen. Eine Fortsetzung dieser „heilen Welt“ sei mit den zu Grunde liegenden ökonomischen Basisdaten allerdings nicht vereinbar, warnt Hatheway.

Diese Meinung teilt Schlüter weitgehend. Seit einigen Tagen ist der Hedge-Fonds-Manager verstärkt mit Short-Positionen an den Aktienmärkten vertreten, setzt also auf sinkende Aktienkurse. Heute müssten die meisten Aktienmärkte längst nicht mehr als unterbewertet gelten. Dies begrenze das Kurspotenzial. Die meisten Hedge-Fonds-Manager seines Hauses seien eher zurückhaltend und zum Teil sogar negativ zu den Aktienmärkten eingestellt, sagt Eric M. C. Syz, Vorstandschef der auf Alternativ-Investments wie Hedge-Fonds spezialisierten Banque Syz & Co S.A. in Genf.

Hin und wieder könne in einzelnen Titeln und einzelnen Branchen indes noch Kursphantasie aufkommen, will Analystin Redling die Aktienmärkte indes nicht ganz abschreiben. Mehr und mehr richte sich das Augenmerk der Investoren auf einzelne Aktien. Bei Fusionen und Übernahmen schlage zwar hin und wieder die Stunde der Rosinenpicker, doch seien defensivere Anlagestrategien an den Aktienmärkten derzeit im Vormarsch, ergänzt Syz. Aktien aus den Branchen Nahrungsmittel, Medien, Banken und Versorger seien heute bereits überbewertet, sagt Schlüter. Mit dem Ende der großen Restrukturierungswelle, durch die Unternehmen ihre Kosten senkten und ihre Effizienz steigerten, falle ein Katalysator für weitere Kurssteigerungen an den Aktienmärkten weg, argumentiert Schlüter. „Ich halte es für durchaus wahrscheinlich, dass die Aktienkurse in Deutschland bis zum Jahr 2006 in Richtung Süden tendieren“, sagt der Hedge-Fonds-Manager.

In nächster Zeit werden möglicherweise vor allem solche Hedge-Fonds-Manager glänzen, die ihr Glück mit Short-Strategien versuchten, also auf sinkende Aktienkurse setzen.

Welche Märkte bieten derzeit die besten Chancen? „Die Anleihemärkte wohl kaum“, sagt Schlüter, der für die nächste Zeit mit steigenden Geld- und Kapitalmarktzinsen rechnet. „Die Investoren stehen vor einem Berg makroökonomischer Fragezeichen“, meint Redling. Die Richtung der Kapitalströme sei daher derzeit nur schwer zu prognostizieren. Gleichwohl sollten Rohstoffe nach Meinung aller befragten Experten im Rahmen der Neubewertung von Anlageklassen in den nächsten Jahren weiter im Mittelpunkt stehen. „Commodities sind schon lange kein Randmarkt mehr“, sagt Schlüter. Private und institutionelle Investoren hätten Rohstoffe inzwischen als interessante Anlageklasse entdeckt.

Anlageklassen
  • Aktien: Nach dem kräftigen Kursanstieg seit dem Jahr 2003 droht der populärsten Anlageklasse jetzt die Luft auszugehen. Hedge-Fonds-Manager betrachten Aktien auf dem aktuellen Kursniveau nicht länger als unterbewertet.
  • Anleihen: Die restriktivere Geldpolitik der Notenbanken und zunehmende Inflationsgefahren könnten einen Anstieg der Kapitalmarktzinsen bewirken. Wegen dann drohender Kursverluste sind Anleihen wenig attraktiv.
  • Rohstoffe: Favoriten zahlreicher Hedge-Fonds-Manager sind derzeit Rohstoffe. Die aktuelle Angebot-Nachfrage-Situation spricht dafür, dass die Rohstoffpreise in den kommenden Jahren tendenziell weiter steigen.


Quelle: HANDELSBLATT, Mittwoch, 02. März 2005, 08:29 Uhr

...be invested
  
Der Einsame Samariter

Hedge-Fonds sehen Aktien mit Skepsis 1840164
EinsamerSam.:

Hedgefonds verspielt gesamte Kundengelder

 
07.03.05 07:12
Hedgefonds verspielt gesamte Kundengelder

Ein Hedgefonds, der viele der Reichen der Luxusgegend um Palm Beach in den USA zu seinen Investoren zählte, musste in dieser Woche wegen einer Ermittlung des US-Justizministeriums und der US-Börsenaufsichtsbehörde seine Geschäfte einstellen. Zuvor teilte der Hedgefonds, die KL Financial Group, seinen Investoren mit, dass die gesamten $200 Millionen, die in den Fonds investiert waren, durch massive Spekulationsverluste verloren gegangen waren. Die SEC will nun die verbliebenen Mittel auf den Bankkonten des Fonds einfrieren, um so zumindest einen Teil der Verbindlichkeiten des Hedgefonds decken zu können.

Quelle: Fonds-Reporter.de Hedge Fonds News

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Der Einsame Samariter

Hedge-Fonds sehen Aktien mit Skepsis 1846475
taos:

Und wie legt man Geld

 
07.03.05 07:35
am besten in Rohstoffen (ohne Hedgefonds) an? Warentermingeschäfte sind ja auch nicht gerade ohne Risiko. Und Gold im Keller.

Also wie?


Taos
EinsamerSam.:

Na bestimmt nicht, in dem man...

 
07.03.05 07:39
sein Auto bei diesem Benzinpreis tankt! *g*

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Der Einsame Samariter

Hedge-Fonds sehen Aktien mit Skepsis 1846485
taos:

Und Heizöl im Keller

 
07.03.05 13:59
ist wohl auch nichts.

Taos
Pate100:

@taos

 
07.03.05 14:15
z.B mit zertifikaten!

Einige Beispiele:

Silber Discount-Zertifikat   NL0000400281
Industriemetall-Basket 2   DE000SG16GA7
Industriemetall-Basket     DE000SG093D2
Rohstoff Bonus-Zertifikat  DE000GS0EQC5
Zucker Long-Zertifikat     NL0000210813
Non Energy Rohstoff-Zertifikat DE000GS1CR75
Rohstoff Bonus-Zertifikat DE000SAL1AG8

Dann kannst Du natürlich direkt in die jeweiligen Rohstoff Pruduzenten/Explorer
investieren!

Da hat sich eigentlich schon ne Menge getan in der letzten zeit!


Gruss
Pate
EinsamerSam.:

Dt. Hedge-Fonds warten auf Impulse d. Großanleger

 
27.03.05 17:24
Ein Jahr nach dem Start haben die Anbieter über 1,5 Milliarden Euro eingesammelt

Deutsche Hedge-Fonds warten auf Impulse durch Großanleger

Der deutsche Markt für Hedge-Fonds kommt in Gang. Ein Jahr nach Auflage der ersten Produkte deutschen Rechts haben Anleger nach Recherchen des Handelsblatts über 1,5 Milliarden Euro in solche Produkte investiert.

FRANKFURT/M. Das sind nach Branchenschätzungen weit unter einem Prozent des Anlagevolumens hierzulande. Die Anbieter erwarten sich zusätzliche Impulse durch institutionelle Anleger. Laut einer Umfrage der Ratingagentur RCP & Partners unter 60 Investoren mit einem Vermögen von 130 Mrd. Euro warten zwei Drittel von ihnen bisher ab. Doch die Hälfte dieser Anleger plane den Einstieg in Hedge-Fonds in den nächsten zwei Jahren.

In Hedge-Fonds-Konzepte sind derzeit nach Angaben der Beratungsgesellschaft Mercer Oliver Wyman rund 15 Mrd. Euro investiert. Das Geld steckt meist in Zertifikaten, Genussscheinen oder Schuldscheinkonstruktionen. Bis Ende 2007 erwarten die Experten einen Anstieg der Mittel auf 29 Mrd. Euro.„Ungefähr jeder dritte Institutionelle ist schon investiert, die Quoten liegen in diesen Fällen bei ein bis zwei Prozent des Gesamtvermögens“, sagt RCP-Geschäftsführer Frank Wehlmann. Im Konkurrenzkampf mit Zertifikaten und anderen Rechtsformen dürften Fonds aufholen. „Fonds werden von der Aufsicht reguliert, das hat große Bedeutung für die sicherheitsorientierten institutionellen Anleger“, sagt beispielsweise Andreas Engel, Geschäftsführer von Union Alternative Assets.

Hedge-Fonds wurden im Zuge des seit Anfang 2004 geltenden neuen Investmentgesetzes erlaubt. Sie wollen einen positiven Ertrag erwirtschaften, können dabei auch auf fallende Märkte setzen und Kredite oder Derivate verwenden. Das Geschäft startete zäh, auch wegen rechtlicher Unsicherheiten. Die Lage hat sich gebessert. „Deshalb kommt Schwung auf“, urteilt Wehlmann. Derzeit sind über 1,5 Mrd. Euro in den auch auf Privatanleger zielenden Dachfonds und in den für Institutionelle aufgelegten Einzel(Single)-Hedge-Fonds angelegt.

Bisher arbeiten die einzelnen Anbieter mit unterschiedlichem Erfolg. Die größte deutsche Fondsgesellschaft DWS schaffte mit ihrem Dachfonds für Private, der zusammen mit dem auf Institutionelle zielenden Produkt von Lupus Alpha vor etwa einem Jahr als erster genehmigt worden war, nur enttäuschende 13 Mill. Euro. Dagegen verkauften die Allianz-Tochter Dit und die zur Union-Investment-Gruppe gehörende Unico gut. Bei der Unico entfällt das meiste Geld auf einen Dachfonds für Institutionelle.

Für das künftige Geschäft sind Experten optimistisch. „Institutionelle und Private werden stärker zugreifen“, prognostiziert Union-Mann Engel. Das erwartet auch Heinz Kasten von der zur Deutschen Bank gehörenden DB Absolute Return Strategies Group. „Die letzten Probleme bei der Umsetzung des komplexen Gesetzes, die in Zusammenhang mit der Offenlegung von Transaktionen beispielsweise steuerlicher Natur waren, sollten in den nächsten Monaten gelöst werden“, schätzt er. Bernd Borgmeier wittert ebenfalls Potenzial. Der Sprecher der Geschäftsführung bei der Investmentgesellschaft von Sal. Oppenheim sagt: „Sinnvoll wären bei Institutionellen Portfolio-Zielanteile von 15 bis 30 Prozent.“

Das deutet auf die im Ausland üblichen Niveaus. So sagt Hans-Peter Loosli, beim weltgrößten Vermögensverwalter UBS mitverantwortlich für 1 000 Mrd. Euro der gehobenen Privat- und Firmenkunden: „Privaten empfehlen wir seit etwa zwei Jahren eine Zehn- Prozent-Quote an Dach-Hedge- Fonds.“ Das Engagement institutioneller Kunden in seinem Land schätzt er auf knapp zehn Prozent. „In den angelsächsischen Ländern liegt es höher“, sagt der UBS-Mann. RCP-Mann Wehlmann bemerkt dazu: „Die US-Pensionsfonds sind teilweise mit 30 Prozent ihrer Gelder investiert.“

Quelle: HANDELSBLATT, Mittwoch, 24. März 2005, 08:00 Uhr

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Der Einsame Samariter

Hedge-Fonds sehen Aktien mit Skepsis 1874320
54reab:

die gute entwicklung der

 
27.03.05 19:41
rohstoffpreise hängt eng mit der brummenden weltwirtschaft zusammen. sollte es zu einer starken abschwächung der weltwirtschaft kommen, werden wir einen rabiaten verfall der rohstoffpreise erleben. sollte die weltwirtschaft weiterhin gut laufen, weshalb sollten dann die aktien schlecht laufen? zu den überbewerteten aktien. im DAX haben wir ein kgv von deutlich unter 15 - so fair respektiv billig wie noch nie in diesem jahrhundert. eine komische analyse also. einer der diesen brüdern sein geld anvertraut ist selten blöd.


 Hedge-Fonds sehen Aktien mit Skepsis 1874362

EinsamerSam.:

Hegde-Fonds leiden unter Nachwuchssorgen

 
07.04.05 09:59
Studie: Anleger müssen mit Enttäuschung rechnen

Hegde-Fonds leiden unter Nachwuchssorgen

Anleger müssen damit rechnen, bei Investments in Hedge-Fonds enttäuscht zu werden. Der Grund: Die Zahl talentierter Hedge-Fonds-Manager hält mit der starken Nachfrage nach dieser innovativen Anlageform nicht Schritt.

ret FRANKFURT/M. Die Nachwuchssorgen dieser jungen Branche spezialisierter Asset-Manager könnte dazu führen, dass die auf Seiten der Anleger zum Teil zu hoch gesteckten Ertrags-Erwartungen künftig nicht mehr voll erfüllt werden. Diese Gefahr zeigen die Experten der Beratungsgesellschaft Watson Wyatt auf.

Ungeachtet dessen werden institutionelle Investoren immer mehr Kapital in diese alternativen Investmentvehikel investieren, da die von Hedge-Fonds erwirtschafteten Renditen z.B. für Pensionskassen und Versicherungen immer noch attraktiv sind. Pensionskassen, die über Direktinvestments in Hedge-Fonds nachdenken, sollten auf die Strategie Long/Short-Equity setzen, bei der es keine Engpässe an begabten Hedge-Fonds-Managern gibt, rät Watson Wyatt.

Einer Untersuchung dieses Hauses zufolge reicht für einen Pensionsfonds, der sein Kapital anfangs zu je 50 Prozent in Aktien und Anleihen investiert habe und später dann fünf Prozent in Hedge-Fonds-Strategien umschichte, eine Rendite von 2,5 bis 3,0 Prozent über dem Geldmarktzins Libor, um die Effizienz seines Portfolios zu steigern. Über die vergangenen Jahre hinweg ist es der Hedge-Fonds-Branche stets gelungen, im Durchschnitt wesentlich bessere Anlageresultate als Libor plus 2,5 bis 3,0 Prozent zu erwirtschaften.

Quelle: HANDELSBLATT, Donnerstag, 07. April 2005, 08:55 Uhr

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Der Einsame Samariter

Hedge-Fonds sehen Aktien mit Skepsis 1888625
EinsamerSam.:

Hedge-Fonds sollen transparenter werden

 
24.05.05 13:59
Frankfurter Gespräch: Experten fordern öffentliche Angaben über die Leihe von Wertpapieren

Hedge-Fonds sollen transparenter werden

Hedge-Fonds müssen künftig mehr Transparenz zeigen. Diese Forderung stellten Experten bei einem Frankfurter Gespräch des Handelsblatts, an dem Manager von Unternehmen und Finanzdienstleistern teilnahmen.

FRANKFURT/M. „Mit dem zunehmenden Engagement von Kleinanlegern weltweit führt auch an einer steigenden Transparenz von Hedge-Fonds kein Weg vorbei“, sagte Claus Löwe, Geschäftsführer des Hedge-Fonds Arsago. Insbesondere sollten nach Meinung der Experten Angaben zum Verleih von Wertpapieren veröffentlicht werden. Zugleich warnten sie aber vor zu enger gesetzlicher Regulierung.

Weltweit sind Hedge-Fonds ins Blickfeld der Aufsichtsbehörden wie der SEC in den USA und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) in Deutschland geraten. Auslöser war die Sorge vor riskanten Geschäften, die die Finanzmärkte in eine Krise stürzen könnten. Zudem hatten die Ereignisse rund um die Deutsche Börse durch den Einfluss des Hedge-Fonds TCI, die im Rücktritt des Vorstandschefs Werner Seifert gipfelten, BaFin-Chef Jochen Sanio auf den Plan gerufen. Die Regierung in Berlin prüft zudem strengere Kontrollmaßnahmen für Hedge-Fonds. In der EU-Kommission gibt es hingegen keine konkreten Pläne.

Die Frankfurter Experten sahen es als vordringlich an, dass die Bestände von geliehenen Wertpapieren und die Leihesätze für diese Strategie veröffentlicht würden. Roland Lienau, Mitleiter des heimischen Aktiengeschäfts bei der Deutschen Bank, sagte: „Bei Leerverkäufen ist der Markt nicht sehr effizient. Es gibt kein Monitoring. Es schrillt keine Alarmglocke, wenn es zu schwer wiegenden Veränderungen kommt.“

Hedge-Fonds leihen sich oftmals Wertpapiere von Investoren und üben damit einen starken Einfluss auf Unternehmen aus. Sie geben sie später wieder zurück und bezahlen dafür eine Leihgebühr. Josef Broich von der Rechtsanwaltskanzlei Broich, Bayer, von Rom plädierte für ein an der Börse „aufgehängtes System“, das die Bestände von geliehenen Wertpapieren veröffentlicht. Die BaFin sollte sich hier nicht einklinken, sagte er. Ernst Fassbender, einer der Deutschland-Chefs von Lazard, hielt mehr Transparenz dann für wichtig, wenn etwa im Fall des Reisekonzerns Tui mittels riesiger Transaktionen auf einen Abstieg aus dem Dax spekuliert werde.

Einig waren sich die Experten aber auch, dass die Hedge-Fonds ihre Geschäfte in der Regel keineswegs ohne jede Kontrolle machen können. Die Regulierungsbehörden schauten den Hedge-Fonds indirekt bereits auf die Finger, sagte Arsago-Geschäftsführer Löwe. Denn die Fonds benötigten in der Regel Kredite. Das Handels- und Kreditrisiko der Banken werde genauestens von den Aufsehern überwacht. Dies bestätigte der Vertreter der Deutschen Bank.

Wichtig für den deutschen Finanzplatz: Einheimische Unternehmen sind nach Meinung der Experten besonders interessant für Hedge-Fonds. „Gerade für Hedge-Fonds aus angelsächsischen Ländern sind deutsche Aktien sehr attraktiv“, betont Lienau. Sie seien niedrig bewertet, bei weiterer Dollarschwäche könnten zusätzliche Kursgewinne erzielt werden. Außerdem sei die Präsenz bei den Hauptversammlungen niedrig. Es bestünden deshalb gute Chancen, Einfluss auf die Unternehmensstrategie zu nehmen.

Einen anderen Aspekt hob Fassbender hervor. „Das Auftreten von Hedge-Fonds in Deutschland zeigt, dass es teilweise bei börsennotierten Unternehmen noch viel zu tun gibt. Diese Ansicht wird auch von klassischen Investmentfonds geteilt“, sagte er. Dabei geht es nicht nur um die Restrukturierung der Firmen, sondern nach den Worten von Stefan Schulte, Finanzvorstand des Flughafenbetreibers Fraport, auch um Transparenz in den Unternehmen selbst: Glaubwürdigkeit sei nur in intensivem Dialog zu erzielen. Eine Verknüpfung von Stimmrechten mit der Haltedauer sei nicht sinnvoll, ergänzte Lienau: „Eine Aktie hat eine Stimme. Das sollte so bleiben.“

Wenn die börsennotierten Gesellschaften glaubwürdig seien, dann investierten Hedge-Fonds meist langfristig, sagte Rechtsanwalt Broich. „Die Unternehmen müssen mehr auf die Investoren als Sparringspartner für ihre Firmenstrategie hören; dann lassen sich drohende Konflikte besser antizipieren und abwenden“, ergänzte Alexander Geiser, Partner bei der PR-Agentur Hering Schuppener. Eine langfristige Kommunikationsstrategie könne Fälle wie den der Deutschen Börse verhindern.

Weltweit gibt es rund 7 000 Hedge-Fonds, die über eine Bill. Dollar verwalten. Seit 1995 hat sich das Volumen mehr als verfünffacht.Der größte europäische Fonds, GLG Partners, hat laut Institutional Investor gut elf Mrd. Dollar eingesammelt, auf Rang vier und sechs liegen mit Barclays (acht Mrd. Dollar) und UBS (sieben Mrd. Dollar) zwei Banken.

Quelle: HANDELSBLATT, Dienstag, 24. Mai 2005, 11:00 Uhr

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