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Dax auf dem Sprung über 5.300 Punkte
7. März 2002 Dax auf dem Sprung über 5.300 Punkte
Wie es aussieht, war die Verschnaufpause, die sich der deutsche Aktienmarkt gegönnt hat, nur von kurzer Dauer. Nachdem die Notierungen beflügelt von günstigen Vorgaben aus den USA schon im späten Geschäft am Mittwoch zulegten und der Dax um 1,08 Prozent auf 5.285,26 Punkte zulegte, trauen ihm Händler am Donnerstag weitere Kursgewinne zu. Für Zuversicht sorgen die praktisch auf Tageshoch aus dem Handel gegangenen US-Börsen sowie die anhaltenden Kursgewinne in Japan. Die Grundverfassung des Marktes sei derzeit so gut, dass ein Sprung über die Marke von 5.300 Punkten möglich sein sollte.
Rentenmarkt bleibt infiziert
Keinen großen Hoffnungen geben sich Händler hinsichtlich der kurzfristigen Aussichten am Rentenmarkt hin. Der Bund-Future stehe unter Druck und nach den günstigen US-Konjunkturzahlen des Vortages werde sich daran wenig ändern, zumal auch der US-Rentenmarkt weitere Einbußen verbucht habe. Zur Erinnerung: Am Mittwoch war der Bund-Future um deutliche 52 Basispunkte auf 106,19 Prozent gefallen, was zu einer weiteren Eintrübung der charttechnischen Ausgangslage geführt hat.
Euro und Yen legen zu
Im Aufwind befinden sich sowohl Euro als auch Yen gegenüber dem Dollar. Der Yen bewegt sich dank der Kursgewinne an der japanischen Börse sogar auf einem neuen Jahreshoch. Gegen 8.25 Uhr notiert die europäische Gemeinschaftswährung mit 0,8780 nach 0,8766 Dollar am Mittwochabend in New York. Gegenüber dem Yen geht der US-Dollar mit 129,75 Yen um nach 130,77 Yen. Die geschilderte Tendenz am Devisenmarkt könnte sich zunächst tendenziell weiter fortsetzen, heißt es.
Börse Tokio sehr fest
Nach zwei Konsolidierungstagen am Dienstag und Mittwoch zeigt sich der Tokioter Aktienmarkt am Donnerstag im späten Handelsverlauf wieder sehr fest. Der Nikkei-225-Index gewann 2,6 Prozent oder 289,81 Yen auf 11.648,34 Yen, während der Topix um 2,3 Prozent oder 24,97 Punkte auf 1.089,33 Zähler stieg. Zur Begründung für die Gewinne verwiesen Händler auf die guten US-Vorgaben. Zudem hätten viele Investoren Angst, sich gegen die allgemeine Marktstimmung zu stellen, so dass Kursrückgänge sofort wieder zu - teilweise aggressiven - Käufen genutzt würden.
Aktien Hongkong am Mittag sehr fest - Telekomwerte im Plus
Sehr fest präsentieren sich die Kurse an der Börse Hongkong am Donnerstagmittag (Ortszeit). Der Hang-Seng-Index hat die erste Sitzungshälfte mit einem Plus von 1,8 Prozent oder 202,50 Punkten auf 11.205,50 Zählern abgeschlossen. Neben den guten Vorgaben aus USA verweisen Beobachter auf die Haushaltsrede vom Vortagesnachmittag, die nichts Nachteiliges enthalten habe. Geholfen hätten auch Käufe in China Unicom und China Mobile nach einem Bericht, wonach keine weiteren Anbieter für den PAS-Service von China Telecom zugelassen werden. Zum Test der gleitenden 200-Tageslinie bei 11.449 Punkten benötige der Markt gleichwohl “wichtige neue Nachrichten“, sagen Teilnehmer.
US-Nachbörse abwartend
In abwartender Haltung präsentierten sich die US-Aktienkurse im nachbörslichen Geschäft am Mittwoch. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator verlor 0,16 Prozent auf 1.517,56 Punkte. Geprägt wurde das Geschehen von Calpine. Nach einem Plus von 19 Prozent im offiziellen Handel legte der Kraftwerkbauer wegen der Hoffnung auf Erfolge bei den Finanzierungsverhandlungen um weitere drei Prozent auf 11,20 Dollar zu. Der Versicherer Conseco büsste nach dem Rücktritt des Finanzvorstands und mahnenden Worten der Ratingagentur Moody's 5,3 Prozent auf 3,55 Dollar ein.
Wall Street schließt fest
Fest hat die Börse an Wall Street am Mittwoch den Handel beendet. Der Dow Jones stieg um 1,4 Prozent auf 10.574,29 Zähler. Die Nasdaq verbesserte sich um 1,3 Prozent auf 1.890,39 Punkte.
Hatte der Auftragseingang der US-Industrie im Januar mit einem Plus von 1,6 Prozent ein weiteres Erholungssignal angezeigt, so folgte später dann das Beige Book der US-Notenbank, das ebenfalls einen zuversichtlichen Ton anschlug. Händler beobachteten, dass zwar erneut Zykliker gefragt waren, darüber hinaus jedoch habe sich die Nachfrage breiter als in den jüngsten Sitzungen verteilt. “Die Bummler stoßen zur Rally“, sagte ein Teilnehmer. Demzufolge waren Titel besonders gefragt, die in jüngster Zeit schlecht gelaufen waren.
Dazu gehörten etwa Mobilfunkwerte. So verbesserten sich AT&T Wireless Services um 8,7 Prozent auf 9,27 Dollar. Auch Finanztitel zeigten sich fest, nachdem sie in der vergangenen Zeit wegen der Enron-Krise Verluste eingefahren hatten. J. P. Morgan verbuchten Aufschläge von 4,7 Prozent auf 34,05 Dollar. Die Deutsche Banc Alex. Brown hatte die die Papiere heraufgestuft.
Dagegen zeigten sich Speicherwerte mit Verlusten, nachdem McData ihre Prognose für das erste Quartal reduziert hatte. McData selbst brachen um 28 Prozent auf 11,16 Dollar ein. QLogic gaben 3,1 Prozent auf 46,25 Dollar ab, und Emulex verloren 8,7 Prozent auf 34,04 Dollar. Amazon erholten sich im Lauf der Sitzung. Sie verloren zunächst sieben Prozent, nachdem der CFO angekündigt hatte, das Unternehmen im Verlauf dieses Jahres zu verlassen. Doch bis zum Ende der Sitzung verbuchten sie ein Plus von 2,3 Prozent auf 16,33 Dollar
US-Anleihen schließen leichter
Leichter haben sich die US-Staatsanleihen am Mittwoch im späten Handel in New York präsentiert. Zehnjährige Staatspapiere mit einem Kupon von 4,875 Prozent verloren 9/32 auf 98-20/32. Die Rendite stieg von 5,020 Prozent auf 5,048 Prozent. Der Longbond mit einem Kupon von 5,375 Prozent gab um 19/32 auf 97-21/32 nach. Die Rendite kletterte von 5,505 Prozent auf 5,536 Prozent. Händler führten die leichteren Notierungen in erster Linie auf die festen Aktienmärkte zurück. “Die Investoren sind auf Aktien fixiert“, so die Ansicht eines Teilnehmers. Der Glaube an eine Konjunkturerholung ist nach seiner Ansicht inzwischen fest verwurzelt.
Der Auftragseingang der US-Industrie ist im Januar gegenüber dem Vormonat um 1,6 Prozent gestiegen, während Experten lediglich einen Anstieg um 1,4 Prozent erwartet hatten. Zudem hat das Beige Book darauf hingewiesen, dass eine Mehrheit der Federal-Reserve-Distrikte Zeichen der Erholung im Januar und frühen Februar aufweisen würden. Darüber hinaus haben sich einige Mitglieder der US-Notenbank optimistisch über den Konjunkturverlauf geäußert. Als weiteren Faktor für die zurückgehenden Notierungen nannten Teilnehmer das Überwechseln der Investoren in Unternehmensanleihen. Unter anderem hat Weyerhaeuser am Berichtstag das Pricing seiner Emission im Volumen von 5,5 Milliarden Dollar bekannt gegeben.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters
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Medienschau
7. März 2002 Unternehmensnachrichten
RWE dürfte Gebot für Innogy erhöhen
Einem Bericht der Financial Times zufolge steht RWE kurz davor, das Angebot für den britschen Versorger Innogy zu erhöhen. Das bisherige Gebot von 2,8 Milliarden Pfund war von den Briten bisher als zu niedrig abgelehnt worden. (Financial Times)
Kamps will Bankverbindlichkeiten reduzieren
Kamps will die Bankverbindlichkeiten im Geschäftsjahr 2002 um weitere 60 Millionen Euro reduzieren. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, ist in den Kernmärkten Deutschland, Frankreich und den Niederlanden ein organisches Umsatzwachstum von fünf Prozent geplant. Die im Vorjahr eingeleiteten Strukturmaßnahmen sollen zu einer deutlichen Ergebnisbesserung führen. (vwd)
US-Aufsichtsbehörde genehmigt Fusion von HP mit Compaq
Die US-Aufsichtsbehörde FTC hat der umstrittenen Mega-Fusion der US-Computerfirmen Hewlett-Packard (HP) und Compaq zugestimmt. Die Bundeshandelsbehörde habe beschlossen, den Zusammenschluss ohne Auflagen zu billigen, teilte Hewlett-Packard am Mittwoch mit. Das Unternehmen zeigte sich von der Entscheidung erleichtert. Sie sei ein wichtiger Schritt im Zustimmungsprozess. Die EU-Kommission hatte das Vorhaben bereits Ende Januar ohne Einschränkungen genehmigt. (AFP)
Gläubigerbanken beraten über neue Hilfen für Holzmann
Die Gläubigerbanken des angeschlagenen Baukonzerns Philipp Holzmann wollen einem Zeitungsbericht zufolge am Freitag über neue Hilfen für das Unternehmen beraten, nachdem der Verlust im vergangenen Jahr höher als erwartet ausgefallen sei. Auf der Tagesordnung stehe auch ein erneuter Verzicht auf Forderungen, berichtet das Düsseldorfer „Handelsblatt“ vorab aus seiner Donnerstagsausgabe unter Berufung auf Bankenkreise. Zwar gebe es noch keinen testierten Abschluss, doch habe das zum Verkauf stehende Unternehmen nach Angaben aus den Kreisen im Jahr 2001 einen Fehlbetrag von fast 200 Millionen Euro erwirtschaftet. Ein Holzmann-Sprecher habe die Zahl nicht kommentieren wollen, hieß es in dem Bericht. (Reuters)
Kirch zahlt fällige Kredite bisher nicht zurück
Die Kirch-Gruppe hat einem Zeitungsbericht zufolge fällige Kredite bei der DZ Bank bisher nicht zurückgezahlt. Die Darlehen seien bereits vor einigen Tagen fällig geworden und umfassten Millionensummen, berichtete die „Financial Times Deutschland“ vorab aus ihrer Donnerstagsausgabe. In der Genossenschaftsbank habe es geheißen, bei den fälligen Beträgen handle es sich um „kurzfristige Kredite in signifikanter Höhe", berichtete die Zeitung. Kirch hat sich den Angaben zufolge insgesamt 400 Millionen Euro bei der DZ Bank geliehen.
Der Kirch-Konzern ist mit rund 6,5 Milliarden Euro verschuldet und seit Monaten wegen seiner angespannten Finanzlage in den Schlagzeilen. (Reuters)
VW und Opel planen EU-Einheitspreise
Nach Porsche, BMW und Mercedes-Benz planen nun auch Volkswagen und Opel die Einführung von Einheitspreisen in Europa. Wie ein Opel-Sprecher der Tageszeitung „Die Welt“ (Donnerstagausgabe) sagte, werden die „Abgabepreise zunehmend harmonisiert“, angefangen mit dem neuen Opel Vectra, der am 27. April auf den deutschen Markt kommt. Der Sprecher wies jedoch darauf hin, dass es sich dabei um die Preise vor Steuern handelt; in Hochsteuerländern wie Dänemark zum Beispiel betrage die Steuerbelastung bis zu 218 Prozent. Mit ihrem Schritt kommen die deutschen Hersteller EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti entgegen, der die teilweise deutlichen Preisunterschiede in Europa scharf kritisiert hatte. (AFP)
Wirtschaftsnachrichten
Fed/Beige Book: Sieben von 12 Distrikten mit anziehender Konjunktur
In den meisten Distrikten des Federal Reserve Systems zeichnet sich seit Beginn des Jahres eine Anziehen der konjunkturellen Entwicklung ab. Dies deute darauf hin, dass die US-Wirtschaft offensichtlich vor dem Wendepunkt stehe, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Beige Book der US-Notenbank, das diesmal von der Federal Reserve Bank of Boston für die nächste Sitzung des Fed-Offenmarktausschusses FOMC am 19. März vorbereitet wurde. Dem Bericht zufolge haben zuletzt sieben der zwölf Fed-Distrikte einen Aufschwung der wirtschaftlichen Aktivität verzeichnet, während in drei Bezirken die konjunkturelle Situation immer noch als schwach bezeichnet wird. In den beiden anderen sei die Lage wenig verändert bzw gebe es noch keine eindeutigen Signale, in welche Richtung die Konjunktur gehe. (vwd)
Bis vier Prozent US-Wachstum ab Mitte 2002
Die US-Wirtschaft steht nach Einschätzung der Fed-Gouverneure Anthony Santomero und Robert McTeer vor einer Erholung. Nach Ansicht des Gouverneurs der Federal Reserve Bank von Philadelphia, Santomero, werde die US-Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2002 um drei bis vier Prozent wachsen. Dabei könne die Geldpolitik mit zunehmender Wachstumsdynamik behutsam zu einer neutralen Haltung zurückkehren, sagte er am Mittwoch mit Blick auf jüngste überraschend starke US-Konjunkturdaten. Der Präsident der Federal Reserve Bank von Dallas, Robert McTeer, erwartet eine Debatte innerhalb der US-Notenbank (Fed) über höhere Zinsen. (Reuters)
EZB-Rat tagt in Frankfurt - Keine Zinssenkung in Sicht
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) berät am Donnerstag in Frankfurt die aktuelle geldpolitische Lage. Angesichts der allseits erwarteten Konjunkturwende geht in der Finanzwelt niemand davon aus, dass sich die EZB noch einmal zu einer Zinssenkung durchringen könnte. Vielmehr dürften die Währungshüter in den kommenden Monaten die Preisentwicklung und den Ausgang der Tarifkonflikte in der Währungsunion abwarten. Die EZB hatte von Mai bis November 2001 ihren wichtigsten Leitzins von 4,75 auf derzeit 3,25 Prozent gesenkt. (dpa)
Japan/Index der Frühindikatoren im Januar bei 75,0
Der japanische Index der Frühindikatoren hat sich im Januar auf 75,0 gestellt, berichtet das Kabinettsbüro der Regierung am Donnerstag. Damit liegt der Index klar über der kritischen Marke von 50 Punkten, was darauf deutet, dass die japanische Wirtschaft die Talsohle erreicht haben und sich in den kommenden Monaten erholen könnte. Der Index der gleichlaufenden Indikatoren wurde mit 33,3 ausgewiesen, für den Index der nachlaufenden Indikatoren wurde ein Stand von 16,7 gemeldet. (vwd)
Australien/Wachstum deutlich über den Erwartungen
Die australische Wirtschaft ist im vierten Quartal des abgelaufenen Jahres gegenüber dem vorangegangenen Quartal so stark gewachsen, wie schon seit Dezember 1999 nicht mehr. Im Vergleich zum Vorquartal betrug der Anstieg 1,3 Prozent, nach 1,1 Prozent im dritten Quartal, berichtete die Statistikbehörde des Landes am Donnerstag. Auf Jahressicht stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Viertquartal um 4,1 Prozent. Ökonomen hatten dagegen ein Plus von 0,7 Prozent auf Quartals - und 3,7 Prozent auf Jahressicht erwartet. (vwd)
Dax auf dem Sprung über 5.300 Punkte
7. März 2002 Dax auf dem Sprung über 5.300 Punkte
Wie es aussieht, war die Verschnaufpause, die sich der deutsche Aktienmarkt gegönnt hat, nur von kurzer Dauer. Nachdem die Notierungen beflügelt von günstigen Vorgaben aus den USA schon im späten Geschäft am Mittwoch zulegten und der Dax um 1,08 Prozent auf 5.285,26 Punkte zulegte, trauen ihm Händler am Donnerstag weitere Kursgewinne zu. Für Zuversicht sorgen die praktisch auf Tageshoch aus dem Handel gegangenen US-Börsen sowie die anhaltenden Kursgewinne in Japan. Die Grundverfassung des Marktes sei derzeit so gut, dass ein Sprung über die Marke von 5.300 Punkten möglich sein sollte.
Rentenmarkt bleibt infiziert
Keinen großen Hoffnungen geben sich Händler hinsichtlich der kurzfristigen Aussichten am Rentenmarkt hin. Der Bund-Future stehe unter Druck und nach den günstigen US-Konjunkturzahlen des Vortages werde sich daran wenig ändern, zumal auch der US-Rentenmarkt weitere Einbußen verbucht habe. Zur Erinnerung: Am Mittwoch war der Bund-Future um deutliche 52 Basispunkte auf 106,19 Prozent gefallen, was zu einer weiteren Eintrübung der charttechnischen Ausgangslage geführt hat.
Euro und Yen legen zu
Im Aufwind befinden sich sowohl Euro als auch Yen gegenüber dem Dollar. Der Yen bewegt sich dank der Kursgewinne an der japanischen Börse sogar auf einem neuen Jahreshoch. Gegen 8.25 Uhr notiert die europäische Gemeinschaftswährung mit 0,8780 nach 0,8766 Dollar am Mittwochabend in New York. Gegenüber dem Yen geht der US-Dollar mit 129,75 Yen um nach 130,77 Yen. Die geschilderte Tendenz am Devisenmarkt könnte sich zunächst tendenziell weiter fortsetzen, heißt es.
Börse Tokio sehr fest
Nach zwei Konsolidierungstagen am Dienstag und Mittwoch zeigt sich der Tokioter Aktienmarkt am Donnerstag im späten Handelsverlauf wieder sehr fest. Der Nikkei-225-Index gewann 2,6 Prozent oder 289,81 Yen auf 11.648,34 Yen, während der Topix um 2,3 Prozent oder 24,97 Punkte auf 1.089,33 Zähler stieg. Zur Begründung für die Gewinne verwiesen Händler auf die guten US-Vorgaben. Zudem hätten viele Investoren Angst, sich gegen die allgemeine Marktstimmung zu stellen, so dass Kursrückgänge sofort wieder zu - teilweise aggressiven - Käufen genutzt würden.
Aktien Hongkong am Mittag sehr fest - Telekomwerte im Plus
Sehr fest präsentieren sich die Kurse an der Börse Hongkong am Donnerstagmittag (Ortszeit). Der Hang-Seng-Index hat die erste Sitzungshälfte mit einem Plus von 1,8 Prozent oder 202,50 Punkten auf 11.205,50 Zählern abgeschlossen. Neben den guten Vorgaben aus USA verweisen Beobachter auf die Haushaltsrede vom Vortagesnachmittag, die nichts Nachteiliges enthalten habe. Geholfen hätten auch Käufe in China Unicom und China Mobile nach einem Bericht, wonach keine weiteren Anbieter für den PAS-Service von China Telecom zugelassen werden. Zum Test der gleitenden 200-Tageslinie bei 11.449 Punkten benötige der Markt gleichwohl “wichtige neue Nachrichten“, sagen Teilnehmer.
US-Nachbörse abwartend
In abwartender Haltung präsentierten sich die US-Aktienkurse im nachbörslichen Geschäft am Mittwoch. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator verlor 0,16 Prozent auf 1.517,56 Punkte. Geprägt wurde das Geschehen von Calpine. Nach einem Plus von 19 Prozent im offiziellen Handel legte der Kraftwerkbauer wegen der Hoffnung auf Erfolge bei den Finanzierungsverhandlungen um weitere drei Prozent auf 11,20 Dollar zu. Der Versicherer Conseco büsste nach dem Rücktritt des Finanzvorstands und mahnenden Worten der Ratingagentur Moody's 5,3 Prozent auf 3,55 Dollar ein.
Wall Street schließt fest
Fest hat die Börse an Wall Street am Mittwoch den Handel beendet. Der Dow Jones stieg um 1,4 Prozent auf 10.574,29 Zähler. Die Nasdaq verbesserte sich um 1,3 Prozent auf 1.890,39 Punkte.
Hatte der Auftragseingang der US-Industrie im Januar mit einem Plus von 1,6 Prozent ein weiteres Erholungssignal angezeigt, so folgte später dann das Beige Book der US-Notenbank, das ebenfalls einen zuversichtlichen Ton anschlug. Händler beobachteten, dass zwar erneut Zykliker gefragt waren, darüber hinaus jedoch habe sich die Nachfrage breiter als in den jüngsten Sitzungen verteilt. “Die Bummler stoßen zur Rally“, sagte ein Teilnehmer. Demzufolge waren Titel besonders gefragt, die in jüngster Zeit schlecht gelaufen waren.
Dazu gehörten etwa Mobilfunkwerte. So verbesserten sich AT&T Wireless Services um 8,7 Prozent auf 9,27 Dollar. Auch Finanztitel zeigten sich fest, nachdem sie in der vergangenen Zeit wegen der Enron-Krise Verluste eingefahren hatten. J. P. Morgan verbuchten Aufschläge von 4,7 Prozent auf 34,05 Dollar. Die Deutsche Banc Alex. Brown hatte die die Papiere heraufgestuft.
Dagegen zeigten sich Speicherwerte mit Verlusten, nachdem McData ihre Prognose für das erste Quartal reduziert hatte. McData selbst brachen um 28 Prozent auf 11,16 Dollar ein. QLogic gaben 3,1 Prozent auf 46,25 Dollar ab, und Emulex verloren 8,7 Prozent auf 34,04 Dollar. Amazon erholten sich im Lauf der Sitzung. Sie verloren zunächst sieben Prozent, nachdem der CFO angekündigt hatte, das Unternehmen im Verlauf dieses Jahres zu verlassen. Doch bis zum Ende der Sitzung verbuchten sie ein Plus von 2,3 Prozent auf 16,33 Dollar
US-Anleihen schließen leichter
Leichter haben sich die US-Staatsanleihen am Mittwoch im späten Handel in New York präsentiert. Zehnjährige Staatspapiere mit einem Kupon von 4,875 Prozent verloren 9/32 auf 98-20/32. Die Rendite stieg von 5,020 Prozent auf 5,048 Prozent. Der Longbond mit einem Kupon von 5,375 Prozent gab um 19/32 auf 97-21/32 nach. Die Rendite kletterte von 5,505 Prozent auf 5,536 Prozent. Händler führten die leichteren Notierungen in erster Linie auf die festen Aktienmärkte zurück. “Die Investoren sind auf Aktien fixiert“, so die Ansicht eines Teilnehmers. Der Glaube an eine Konjunkturerholung ist nach seiner Ansicht inzwischen fest verwurzelt.
Der Auftragseingang der US-Industrie ist im Januar gegenüber dem Vormonat um 1,6 Prozent gestiegen, während Experten lediglich einen Anstieg um 1,4 Prozent erwartet hatten. Zudem hat das Beige Book darauf hingewiesen, dass eine Mehrheit der Federal-Reserve-Distrikte Zeichen der Erholung im Januar und frühen Februar aufweisen würden. Darüber hinaus haben sich einige Mitglieder der US-Notenbank optimistisch über den Konjunkturverlauf geäußert. Als weiteren Faktor für die zurückgehenden Notierungen nannten Teilnehmer das Überwechseln der Investoren in Unternehmensanleihen. Unter anderem hat Weyerhaeuser am Berichtstag das Pricing seiner Emission im Volumen von 5,5 Milliarden Dollar bekannt gegeben.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters
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Medienschau
7. März 2002 Unternehmensnachrichten
RWE dürfte Gebot für Innogy erhöhen
Einem Bericht der Financial Times zufolge steht RWE kurz davor, das Angebot für den britschen Versorger Innogy zu erhöhen. Das bisherige Gebot von 2,8 Milliarden Pfund war von den Briten bisher als zu niedrig abgelehnt worden. (Financial Times)
Kamps will Bankverbindlichkeiten reduzieren
Kamps will die Bankverbindlichkeiten im Geschäftsjahr 2002 um weitere 60 Millionen Euro reduzieren. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, ist in den Kernmärkten Deutschland, Frankreich und den Niederlanden ein organisches Umsatzwachstum von fünf Prozent geplant. Die im Vorjahr eingeleiteten Strukturmaßnahmen sollen zu einer deutlichen Ergebnisbesserung führen. (vwd)
US-Aufsichtsbehörde genehmigt Fusion von HP mit Compaq
Die US-Aufsichtsbehörde FTC hat der umstrittenen Mega-Fusion der US-Computerfirmen Hewlett-Packard (HP) und Compaq zugestimmt. Die Bundeshandelsbehörde habe beschlossen, den Zusammenschluss ohne Auflagen zu billigen, teilte Hewlett-Packard am Mittwoch mit. Das Unternehmen zeigte sich von der Entscheidung erleichtert. Sie sei ein wichtiger Schritt im Zustimmungsprozess. Die EU-Kommission hatte das Vorhaben bereits Ende Januar ohne Einschränkungen genehmigt. (AFP)
Gläubigerbanken beraten über neue Hilfen für Holzmann
Die Gläubigerbanken des angeschlagenen Baukonzerns Philipp Holzmann wollen einem Zeitungsbericht zufolge am Freitag über neue Hilfen für das Unternehmen beraten, nachdem der Verlust im vergangenen Jahr höher als erwartet ausgefallen sei. Auf der Tagesordnung stehe auch ein erneuter Verzicht auf Forderungen, berichtet das Düsseldorfer „Handelsblatt“ vorab aus seiner Donnerstagsausgabe unter Berufung auf Bankenkreise. Zwar gebe es noch keinen testierten Abschluss, doch habe das zum Verkauf stehende Unternehmen nach Angaben aus den Kreisen im Jahr 2001 einen Fehlbetrag von fast 200 Millionen Euro erwirtschaftet. Ein Holzmann-Sprecher habe die Zahl nicht kommentieren wollen, hieß es in dem Bericht. (Reuters)
Kirch zahlt fällige Kredite bisher nicht zurück
Die Kirch-Gruppe hat einem Zeitungsbericht zufolge fällige Kredite bei der DZ Bank bisher nicht zurückgezahlt. Die Darlehen seien bereits vor einigen Tagen fällig geworden und umfassten Millionensummen, berichtete die „Financial Times Deutschland“ vorab aus ihrer Donnerstagsausgabe. In der Genossenschaftsbank habe es geheißen, bei den fälligen Beträgen handle es sich um „kurzfristige Kredite in signifikanter Höhe", berichtete die Zeitung. Kirch hat sich den Angaben zufolge insgesamt 400 Millionen Euro bei der DZ Bank geliehen.
Der Kirch-Konzern ist mit rund 6,5 Milliarden Euro verschuldet und seit Monaten wegen seiner angespannten Finanzlage in den Schlagzeilen. (Reuters)
VW und Opel planen EU-Einheitspreise
Nach Porsche, BMW und Mercedes-Benz planen nun auch Volkswagen und Opel die Einführung von Einheitspreisen in Europa. Wie ein Opel-Sprecher der Tageszeitung „Die Welt“ (Donnerstagausgabe) sagte, werden die „Abgabepreise zunehmend harmonisiert“, angefangen mit dem neuen Opel Vectra, der am 27. April auf den deutschen Markt kommt. Der Sprecher wies jedoch darauf hin, dass es sich dabei um die Preise vor Steuern handelt; in Hochsteuerländern wie Dänemark zum Beispiel betrage die Steuerbelastung bis zu 218 Prozent. Mit ihrem Schritt kommen die deutschen Hersteller EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti entgegen, der die teilweise deutlichen Preisunterschiede in Europa scharf kritisiert hatte. (AFP)
Wirtschaftsnachrichten
Fed/Beige Book: Sieben von 12 Distrikten mit anziehender Konjunktur
In den meisten Distrikten des Federal Reserve Systems zeichnet sich seit Beginn des Jahres eine Anziehen der konjunkturellen Entwicklung ab. Dies deute darauf hin, dass die US-Wirtschaft offensichtlich vor dem Wendepunkt stehe, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Beige Book der US-Notenbank, das diesmal von der Federal Reserve Bank of Boston für die nächste Sitzung des Fed-Offenmarktausschusses FOMC am 19. März vorbereitet wurde. Dem Bericht zufolge haben zuletzt sieben der zwölf Fed-Distrikte einen Aufschwung der wirtschaftlichen Aktivität verzeichnet, während in drei Bezirken die konjunkturelle Situation immer noch als schwach bezeichnet wird. In den beiden anderen sei die Lage wenig verändert bzw gebe es noch keine eindeutigen Signale, in welche Richtung die Konjunktur gehe. (vwd)
Bis vier Prozent US-Wachstum ab Mitte 2002
Die US-Wirtschaft steht nach Einschätzung der Fed-Gouverneure Anthony Santomero und Robert McTeer vor einer Erholung. Nach Ansicht des Gouverneurs der Federal Reserve Bank von Philadelphia, Santomero, werde die US-Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2002 um drei bis vier Prozent wachsen. Dabei könne die Geldpolitik mit zunehmender Wachstumsdynamik behutsam zu einer neutralen Haltung zurückkehren, sagte er am Mittwoch mit Blick auf jüngste überraschend starke US-Konjunkturdaten. Der Präsident der Federal Reserve Bank von Dallas, Robert McTeer, erwartet eine Debatte innerhalb der US-Notenbank (Fed) über höhere Zinsen. (Reuters)
EZB-Rat tagt in Frankfurt - Keine Zinssenkung in Sicht
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Japan/Index der Frühindikatoren im Januar bei 75,0
Der japanische Index der Frühindikatoren hat sich im Januar auf 75,0 gestellt, berichtet das Kabinettsbüro der Regierung am Donnerstag. Damit liegt der Index klar über der kritischen Marke von 50 Punkten, was darauf deutet, dass die japanische Wirtschaft die Talsohle erreicht haben und sich in den kommenden Monaten erholen könnte. Der Index der gleichlaufenden Indikatoren wurde mit 33,3 ausgewiesen, für den Index der nachlaufenden Indikatoren wurde ein Stand von 16,7 gemeldet. (vwd)
Australien/Wachstum deutlich über den Erwartungen
Die australische Wirtschaft ist im vierten Quartal des abgelaufenen Jahres gegenüber dem vorangegangenen Quartal so stark gewachsen, wie schon seit Dezember 1999 nicht mehr. Im Vergleich zum Vorquartal betrug der Anstieg 1,3 Prozent, nach 1,1 Prozent im dritten Quartal, berichtete die Statistikbehörde des Landes am Donnerstag. Auf Jahressicht stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Viertquartal um 4,1 Prozent. Ökonomen hatten dagegen ein Plus von 0,7 Prozent auf Quartals - und 3,7 Prozent auf Jahressicht erwartet. (vwd)