Petroplus mit Gewinneinbruch im zweiten Quartal
Im Raffinerie-Geschäft war weniger zu verdienen als im Vorjahr.
Der Raffinerie-Betreiber Petroplus hat im zweiten Quartal 2009 einen herben Gewinneinbruch erlitten. Das Unternehmen verdiente nur noch einen Drittel davon, was in der Vorjahresperiode herausschaute.
Petroplus hatte einen Reingewinn von 205 Millionen Dollar verglichen mit 638,6 Millionen Dollar in der Vorjahresperiode.
Der Umsatz ging im zweiten Quartal 2009 auf 3,959 Milliarden von 9,512 Milliarden Dollar zurück. Der Bruttogewinn sank auf 575,5 Millionen Dollar und der EBIT auf 260,5 Millionen Dollar. Bereinigt um Lagerbewertungseffekte lag der Reingewinn bei 10 Millionen Dollar, wie die Raffineriebetreiberin am Donnerstag mitteilte.
Das Unternehmen bezifferte die Lagerbewertungseffekte für das zweite Quartal 2009 auf netto 200 Millionen Dollar.
Damit hat Petroplus beim bereinigten Nettoergebnis über den Markterwartungen abgeschnitten. Analysten hatten mit einem Wert zwischen 0,7 und -51 Millionen Dollar gerechnet.
Die Raffinerien hätten sich im bisherigen Jahresverlauf als zuverlässig erwiesen, wird Verwaltungsratspräsident Thomas O'Malley in einer Mitteilung zitiert. Auch habe Petroplus die Lagerbestände erfolgreich reduzieren können. Im momentanen Umfeld stünden die Verlässlichkeit der Anlagen und die Optimierung des Betriebskapitals im Vordergrund.
Wirtschaftlichkeit der Anlagen wird geprüft
Bei den für das Gesamtjahr 2009 erwarteten Durchlaufraten senkte das Unternehmen die Angaben für die Anlagen Coryton (145'000 bis 155'000 Barrel/Tag von zuvor 175'000 bis 185'000) und BRC (70'000 bis 80'000 Barrel/Tag von zuvor 85'000 bis 95'000). Zu der nach jüngsten Aussagen stillgelegten Raffinerie Teesside machte Petroplus keine Angaben.
Im gegenwärtigen Umfeld prüfe Petroplus die Wirtschaftlichkeit der Anlagen, um den Betrieb und die Nachfrage aufeinander abzustimmen. Abgesehen von geplanten Ruhezeiten würden die Raffinerieaktivitäten in der zweiten Jahreshälfte 2009 an die vorherrschenden gesamtwirtschaftlichen Bedingungen angepasst, hiess es weiter.
Mit Blick auf die weitere Entwicklung erklärte das Unternehmen, die derzeit unter Druck stehenden europäischen Margen für Mitteldestillate dürften sich im Laufe des vierten Quartals 2009 erholen. Die Nachfrage nach Diesel soll in den USA zunehmen und in geringerem Umfang auch in Europa. Angenommen wird eine Belebung im Transportsektor durch den Lageraufbau bei Industriegütern, durch Infrastrukturmassnahmen und durch die Verbesserung der Verbraucherstimmung.