10-Nov-2000 20:39
URL: www.manager-magazin.de/news/artikel/fs/0,1153,102357,00.html
Kauftipp vom Kartellamt
Die gegenwärtige Kursentwicklung an den Börsen verdirbt die Freude an Technologieaktien. Es gibt aber noch Ausnahmen. Softwarehäuser für Internet-Einkaufsplattform bergen noch Potenzial, meint Georg Thilenius.
Wer die zunächst recht trocken erscheinende Arbeit eines Kartellamtes sorgfältig verfolgt, kann gute Hinweise auf Investitionsmöglichkeiten finden. So haben beispielsweise die europäischen und amerikanischen Kartellbehörden kürzlich das Gemeinschaftsunternehmen Covisint genehmigt.
Dahinter verbirgt sich die Internet-Einkaufsplattform, mit der DaimlerChrysler, Ford und General Motors ihren Einkauf von Standardteilen bündeln und über das Internet abwickeln wollen.
Betreiber dieser Plattformen sind Commerce One und Oracle. Eine ähnliche Plattform, die allerdings nicht Gegenstand der Anfrage beim Kartellamt war, entwickelt Ariba für BMW und Volkswagen.
Das bedeutet, dass alle drei Unternehmen jetzt loslegen können. Sobald die Plattformen funktionieren, winken gute Gewinne, besonders bei Commerce One und Ariba.
Oracle ist ohnehin hoch profitabel. Dort wird sich der Umsatzschub aus der Auto-Plattform weniger auswirken. Deshalb wird ein weitsichtiger Investor die Entscheidung der Kartellbehörden als Kaufsignal betrachten.
Es wird noch eine ganze Weile dauern, bis wirklich Gewinn erzielt werden wird. Das ist jedoch nur eine Frage der Zeit.
Immerhin ist der Umsatz von Ariba in den vergangenen zwölf Monaten von 46 Millionen Dollar auf 279 Millionen Dollar gestiegen. Gewinn wird noch nicht gemacht aber, angesichts der Umsatzentwicklung nachvollziehbar, für 2001 erwartet.
Bei Commerce One ist das Bild ähnlich: Der Umsatz ist in den letzten zwölf Monaten von 18 Millionen Dollar auf 227 Millionen Dollar gestiegen. Hier wird ebenfalls für 2001 ein kleiner Gewinn erwartet.
Wer sich über die Kursentwicklung seiner Technologiewerte ärgert, kann sich jedenfalls bei Ariba und Commerce One trösten: In den letzten zwölf Monaten hat sich das Ariba von 50 Dollar auf jetzt 104 Dollar etwas mehr als verdoppelt. Commerce One ist im selben Zeitraum von 40 Dollar auf 59 Dollar gestiegen.
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gruß proxi
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Die gegenwärtige Kursentwicklung an den Börsen verdirbt die Freude an Technologieaktien. Es gibt aber noch Ausnahmen. Softwarehäuser für Internet-Einkaufsplattform bergen noch Potenzial, meint Georg Thilenius.
Wer die zunächst recht trocken erscheinende Arbeit eines Kartellamtes sorgfältig verfolgt, kann gute Hinweise auf Investitionsmöglichkeiten finden. So haben beispielsweise die europäischen und amerikanischen Kartellbehörden kürzlich das Gemeinschaftsunternehmen Covisint genehmigt.
Dahinter verbirgt sich die Internet-Einkaufsplattform, mit der DaimlerChrysler, Ford und General Motors ihren Einkauf von Standardteilen bündeln und über das Internet abwickeln wollen.
Betreiber dieser Plattformen sind Commerce One und Oracle. Eine ähnliche Plattform, die allerdings nicht Gegenstand der Anfrage beim Kartellamt war, entwickelt Ariba für BMW und Volkswagen.
Das bedeutet, dass alle drei Unternehmen jetzt loslegen können. Sobald die Plattformen funktionieren, winken gute Gewinne, besonders bei Commerce One und Ariba.
Oracle ist ohnehin hoch profitabel. Dort wird sich der Umsatzschub aus der Auto-Plattform weniger auswirken. Deshalb wird ein weitsichtiger Investor die Entscheidung der Kartellbehörden als Kaufsignal betrachten.
Es wird noch eine ganze Weile dauern, bis wirklich Gewinn erzielt werden wird. Das ist jedoch nur eine Frage der Zeit.
Immerhin ist der Umsatz von Ariba in den vergangenen zwölf Monaten von 46 Millionen Dollar auf 279 Millionen Dollar gestiegen. Gewinn wird noch nicht gemacht aber, angesichts der Umsatzentwicklung nachvollziehbar, für 2001 erwartet.
Bei Commerce One ist das Bild ähnlich: Der Umsatz ist in den letzten zwölf Monaten von 18 Millionen Dollar auf 227 Millionen Dollar gestiegen. Hier wird ebenfalls für 2001 ein kleiner Gewinn erwartet.
Wer sich über die Kursentwicklung seiner Technologiewerte ärgert, kann sich jedenfalls bei Ariba und Commerce One trösten: In den letzten zwölf Monaten hat sich das Ariba von 50 Dollar auf jetzt 104 Dollar etwas mehr als verdoppelt. Commerce One ist im selben Zeitraum von 40 Dollar auf 59 Dollar gestiegen.
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