”Börse mal wieder...Psychologie...Tjo der Markt spielt wieder die höheren Zinsen, wie vor 2 Jahren. So schnell wirken die sich aber nicht aus auf die Refinanzierung aus und die permanent am maximum steigenden Mieten aufgrund des Wohnungsmangels wirken dagegen.
Das entscheidende langfristig sind imho sowieso die Neubaukosten, denn früher oder später mus man ja wieder einigermassen rentabel bauen können um irgendwie wieder ins Gleichgewicht zu gelangen und die steigen unablässig immer und immer weiter.
Ich hoffe wie gesagt die Dividende wird wirklich nen running Gag. Keines der Immounternehmen sollte im Moment irgendwas an Immos verkaufen zu den momentanen Marktpreisen, wenn sichs irgendwie vermeiden lässt und Geld ausschütten während die Neubaukosten immer weiter den Bestandspreisen davon ziehen und man an der Börse sogar noch überall weit unter Bestandspreisen handelt ist nüchtern betrachtet auch schlecht.
Alle wollen ja in Zukunft wieder wachsen durch Bau oder Kauf.
Was bringt es irgendwas zu kaufen, oder anfangen wollen zu bauen, wenn die Immos sobald sie in den Besitz übergehn ein Grossteil an Wert verlieren, weil die Börse sagt: haha die sind ja nur 50% wert. Wertvernichtung pur für alle Aktionäre wär das im Moment.
Wäre viel besser man hält die Immos und bezahlt die Schulden ab und nimmt ein Teil der Einnahmen für Aktienrückkäufe. Billiger als die eigenen Immos, soweit unter Buchwert, über Aktienrückkauf wird man nie wieder Immos bauen/kaufen können, wenn ich mir den Neubauindex so anschau.
marmorkuchen, 14.03.25 00:40
In Sachen Sinnhaftigkeit eines ARP bin ich voll bei dir. Wann, wenn nicht jetzt?
Bezüglich einer Dividendenzahlung bin ich indes anderer Ansicht.
Immobilienaktien sind wegen des vergleichsweise risikoarmen Geschäftsmodells und stabiler Dividenden seit jeher ein beliebtes Anlagespektrum für Income Investoren.
Was mit dem Kurs passiert, wenn Income Investoren, Pensionsfonds und ETFs scharenweise aus Immobilienaktien fliehen, haben wir in den Jahren 2022 / 2023 gesehen.
Ohne diese sehr langfristig investierenden Aktionäre sind Immobilienaktien kurzfristig agierenden Charttradern und Shortsellern schutzlos ausgeliefert.
Das auf Langfristigkeit angelegte Geschäftsmodell von Immobilienunternehmen verträgt sich überhaupt nicht mit dem ultrakurzfristigen Hü und Hott der Kurszfristtrader.
Für langfristig orientierte Investoren ist der seit dem Ende der Nullzinsphase beobachtbare explosive Vola-Anstieg bei Immobilienaktien untragbar und stellt die Sinnhaftigkeit eines Investments in Immobilienaktien grundlegend infrage.
Aus diesem Grund erachte ich die Rückkehr zu einer Dividendenzahlung für ein unverzichtbares Signal an besagte Income Investoren, deren Rückkehr eine Normalisierung der Volatilität verspricht und die Attraktivität für Kurzfristtrader deutlich reduzieren dürfte.
Immobilienaktien werden m.E. erst dann wieder eine faire Marktbewertung erhalten, wenn der Einfluss chart- und trendorientierter Kurzfristzocker merklich zurückgeht. Jedes private Immobilieninvestment würde ad absurdum geführt, wenn man die Immobilie und Finanzierung tagtäglich neu bewerten würde. Genau um diesen täglichen Börsenwahnsinn zu verhindern werden Immobilien mit langfristigen Darlehensverträgen und Zinsbindung finanziert.
Um mehr finanzielle Freiheit bei Dividendenzahlungen, Neuinvestitionen etc. zu genießen, bedienten sich Immobilienunternehmen vorzugsweise der Finanzierung durch ungesicherte Anleihen und Perpetuals anstelle besicherter Bankenfinanzierungen.
Dass der Markt den kurzfristigen "Freudenhüpfer" der Anleiherenditen von 2,3% auf 2,9% postwendend in einen 15%-Crash der Aktien von GCP, Vonovia und Co. ummünzten ist betriebswirtschaftlich als Wahnsinnstat zu qualifizieren.
Für keines der auf Jahre hinaus durchfinanzierten Unternehmen zeitigt der Anstieg der Bundesanleihen kurz-, mittel- und langfristig negative Auswirkungen auf das Geschäftsmodell, der einen Marktwertverlust in Multimilliardenhöhe rechtfertigen könnte.
Ich möchte nur daran erinnern, dass in den USA vor wenigen Monaten noch ein Anstieg der 10-jährigen Staatsanleihen über 5% diskutiert wurde. Und wo stehen sie jetzt?
Ist dieser Kapitalmarkt wirklich so bescheuert, dass er seine eigene Funktionsweise nicht mehr kapiert und nicht mehr in der Lage ist, kurzfristige Hypes, ausgelöst von teilweise hysterischem Sentiment und Momentum, von langfristigen Entwicklungen unterscheiden zu können?
Wenn es nach mir ginge, würde ich Daytrading bei Unternehmen mit extrem langfristigen Geschäftsmodellen durch Einführung einer Mindesthaltedauer gesetzlich verbieten.
Ebenso ungedeckte Leerverkäufe.
Fazit:
Ich sehe der am Sonntagabend erwarteten Nachricht über den Beschluss des Dividendenvorschlags für 2024 freudig entgegen. Da das Unternehmen selbst eine Guidance von 0,78 € bis 0,83 € gesetzt hat, gehe ich davon aus, dass die Höhe der Dividende einen positiven Schockmoment auslösen könnte und wäre alles andere als unglücklich über einen (m.E. überfälligen) anschließenden Shortsqueeze.
Nachdem Langfristanleger seit Monaten durch mehrheitlich short agierende Kurzfristzocker malträtiert wurden, könnte die Ankündigung einer signifikanten Dividende die Spielregeln grundlegend ändern.
Ich erhoffe mir einen Gamechanger :-)