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Dax vor einem gelungenen Wochenauftakt
4. März 2002 Dax vor einem gelungenen Wochenauftakt
Nach der erfreulichen Vorstellung in der Vorwoche, als der Dax im Wochenvergleich gleich um 7,4 Prozent auf 5.097,41 Punkte zulegte, scheinen auch am Montag Kursgewinne fast vorprogrammiert zu sein. Die Vorgaben aus den USA und aus Asien sind jedenfalls glänzend. Luft hat der Dax charttechnisch gesehen bis in den Bereich von 5.280 Punkten. Erst dort warte mit dem langfristigen Abwärtstrend eine wichtige Hürde.
Rentenmarkt vor schwieriger Woche
Der wiederaufgekeimte Konjunkturoptimismus hilft zwar den Aktienkursen auf die Beine, für den Rentenmarkt stellt er aber eine große Belastung dar. Nach den herben Verlusten am Freitag sowohl in Europa als auch in den USA sprechen Händler von einer schwierigen Ausgangslage, da man sich nun eher wieder auf Leitzinserhöhungen als auf -senkungen einstelle. Entscheidend beim Bund-Future sei die Marke von 106,98 Prozent, da dort der langfristige Aufwärtstrend verlaufe, der aus dem Jahre 1995 resultiere. Wohin die Reise gehe, werde im übrigen auch wesentlich von den am Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktzahlen mitbestimmt.
Euro wenig verändert - Yen mit Aufschlägen
Während sich die Relation Euro-Dollar zum Wochenauftakt in engen Grenzen bewegt und zunächst auch wenig verändert gesehen wird, profitiert der Yen von den deutlichen Kursgewinnen am japanischen Aktienmarkt. Gegen 7.25 Uhr notiert die europäische Gemeinschaftswährung mit 0,8660 nach 0,8647 Dollar am Freitagabend in New York. Gegenüber dem Yen geht der US-Dollar mit 132,75 Yen um nach 133,34 Yen. Sollte die freundliche Tendenz beim Nikkei 225 Index anhalten, dürfte dies dem Yen weiter zu Gute kommen, heißt es. Der neue Konjunkturoptimismus in den USA stütze die US-Devise aber speziell im Verhältnis zum Euro, so Händler.
Börse Tokio mit Kursfeuerwerk
Kraftvoll nach oben ging es am Montag mit den Kursen am japanischen Aktienmarkt. Der Nikkei-225-Index erhöhte sich um 5,9 Prozent oder 638,22 Yen auf 11.450,22 Yen. Der Topix kletterte um 4,7 Prozent oder 48,87 Punkte auf 1.079,04 Zähler. Händler berichteten über Shorteindeckungen sowie einer positiven Reaktion der Marktteilnehmer auf die jüngsten günstigen Konjunkturdaten aus den USA. Außerdem erwiesen sich weiterhin die verkündeten Einschränkungen beim Leerverkauf von Aktien als Kursstütze. Besonders gefragt waren zum Wochenauftakt Aktien aus den Bereichen Software und Banken. So gewann Mizuho, die größte Bank des Landes, 14,2 Prozent auf 297.000 Yen.
Aktien Hongkong am Mittag sehr fest
Sehr fest präsentieren sich die Aktienkurse am Montagmittag (Ortszeit) in Hongkong. Der Hang-Seng-Index (HSI) erhöht sich bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte um 1,8 Prozent oder 182,17 Punkte auf 10.607,48 Zähler. Händler sprechen von relativ hohen Umsätzen und Shorteindeckungen sowie Kursgewinnen in sämtlichen Branchen. Angeführt wird der Anstieg von den Titeln der Immobiliensparte. Ein Marktteilnehmer schränkt jedoch ein, auch wenn die Haushalts-Veröffentlichung am Mittwoch wahrscheinlich nichts Überraschendes mit sich bringen werde, herrsche wegen der zu erwartenden Details Unsicherheit. Er erwarte, dass sich der HSI im weiteren Verlauf und im Vorfeld der Jahresergebnisse von HSBC und Hang Seng Bank zwischen 10.500 und 10.700 Punkten bewegen wird.
Oracle fällt im nachbörslichen US-Aktienhandel
Geprägt wurde das nachbörsliche Geschäft in den USA am Freitag von der Gewinnwarnung von Oracle. Der Aktienkurs des Software-Anbieters reagierte auf die Ankündigung, dass der Gewinn im dritten Qaurtal mit neun Cents unter den von Analysten erwarteten zehn Cents ausfallen werde, mit einem Kursverlust von acht Prozent auf 14,71 Dollar. Ansonsten verlief der Handel ruhig. Der Nasday-100 After Hours Indicator legte nach den stolzen Gewinnen im offiziellen Handel eine Verschnaufpause ein und gab um 0,8 Prozent auf 1.423,88 Punkte nach.
Konjunkturdaten gaben der Wall Street am Freitag deutlich Auftrieb
Unerwartet positive Konjunkturdaten und Kursgewinne bei den Halbleiterwerten haben den US-Aktienmärkten am Freitag deutlich Auftrieb gegeben und den Dow Jones auf dem höchsten Stand seit rund sechs Monaten schließen lassen. Das Börsenbarometer der Standardwerte kletterte um 2,6 Prozent auf 10.368,86 Punkte, den höchsten Schlussstand seit 27. August 2001. Der Index durchbrach damit auch den von Charttechnikern als wichtig angesehenen Widerstand bei 10.300 Zählern. Der Nasdaq Composite gewann 4,12 Prozent auf 1.802,75 Zähler. Der S&P 500 legte 2,26 Prozent auf 1.131,78 Punkte zu.
Bereits im frühen Geschäft hatte nach Händlerangaben der US-Einkaufsmanager-Index des Institute for Supply Management (ISM) die Aktienkurse beflügelt. Das Konjunkturbarometer verbesserte sich im Februar auf 54,7 Punkte. Analysten hatten einen geringeren Zuwachs auf 50,9 Punkte erwartet. Auch die US-Bauausgaben stiegen unerwartet stark. Darüber hinaus hätten die Gewinne von Halbleiterwerten die Erholung an der Nasdaq angetrieben, sagten Händler. Ausgelöst worden sei der Trend durch Nachrichten des Herstellers von Chipproduktionssystemen Novellus.
Unternehmenschef Richard Hill hatte gesagt, es gebe Anzeichen für ein Ende des Abschwungs der Branche. Die Aktien des Unternehmens legten rund 14 Prozent auf 48,56 Dollar zu. Die Titel des weltgrößten Chipherstellers Intel gewannen ebenfalls deutlich um 8,5 Prozent auf 30,98 Dollar. Zuvor hatte der Konzern mitgeteilt, dass sich China innerhalb der kommenden zwei Jahre zu seinem größten asiatischen Absatzmarkt entwickeln und damit Japan überholen werde. Der Halbleiter-Index der Philadelphia Stock Exchange sprang rund elf Prozent höher auf 567,27 Punkte.
Die Titel der drittgrößten US-Mobilfunkgesellschaft AT&T Wireless Services verloren gegen den Markttrend rund 15 Prozent auf 8,60 Dollar und waren der umsatzstärkste Wert an der New York Stock Exchange. Das Unternehmen hatte zuvor mitgeteilt, es erwarte für 2002 nach der Akquisition von TeleCorp PCS zwar mehr Umsatz und Kunden, jedoch ein geringeres Wachstum des operativen Cash-Flow.
US-Anleihen schlossen am Freitag sehr schwach nach Konjunkturdaten
Sehr schwach präsentierten sich die US-Staatsanleihen am Freitag im späten Handel in New York. Grund waren die überraschend positiven US-Konjunkturdaten. Zehnjährige Staatspapiere mit einem Kupon von 4,875 Prozent verloren 27/32 auf 99-5/32. Die Rendite stieg von 4,887 auf 4,979 Prozent. Der Longbond mit einem Kupon von 5-3/8 Prozent gab um 1-6/32 auf 98-6/32 nach, Renditedie Rendite kletterte von 5,437 auf 5,498 Prozent. Das Institute for Supply Managementgement (ISM) wies eine überraschend starke Zunahme ihres Einkaufsmanagerindex auf 54,7 Punkte im Februar aus. Analysten hatten mit einer Zunahme auf 50,9 gerechnet.
Zudem meldete das Handelsministerium für die US-Bauausgaben eine Zunahme im Januar um 1,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Dies war der stärkste Anstieg innerhalb der vergangenen zwölf Monate. Analysten hatten hier ein Plus von 0,4 Prozent erwartet. “Greenspan hat versucht, die Erwartungen für eine kurzfristige konjunkturelle Erholung in den USA etwas aus dem Markt zu nehmen. Die Wirtschaftsdaten der letzten beiden Tage haben diese Aussagen aber völlig untergraben“, erklärte Bob Ried von Thunberg and Co. Der Markt habe eine Zinserhöhung der US-Notenbank im Juni um 25 Basispunkte bereits eingepreist, hieß es weiter.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters
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Medienschau
4. März 2002 Unternehmensnachrichten
Hutchison steigt möglicherweise bei Mobilcom ein
Die Hongkonger Telekomgesellschaft Hutchison Whampoa steht einem Zeitungsbericht zufolge möglicherweise vor dem Einstieg bei dem Neuen Markt notierten Mobilfunkunternehmen Mobilcom. Der US-Investor Guy Wyser-Pratte habe Kontakt mit Hutchison aufgenommen, um einen möglichen Einstieg der Telekomholding bei Mobilcom auszuloten, berichtet „Die Welt“ in ihrer Montagsausgabe unter Berufung auf Kreise. (Reuters)
US-Banken ziehen Zügel bei Holzmann an
Während die deutschen Gläubigerbanken einem Zeitungsbericht zufolge über Maßnahmen nachdenken, die angespannte Finanzsituation des zum Verkauf stehenden Baukonzerns Philipp Holzmann zu entlasten, ziehen US-Institute dem Artikel nach die Zügel straffer. US-Banken verlangten für die Verlängerung eines Kredits an die US-Tochter J.A. Jones Sicherheiten vom Baukonzern, berichtet das „Handelsblatt“ in seiner Montagausgabe unter Berufung auf Bankenkreise. Andernfalls sei die Kreditlinie nicht länger „darstellbar". Bei Philipp Holzmann war zunächst niemand für einen Kommentar zu erreichen.
Cargolifter dementiert Magazinbericht über bevorstehende Pleite
Der Luftschiffbauer Cargolifter hat einen Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ dementiert, wonach dem Unternehmen angeblich bereits im Frühjahr die Pleite droht und Experten die Machbarkeit des geplanten Lastenluftschiffs wegen technischer Probleme zunehmend in Frage stellen. (Reuters)
Lufthansa erwartet 2001 operativ eine “schwarze Null“
Die Lufthansa erwartet für das Geschäftsjahr 2001 im operativen Geschäft eine “schwarze Null“. Dies erklärte der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa, Jürgen Weber, in einem Interview mit der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. “Ursprünglich wollten wir eine Mrd EUR erreichen. Der Pilotenstreik, der 11. September und die Rezession haben uns dann zur Revision gezwungen“, erklärte Weber. Im Jahr 2002 gehe es allerdings langsam wieder aufwärts. Der Charter-Veranstalter Thomas Cook werde in jedem Fall “ein gutes, positives Ergebnis“ ausweisen, so Weber in dem Interview weiter. (vwd)
Oracle senkt Gewinnerwartung für das dritte Quartal
Der weltweit zweitgrößte Software-Hersteller Oracle wird nach eigenen Angaben die bisherigen Gewinnerwartungen für das abgelaufene dritte Geschäftsquartal verfehlen. Als Grund nannte der Konzern schwache Umsätze in Asien. Der Gewinn je Aktie werde sich auf neun Cent belaufen, teilte das kalifornische Unternehmen am Freitag nach US-Börsenschluss mit. Im Januar war Oracle noch von einem Gewinn von zehn Cent je Aktie für das Quartal ausgegangen, das am 28. Februar endete. Die Aktie verlor daraufhin nachbörslich acht Prozent. (Reuters)
BNP Paribas legt Angebot für Consors vor
Die französische Bank BNP Paribas hat nach eigenen Angaben ein Übernahmeangebot für die zum Verkauf stehende Online-Bank Consors abgegeben. Dies teilte BNP Paribas am Freitag in Paris mit und bestätigte damit frühere Äußerungen des Chairmans der Bank, Michel Pebereau. Interesse an dem am Neuen Markt notierten Discountbroker hatte auch die französische Bank Societe Generale bekundet. Als weitere Interessenten gelten zudem andere Banken aus dem In- und Ausland. Bei Consors war zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar. (Reuters)
Wirtschaftsnachrichten
Neue US-Importzölle für Stahl könnten Handelskrieg auslösen
Das Schicksal der transatlantischen Handelsbeziehungen liegt in dieser Woche in den Händen von US- Präsident George W. Bush. Die US-Regierung, im Prinzip Verfechter eines freien Welthandels, will bis Mittwoch über Sonderzölle von bis zu 40 Prozent auf Stahlimporte entscheiden, um die heimische Industrie zu schützen. Die Konkurrenz auf dem internationalen Stahlmarkt ist in Aufruhr. Die Europäische Union hat schon Gegenmaßnahmen angedroht. Sollten die Zölle verhängt werden, gilt eine Klage der EU vor der Welthandelsorganisation (WTO) als sicher. (dpa)
Dax vor einem gelungenen Wochenauftakt
4. März 2002 Dax vor einem gelungenen Wochenauftakt
Nach der erfreulichen Vorstellung in der Vorwoche, als der Dax im Wochenvergleich gleich um 7,4 Prozent auf 5.097,41 Punkte zulegte, scheinen auch am Montag Kursgewinne fast vorprogrammiert zu sein. Die Vorgaben aus den USA und aus Asien sind jedenfalls glänzend. Luft hat der Dax charttechnisch gesehen bis in den Bereich von 5.280 Punkten. Erst dort warte mit dem langfristigen Abwärtstrend eine wichtige Hürde.
Rentenmarkt vor schwieriger Woche
Der wiederaufgekeimte Konjunkturoptimismus hilft zwar den Aktienkursen auf die Beine, für den Rentenmarkt stellt er aber eine große Belastung dar. Nach den herben Verlusten am Freitag sowohl in Europa als auch in den USA sprechen Händler von einer schwierigen Ausgangslage, da man sich nun eher wieder auf Leitzinserhöhungen als auf -senkungen einstelle. Entscheidend beim Bund-Future sei die Marke von 106,98 Prozent, da dort der langfristige Aufwärtstrend verlaufe, der aus dem Jahre 1995 resultiere. Wohin die Reise gehe, werde im übrigen auch wesentlich von den am Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktzahlen mitbestimmt.
Euro wenig verändert - Yen mit Aufschlägen
Während sich die Relation Euro-Dollar zum Wochenauftakt in engen Grenzen bewegt und zunächst auch wenig verändert gesehen wird, profitiert der Yen von den deutlichen Kursgewinnen am japanischen Aktienmarkt. Gegen 7.25 Uhr notiert die europäische Gemeinschaftswährung mit 0,8660 nach 0,8647 Dollar am Freitagabend in New York. Gegenüber dem Yen geht der US-Dollar mit 132,75 Yen um nach 133,34 Yen. Sollte die freundliche Tendenz beim Nikkei 225 Index anhalten, dürfte dies dem Yen weiter zu Gute kommen, heißt es. Der neue Konjunkturoptimismus in den USA stütze die US-Devise aber speziell im Verhältnis zum Euro, so Händler.
Börse Tokio mit Kursfeuerwerk
Kraftvoll nach oben ging es am Montag mit den Kursen am japanischen Aktienmarkt. Der Nikkei-225-Index erhöhte sich um 5,9 Prozent oder 638,22 Yen auf 11.450,22 Yen. Der Topix kletterte um 4,7 Prozent oder 48,87 Punkte auf 1.079,04 Zähler. Händler berichteten über Shorteindeckungen sowie einer positiven Reaktion der Marktteilnehmer auf die jüngsten günstigen Konjunkturdaten aus den USA. Außerdem erwiesen sich weiterhin die verkündeten Einschränkungen beim Leerverkauf von Aktien als Kursstütze. Besonders gefragt waren zum Wochenauftakt Aktien aus den Bereichen Software und Banken. So gewann Mizuho, die größte Bank des Landes, 14,2 Prozent auf 297.000 Yen.
Aktien Hongkong am Mittag sehr fest
Sehr fest präsentieren sich die Aktienkurse am Montagmittag (Ortszeit) in Hongkong. Der Hang-Seng-Index (HSI) erhöht sich bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte um 1,8 Prozent oder 182,17 Punkte auf 10.607,48 Zähler. Händler sprechen von relativ hohen Umsätzen und Shorteindeckungen sowie Kursgewinnen in sämtlichen Branchen. Angeführt wird der Anstieg von den Titeln der Immobiliensparte. Ein Marktteilnehmer schränkt jedoch ein, auch wenn die Haushalts-Veröffentlichung am Mittwoch wahrscheinlich nichts Überraschendes mit sich bringen werde, herrsche wegen der zu erwartenden Details Unsicherheit. Er erwarte, dass sich der HSI im weiteren Verlauf und im Vorfeld der Jahresergebnisse von HSBC und Hang Seng Bank zwischen 10.500 und 10.700 Punkten bewegen wird.
Oracle fällt im nachbörslichen US-Aktienhandel
Geprägt wurde das nachbörsliche Geschäft in den USA am Freitag von der Gewinnwarnung von Oracle. Der Aktienkurs des Software-Anbieters reagierte auf die Ankündigung, dass der Gewinn im dritten Qaurtal mit neun Cents unter den von Analysten erwarteten zehn Cents ausfallen werde, mit einem Kursverlust von acht Prozent auf 14,71 Dollar. Ansonsten verlief der Handel ruhig. Der Nasday-100 After Hours Indicator legte nach den stolzen Gewinnen im offiziellen Handel eine Verschnaufpause ein und gab um 0,8 Prozent auf 1.423,88 Punkte nach.
Konjunkturdaten gaben der Wall Street am Freitag deutlich Auftrieb
Unerwartet positive Konjunkturdaten und Kursgewinne bei den Halbleiterwerten haben den US-Aktienmärkten am Freitag deutlich Auftrieb gegeben und den Dow Jones auf dem höchsten Stand seit rund sechs Monaten schließen lassen. Das Börsenbarometer der Standardwerte kletterte um 2,6 Prozent auf 10.368,86 Punkte, den höchsten Schlussstand seit 27. August 2001. Der Index durchbrach damit auch den von Charttechnikern als wichtig angesehenen Widerstand bei 10.300 Zählern. Der Nasdaq Composite gewann 4,12 Prozent auf 1.802,75 Zähler. Der S&P 500 legte 2,26 Prozent auf 1.131,78 Punkte zu.
Bereits im frühen Geschäft hatte nach Händlerangaben der US-Einkaufsmanager-Index des Institute for Supply Management (ISM) die Aktienkurse beflügelt. Das Konjunkturbarometer verbesserte sich im Februar auf 54,7 Punkte. Analysten hatten einen geringeren Zuwachs auf 50,9 Punkte erwartet. Auch die US-Bauausgaben stiegen unerwartet stark. Darüber hinaus hätten die Gewinne von Halbleiterwerten die Erholung an der Nasdaq angetrieben, sagten Händler. Ausgelöst worden sei der Trend durch Nachrichten des Herstellers von Chipproduktionssystemen Novellus.
Unternehmenschef Richard Hill hatte gesagt, es gebe Anzeichen für ein Ende des Abschwungs der Branche. Die Aktien des Unternehmens legten rund 14 Prozent auf 48,56 Dollar zu. Die Titel des weltgrößten Chipherstellers Intel gewannen ebenfalls deutlich um 8,5 Prozent auf 30,98 Dollar. Zuvor hatte der Konzern mitgeteilt, dass sich China innerhalb der kommenden zwei Jahre zu seinem größten asiatischen Absatzmarkt entwickeln und damit Japan überholen werde. Der Halbleiter-Index der Philadelphia Stock Exchange sprang rund elf Prozent höher auf 567,27 Punkte.
Die Titel der drittgrößten US-Mobilfunkgesellschaft AT&T Wireless Services verloren gegen den Markttrend rund 15 Prozent auf 8,60 Dollar und waren der umsatzstärkste Wert an der New York Stock Exchange. Das Unternehmen hatte zuvor mitgeteilt, es erwarte für 2002 nach der Akquisition von TeleCorp PCS zwar mehr Umsatz und Kunden, jedoch ein geringeres Wachstum des operativen Cash-Flow.
US-Anleihen schlossen am Freitag sehr schwach nach Konjunkturdaten
Sehr schwach präsentierten sich die US-Staatsanleihen am Freitag im späten Handel in New York. Grund waren die überraschend positiven US-Konjunkturdaten. Zehnjährige Staatspapiere mit einem Kupon von 4,875 Prozent verloren 27/32 auf 99-5/32. Die Rendite stieg von 4,887 auf 4,979 Prozent. Der Longbond mit einem Kupon von 5-3/8 Prozent gab um 1-6/32 auf 98-6/32 nach, Renditedie Rendite kletterte von 5,437 auf 5,498 Prozent. Das Institute for Supply Managementgement (ISM) wies eine überraschend starke Zunahme ihres Einkaufsmanagerindex auf 54,7 Punkte im Februar aus. Analysten hatten mit einer Zunahme auf 50,9 gerechnet.
Zudem meldete das Handelsministerium für die US-Bauausgaben eine Zunahme im Januar um 1,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Dies war der stärkste Anstieg innerhalb der vergangenen zwölf Monate. Analysten hatten hier ein Plus von 0,4 Prozent erwartet. “Greenspan hat versucht, die Erwartungen für eine kurzfristige konjunkturelle Erholung in den USA etwas aus dem Markt zu nehmen. Die Wirtschaftsdaten der letzten beiden Tage haben diese Aussagen aber völlig untergraben“, erklärte Bob Ried von Thunberg and Co. Der Markt habe eine Zinserhöhung der US-Notenbank im Juni um 25 Basispunkte bereits eingepreist, hieß es weiter.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters
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Medienschau
4. März 2002 Unternehmensnachrichten
Hutchison steigt möglicherweise bei Mobilcom ein
Die Hongkonger Telekomgesellschaft Hutchison Whampoa steht einem Zeitungsbericht zufolge möglicherweise vor dem Einstieg bei dem Neuen Markt notierten Mobilfunkunternehmen Mobilcom. Der US-Investor Guy Wyser-Pratte habe Kontakt mit Hutchison aufgenommen, um einen möglichen Einstieg der Telekomholding bei Mobilcom auszuloten, berichtet „Die Welt“ in ihrer Montagsausgabe unter Berufung auf Kreise. (Reuters)
US-Banken ziehen Zügel bei Holzmann an
Während die deutschen Gläubigerbanken einem Zeitungsbericht zufolge über Maßnahmen nachdenken, die angespannte Finanzsituation des zum Verkauf stehenden Baukonzerns Philipp Holzmann zu entlasten, ziehen US-Institute dem Artikel nach die Zügel straffer. US-Banken verlangten für die Verlängerung eines Kredits an die US-Tochter J.A. Jones Sicherheiten vom Baukonzern, berichtet das „Handelsblatt“ in seiner Montagausgabe unter Berufung auf Bankenkreise. Andernfalls sei die Kreditlinie nicht länger „darstellbar". Bei Philipp Holzmann war zunächst niemand für einen Kommentar zu erreichen.
Cargolifter dementiert Magazinbericht über bevorstehende Pleite
Der Luftschiffbauer Cargolifter hat einen Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ dementiert, wonach dem Unternehmen angeblich bereits im Frühjahr die Pleite droht und Experten die Machbarkeit des geplanten Lastenluftschiffs wegen technischer Probleme zunehmend in Frage stellen. (Reuters)
Lufthansa erwartet 2001 operativ eine “schwarze Null“
Die Lufthansa erwartet für das Geschäftsjahr 2001 im operativen Geschäft eine “schwarze Null“. Dies erklärte der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa, Jürgen Weber, in einem Interview mit der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. “Ursprünglich wollten wir eine Mrd EUR erreichen. Der Pilotenstreik, der 11. September und die Rezession haben uns dann zur Revision gezwungen“, erklärte Weber. Im Jahr 2002 gehe es allerdings langsam wieder aufwärts. Der Charter-Veranstalter Thomas Cook werde in jedem Fall “ein gutes, positives Ergebnis“ ausweisen, so Weber in dem Interview weiter. (vwd)
Oracle senkt Gewinnerwartung für das dritte Quartal
Der weltweit zweitgrößte Software-Hersteller Oracle wird nach eigenen Angaben die bisherigen Gewinnerwartungen für das abgelaufene dritte Geschäftsquartal verfehlen. Als Grund nannte der Konzern schwache Umsätze in Asien. Der Gewinn je Aktie werde sich auf neun Cent belaufen, teilte das kalifornische Unternehmen am Freitag nach US-Börsenschluss mit. Im Januar war Oracle noch von einem Gewinn von zehn Cent je Aktie für das Quartal ausgegangen, das am 28. Februar endete. Die Aktie verlor daraufhin nachbörslich acht Prozent. (Reuters)
BNP Paribas legt Angebot für Consors vor
Die französische Bank BNP Paribas hat nach eigenen Angaben ein Übernahmeangebot für die zum Verkauf stehende Online-Bank Consors abgegeben. Dies teilte BNP Paribas am Freitag in Paris mit und bestätigte damit frühere Äußerungen des Chairmans der Bank, Michel Pebereau. Interesse an dem am Neuen Markt notierten Discountbroker hatte auch die französische Bank Societe Generale bekundet. Als weitere Interessenten gelten zudem andere Banken aus dem In- und Ausland. Bei Consors war zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar. (Reuters)
Wirtschaftsnachrichten
Neue US-Importzölle für Stahl könnten Handelskrieg auslösen
Das Schicksal der transatlantischen Handelsbeziehungen liegt in dieser Woche in den Händen von US- Präsident George W. Bush. Die US-Regierung, im Prinzip Verfechter eines freien Welthandels, will bis Mittwoch über Sonderzölle von bis zu 40 Prozent auf Stahlimporte entscheiden, um die heimische Industrie zu schützen. Die Konkurrenz auf dem internationalen Stahlmarkt ist in Aufruhr. Die Europäische Union hat schon Gegenmaßnahmen angedroht. Sollten die Zölle verhängt werden, gilt eine Klage der EU vor der Welthandelsorganisation (WTO) als sicher. (dpa)