Das Messer im Boden
Der Fall der Aktienkurse muss erst zum Stillstand gekommen sein, bevor ein Wiederanstieg gelingen kann. Genau an diesem Punkt sind wir jetzt. Ein günstiger Zeitpunkt, jetzt zu kaufen, meint Georg Thilenius. Wer sich so recht keinen Reim auf das derzeit anscheinend ganz besonders kopflose Geschehen an den Aktienmärkten machen kann, mag vielleicht nicht nur an den wilden Westen denken, sondern dort auch seine Lehren ziehen.
Wenn im Saloon Messerstecherei ist, fällt einem der Kombattanten gelegentlich das Messer aus der Hand. Ein anderer möchte es gern haben.
Der weiß genau: Wenn er gleich zugreift, ist er zwar der erste, aber dann fasst er ins fallende Messer und kann sich übel verletzten, falls er nicht gerade ein besonders guter Greifer von fallenden Messern ist. Irgendwann ist das Messer dann zu Boden gefallen und steckt im Holzboden. Dann vibriert es noch eine Weile nach. Diesen Moment nutzt der erfahrene Messerstecher zum Zugreifen und zieht das Messer heraus, ohne sich zu verletzen.
Der Fall der Aktienkurse muss erst zum Stillstand gekommen sein, bevor ein Wiederanstieg gelingen kann. Genau an diesem Punkt sind wir jetzt.
Die starken Kursrückgänge werden durch Erholungen abgelöst, die im Laufe der Zeit stärker werden. Viele, die vor zwei Wochen verkauft haben, kommen jetzt wieder zu zehn Prozent niedrigeren Kursen zurück.
Das sind aber nur die Mutigen. Erst wenn die Ängstlichen auch überzeugt sind, dass der Boden erreicht ist, kann es wieder nachhaltig aufwärts gehen.
Wenn Nokia heute zehn Prozent verliert und morgen 23 Prozent gewinnt, sind wir genau an dieser Stelle des vibrierenden Messers. Das kann noch ein paar Tage so weitergehen.
Das Messer steckt jetzt im Boden. Wer am Freitag, dem 13. keinen Mut hatte, zuzugreifen, sollte am Freitag, dem 20. ernsthaft darüber nachdenken.
Denn die weltweiten Parameter sind mit niedriger Inflation und ansehnlichem Wirtschaftswachstum von etwa 3,8 Prozent, beides natürlich mit Schwankungen, unverändert günstig.
Vor zehn Jahren hat die Globalisierung mit der deutschen Wiedervereinigung angefangen. Dadurch kommen drei Milliarden Menschen neu auf den jetzt weltweiten Arbeitsmarkt und halten die Inflation gering.
20.10.2000 managermagazin
gruß proxi
Der Fall der Aktienkurse muss erst zum Stillstand gekommen sein, bevor ein Wiederanstieg gelingen kann. Genau an diesem Punkt sind wir jetzt. Ein günstiger Zeitpunkt, jetzt zu kaufen, meint Georg Thilenius. Wer sich so recht keinen Reim auf das derzeit anscheinend ganz besonders kopflose Geschehen an den Aktienmärkten machen kann, mag vielleicht nicht nur an den wilden Westen denken, sondern dort auch seine Lehren ziehen.
Wenn im Saloon Messerstecherei ist, fällt einem der Kombattanten gelegentlich das Messer aus der Hand. Ein anderer möchte es gern haben.
Der weiß genau: Wenn er gleich zugreift, ist er zwar der erste, aber dann fasst er ins fallende Messer und kann sich übel verletzten, falls er nicht gerade ein besonders guter Greifer von fallenden Messern ist. Irgendwann ist das Messer dann zu Boden gefallen und steckt im Holzboden. Dann vibriert es noch eine Weile nach. Diesen Moment nutzt der erfahrene Messerstecher zum Zugreifen und zieht das Messer heraus, ohne sich zu verletzen.
Der Fall der Aktienkurse muss erst zum Stillstand gekommen sein, bevor ein Wiederanstieg gelingen kann. Genau an diesem Punkt sind wir jetzt.
Die starken Kursrückgänge werden durch Erholungen abgelöst, die im Laufe der Zeit stärker werden. Viele, die vor zwei Wochen verkauft haben, kommen jetzt wieder zu zehn Prozent niedrigeren Kursen zurück.
Das sind aber nur die Mutigen. Erst wenn die Ängstlichen auch überzeugt sind, dass der Boden erreicht ist, kann es wieder nachhaltig aufwärts gehen.
Wenn Nokia heute zehn Prozent verliert und morgen 23 Prozent gewinnt, sind wir genau an dieser Stelle des vibrierenden Messers. Das kann noch ein paar Tage so weitergehen.
Das Messer steckt jetzt im Boden. Wer am Freitag, dem 13. keinen Mut hatte, zuzugreifen, sollte am Freitag, dem 20. ernsthaft darüber nachdenken.
Denn die weltweiten Parameter sind mit niedriger Inflation und ansehnlichem Wirtschaftswachstum von etwa 3,8 Prozent, beides natürlich mit Schwankungen, unverändert günstig.
Vor zehn Jahren hat die Globalisierung mit der deutschen Wiedervereinigung angefangen. Dadurch kommen drei Milliarden Menschen neu auf den jetzt weltweiten Arbeitsmarkt und halten die Inflation gering.
20.10.2000 managermagazin
gruß proxi