Ich glaube Du hast nicht ganz bis zum Ende gelesen. Hier einige Zitate, die nach der America First Passage kommen:
'Das ruft in Berlin wütende Reaktionen hervor. „Ich möchte nicht, dass europäische Energiepolitik in Washington definiert wird“, wettert Außenstaatsminister Andreas Michaelis. Bei den Energieversorgern seien „Kerninteressen“ berührt. Die Entscheidung über Nord Stream 2 sei eine Frage der Souveränität.'
'Konkrete Ergebnisse gibt es bislang nicht. Dennoch lobt Bernd Westphal, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, die Bemühungen. Für ihn steht fest: Nord Stream 2 „ist ein sinnvolles Projekt zur Erhöhung der Versorgungssicherheit Europas“. Die Pipeline, so zeigt sich, spaltet nicht nur Europa, sondern auch die Koalition. Außenpolitiker sind tendenziell dagegen, Wirtschaftspolitiker tendenziell dafür.
Auch die Befürworter von Nord Stream 2 haben gewichtige Argumente, angefangen mit dem Importbedarf. Die Erdgasversorgung in Deutschland speist sich im Wesentlichen aus drei Quellen: Wichtigster Lieferant ist Russland, es folgen Norwegen und die Niederlande.
Die Niederlande fallen jedoch bis zum Ende des kommenden Jahrzehnts als Lieferant komplett aus, weil die Regierung beschlossen hat, die Förderung von 2022 an um zwei Drittel zu reduzieren und bis 2030 zu beenden. Auch die norwegischen Liefermengen werden künftig zurückgehen. '
'Mit dem Vorwurf, die Pipeline erhöhe die Abhängigkeit von Russland, machen es sich die Kritiker zu leicht. Sie übersehen: Im Notfall kann die Versorgung auch ohne Russland sichergestellt werden. So gibt es in der EU rund zwei Dutzend Terminals für verflüssigtes Erdgas („liquefied natural gas“, kurz LNG). „Energiesicherheit ist nicht dadurch definiert, wo man kauft, sondern von der Möglichkeit, die Bezugsquelle zu wechseln. LNG spielt dabei eine Schlüsselrolle“, sagt BP-Chefökonom Spencer Dale. LNG sei als „Versicherungspolice“ zu betrachten. Europas LNG-Terminals haben eine Jahreskapazität von 220 Milliarden Kubikmetern, sind aber zu weniger als 30 Prozent ausgelastet. Denn LNG, gerade amerikanisches, kann preislich mit Pipelinegas nicht konkurrieren.' www.handelsblatt.com/politik/deutschland/...and/23761566.html
Und lieber Ghul, daß in D die politische Dimension zu lange ausgesessen wurde, das ist denke ich nicht wirklich zu bestreiten. Da wurde tatsächlich politisch einiges an Schaden angerichtet.