"Kaiser" droht: WM 2006 ohne Betzenberg?
Franz Beckenbauer hat auf die Vorfälle des letzten Bundesliga-Heimspiels in Kaiserslautern reagiert. Der OK-Chef 2006 drohte, das Fritz-Walter-Stadion wegen mangelnder Sicherheit für die WM nicht zu berücksichtigen.
Franz Beckenbauer hat sich nach den Ereignissen des letzten Wochenendes auf dem Kaiserslauterner Betzenberg lauthals zu Wort gemeldet und Konsequenzen nicht ausgeschlossen. Dabei hat der OK-Organisationschef der WM 2006 Kaiserslautern mit der Nicht-Berücksichtigung des Fritz-Walter-Stadions als Spielort bei der Fußball-WM 2006 in Deutschland gedroht. Beckenbauer reagierte damit auf die Vorfälle beim Bundesliga-Spiel des 1. FC Kaiserslautern gegen Bayern München am vergangenen Samstag.
"Wir werden kein WM-Spiel an ein Stadion vergeben, wo die Sicherheit für die Mannschaften nicht absolut gewährleistet ist. Die Lauterer müssen sich was einfallen lassen", sagte der DFB-Vizepräsident der Bild-Zeitung.
Beckenbauer weiter: "Selbst der Bayern-Bus ist hinterher von Fans attackiert worden. Ordner und Polizei haben offenbar nur zugeschaut, den Bus nicht genügend geschützt." Bei der Entscheidung über die Spielorte für die WM 2006 spiele das Thema Sicherheit aber eine "Hauptrolle" und die Lauterer "haben auf ihrem Berg ohnehin das Problem, dass es nur eine Zufahrt gibt".
Am 15. April werden in Frankfurt die Stadien für die WM 2006 bekannt gegeben. Der Kandidatenkreis besteht aus 16 Städten, 12 werden aller Voraussicht nach den Zuschlag bekommen. Dabei wurden Kaiserslautern bisher gute Chancen eingeräumt.
Zugleich kritisierte Bayern-Präsident Beckenbauer das Auftreten der Bundesliga-Spieler: "Mir gefällt das Erscheinungsbild nicht. Und da nehme ich uns Bayern nicht aus. Im Moment haben wir eine richtige Jammer-Liga."
FCK-Chef Friederich unbeeindruckt
Der Vorstandsvorsitzende des FCK, Jürgen Friedrich, zeigte sich von der Kritik des OK-Chefs unbeeindruckt. "Der Platz, an dem die Busse abfahren, ist mit Sicherheit die neuralgische Stelle unseres Stadions", sagte Friedrich dem Sport-Informations-Dienst (sid): "Das ist uns aber bekannt, und wir haben die Architekten, unabhängig von der WM und den Geschehnissen am Samstag, bereits darauf hingewiesen, dies abzustellen. Nach diesen Planungen soll es vermieden werden, dass Zuschauer in die Nähe der Spieler kommen." Friedrich betonte außerdem, "dass dies alles kein typisches Kaiserslautern-Problem" sei: "Es gibt immer wieder Unverbesserliche, davor ist man nie gefeit. So etwas wie den Bayern am Samstag ist uns in anderen Stadien auch schon passiert."