Gewerkschaften als Arbeitsplatzvernichter

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Gewerkschaften als Arbeitsplatzvernichter

 
27.02.06 12:03
Rund 5 500 Beschäftigte des Stuttgarter Sportwagenherstellers Porsche wollen in der kommenden Woche für einen Tag die Arbeit niederlegen, um gegen eine von den Arbeitgebern verlangte Verlängerung der Arbeitszeit zu protestieren.

„Wir streiken am Dienstag der kommenden Woche“, sagte Betriebsratschef Uwe Hück am Montag der Nachrichtenagentur Reuters in Stuttgart. Die Früh- und Spätschicht wollten die Arbeit im Stammwerk Zuffenhausen niederlegen. Im Werk in Leipzig werde die Arbeit hingegen normal laufen.

Bereits an diesem Mittwoch will die Gewerkschaft IG Metall beim Autokonzern Daimler-Chrysler und beim weltgrößten Autozulieferer Bosch mit Warnstreiks beginnen. Von den Unternehmen war dazu zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Mit den Protesten will die IG Metall die Arbeitgeber in Baden-Württemberg dazu bringen, den gekündigten Tarifvertrag über persönliche Erholungs- und Bedürfnispausen (so genannte Steinkühler-Pausen) für Beschäftigte an Montagebändern wieder in Kraft zu setzen. Benannt wurden diese Kurzpausen nach dem damaligen IG-Metall-Chef Franz Steinkühler, der sie 1973 mit Streiks durchsetzte. Nach Berechnungen der IG Metall bedeutet der Wegfall eine Lohnkürzung um 8,6 Prozent, da dadurch die Arbeitszeit ohne Lohnausgleich um acht Minuten pro Stunde steigt.

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IG Metall streikt ab Aschermittwoch

 
27.02.06 12:09
HANDELSBLATT, Montag, 27. Februar 2006, 10:23 Uhr


Tarifkonflikt


IG Metall streikt ab Aschermittwoch


Im Tarifkonflikt für die rund 3,4 Millionen Beschäftigten der Metallindustrie hat die IG Metall für Mittwoch Warnstreiks angekündigt. „Am Aschermittwoch beginnen wir mit sichtbaren Aktionen; nicht nur an einem Tag, nicht nur in einem Betrieb“, sagte der baden-württembergische IG-Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.


HB/Reuters/dpa DÜSSELDORF. „Am Aschermittwoch beginnen wir mit sichtbaren Aktionen; nicht nur an einem Tag, nicht nur in einem Betrieb“, sagte der baden-württembergische IG-Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Dem Bericht zufolge soll es Arbeitsniederlegungen unter anderem bei Daimler-Chrysler, Porsche und Bosch geben, an dem sich mehrere zehntausend Beschäftigte beteiligen würden.

Die IG Metall hatte bereits angekündigt, sofort nach Ablauf der Friedenspflicht mit Warnstreiks zu beginnen. In Baden-Württemberg endet die Friedenspflicht vier Wochen früher als in den anderen Tarifbezirken, da die Arbeitgeber dort den Lohnrahmentarifvertrag II gekündigt hatten, der den Arbeitnehmern unter anderem die so genannte Steinkühler-Pause garantiert: fünf Minuten Erholzeit pro Stunde plus drei Minuten Bedürfniszeit bei Fließband- und Akkordarbeit.

Ende März kann die IG Metall dann bundesweit zu Warnstreiks aufrufen. „Am 29. März werden unsere Aktionen in die Breite gehen“, sagte Hofmann. Die IG Metall fordert in der Tarifrunde für die Beschäftigten fünf Prozent mehr Lohn. Die Arbeitgeber halten allenfalls eine Erhöhung um 1,2 Prozent für vertretbar. Sie haben aber bislang kein offizielles Angebot vorgelegt.

Gewerkschafter Hofmann kritisierte das Verhalten der Arbeitgeber. „Deren Strategie ist unverantwortlich und nicht nachvollziehbar. Wollen wir die Zeit bis Ende März für Verhandlungen nutzen, setzt das voraus, dass die Arbeitgeber mehr vorlegen als heiße Luft“, sagte Hofmann. „So provozieren sie sehenden Auges betriebliche Konflikte.“



Auch IG-Metall-Chef Jürgen Peters verteidigte die Lohnforderung seiner Gewerkschaft. „Ohne Kaufkraft sinken Produktion und Beschäftigung. Aus gesamtwirtschaftlichen Gründen ist eine ordentliche Lohnerhöhung zwingend“, sagte er dem Berliner „Tagesspiegel“. „Wir hören alle Jahre wieder das Gleiche von den Arbeitgebern: Wir haben nix und geben nix“, erklärte Peters. Durch die ständige Wiederholung werde das nicht richtiger. Bereits früher hatte der IG-Metall-Vorsitzende erklärt, die Beschäftigten müssten an hohen Gewinnen der Firmen teilhaben. Deutsche Betriebe ständen im internationalen Wettbewerb sehr gut da. Jetzt müssten sie die Arbeitnehmer an den Erfolgen beteiligen.

Peters regt dem „Tagesspiegel“ gegenüber die Einrichtung von öffentlich geförderten Betrieben in Zusammenarbeit mit den regionalen Arbeitsagenturen an, die vor allem für ältere Arbeitslose „Arbeit organisieren“ sollen. „Wir werden am ersten Arbeitsmarkt nicht so viel Beschäftigung bekommen, dass die Arbeitslosigkeit deutlich zurückgeht“, sagte er. Außerdem lobte Peters die große Koalition. Er habe den Eindruck, die Bereitschaft, sich mit neuen Wegen auseinander zu setzen, sei größer als in den vergangenen Jahren. Es gebe richtige Ansätze, wie etwa das Konjunkturprogramm.

Während die Metallbranche erst am Anfang eines Arbeitskampfes steht, zeichnet sich für die Tarifauseinandersetzung im öffentlichen Dienst eine mögliche Einigung ab. Verdi-Chef Frank Bsirske und Niedersachsens Finanzminister Hartmut Möllring (CDU) als Verhandlungsführer der Länder deuteten am Wochenende ein Kompromissmodell in dem Streit über längere Arbeitszeiten an. Demnach könnten die Arbeitszeiten nach dem Alter der Beschäftigten gestaffelt werden, so dass Jüngere länger und Ältere kürzer arbeiten würden. Möllring sagte, er erwarte eine baldige Lösung für den Tarifkonflikt.

Der Streit zwischen Verdi und den Ländern schwelt seit Jahren. Die Gewerkschaft wehrt sich gegen Arbeitszeitverlängerungen sowie Kürzungen bei Weihnachts- und Urlaubsgeld; die Arbeitgeber weigerten sich deshalb bislang, den neuen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst zu unterschreiben. Den Tarifvertrag hatte Verdi mit Bund und Kommunen ausgehandelt.

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SAP, erfolgreicher ohne Gewerkschaften

 
27.02.06 12:11
HANDELSBLATT, Montag, 27. Februar 2006, 10:23 Uhr


Mitgründer Hopp: „IG Metall darf Erfolgskurs der SAP nicht stoppen"


SAP soll einen Betriebsrat bekommen


Das Walldorfer Softwaren-Unternehmen SAP AG soll einen Betriebsrat bekommen. Das berichtet die „Wirtschaftswoche“ in ihrem Online-Angebot. SAP-Mitgründer Dietmar Hopp zeigt sich angesichts dieser Entwicklung „in Sorge um die Zukunft“ des Unternehmens

 
SAP-Mitbegründer Dietmar Hopp wehrt sich gegen zunehmenden Gewerkschaftseinfluss. Foto: dpa  

HB DÜSSELDORF. Für Aschermittwoch hat die IG Metall laut dem Bericht von Wiwo.de die SAP-Mitarbeiter zur Betriebsversammlung geladen. Ziel ist die Vorbereitung einer Betriebsratswahl; in der Walldorfer Zentralkantine soll die Belegschaft einen Wahlvorstand wählen.

Hopp wehrt sich gegen den Gewerkschaftseinfluss und fürchtet um die SAP-Kultur. Im Interview mit Wiwo.de warnt er vor Schaden für den Standort Deutschland. Bisher war ein Betriebsrat tabu beim drittgrößten Software-Unternehmen der Welt. Hopp: „Wenn die Installation eines Betriebsrates tatsächlich kommt, dann könnten die Mitarbeiter dafür sorgen, dass der Betriebsrat mit ihren eigenen und nicht mit Interessenvertretern der Gewerkschaft besetzt wird. Bei den bisherigen Wahlen der Arbeitsnehmervertreter zum Aufsichtsrat hat die Gewerkschaft ja auch kein Bein auf den Boden bekommen."

Hopp räumt ein, dass niemand die Einrichtung eines Betriebsrats behindern dürfe. Aber, so der SAP-Mitgründer, „ein von der IG Metall gesteuerter Betriebsrat widerspräche jeder Vernunft und passt nicht zur SAP-Kultur". Die Interessen der Belegschaft würden von den Arbeitnehmern im Aufsichtsrat „mit Augenmaß und ausgesprochen erfolgreich" vertreten, so Hopp. Da die Arbeitnehmer-Aufsichtsräte bisher als Quasi-Betriebsrat agieren würden, „konnten wir eine lähmende Bürokratie vermeiden. Was ich wirklich fürchte, ist ein fremdgesteuerter Betriebsrat". Die IG Metall dürfe „den Erfolgskurs der SAP nicht stoppen".





brokeboy:

nicht ganz dicht

 
27.02.06 12:36
es gibt schon noch einen grossen unterschied zwischen verdi und der ig metall, denn wir reden hier nicht von unterbezahlten pflegekräften. gerade bei porsche lebt man wohl noch in wolkenkuckucksheim - da gibts toplöhne und fette gratifikationen und die bekommen immer noch den hals nicht voll - das erinnert mich stark an die 80er, als die masslossigkeit uns langsam vom weltmarkt abkoppelte. kein verständnis, kein mitleid!
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Angst vor Erfolgsabhängigkeit

 
27.02.06 16:40
Die IG Metall traut ihren Mitgliedern aber nicht viel zu!

IG Metall weist Lohn-Vorstoß von VW-Arbeitsdirektor zurück
WOLFSBURG (dpa-AFX) - Die Gewerkschaft IG Metall hat den Vorstoß von VW-Arbeitsdirektor Horst Neumann zurückgewiesen, bei Volkswagen einen erfolgsabhängigen Lohn einzuführen. Neue Lohnmodelle und verlängerte Arbeitszeiten seien keine Lösungsansätze für die Probleme bei VW, erklärte IG Metall-Bezirksleiter Hartmut Meine am Montag in Hannover. 'Die wahren Probleme liegen in Produktivitätsnachteilen gegenüber dem Wettbewerb durch zu aufwendige Konstruktion und mangelhafte Abläufe in den Werken.' Der Haustarif dürfe nicht in Frage gestellt werden./hoe/DP/tav
Quelle: dpa-AFX


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