|
Die Bewertung will ich Dir gerne erklären, wobei ich "witzig" eher positiv sehe (so einen Grünen bekommt sogar justy dann und wann von mir), negativ sind schwarze Sternchen:
Du suggerierst mit Deinem Beitrag, dass durch die Klage gegen die D&O's "irgendetwas ans Licht kommen soll" bzw. "ein Anderer" irgendeine Summe für die Ex-D&O's bezahlen soll, klammerst dabei aber die Versicherungen aus.
Ganz ehrlich: Das ist ganz großer Unsinn.
Worum geht es?
Es geht um einen Kapitalabfluss von der WMI zur WMB in Höhe von 500 Mio. $. Dieser "September Downstream" ist Fakt. Es geht nicht um JPM, FDIC, GS oder sonstwen, sondern einzig und allein darum, dass die D&O's hätten wissen müssen, dass der Kapitalabfluss zu diesem Zeitpunkt die WMB nicht retten und somit für die späteren Gläubiger der WMI (z.B. die Aktionäre) verloren sein würde.
Für den Fall des fahrlässigen Handels gibt es die sog. D&O-Versicherungen. Der Trust wollte die jetzige Klage gegen die D&O's umgehen, in dem er direkt die Versicherungen verklagt hatte. Wäre diese Klage nicht gescheitert, hätte es die Klage gegen die D&O's nicht gegeben, denn man hätte das Ziel, eine finanzielle Entschädigung seitens der Versicherungen für die Pflichtverletzungen der D&O's ja schon erreicht gehabt.
Leider sah das der Supreme Court anders und hat de facto gesagt: Sie dürfen gerne wiederkommen, wenn es ein Urteil gegen oder ein Settlement mit den D&O's gibt. Und genau DAS strebt der Trust nun an.
Mit den ganzen Hirngespinsten, dass jetzt irgendwas ans Licht kommen oder irgendwer irgendeine Summe für die D&O's bezahlen soll, hat das GAR NICHTS zu tun.
Hast Du meine witzige Bewertung nun verstanden?
Hinzufügen sollte man hier noch, dass die Argumentationsgrundlage von Susi & Co hier ist, dass WMB insolvent war bzw. bald gewesen wäre!
D.h. dann im Umkehrschluss, dass die FDIC mit der seizure richtig gehandelt hat, damit fallen FDIC/JPM schon mal per se als „Geldgeber“ raus….
GS bleibt wahrscheinlich auf immer und ewig. Siehe z.B. die aktuelle „Bestandsaufnahme“ von Union. Die Melonenkatze hat ja in der motion zu GS eindeutiges gesehen, was gar nicht eindeutig ist. Alles im Bezug auf GS dort ist im Konjunktiv – nichts mit Beweise gegen GS.
Beklagt, nicht angeklagt. Wir wollen doch diesem Stürmchen im Wasserglas nicht eine strafrechtliche Dimension verleihen. ;-)
Überhaupt ist das ja ne schöne Sache. Neu ist es ja alles nicht, über die angebliche "fraudulent conveyance" war ja während des Chapter 11 Verfahren schon oft die Rede. Man muss sich das vor Augen halten, was da eigentlich passiert. Einer Holding (WMI) gehört eine Bank (WMB) zu 100 %. Die Bank kam schon Ende 2007 ins Straucheln. Man macht, nachdem der Versuch unter das Dach eines stabilen Instituts (JPM) zu schlüpfen an deren Unwilligkeit, den verlangten Preis zu zahlen (die berühmten 8 Dollar oder mehr, je nach Lesart), eine gigantische Kapitalerhöhung der Holding, die den Aktienpreis hinunterreißt. Dann kommt ein langer Sommer, in dem die Probleme bei der Bank, wie beim Bankensektor allgemein, immer schlimmer werden. Dennoch behält man das bei der Kapitalerhöhung der Holding eingenommene Geld großteils bei dieser. Dann, als die Hütte schon lichterloh brennt, entschließt man sich, von 4,5 Mrd., die noch bei der Holding sind, 0,5 Mrd. in die Bank nachzuschießen. Das hilft nichts, die Bank wird dennoch beschlagnahmt, die 0,5 Mrd. sind weg, und die Holding erst mal insolvent, trotz der 4 Mrd. die immer noch da sind.
Dass die Jungs die da am Ruder waren, nicht das Beste gemacht haben, dürfte sich von selbst verstehen -- ex post. Aber ex ante? Wäre es nicht auch eine Alternative gewesen, das ganze Geld was bei der Holding noch war in die Bank einzuschießen, im Versuch, die Seizure doch noch abzuwenden? Hätte das nicht schon Monate vorher geschehen müssen? Wäre das geschehen, hätte man den Managern einen Vorwurf machen können? Die Kapitalerhöhung diente doch der Rekapitalisierung der operativen Bank, und nicht als Ruhekissen der Holdinggläubiger! Und wenn das geschehen wäre, so wären selbst senior bonds der Holding froh gewesen, irgendwie eine 50 % Quote zu kriegen, alles was nachrangig zu ihnen ist, wäre leer ausgegangen, von Aktionären ganz zu schweigen.
Meiner Ansicht nach hat das Management nicht die Interessen der Bank vor die der Holding gesetzt, wie Susman & Co. jetzt behaupten um noch etwas Geld aus den D&O, respective deren Versicherungen, zu extrahieren, sondern im Gegenteil, durch das Zurückhalten des Großteils der Mittel die Existenz der Bank mutwillig gefährdet.
Dass die Bank selbst mit 4 Mrd. mehr Kapital wohl geplättet gewesen wäre, steht auf einem anderen Blatt. Das konnte zum Zeitpunkt der Kapitalerhöhung und auch noch Monate später niemand absehen.
|
| Wertung | Antworten | Thema | Verfasser | letzter Verfasser | letzter Beitrag | |
| 10 | 1.572 | WMIH + Cooper Info | Orakel99 | timewalker | 15.12.25 20:28 | |
| 56 | 14.188 | █ Der ESCROW - Thread █ | union | sonifaris | 12.12.25 16:35 | |
| 162 | 87.089 | COOP News (ehemals: Wamu /WMIH) | Pjöngjang | koelner01 | 07.12.25 20:09 | |
| 60 | 68.927 | Coop SK Tippspiel (ehem. WMIH) | ranger100 | rübi | 25.10.25 20:47 | |
| 349 | 198.955 | Wamu WKN 893906 News ! | plusquamperfekt | union | 10.03.24 17:21 |