8 Bewertungen Merken Drucken Senden
17.11.2008
Konjunktur
Obamas Antworten auf die Finanzkrise
Der künftige US-Präsident Obama hat seine Vorstellungen zur Beendigung der Finanzkrise konkretisiert. Das Haushaltsdefizit der USA bereitet ihm demnach keine so große Sorge wie die Gefahr einer Rezession. Er stellte für die nächsten zwei Jahre Konjunkturhilfen für die amerikanische Wirtschaft in Aussicht. Dafür müsse der Schuldenabbau zurückstehen, sagte Obama einem US-Sender.
Will tun, was immer nötig ist: Barack Obama. Foto: dpa
HB CHICAGO. Der designierte US-Präsident Barack Obama hat angekündigt, wegen der schwächelnden Konjunktur das Ziel eines ausgeglichenen Staatshaushalts vorläufig zurückzustellen. Unter den Wirtschaftsexperten beider Parteien im Kongress bilde sich ein Konsens heraus, dass zur Abwendung einer schweren Rezession teure Maßnahmen nötig seien, sagte er in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview des Fernsehsenders CBS. "Der Konsens ist, dass wir tun müssen, was immer nötig ist, um diese Wirtschaft wieder zum Laufen zu bringen", sagte Obama. Unstrittig sei auch, "dass wir uns nächstes Jahr oder sogar das Jahr danach keine Sorgen über das Defizit machen sollten, dass es kurzfristig am wichtigsten ist, eine sich vertiefende Rezession zu verhindern."
Das vom Kongress verabschiedete Rettungspaket über 700 Mrd. Dollar für die Finanzbranche habe bereits Wirkung bei der Eindämmung der Krise gezeigt, sagte der Politiker. So hätten ohne die Hilfen in den vergangenen Monaten noch mehr Banken zusammenbrechen können. "Wir hätten einen noch schnelleren Konjunktureinbruch erleben können - sogar einen noch größeren Rückgang des Aktienmarkts", sagte Obama. "Wir müssen die Entwicklung also auch daran messen, was nicht passiert ist, und nicht nur daran, was passiert ist." So betonte er, dass noch nicht genug unternommen worden sei, um die in Not geratenen Eigenheimbesitzer vor einer Zwangsräumung zu schützen.
Einige Analysten haben das Staatsdefizit der USA als Ursache für die derzeitige Finanzkrise bezeichnet. Obama erklärte jedoch, die Amerikaner sollten sich darüber keine so großen Gedanken machen. Wichtiger sei es, die Wirtschaft zu stabilisieren, das Vertrauen der Verbraucher wiederherzustellen und Arbeitsplätze zu schaffen.
Notwendig seien dafür Maßnahmen, dass die Menschen ihre Häuser und Wohnungen behalten könnten. Außerdem müsse der wirtschaftlich bedrängten Automobilindustrie geholfen werden, forderte Obama erneut. Hierbei sah es allerdings danach aus, dass die Republikaner im Kongress eine Entscheidung bis zum Amtsantritt Obamas am 20. Januar verzögern könnten.
17.11.2008
Konjunktur
Obamas Antworten auf die Finanzkrise
Der künftige US-Präsident Obama hat seine Vorstellungen zur Beendigung der Finanzkrise konkretisiert. Das Haushaltsdefizit der USA bereitet ihm demnach keine so große Sorge wie die Gefahr einer Rezession. Er stellte für die nächsten zwei Jahre Konjunkturhilfen für die amerikanische Wirtschaft in Aussicht. Dafür müsse der Schuldenabbau zurückstehen, sagte Obama einem US-Sender.
Will tun, was immer nötig ist: Barack Obama. Foto: dpa
HB CHICAGO. Der designierte US-Präsident Barack Obama hat angekündigt, wegen der schwächelnden Konjunktur das Ziel eines ausgeglichenen Staatshaushalts vorläufig zurückzustellen. Unter den Wirtschaftsexperten beider Parteien im Kongress bilde sich ein Konsens heraus, dass zur Abwendung einer schweren Rezession teure Maßnahmen nötig seien, sagte er in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview des Fernsehsenders CBS. "Der Konsens ist, dass wir tun müssen, was immer nötig ist, um diese Wirtschaft wieder zum Laufen zu bringen", sagte Obama. Unstrittig sei auch, "dass wir uns nächstes Jahr oder sogar das Jahr danach keine Sorgen über das Defizit machen sollten, dass es kurzfristig am wichtigsten ist, eine sich vertiefende Rezession zu verhindern."
Das vom Kongress verabschiedete Rettungspaket über 700 Mrd. Dollar für die Finanzbranche habe bereits Wirkung bei der Eindämmung der Krise gezeigt, sagte der Politiker. So hätten ohne die Hilfen in den vergangenen Monaten noch mehr Banken zusammenbrechen können. "Wir hätten einen noch schnelleren Konjunktureinbruch erleben können - sogar einen noch größeren Rückgang des Aktienmarkts", sagte Obama. "Wir müssen die Entwicklung also auch daran messen, was nicht passiert ist, und nicht nur daran, was passiert ist." So betonte er, dass noch nicht genug unternommen worden sei, um die in Not geratenen Eigenheimbesitzer vor einer Zwangsräumung zu schützen.
Einige Analysten haben das Staatsdefizit der USA als Ursache für die derzeitige Finanzkrise bezeichnet. Obama erklärte jedoch, die Amerikaner sollten sich darüber keine so großen Gedanken machen. Wichtiger sei es, die Wirtschaft zu stabilisieren, das Vertrauen der Verbraucher wiederherzustellen und Arbeitsplätze zu schaffen.
Notwendig seien dafür Maßnahmen, dass die Menschen ihre Häuser und Wohnungen behalten könnten. Außerdem müsse der wirtschaftlich bedrängten Automobilindustrie geholfen werden, forderte Obama erneut. Hierbei sah es allerdings danach aus, dass die Republikaner im Kongress eine Entscheidung bis zum Amtsantritt Obamas am 20. Januar verzögern könnten.