Greenspan deutet weitere Fed-Zinssenkungen an
US-Notbankenchef Alan Greenspan sieht weiter erhebliche Risiken für die Wirtschaft in seinem Land. Weitere Zinssenkungen sind nicht ausgeschlossen. Der Euro steigt
Washington - Die US-Wirtschaft könnte sich nach Worten von US-Notenbank-Präsident Alan Greenspan weiter abschwächen und weitere Zinssenkungen erforderlich machen. „Die Phase einer unterdurchschnittlichen Wirtschaftsleistung ist noch nicht vorbei. Es bestehen weiter Risiken, dass die Abschwächung stärker sein wird als ursprünglich erwartet, und dies könnte eine politische Antwort erfordern“, sagte Greenspan bei seiner an den Märkten mit Spannung erwarteten Anhörung vor dem Finanzausschuss des US-Repräsentantenhauses in Washington. Die bisherigen Zinssenkungen und niedrigere Steuern sollten der Konjunktur jedoch im Jahresverlauf helfen, fügte Greenspan hinzu.
Der Euro nach den Aussagen des Fed-Chefs auf ein Zwei-Monatshoch gestiegen. Die Kreditmärkte in den USA und Europa reagierten auf die Äußerungen mit Kursgewinnen, während die Aktienmärkte geringfügig nachgaben. Analysten zeigten sich überrascht über die klaren Worte Greenspans zur Möglichkeit einer weiteren Abschwächung der US-Wirtschaft. Der US-Aktienindex Dow Jones verlor in Folge der Rede rund einen halben Prozentpunkt, der technologielastige Nasdaq rund einen Prozentpunkt. Der Dax gab ebenfalls kurzfristig rund einen halben Prozentpunkt ab.
Die US-Notenbank hat in diesem Jahr bereits sechs Mal die Leitzinsen um insgesamt 275 Basispunkte auf 3,75 Prozent im Schlüsselzins gesenkt, um die US-Wirtschaft vor einer Rezession zu bewahren. Der für die Geldpolitik der Fed verantwortliche Offenmarktausschuss kommt das nächste Mal am 21. August zusammen. Reuters
Quelle: Die Welt