Wer sein Geld erfolgreich anlegen will, muss die Finanzmärkte analysieren.
Der erfolgreiche US-Investor Warren Buffett schwört auf das Buch von Benjamin Graham.
In der ersten Folge geht es um die Finanzanalyse.
Dieses Buch befasst sich mit jenem weiten Aspekt der Finanzanalyse, den man als Wertpapieranalyse („Security Analysis“) bezeichnet, seit der Ausdruck durch den Titel dieses Buches in seiner ersten Auflage 1934 geprägt wurde. Wertpapieranalyse untersucht und bewertet individuelle Wertpapiere; sie will die Ergebnisse schätzen, die ein Investment in diese Wertpapiere haben wird. Finanzanalyse im allgemeinen und Wertpapieranalyse im besonderen sind ein Teil des Entscheidungsprozesses, der für Investment erforderlich ist. Der Platz dieser Disziplinen in jenem Prozess ist der Gegenstand dieses Kapitels.
Finanzanalyse
Finanzanalyse hat für das Investieren die Aufgabe, zu liefern und Vorhersagen zu treffen. Sie liefert Informationen über Vergangenheit und Gegenwart und quantifiziert Erwartungen für die Zukunft. Entscheidungen über den Kapitaleinsatz, über die Finanzpolitik einer Gesellschaft und informierte Auswahl von Wertpapieren für Investmentzwecke sind alles Ergebnisse der Finanzanalyse. Zu den analytischen Hilfsmittel, die für diese Zwecke mobilisiert werden, gehören Analysen der (Gesamt) Wirtschaft, des Kapitalmarktes, einzelner Sektoren und spezifischer Wertpapiere.
Wirtschaftsanalyse liefert sowohl kurzfristige (die nächsten vier bis acht Quartale) als auch längerfristige (die nächsten fünf Jahre oder mehr) Projektionen für die gesamte Volkswirtschaft. Dabei geht es um den Ausstoß an Gütern und Dienstleistungen (Sozialprodukt), die Inflation, die Gewinne, die monetäre- und Fiskalpolitik sowie die Produktivität. Sie legt damit die Grundlage für die Zukunftsschätzung in bezug auf Kapitalmarkt, einzelne Sektoren, Industriezweige und einzelne Gesellschaften.
Kapitalmarktanalyse
Kapitalmarktanalyse entwickelt vor allem für die Aktien- und Obligationenmärkte Schätzungen über den Wert und Ertrag. Schätzungen in bezug auf den Aktienmarkt werden für diesen insgesamt entwickelt, wie er durch die bekannten Indizes repräsentiert wird. Schätzungen für den Obligationenmarkt beziehen sich auf das allgemeine Niveau und die Zeitstruktur von Zinssätzen, ferner erwartete Ertragsunterschiede, wie sie sich aus dem Risiko von Kursschwankungen und der Zahlungsfähigkeit des Schuldner ergeben.
Wertpapieranalyse untersucht Industriezweige und Wertpapiere einzelner Gesellschaften – in erster Linie, um die Erwartungen über ihren Wert und Ertrag zu entwickeln und dadurch zu hoch notierte Papiere von den zu niedrig notierten zu unterscheiden.
Sektoranalyse
Zwischen Kapitalmarkt- und Wertpapieranalyse – mit einigen Wesenszügen von beiden – liegt die Sektoranalyse (die auch "Analyse von Wertpapieren mit gemeinsamem Faktor" – "Common Factor Analysis" – genannt wird). Breiter angelegt als Industrie- und Gesellschaftsanalyse kann Sektoranalyse als Brücke zwischen Kapitalmarkt- und Wertpapieranalyse angesehen werden. Im Zusammenhang mit dem Aktienmarkt bestehen Sektoren aus größeren Aktiengruppierungen, die mehrere Industrien ganz oder nur in Ausschnitten umfassen (z.B. entsprechend einem Wirtschaftssektor, nach ihren Wachstumsraten oder der zyklischen Natur ihrer Gewinne).
Fortsetzung folgt...
Der erfolgreiche US-Investor Warren Buffett schwört auf das Buch von Benjamin Graham.
In der ersten Folge geht es um die Finanzanalyse.
Dieses Buch befasst sich mit jenem weiten Aspekt der Finanzanalyse, den man als Wertpapieranalyse („Security Analysis“) bezeichnet, seit der Ausdruck durch den Titel dieses Buches in seiner ersten Auflage 1934 geprägt wurde. Wertpapieranalyse untersucht und bewertet individuelle Wertpapiere; sie will die Ergebnisse schätzen, die ein Investment in diese Wertpapiere haben wird. Finanzanalyse im allgemeinen und Wertpapieranalyse im besonderen sind ein Teil des Entscheidungsprozesses, der für Investment erforderlich ist. Der Platz dieser Disziplinen in jenem Prozess ist der Gegenstand dieses Kapitels.
Finanzanalyse
Finanzanalyse hat für das Investieren die Aufgabe, zu liefern und Vorhersagen zu treffen. Sie liefert Informationen über Vergangenheit und Gegenwart und quantifiziert Erwartungen für die Zukunft. Entscheidungen über den Kapitaleinsatz, über die Finanzpolitik einer Gesellschaft und informierte Auswahl von Wertpapieren für Investmentzwecke sind alles Ergebnisse der Finanzanalyse. Zu den analytischen Hilfsmittel, die für diese Zwecke mobilisiert werden, gehören Analysen der (Gesamt) Wirtschaft, des Kapitalmarktes, einzelner Sektoren und spezifischer Wertpapiere.
Wirtschaftsanalyse liefert sowohl kurzfristige (die nächsten vier bis acht Quartale) als auch längerfristige (die nächsten fünf Jahre oder mehr) Projektionen für die gesamte Volkswirtschaft. Dabei geht es um den Ausstoß an Gütern und Dienstleistungen (Sozialprodukt), die Inflation, die Gewinne, die monetäre- und Fiskalpolitik sowie die Produktivität. Sie legt damit die Grundlage für die Zukunftsschätzung in bezug auf Kapitalmarkt, einzelne Sektoren, Industriezweige und einzelne Gesellschaften.
Kapitalmarktanalyse
Kapitalmarktanalyse entwickelt vor allem für die Aktien- und Obligationenmärkte Schätzungen über den Wert und Ertrag. Schätzungen in bezug auf den Aktienmarkt werden für diesen insgesamt entwickelt, wie er durch die bekannten Indizes repräsentiert wird. Schätzungen für den Obligationenmarkt beziehen sich auf das allgemeine Niveau und die Zeitstruktur von Zinssätzen, ferner erwartete Ertragsunterschiede, wie sie sich aus dem Risiko von Kursschwankungen und der Zahlungsfähigkeit des Schuldner ergeben.
Wertpapieranalyse untersucht Industriezweige und Wertpapiere einzelner Gesellschaften – in erster Linie, um die Erwartungen über ihren Wert und Ertrag zu entwickeln und dadurch zu hoch notierte Papiere von den zu niedrig notierten zu unterscheiden.
Sektoranalyse
Zwischen Kapitalmarkt- und Wertpapieranalyse – mit einigen Wesenszügen von beiden – liegt die Sektoranalyse (die auch "Analyse von Wertpapieren mit gemeinsamem Faktor" – "Common Factor Analysis" – genannt wird). Breiter angelegt als Industrie- und Gesellschaftsanalyse kann Sektoranalyse als Brücke zwischen Kapitalmarkt- und Wertpapieranalyse angesehen werden. Im Zusammenhang mit dem Aktienmarkt bestehen Sektoren aus größeren Aktiengruppierungen, die mehrere Industrien ganz oder nur in Ausschnitten umfassen (z.B. entsprechend einem Wirtschaftssektor, nach ihren Wachstumsraten oder der zyklischen Natur ihrer Gewinne).
Fortsetzung folgt...