Frühaufsteher
Medienschau
22. Juli 2002 Unternehmensnachrichten
Worldcom stellt Konkursantrag - Größter Fall in der US-Geschichte
Der in einen Falschbuchungsskandal verwickelte amerikanische Telefonkonzern Worldcom Inc. hat am Sonntagabend (Ortszeit) in New York einen Konkursantrag gestellt. Der Fall ist der größte in der US-Geschichte. Nach Medienberichten stellte die Gesellschaft, die unter einer Schuldenlast von 33 Milliarden Dollar stöhnt, den Antrag im Rahmen des Kapitels elf des US-Konkursrechts. Ein solches Verfahren bietet temporären Schutz vor den Gläubigern und ermöglicht die Weiterführung der Geschäfte unter Aufsicht eines Konkursrichters. Firmenchef John Sidgmore hatte zuvor gegenüber dem „Wall Street Journal“ erklärt, Worldcom wolle seine 20 Millionen Ferngesprächskunden weiter bedienen. Der Konzern, die zweitgrößte amerikanische Fernsprechgesellschaft und der größte Internet-Netzwerkbetreiber, werde überleben. Worldcom hatte mit Hilfe von Falschbuchungen in Höhe von 3,85 Milliarden Dollar tatsächliche Verluste für das Jahr 2001 und das erste Quartal dieses Jahres in hohe fiktive Gewinne verwandelt. Das US-Justizministerium, die SEC und mehrere Kongressausschüsse untersuchen das Unternehmen. Worldcom hat einen Umsatz von 35,2 Milliarden Dollar. Die Worldcom-Aktien sind auf nur noch neun Cent abgestürzt. Sie sind damit insgesamt nur noch 267 Millionen Dollar wert gegenüber 50 Milliarden Dollar vor 16 Monaten. (dpa)
Novartis mit Umsatzplus und Gewinnrückgang
Der Gewinn des Pharmakonzerns Novartis ist im zweiten Quartal 2002 um acht Prozent auf 2,060 Milliarden Franken gesunken und damit etwas besser als von Analysten erwartet ausgefallen. Im ersten Halbjahr stieg das Nettoergebnis hingegen um drei Prozent auf 3,848 Milliarden Franken, teilte das Unternehmen am Montag mit. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal um drei Prozent in Franken und zwölf Prozent in Franken auf 8,287 Milliarden Franken und blieb damit etwas unter den Expertenschätzungen. Im ersten Halbjahr resultierte ein Umsatzplus von sechs Prozent in Franken und 13 Prozent in lokalen Währungen auf 16,254 Milliarden Franken. Novartis wiederholte frühere Prognosen für das Gesamtjahr; demnach wird weiter mit einem Umsatzwachstum in der wichtigsten Sparte Pharma von rund zehn Prozent und einem Rekordgewinn gerechnet. Analysten hatten für Novartis für das zweite Quartal im Durchschnitt einen Gewinnrückgang im Jahresabstand von 15,2 Prozent auf 1,90 Milliarden Franken prognostiziert. Für die Verkäufe war ein Anstieg auf 8,42 Milliarden Franken geschätzt worden. (Reuters)
Gewinnwarnung von Hugo Boss für 2002
Das Modeunternehmen erwartet einen niedrigeren Jahresüberschuss für das Jahr 2002 als bisher angenommen. Der Vorstand nahm am Sonntagabend in einer Mitteilung die Prognose für den Jahresüberschuss von 95 Millionen Euro auf 70 Millionen Euro zurück. Als Grund wurde das schwierige Konsumumfeld und der weiter angespannte Geschäftsverlauf in den Vereinigten Staaten angegeben. Der Umsatz werde das Niveau des Vorjahres erreichen. (dpa)
Amadeus: Operatives Ergebnis über Plan
Beim Personal-Dienstleister Amadeus AG lag das Ebita (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen) im ersten Quartal 2002/03 (zum 30. Juni) mit 1,185 Millionen Euro um zwölf Prozent über dem Plan. Wie das Unternehmen am Montag ad hoc weiter mitteilte, ist dies gegenüber dem um Amadeus IT bereinigten Vorjahresergebnis ein Rückgang um 46,9 Prozent. Die Ebita-Marge beträgt 7,4 (Vorjahr 14,2, bereinigt um Amadeus IT) Prozent. Der Quartalsüberschuss nach Minderheitsanteilen wird mit 0,396 Millionen Euro angegeben, ein Rückgang um 61,8 Prozent. Das entspricht einem Ergebnis pro Aktie einschließlich Firmenwertabschreibungen von 0,08 (Vorjahr bereinigt um Amadeus IT 0,20) Euro. (Ad hoc)
Lufthansa stellt Eurowings gegen die Billigflieger auf
Die Deutsche Lufthansa bringt die Regionalfluggesellschaft Eurowings gegen die wachsende Konkurrenz der Billigflieger in Stellung. Nach Informationen des „Handelsblatts“ gab der Lufthansa-Vorstand jetzt grünes Licht für einen Einstieg der Eurowings ins Niedrigpreissegment. An Eurowings ist die Lufthansa zu 24,9 Prozent beteiligt. Kern der neuen Billig-Fluglinie soll die Chartertochter Eurowings Flug mit ihren fünf Flugzeugen vom Typ Airbus 319 werden. Die Tochtergesellschaft soll künftig vom Flughafen Köln/Bonn aus Ziele im Mittelmeerraum sowie Metropolen in Europa anfliegen. (Handelsblatt, S. 1)
Schulte-Noelle (Allianz): Dresdner-Eingliederung nicht auf Agenda
Die völlige Auflösung der Dresdner Bank AG und eine Eingliederung in den Allianz-Konzern stehen nicht auf der Agenda. Das versicherte Allianz-Vorstandsvorsitzender Henning Schulte-Noelle und trat damit entsprechenden Spekulationen entgegen. (Handelsblatt, S. 2)
DiBa wächst kräftig
Die Allgemeine Deutsche Direktbank AG (DiBa) wächst kräftig und werde „von Kunden regelrecht überrannt“, meint Vorstandsvorsitzender Bernhard Hafner. Dieser sieht den Erwerb der Degussa Bank als Finanzanlage. (Frankfurter Allgemeine Zeitung, S. 15)
Wirtschaftsnachrichten
Japans gesamtwirtschaftliche Aktivität im Mai gegenüber Vormonat erholt
Die gesamtwirtschaftliche Aktivität in Japan hat sich im Mai im Vergleich zum Vormonat deutlich verbessert. Wie das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) am Montag mitteilte, erhöhte sich die aggregierte Produktion im Dienstleistungssektor und Verarbeitenden Gewerbe (inklusive Bau und Primärindustrien) gegenüber April um 1,1 Prozent auf einen Indexstand von 101,8. Im Vormonat hatte sich der Index noch um 1,3 Prozent verringert. Auf Jahressicht wurde im Mai ein Minus von glatt einem Prozent verzeichnet, der auf Jahressicht bereits zwölfte Rückgang. Allerdings war der Index in den Vormonaten im Jahresvergleich weitaus stärker gefallen. (vwd)
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Text: @la
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22. Juli 2002 Unternehmensnachrichten
Worldcom stellt Konkursantrag - Größter Fall in der US-Geschichte
Der in einen Falschbuchungsskandal verwickelte amerikanische Telefonkonzern Worldcom Inc. hat am Sonntagabend (Ortszeit) in New York einen Konkursantrag gestellt. Der Fall ist der größte in der US-Geschichte. Nach Medienberichten stellte die Gesellschaft, die unter einer Schuldenlast von 33 Milliarden Dollar stöhnt, den Antrag im Rahmen des Kapitels elf des US-Konkursrechts. Ein solches Verfahren bietet temporären Schutz vor den Gläubigern und ermöglicht die Weiterführung der Geschäfte unter Aufsicht eines Konkursrichters. Firmenchef John Sidgmore hatte zuvor gegenüber dem „Wall Street Journal“ erklärt, Worldcom wolle seine 20 Millionen Ferngesprächskunden weiter bedienen. Der Konzern, die zweitgrößte amerikanische Fernsprechgesellschaft und der größte Internet-Netzwerkbetreiber, werde überleben. Worldcom hatte mit Hilfe von Falschbuchungen in Höhe von 3,85 Milliarden Dollar tatsächliche Verluste für das Jahr 2001 und das erste Quartal dieses Jahres in hohe fiktive Gewinne verwandelt. Das US-Justizministerium, die SEC und mehrere Kongressausschüsse untersuchen das Unternehmen. Worldcom hat einen Umsatz von 35,2 Milliarden Dollar. Die Worldcom-Aktien sind auf nur noch neun Cent abgestürzt. Sie sind damit insgesamt nur noch 267 Millionen Dollar wert gegenüber 50 Milliarden Dollar vor 16 Monaten. (dpa)
Novartis mit Umsatzplus und Gewinnrückgang
Der Gewinn des Pharmakonzerns Novartis ist im zweiten Quartal 2002 um acht Prozent auf 2,060 Milliarden Franken gesunken und damit etwas besser als von Analysten erwartet ausgefallen. Im ersten Halbjahr stieg das Nettoergebnis hingegen um drei Prozent auf 3,848 Milliarden Franken, teilte das Unternehmen am Montag mit. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal um drei Prozent in Franken und zwölf Prozent in Franken auf 8,287 Milliarden Franken und blieb damit etwas unter den Expertenschätzungen. Im ersten Halbjahr resultierte ein Umsatzplus von sechs Prozent in Franken und 13 Prozent in lokalen Währungen auf 16,254 Milliarden Franken. Novartis wiederholte frühere Prognosen für das Gesamtjahr; demnach wird weiter mit einem Umsatzwachstum in der wichtigsten Sparte Pharma von rund zehn Prozent und einem Rekordgewinn gerechnet. Analysten hatten für Novartis für das zweite Quartal im Durchschnitt einen Gewinnrückgang im Jahresabstand von 15,2 Prozent auf 1,90 Milliarden Franken prognostiziert. Für die Verkäufe war ein Anstieg auf 8,42 Milliarden Franken geschätzt worden. (Reuters)
Gewinnwarnung von Hugo Boss für 2002
Das Modeunternehmen erwartet einen niedrigeren Jahresüberschuss für das Jahr 2002 als bisher angenommen. Der Vorstand nahm am Sonntagabend in einer Mitteilung die Prognose für den Jahresüberschuss von 95 Millionen Euro auf 70 Millionen Euro zurück. Als Grund wurde das schwierige Konsumumfeld und der weiter angespannte Geschäftsverlauf in den Vereinigten Staaten angegeben. Der Umsatz werde das Niveau des Vorjahres erreichen. (dpa)
Amadeus: Operatives Ergebnis über Plan
Beim Personal-Dienstleister Amadeus AG lag das Ebita (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen) im ersten Quartal 2002/03 (zum 30. Juni) mit 1,185 Millionen Euro um zwölf Prozent über dem Plan. Wie das Unternehmen am Montag ad hoc weiter mitteilte, ist dies gegenüber dem um Amadeus IT bereinigten Vorjahresergebnis ein Rückgang um 46,9 Prozent. Die Ebita-Marge beträgt 7,4 (Vorjahr 14,2, bereinigt um Amadeus IT) Prozent. Der Quartalsüberschuss nach Minderheitsanteilen wird mit 0,396 Millionen Euro angegeben, ein Rückgang um 61,8 Prozent. Das entspricht einem Ergebnis pro Aktie einschließlich Firmenwertabschreibungen von 0,08 (Vorjahr bereinigt um Amadeus IT 0,20) Euro. (Ad hoc)
Lufthansa stellt Eurowings gegen die Billigflieger auf
Die Deutsche Lufthansa bringt die Regionalfluggesellschaft Eurowings gegen die wachsende Konkurrenz der Billigflieger in Stellung. Nach Informationen des „Handelsblatts“ gab der Lufthansa-Vorstand jetzt grünes Licht für einen Einstieg der Eurowings ins Niedrigpreissegment. An Eurowings ist die Lufthansa zu 24,9 Prozent beteiligt. Kern der neuen Billig-Fluglinie soll die Chartertochter Eurowings Flug mit ihren fünf Flugzeugen vom Typ Airbus 319 werden. Die Tochtergesellschaft soll künftig vom Flughafen Köln/Bonn aus Ziele im Mittelmeerraum sowie Metropolen in Europa anfliegen. (Handelsblatt, S. 1)
Schulte-Noelle (Allianz): Dresdner-Eingliederung nicht auf Agenda
Die völlige Auflösung der Dresdner Bank AG und eine Eingliederung in den Allianz-Konzern stehen nicht auf der Agenda. Das versicherte Allianz-Vorstandsvorsitzender Henning Schulte-Noelle und trat damit entsprechenden Spekulationen entgegen. (Handelsblatt, S. 2)
DiBa wächst kräftig
Die Allgemeine Deutsche Direktbank AG (DiBa) wächst kräftig und werde „von Kunden regelrecht überrannt“, meint Vorstandsvorsitzender Bernhard Hafner. Dieser sieht den Erwerb der Degussa Bank als Finanzanlage. (Frankfurter Allgemeine Zeitung, S. 15)
Wirtschaftsnachrichten
Japans gesamtwirtschaftliche Aktivität im Mai gegenüber Vormonat erholt
Die gesamtwirtschaftliche Aktivität in Japan hat sich im Mai im Vergleich zum Vormonat deutlich verbessert. Wie das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) am Montag mitteilte, erhöhte sich die aggregierte Produktion im Dienstleistungssektor und Verarbeitenden Gewerbe (inklusive Bau und Primärindustrien) gegenüber April um 1,1 Prozent auf einen Indexstand von 101,8. Im Vormonat hatte sich der Index noch um 1,3 Prozent verringert. Auf Jahressicht wurde im Mai ein Minus von glatt einem Prozent verzeichnet, der auf Jahressicht bereits zwölfte Rückgang. Allerdings war der Index in den Vormonaten im Jahresvergleich weitaus stärker gefallen. (vwd)
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Text: @la