Gewinner des DVD-Hypes

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Gewinner des DVD-Hypes

 
08.12.01 13:20
Das Speichermedium der Zukunft ist die Digital Versatile Disk, kurz DVD. Produzenten, Medienkonzerne und Computergiganten setzen auf das Geschäft mit der silbernen Scheibe. Im Wettbewerb um Milliardenumsätze werden vor allem diejenigen Unternehmen profitieren, die attraktive Inhalte für die Scheiben zu bieten haben.  
 
Videos in Spielfilmlänge, aufwendige Computerspiele, Musikarchive und Datenmengen, die ganze Bibliotheken füllen würden, passen auf eine einzige DVD. Seit die Speicherkapazität einer DVD ausreicht, um Kinofilme in bisher unerreichter Qualität wieder zu geben, ist sie zur Massenware geworden. Bereits im dritten Quartal 2001 hat der Verkauf von Filmen auf DVD die altehrwürdige VHS-Kassette überholt.

Rosiges Weihnachtsgeschäft

Rund 61 Prozent des Verkaufsumsatzes bei Videofilmen gingen in den Monaten Juli bis September in Deutschland mit DVDs über den Tresen - Tendenz rasant steigend. In der Entwicklung der kommenden Monate steckt noch mehr Dynamit: Traditionell werden rund 40 Prozent des Jahresumsatzes beim Video-Verkauf im vierten Quartal gemacht. "Der Industrie stehen noch rosige Weihnachten mit neuen Rekordumsätzen bevor", frohlockte deshalb der Bundesverband Video Anfang November.

Der Optimismus scheint berechtigt, der DVD-Boom erschließt neue Käufergruppen und lässt bei Kinoproduzenten die Korken knallen. So setzte die erste Folge der neuen Star-Wars-Trilogie "Episode I" in den USA in der ersten Woche des Video-Starts rund 45 Millionen US-Dollar um. Und das, obwohl der Film Monate zuvor bereits die Kinokassen zum Klingeln gebracht hatte.

Preisverfall bei DVD-Playern

Von der Nachfrage nach DVDs wollen viele Unternehmen profitieren, angefangen bei den Herstellern der Abspielgeräte. Sony etwa erhöhte den Ausstoß an DVD-Playern in diesem Jahr um 70 Prozent auf 4,8 Millionen Stück. Die Nachfrage nach den Geräten wächst. Dramatisch, wie die Verdopplung der Verkaufszahlen bereits im ersten Halbjahr 2001 in Deutschland bestätigt. Allerdings hat die Massenproduktion und die harte Konkurrenz unter den japanischen Herstellern Sony, Ricoh, Toshiba und Panasonic bereits zu einem deutlichen Sinken der Margen geführt. Der Ladenpreis ist im laufenden Jahr um 30 Prozent gefallen. Billiganbieter dürften schon in kurzer Zeit den Pionieren das Geschäft verderben.

Die Hersteller der Speichermedien dürften sich dagegen über die starke Nachfrage nach DVDs freuen. Die am neuen Markt notierte Singulus, die Anlagen zur DVD-Produktion herstellt, hat dies bereits in höheren Erwartungen für das kommende Jahr umgemünzt. Der Preisverfall bei DVD-Abspielgeräten macht den Massenmarkt erst möglich, den Singulus für seine Produkte braucht. Die Insolvenz des Konkurrenten Toolex beschert dem Unternehmen außerdem eine Vergrößerung seiner Marktanteile.

Content-Anbieter sind die Gewinner im DVD-Geschäft

Die eigentlichen Gewinner im Spiel mit den Silberscheiben aber dürften die Anbieter von Inhalten, vor allem von Kinofilmen, sein. Das Heimkino der Zukunft wird mit einem preisgünstigen DVD-Player und einem wachsenden Archiv unverwüstlicher DVDs betrieben werden. Dass sich dabei nicht nur Blockbuster der vergangenen Jahre lukrativ neu vermarkten lassen, zeigt das Beispiel Walt Disney. Den Uralt-Schinken „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ aus dem Jahr 1937 bringt das Unternehmen gefühlsduselnd zu Weihnachten erneut auf DVD heraus und rechnet sich enorme Verkaufschancen aus.

Die Ausbeutung von Kino-Content auf DVD ist für die Mediengiganten, die darin ein Geschäftsfeld erkannt haben, sogar lukrativer als der VHS-Verkauf. Die Herstellung der DVDs ist billiger, der zu erzielende Preis deutlich höher als der der angestaubten Videokassette.

Restrisiken bei kleineren Verleihern

Auch die kleineren Medienfirmen haben diese Tendenz erkannt, allen voran Senator Entertainment. Das Unternehmen hat bei seiner Verleihstaffel im laufenden Jahr ein glückliches Händchen beweisen, partizipiert über seine Beteiligung Cinemaxx am neuen Kinoboom und hat bereits seit Monaten auf die konsequente Ausbeutung von Eigenproduktionen auf DVD gesetzt. Dass bei kleineren Produzenten und Verleihern allerdings erhebliche Restrisiken bestehen, zeigte Senator mit seinen jüngsten Geschäftsaussichten. Die Verschiebung einiger Abschlüsse und Filmstarts lässt die bisherigen Prognosen bei Senator zur Makulatur werden.

Dieses Risiko ist bei VivendiUniversal eher gering. Der französische Mischkonzern, der die Universal Studios in Hollywood geschluckt hat, kann in mehrfacher Hinsicht aus dem Vollen schöpfen. Universal besitzt das zweitgrößte Filmarchiv der Welt. Und es nutzt die DVD-Technologie als wachsenden Absatzkanal. Im Stammland Frankreich sind DVD-Absatzzahlen zuletzt noch stärker als in Deutschland gewachsen.

Vivendi ist außerdem von der Werbeflaute, die die Geschäftsergebnisse manches Konkurrenten verhagelt, nicht betroffen. Im Gegenteil: Der Zuwachs von rund 30 Prozent im Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen im dritten Quartal 2001 auf 1,49 Milliarden Euro lag sogar noch deutlich über den Erwartungen der Analysten. Vivendi kann von einer soliden Basis im Energiegeschäft aus agieren und baut die Umsatzanteile im Bereich Film und TV stetig aus. Nicht nur, aber auch wegen der DVD.

Gruß
Happy End
chartgranate:

viele interessante

 
08.12.01 13:28
und informative Threads heute mal wieder von Dir on board,HE.Klasse und mach weiter so,könntest Du allerdings die jeweiligen Quellen Deiner Postings interessehalber mitbenennen,oftmals beeinflusst(bei mir zumindest) das Wissen um die Informationsquelle die Gewichtung ihrer Bedeutung ja mit.
Ansonsten bleib dran......
Happy End:

Ok, werde ich künftig beachten, sorry!

 
08.12.01 13:32
Björn:

Fundiert - logisch - wirklich gutes Posting!

 
08.12.01 16:04
Übrigens bestehen auch für riskobereitere Anleger Möglichkeiten diese Entwicklung auszunutzen, bzw. auf sie zu setzen.

Hier ist z.B. BKN International ein Kandidat. Kindertrickfilm Produzent und Vermakter. Einzigartig: BKN gehören sämtliche Verwertungsrechte an allen Filmen in ihrem Katalog (z.Z. knapp 1600 halbstündige Folgen). Dadurch lässt sich mit guten Marken (z.B. Rudolph the red noosed reindeer) und Marken, die man selbst aufbaut, langfristig gutes Geld verdienen. Die übliche Finanzierung von Spielfilmproduktionen führt zwar zu geringem Risiko, jedoch natürlich auch zu relativ geringen Chancen, wenn vor Produktionsbeginn, zur finazierung schon Rechte in Höhe von 85%-110% der Produktionskosten verkauft sind.

Hier muss man nämlich aufpassen - nicht jeder Produzent eines erfolgreichen Spielfilms kann auch nachträglich noch an diesem Erfolg partizipieren.

Gruß - björn

P.S.: Für alle, die sich anfangen für BKN zu interessieren: Schaut Euch den Wert mal an (2000er EBIT Marge 31%, weltweite Vermarktung (alle Titel werden international in bis zu 80 Länder verkauft; Japan, USA, Frankreich ...)!
DarkKnight:

Der Trend ist: Molbilität und Komprimierung

 
08.12.01 16:15
ich sehe keine Zukunft für DVD ... die Alternativ-Technik ist m.w. noch nicht da, aber die Zukunft wird heißen: Chipkarte oder Handy ... nur das, was sich in dieser Größenordnung installieren läßt, wird überleben

Gruß vom Seher
MOTORMAN:

M.E.

 
08.12.01 16:31
wird der Wunsch nach Mobilität bei der Darstellungsgröße der verwendeten Bildschrima scheitern, bzw. stark eingegrenzt. Die neusten Handys von Nokia, Ericsson haben nun herrliche Farb-Displays sind aber für Movies zu klein. Sony hatte ja mal so etwas wie den Watchman, der war aber nur mit Vergrößerungsoptik längere Zeit zu ertragen.
Für das mobile Cinema sehe ich eher die Verwendung von Brillen, wie sie schon von ELSA bei ihrer 3D-Revelator eingesetzt werden, als anwenderfreundlich, praktikabel und vor allen Dingen als günstige Alternative an.
Frage ist nur, ob der Kunde Cinema überall abrufen möchte. Audio mag bzw. wird sehr gut laufen, da man sowas ja eher nebenbei konsumiert, wie z.B. beim Autofahren oder bei der Arbeit, aber optische Informationen nebenbei zu verarbeiten sehe ich als ein viel zu komplexen Vorgang an.
Imgages via Handy sehe ich insofern für Anwendungen wie Media-SMS usw. als sinnvoll an.

Grüße aus Meenz
mm
Björn:

DVD Karten stehen gut!

 
08.12.01 19:03
Darkis Pessimismus in Ehren, aber nachdem mittlerweile eine solch große Anzahl von DVD Playern in den Wohnstuben stehen, ist der Siegeszug des Mediums nur noch Makulatur.

Timchen:

Sicher wird irgendeine neue Technologie

 
08.12.01 20:13
mal die DVD ablösen.
Aber zuerst wird die DVD die olle Videokassette
ablösen. Es läuft doch seit 2 Jahren die gleiche
Diskussion wie damals, als die durch nichts überbietbare
Superschallplatte von der CD abgelöst wurde.

Timchen
Happy End:

Absatzverdoppelung bei DVD-Spielern?

 
11.12.01 11:03
Hannover, 11. Dez (Reuters) - Mit Zuwachsraten von mehr als 100 Prozent rechnet die Elektronikbranche in diesem Jahr bei DVD-Spielern. Bis zum Jahresende sollen bis zum Jahresende 1,5 Millionen Geräte verkauft werden, nach 700.000 Stück im Vorjahr, teilte die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) am Dienstag in Hannover mit. . Der Umsatz werde jedoch nur um etwa 60 Prozent auf 775 Millionen Mark steigen, Der Grund dafür sei der rapide Preisverfall für DVD-Geräte infolge eines harten Konkurrenzkampfes. Der Durchschnittspreis liege inzwischen unter 1000 Mark, nach einem Preis bei der Markteinführung von 1500 bis 2000 Mark, hieß es.
 
Linus:

up´n happy, up´n happy, da bin ich mal ein bissel.

 
13.12.01 17:25
länger beim Kamillentee schlürfen. und schon machst du hier nen neuen DVD-Thread auf.

Gefällt mir ;-))))

Gruss Linus

P.S: Hab diese Woche die Marke 100, bei meinen Original DVD´s überschritten.

P.S.S. Beachte jedoch, die Industrie ist nicht grade blöde, bevor es das "Universal Medium" wird, werden noch viele Videorecorder, CD-Kompaktanlagen, Autoradios mit CD und Cassette, CD-ROM´s- CD-Writer etc. den Ladentisch ueberqueren. Ein Medium fuer alles, das gabs noch nie, warten wirs mal ab, ob´s denn passen wird.
Happy End:

Hi Linus!

 
13.12.01 17:32
Hoffe, Dir geht´s wieder besser!?

Mit dem Universal Medium gebe ich Dir Recht - da wird jedes Süppchen so lange wie möglich gekocht...

Gruß
Happy End

P.S.: 100 DVDs? Das ist doch
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