Hamburg: Taliban-Minister predigte Hass. Unfassbar

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boomer:

Hamburg: Taliban-Minister predigte Hass. Unfassbar

 
30.09.01 20:52
Hamburg-Billstedt: Taliban predigte Hass

Afghanischer Minister in der Kreuzkirche -
Verfassungsschutz kam nicht rein.

Der Gesundheitsminister des weltweit geächteten Taliban-Regimes, Mohammed Abas Akhond, hat im Januar im Gemeindesaal der Billstedter Kreuzkirche gepredigt und den "Endsieg des Islam" beschworen. Der Verfassungschutz wäre bei der Veranstaltung gern dabei gewesen - doch er musste leider draußen bleiben. Die Verfassungschützer hatten erst zwei Stunden vorher durch Zufall vom Termin am 27. Januar erfahren.

   Folgendes war geschehen: Schon Tage vor der Predigt des Taliban-Mannes wusste der Dienststellenleiter der Ausländerbeauftragten des Senats, Horst Tietjens, vom Besuch des Mullahs in Hamburg. Ein afghanischer Teppichhändler hatte ihn unterrichtet. Doch Tietjens informierte den Verfassungsschutz nicht. Stattdessen bot er den Afghanen seine Unterstützung an, versuchte gar, für den Taliban-Minister einen Termin beim Auswärtigen Amt zu vereinbaren. Tietjens war am Freitag für das Abendblatt nicht zu erreichen.
   Im Landesamt für Verfassungsschutz meldete sich erst 120 Minuten vor der Veranstaltung ein Informant mit dem Hinweis auf den Taliban-Minister. Zu spät, um noch geeignete Mitarbeiter zu mobilisieren, die den entsprechenden Dialekt verstehen.

   Dennoch stellte Verfassungsschutz-Chef Reinhard Wagner ein Observationsteam zusammen, das zur Kreuzkirche fuhr. Doch dort gingen die Verfassungsschützer nicht in den Veranstaltungsraum - sie hatten Bedenken, weil kirchliche Räume wegen des Religionsprivilegs unter besonderem Schutz stehen. So erfuhren die Verfassungsschützer nicht, worum es bei der Veranstaltung eigentlich ging. Ein Amateurvideo belegt die Hass-Predigt des Ministers: "Manche Menschen sagen, Osama bin Laden wird Unglück über Afghanistan bringen. Wir Muslime aber sagen, er hat die Ehre der Afghanen gerettet."
   Brisant: Mohamed Abas Akhond hätte eigentlich kein Visum für Deutschland bekommen dürfen - die UN-Resolution 1333 aus dem Dezember 2000 verbietet Mitgliedern der Taliban-Regierung die Einreise. Dennoch stellte die deutsche Botschaft in Islamabad (Pakistan) dem Minister am 12. Januar 2001 ein Visum aus. Da der Minister als Grund für die Reise ein Treffen mit deutschen Firmen, die medizinisches Gerät liefern sollten, angegeben hatte, sei die Ausnahme "humanitärer Zweck" der Resolution eingetreten, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts. Das Auswärtige Amt hat das Bundesinnenministerium nach dem UN-Beschluss übrigens gebeten, für die Schließung eines Taliban-Büros in Frankfurt zu sorgen.
   Die evangelische Kreuzkirche Schiffbek liegt an der Billstedter Hauptstraße. 15 000 Menschen aus 78 Nationen leben im Einzugsgebiet. Im Vorraum zur Kirche liegt ein schwarzes Kondolenzbuch. "Für die Menschen in Amerika" steht auf einem Schild. Im Gemeindesaal wartet Pastor Bernd Berger (43).
   Er ist bestürzt, kann kaum glauben, dass hier ein Taliban eine politische Rede gehalten haben soll - ein Minister des Regimes, dem die US-Regierung vorwirft, den meistgesuchtesten Terroristen der Welt zu decken - Osama bin Laden. "Wir vermieten unseren Gemeindesaal nie für politische Zwecke", sagt der Pastor. Der Saal (Miete 200 Mark) war von einer "uns bekannten und als vertrauenswürdig eingeschätzten Person", so Berger, für eine Feier angemeldet worden. "Wir hatten keinen Grund, diesem Mann zu misstrauen."
   Bischöfin Maria Jepsen sagte: "Hier wurde das Vertrauen der Kirchengemeinde leider missbraucht." Unterdessen läuft die Fahndung nach den Terroranschlägen auf Hochtouren. Bundesweit sind bereits mehr als 6000 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, sagte am Freitag ein Sprecher der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe. (kj/bit/hpd)

www.hamburgerabendblatt.de/
Reila:

Das wäre dem MfS (Stasi) nicht passiert.

 
01.10.01 00:32
Aber da ja nun ein KGB-Mann russischer Präsident geworden ist, ist Know How ja noch vorhanden. Vielleicht sollte der Verfassungsschutz sich da mal informieren (natürlich über den korrekten Dienstweg, also Anfrage über den zuständigen Dienstherrn unter Einschaltung des Innen- und Außenministers und der entsprechenden Staatssekretäre beim BND mit der Bitte um Weiterleitung an den russischen Auslandgeheimdienst...) Vermutlich wird aber alles so lange dauern, daß man die Erkenntnisse vorher im "Spiegel" lesen kann. Spiegel-Leser wissen mehr...

R.  
boomer:

*lol* o.T.

 
01.10.01 00:53
Dr.UdoBroem.:

Ich fasse zusammen:

 
01.10.01 02:10
Ein Mitglied der Talibanregierung erschwindelt sich ein Visum, mietet über Mittelsmänner einen Gemeindesaal an und hält dort eine Rede, in dem Osama Bin Laden erwähnt wird.
Alles vor 9 Monaten.

SKANDAL!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Und der Verfassungsschutz war nicht dabei.

Gruß Dr. Broemme
Hamburg: Taliban-Minister predigte Hass. Unfassbar 426538
Reila:

Dr.UdoB.

 
01.10.01 02:15
Fahr mal nach Kandahar und erzähle ein paar Leuten nur im ganz kleinen Kreis etwas über den Endsieg des Christentums. Nur so aus Spaß. Vielleicht verstehst Du dann, was gemeint ist. Und du weißt dann auch, ob die Taliban wirklich Spaß verstehen. Vielleicht waren sie ja nur zum Spaß in Hamburg. Reine Spaßgesellschaft eben.

Gute Nacht

R.
Dr.UdoBroem.:

@Reila

 
01.10.01 02:22
Wo steht was vom "Endsieg"? Was hat er wirklich gesagt? Wer hat das Amateurvideo gesehen? War es überhaupt mit Ton?
Wer hat es aufgenommen? Wer hat die Rede übersetzt?

Fragen über Fragen.

Gruß Dr. Broemme


Hamburg: Taliban-Minister predigte Hass. Unfassbar 426541
Reila:

Dr.UdoB.

 
01.10.01 02:43
Natürlich ist nicht immer alles so, wie es scheint, oder wie manche es gern hätte, daß wir es glauben. Man hat uns zu oft belogen. Aber die Lüge mit den Brutkästen ändert nichts am Überfall durch den Irak. Die Lüge von Gleiwitz ändert nichts am Überfall Deutschlands auf Polen.

Niemand hindert uns daran, selbst zu denken und Schlüsse zu ziehen. Und es ist auch richtig, dreimal zu denken, bevor man einmal schießt. Aber meinst Du nicht, daß einige Deiner Fragen eher rhetorisch oder an der Grenze der Weltfremdheit sind? Und wenn Du schon fragst, dann frag doch: Wem nützt es? Um es mal zu überspitzen: Was könnte z.B. der Dalai-Lama in Deutschland wollen und was ein Minister der Taliban? Könnte der Dalai-Lama ein subversives Werkzeug Amerikas gegen China sein. Ja, das wäre möglich. Könnte der Taliban-Minister aus Gründen der Ökumene nach Deutschland reisen? Na klar. Warum reist er gerade nach Hamburg? Vielleicht gefallen ihm Sankt-Pauli und die Alster. Denkbar.

Müssen wir wirklich auf diesem Niveau miteinander reden? Ich hoffe nicht.

R.
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