GEDYS: "Wir sind ein grundsolides Unternehmen"
Enttäuscht haben die Anleger die Zahlen von GEDYS aufgenommen. Die Planungen hat man nicht erreicht, und außerdem die Ziele für das laufende Jahr nach unten revidiert. Für die e-business-Softwarespezialisten kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken.
Die Internationalisierung des Unternehmens hat GEDYS im Halbjahresbericht um bessere Zahlen gebracht. Große Personelle Ressourcen wurden gebunden, was zu einer Ausweitung der Personalkosten geführt hat. Projekte im Geschäftsfeld new media haben sich verzögert, was sich negativ auf den Umsatz ausgewirkt hat. Jetzt heißt es für das Unternehmen, gegen zu steuern.
GEDYS will mit weiterer Expansion gegen die rückläufigen Ergebnisse ankämpfen. "Wir wollen diesen Weg weiter gehen", blickt Vorstand Trutzhard Matzen im Gespräch mit w:o in die Zukunft. "Außerdem werden wir unsere Vertriebsanstrengungen intensivieren." Als nächstes stehe eine Akquisition in Großbritannien an, wo GEDYS sich bereits in konkreten Verhandlungen befindet. Über 15 Mio. Euro liegen in der Kriegskasse bereit. Dabei soll die Liquidität geschont werden und Übernahmen hauptsächlich mittels Aktientausch bezahlt werden.
Trotz außerplanmäßiger Abschreibungen in Höhe von 200.000 Euro habe man bei den letzten Akquisitionen "Firmen gekauft, die wirklich erstklassig sind und perfekt passen", so Matzen. Dabei habe man keine bösartigen Überraschungen erlebt. Wenn man bedenkt, dass GEDYS sich für schnellstmögliche Abschreibung über 5 Jahre entschieden hat, relativieren sich die höher als erwarteten Abschreibungen. Nach IAS wären auch 10 Jahre möglich gewesen.
Das Umsatzwachstum um 77 Prozent ist dabei nicht nur zugekauft, sondern auch organisch bedingt. Die Internationalisierung trägt Früchte. GEDYS bewegt sich mit seinen Produkten in einem Markt, der von Experten auf mehrere Mrd. US-Dollar im Jahr geschätzt wird. Das erst kürzlich in Kooperation mit Intershop entworfene Vertriebsystem für Mobilcom macht deutlich, "dass die Unternehmen in diesem Markt investieren müssen" , so Matzen. Derzeit plant GEDYS mit einem Umsatz von 16,5 Mio. Euro. Kooperationen mit Lotus-Mutter IBM zeigen die Chancen für GEDYS, sich einen guten Teil vom Kuchen ab zu schneiden. Auch personell ist man mit Lotus verflochten, der Chef von Lotus Europe sitzt im Aufsichtsrat.
Weitere Produktbereiche von GEDYS sind E-Commerce und Automotive (zum Beispiel elektronische Produktkataloge). Hier misst man sich mit Unternehmen wie Pixelpark oder Sinner Schrader. Die breite Aufstellung generiert Potenziale für Cross-selling, die keiner der Wettbewerber aufweisen kann.
Im Kerngeschäft Lotus brauche man neue Wettbewerber nicht zu fürchten, da der Markt hohe Eintrittsbarrieren aufweist. Auch das Microsoft-Produkt Exchange ist keine große Konkurrenz, da Lotus einen technologischen Vorsprung "von ein bis zwei Jahren hat", so Matzen. GEDYS kann mit der ebenfalls am Neuen Markt notierten Intraware verglichen werden. Während das 2001-KGV von Intraware bei 340 liegt, ist GEDYS lediglich mit einem erwarteten KGV von 14 bewertet. Schon 2002 sollen sich die KGVs angleichen, so die Erwartungen der Experten. Abzuwarten bleibt, ob Analysten die Gewinnschätzungen für GEDYS nach den gestrigen Zahlen revidieren.
Die Frage bleibt, ob die Negativnachrichten nach dem Kursrutsch seit April bereits in den Kursen enthalten sind. Die Aktie ist jedenfalls vom Höchstkurs bei 26 Euro weit entfernt. Dass die Anleger mit GEDYS auf dem jetzigen Niveau eine gute Wahl treffen, davon ist Matzen überzeugt: "Wir sind ein grundsolides Unternehmen, dass gerade erst richtig anläuft. Wir haben eine lupenreine Equity-Story."
10:35 25.08 Michael Barck
Enttäuscht haben die Anleger die Zahlen von GEDYS aufgenommen. Die Planungen hat man nicht erreicht, und außerdem die Ziele für das laufende Jahr nach unten revidiert. Für die e-business-Softwarespezialisten kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken.
Die Internationalisierung des Unternehmens hat GEDYS im Halbjahresbericht um bessere Zahlen gebracht. Große Personelle Ressourcen wurden gebunden, was zu einer Ausweitung der Personalkosten geführt hat. Projekte im Geschäftsfeld new media haben sich verzögert, was sich negativ auf den Umsatz ausgewirkt hat. Jetzt heißt es für das Unternehmen, gegen zu steuern.
GEDYS will mit weiterer Expansion gegen die rückläufigen Ergebnisse ankämpfen. "Wir wollen diesen Weg weiter gehen", blickt Vorstand Trutzhard Matzen im Gespräch mit w:o in die Zukunft. "Außerdem werden wir unsere Vertriebsanstrengungen intensivieren." Als nächstes stehe eine Akquisition in Großbritannien an, wo GEDYS sich bereits in konkreten Verhandlungen befindet. Über 15 Mio. Euro liegen in der Kriegskasse bereit. Dabei soll die Liquidität geschont werden und Übernahmen hauptsächlich mittels Aktientausch bezahlt werden.
Trotz außerplanmäßiger Abschreibungen in Höhe von 200.000 Euro habe man bei den letzten Akquisitionen "Firmen gekauft, die wirklich erstklassig sind und perfekt passen", so Matzen. Dabei habe man keine bösartigen Überraschungen erlebt. Wenn man bedenkt, dass GEDYS sich für schnellstmögliche Abschreibung über 5 Jahre entschieden hat, relativieren sich die höher als erwarteten Abschreibungen. Nach IAS wären auch 10 Jahre möglich gewesen.
Das Umsatzwachstum um 77 Prozent ist dabei nicht nur zugekauft, sondern auch organisch bedingt. Die Internationalisierung trägt Früchte. GEDYS bewegt sich mit seinen Produkten in einem Markt, der von Experten auf mehrere Mrd. US-Dollar im Jahr geschätzt wird. Das erst kürzlich in Kooperation mit Intershop entworfene Vertriebsystem für Mobilcom macht deutlich, "dass die Unternehmen in diesem Markt investieren müssen" , so Matzen. Derzeit plant GEDYS mit einem Umsatz von 16,5 Mio. Euro. Kooperationen mit Lotus-Mutter IBM zeigen die Chancen für GEDYS, sich einen guten Teil vom Kuchen ab zu schneiden. Auch personell ist man mit Lotus verflochten, der Chef von Lotus Europe sitzt im Aufsichtsrat.
Weitere Produktbereiche von GEDYS sind E-Commerce und Automotive (zum Beispiel elektronische Produktkataloge). Hier misst man sich mit Unternehmen wie Pixelpark oder Sinner Schrader. Die breite Aufstellung generiert Potenziale für Cross-selling, die keiner der Wettbewerber aufweisen kann.
Im Kerngeschäft Lotus brauche man neue Wettbewerber nicht zu fürchten, da der Markt hohe Eintrittsbarrieren aufweist. Auch das Microsoft-Produkt Exchange ist keine große Konkurrenz, da Lotus einen technologischen Vorsprung "von ein bis zwei Jahren hat", so Matzen. GEDYS kann mit der ebenfalls am Neuen Markt notierten Intraware verglichen werden. Während das 2001-KGV von Intraware bei 340 liegt, ist GEDYS lediglich mit einem erwarteten KGV von 14 bewertet. Schon 2002 sollen sich die KGVs angleichen, so die Erwartungen der Experten. Abzuwarten bleibt, ob Analysten die Gewinnschätzungen für GEDYS nach den gestrigen Zahlen revidieren.
Die Frage bleibt, ob die Negativnachrichten nach dem Kursrutsch seit April bereits in den Kursen enthalten sind. Die Aktie ist jedenfalls vom Höchstkurs bei 26 Euro weit entfernt. Dass die Anleger mit GEDYS auf dem jetzigen Niveau eine gute Wahl treffen, davon ist Matzen überzeugt: "Wir sind ein grundsolides Unternehmen, dass gerade erst richtig anläuft. Wir haben eine lupenreine Equity-Story."
10:35 25.08 Michael Barck