200 Millionen Dollar teure Gold- und Silberschätze geborgen
Bergungskräfte haben Gold und Silber im Wert von fast 200 Millionen Dollar (433 Millionen Mark) aus den Trümmern am "Ground Zero" geborgen. Mehr als hundert Polizisten mit automatischen Waffen sicherten die Arbeiten.
"Ground Zero": Gold und Silber im Wert von mehreren Hundert Millionen Mark wurden geborgen
New York - Bürgermeister Rudolph Giuliani erklärte, ein Großteil des Silbers und Goldes aus dem Besitz der Bank of Nova Scotia sei abtransportiert worden. Das Gebäude der Bank wurde bei den Terroranschlägen am 11. September zusammen mit den Zwillingstürmen fast vollständig zerstört.
Das Gold und Silber habe entfernt werden müssen, "weil die Behörden das Gebäude niederreißen müssen", sagte eine Sprecherin der Bank. Einzelheiten über den Abtransport wollte sie aus Sicherheitsgründen nicht nennen.
Nach Recherchen der "New York Times" hatten Unbefugte vor rund zwei Wochen versucht, auf dem Gelände des zerstörten World Trade Centers eine Tür zu knacken, die zu einem Raum führte, in dem nahezu eintausend Tonnen Gold und Silber der Bank lagerte. Patrouillen hatten an der Tür Brandspuren entdeckt, die auf früheren Kontrollgängen nicht auszumachen waren.
Innerhalb weniger Stunden, so die Zeitung, sei ein Video-Überwachungssystem installiert worden, um Eindringlinge abfangen zu können, bevor sie sich an den Schätzen von Novia Scotia hätten bereichern können. Nun wurde Edelmetall im Wert von rund 200 Millionen Dollar abtransportiert. Eine Gruppe von 30 Feuerwehrleuten und Polizeibeamten half dabei, die knapp 380.000 Unzen Gold und knapp 30 Millionen Unzen Silber aus den Räumen der Bank zu schaffen.
In einem verschütteten Tunnel für Lieferfahrzeuge hatten Bergungstrupps Mitte der Woche auch zwei gepanzerte Geldtransporter der Firma Brink's ausgegraben. Sie sollen vor allem Goldbarren geladen haben. Dies hatte die New Yorker Tageszeitung "Daily News" gemeldet. Über Menge und Wert des Goldes in den Brink's-Transportern wurde Stillschweigen bewahrt.
Unter den Trümmern sind offenbar noch viel größere Schätze verborgen. In Tresoren, die in teilweise erhaltenen Kellergewölben vermutet werden, sollen Geld, Edelsteine und Edelmetalle liegen. Äußern wollen sich die Behörden dazu allerdings nicht.
Solche Schätze hatten besonders in den ersten, chaotischen Tagen nach dem Einsturz des WTC am 11. September risikobereite Kriminelle angelockt. Mehrere Luxusgeschäfte in einer teilweise zugänglichen unterirdischen Ladenpassage waren geplündert worden.