Hannelore Kohl hat Selbstmord begangen

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Hannelore Kohl hat Selbstmord begangen

 
05.07.01 16:10
Hannelore Kohl ist tot. Nach Angaben des Berliner Büros von Altkanzler Kohl hat sie in ihrem Haus in Oggersheim Selbstmord begangen.

MAINZ. Hannelore Kohl hat nach Angaben des Berliner Büros von Altkanzler Helmut Kohl Selbstmord begangen. «Auf Grund der Hoffnungslosigkeit ihrer gesundheitlichen Lage entschloss sie sich, freiwillig aus dem Leben zu scheiden», heißt es in einer Mitteilung.

Hannelore Kohl war am Donnerstag tot in ihrem Ludwigshafener Haus aufgefunden worden. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Frankenthal. Das Lagezentrum des rheinland-pfälzischen Innenministerium hatte am Mittag mitgeteilt, sie sie eines natürlichen Todes gestorben. Die Staatsanwaltschaft hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

Helmut Kohl ist unterdessen nach Ludwigshafen zurückgekehrt, wie ein Polizeisprecher bestätigte. Nach Angaben von Beobachtern war der Alt-Kanzler im Bundestag von der Todesnachricht überrascht worden.

In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Spekulationen über den Gesundheitszustand der 68-Jährigen gegeben. Das Ehepaar Kohl ist seit 1960 verheiratet, das Paar hat zwei Söhne.

Tote am Morgen entdeckt
Wie aus dem Freundeskreis der Familie Kohl weiter bekannt wurde, hat die Ehefrau von Kohls Chauffeur die Leiche am Morgen entdeckt. Die Frau hilft häufig im Haushalt und hat einen eigenen Schlüssel zum Bungalow der Kohls.

Mittlerweile ist die Marbacher Straße im Ludwigshafener Stadtteil Oggersheim, wo das Haus der Familie Kohl steht, von der Polizei abgesperrt. Auch der Verkehr wurde umgeleitet. Vor der Absperrung versammelten sich Journalisten.

Noch im April hatte Hannelore Kohl in einem Interview erklärt, dass sie unter einer schmerzhaften Lichtallergie leide und deshalb kaum noch das Haus verlassen könne. Auch ihre Abwesenheit bei der Hochzeit ihres Sohnes Peter, der im Mai in der Türkei seine Verlobte Elif Sözen geheiratet hatte, wurde damit erklärt.

Die Krankheit war 1993 durch eine Behandlung mit Penicillin ausgelöst worden. Das Leiden hatte sich vor einem Jahr deutlich verschlechtert. Eine Heilung sei nicht in Sicht, hatte Hannelore Kohl gesagt.

1988 erhielt sie für ihre Arbeit als Präsidentin des «Kuratoriums ZNS», das sich für Unfallopfer mit schweren Gehirnverletzungen engagiert, den Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz. Zudem wurde sie 1999 von dem damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. (nz/dpa/ddp)
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