"Gute Gelegenheit für Zykliker"
Cathal Fitzgerald, Chef des Group Portfolio Management der Anglo Irish Bank über die Schwächen des Euro und die Stärken von Harley Davidson.
Wo sollte man derzeit sein Geld investieren? Vor allem im Dollarraum und in zyklische Aktien, meint Cathal Fitzgerald, Chef des Group Portfolio Management der Anglo Irish Bank in Dublin. Die Bank verwaltet ein Vermögen derzeit von 10,33 Mrd. Euro (142 Mrd. S) und ist in ganz Europa mit Niederlassungen vertreten.
Fitzgerald glaubt, daß der Euro in den kommenden Monaten unter Druck geraten wird. Und sinkt der Euro, steigt der Dollar und damit auch der Gewinn jener europäischen Anleger, die ihr Geld in erfolgreiche US-Aktien investierten. Ein Grund, weshalb Fitzgerald dem Euro derzeit wenig Potential nach oben einräumt, ist die Politik der Europäischen Zentralbank. Diese sei nicht glaubwürdig, im Gegensatz zur Politik der US-Notenbank Fed. "Sehr markant war, daß der Euro nach den Anschlägen auf die USA nur eine ganz kurze Rally erlebte. Dann wurde er schon wieder schwächer."
Zudem würde die Umschichtung der MSCI-Indizes (Aktienindizes der Investmentbank Morgan Stanley) die europäische Währung belasten. Profitieren von der Umschichtung würden Aktien mit hohem Streubesitz. Dabei haben die US-Titel die Nase vorne. Schichtet Morgan Stanley um, müssen viele Indexfonds ebenfalls Umschichtungen vornehmen und in den USA investieren. Und dazu müssen sie Dollar kaufen und Euro verkaufen. "Der Euro leidet aber auch darunter, daß die Währungen, die in einigen Jahren zum Euro stoßen werden - etwa von den Beitrittskandidaten - nicht sehr stark sind", meint der Investmentexperte zur "Presse".
Neben den USA hat die Anglo Irish auch einen kleinen Favoriten in Europa - Irland. Nicht zuletzt, weil die irischen Unternehmen über Krisenerfahrung verfügten.
"Aufschwung in den USA"
Lukrativ verspreche ein Investment in die Bank of Ireland und in das Pharmaunternehmen Elan zu sein, meint Fitzgerald. Weitaus weniger interessant sei das restliche Europa, noch uninteressanter Großbritannien. Am wenigsten vernünftig sei es aber, in Japan zu investieren. Das Land habe trotz des neuen Premiers keine Reformen in Angriff genommen und verschwende nur seine Ressourcen, so Fitzgerald.
"Es ist jetzt ein guter Zeitpunkt, in Aktien zu investieren", meint Fitzgerald. Die Anglo Irish Bank setzt insbesondere auf Zykliker. Also Aktien, die von einer Erholung der Konjunktur stark profitieren, wie etwa Stahl- oder Konsumwerte. "Wir gehen davon aus, daß sich die Wirtschaft bald erholen wird. Und dieser Aufschwung wird von den USA ausgehen", erklärt Fitzgerald. Derzeit ist es in den USA sehr billig, Geld auszuleihen. Das werde schon bald die Investitionen ankurbeln. Aufgrund der niedrigen Zinsen sei auch Anleihen oder Geld auf Sparbüchern kaum etwas zu verdienen, meint Fitzgerald.
Andere sehen das nicht so: Obwohl der Standard & Poor's 500 Index gegenüber dem Hoch vom März 2000 ein Viertel an Wert verloren hat, seien die darin enthaltenen Aktien noch zu teuer, warnt Clifford Asness, Präsident von AQR Capital Management in Chicago. Clifford glaubt, daß US-Aktien in den nächsten zehn Jahren höchstens sechs bis sieben Prozent jährlich abwerfen.
Überteuert seien auch die Aktien von Harley Davidson, meint Ron Muhlenkamp von Muhlenkamp & Co. Mit dieser Meinung ist er aber eher allein. Laut Bloomberg geben derzeit 16 von 17 Analysten eine Kaufempfehlung für das 99 Jahre alte Unternehmen ab. Lehman Brothers ist auch unter ihnen und erhöhte das Kursziel für die nächsten zwölf Monate auf 55 Dollar. Derzeit notieren Harley bei 49 Dollar.
Auch bei Anglo Irish sind die Aktien hoch im Kurs. Weniger begeistert ist Fitzgerald von Technologieaktien: "Der aktuelle Kursanstieg ist liquiditätsgetrieben, weil soviel Geld am Markt ist, das darauf wartet, investiert zu werden." Von den fundamentalen Daten her sei die Rally nicht zu erklären.
Cathal Fitzgerald, Chef des Group Portfolio Management der Anglo Irish Bank über die Schwächen des Euro und die Stärken von Harley Davidson.
Wo sollte man derzeit sein Geld investieren? Vor allem im Dollarraum und in zyklische Aktien, meint Cathal Fitzgerald, Chef des Group Portfolio Management der Anglo Irish Bank in Dublin. Die Bank verwaltet ein Vermögen derzeit von 10,33 Mrd. Euro (142 Mrd. S) und ist in ganz Europa mit Niederlassungen vertreten.
Fitzgerald glaubt, daß der Euro in den kommenden Monaten unter Druck geraten wird. Und sinkt der Euro, steigt der Dollar und damit auch der Gewinn jener europäischen Anleger, die ihr Geld in erfolgreiche US-Aktien investierten. Ein Grund, weshalb Fitzgerald dem Euro derzeit wenig Potential nach oben einräumt, ist die Politik der Europäischen Zentralbank. Diese sei nicht glaubwürdig, im Gegensatz zur Politik der US-Notenbank Fed. "Sehr markant war, daß der Euro nach den Anschlägen auf die USA nur eine ganz kurze Rally erlebte. Dann wurde er schon wieder schwächer."
Zudem würde die Umschichtung der MSCI-Indizes (Aktienindizes der Investmentbank Morgan Stanley) die europäische Währung belasten. Profitieren von der Umschichtung würden Aktien mit hohem Streubesitz. Dabei haben die US-Titel die Nase vorne. Schichtet Morgan Stanley um, müssen viele Indexfonds ebenfalls Umschichtungen vornehmen und in den USA investieren. Und dazu müssen sie Dollar kaufen und Euro verkaufen. "Der Euro leidet aber auch darunter, daß die Währungen, die in einigen Jahren zum Euro stoßen werden - etwa von den Beitrittskandidaten - nicht sehr stark sind", meint der Investmentexperte zur "Presse".
Neben den USA hat die Anglo Irish auch einen kleinen Favoriten in Europa - Irland. Nicht zuletzt, weil die irischen Unternehmen über Krisenerfahrung verfügten.
"Aufschwung in den USA"
Lukrativ verspreche ein Investment in die Bank of Ireland und in das Pharmaunternehmen Elan zu sein, meint Fitzgerald. Weitaus weniger interessant sei das restliche Europa, noch uninteressanter Großbritannien. Am wenigsten vernünftig sei es aber, in Japan zu investieren. Das Land habe trotz des neuen Premiers keine Reformen in Angriff genommen und verschwende nur seine Ressourcen, so Fitzgerald.
"Es ist jetzt ein guter Zeitpunkt, in Aktien zu investieren", meint Fitzgerald. Die Anglo Irish Bank setzt insbesondere auf Zykliker. Also Aktien, die von einer Erholung der Konjunktur stark profitieren, wie etwa Stahl- oder Konsumwerte. "Wir gehen davon aus, daß sich die Wirtschaft bald erholen wird. Und dieser Aufschwung wird von den USA ausgehen", erklärt Fitzgerald. Derzeit ist es in den USA sehr billig, Geld auszuleihen. Das werde schon bald die Investitionen ankurbeln. Aufgrund der niedrigen Zinsen sei auch Anleihen oder Geld auf Sparbüchern kaum etwas zu verdienen, meint Fitzgerald.
Andere sehen das nicht so: Obwohl der Standard & Poor's 500 Index gegenüber dem Hoch vom März 2000 ein Viertel an Wert verloren hat, seien die darin enthaltenen Aktien noch zu teuer, warnt Clifford Asness, Präsident von AQR Capital Management in Chicago. Clifford glaubt, daß US-Aktien in den nächsten zehn Jahren höchstens sechs bis sieben Prozent jährlich abwerfen.
Überteuert seien auch die Aktien von Harley Davidson, meint Ron Muhlenkamp von Muhlenkamp & Co. Mit dieser Meinung ist er aber eher allein. Laut Bloomberg geben derzeit 16 von 17 Analysten eine Kaufempfehlung für das 99 Jahre alte Unternehmen ab. Lehman Brothers ist auch unter ihnen und erhöhte das Kursziel für die nächsten zwölf Monate auf 55 Dollar. Derzeit notieren Harley bei 49 Dollar.
Auch bei Anglo Irish sind die Aktien hoch im Kurs. Weniger begeistert ist Fitzgerald von Technologieaktien: "Der aktuelle Kursanstieg ist liquiditätsgetrieben, weil soviel Geld am Markt ist, das darauf wartet, investiert zu werden." Von den fundamentalen Daten her sei die Rally nicht zu erklären.
