Frühaufsteher der tägliche ausblick a.d.börse

Beiträge: 2
Zugriffe: 342 / Heute: 1
jack303:

Frühaufsteher der tägliche ausblick a.d.börse

 
15.07.02 07:57
Frühaufsteher
Leichterer Wochenstart zu erwarten

15. Juli 2002


Banges Hoffen auf gute Unternehmensdaten

Mehr als nur „durchwachsen“ sind die Vorgaben für die neue Börsenwoche. An der Wall Street gaben die Kurse am Freitagabend noch einmal deutlich nach, was eine leichtere Eröffnung in Europa erwarten lässt. Weiterhin in Gefahr ist der langfristige Aufwärtstrend des Dax, der noch aus dem Jahr 1982 herrührt und bei rund 4.100 Zählern verläuft. Wenn sich der viel beschworene Boden bilden soll, dann sollte er es spätestens jetzt tun. Um dies aber möglich zu machen, halten viele einen „finalen Ausverkauf“ für unausweichlich.

In dieser Woche werden die Kurse jedenfalls vor allem von den US-Quartalszahlen bestimmt werden. Am Dienstag geht es mit den Technologie-Flaggschiffen Intel, Motorola, Apple sowie mit General Motors richtig los. Im weiteren Wochenverlauf folgen unter anderen IBM, Ford, Citigroup, Microsoft, Sun, Coca-Cola und Boeing. Mit DaimlerChrysler und Nokia sind am Donnerstag auch bereits zwei europäische Größen dabei. Auch die Rede von US-Notenbankchef Greenspan über die geldpolitische Lage vor dem Kongress am Dienstag wird aufmerksam verfolgt werden.

Bund-Future dürfte die 108-Prozent-Marke verteidigen

Das außerordentlich trübe Bild am Aktienmarkt, gepaart mit vereinzelten Zinssenkungsspekulationen gegenüber der amerikanischen Notenbank, werden den Bund-Future weiterhin stützen. Allerdings drohen nach dem Sprung über die 108-Prozent-Marke auch Gewinnmitnahmen. Am Freitag hatte er 26 Ticks auf 108,21 Prozent gewonnen.

Dollar verliert gegenüber Yen und Euro

Der Dollar ist am Montagmorgen im Zuge anhaltendener Zweifel an den Bilanzpraktiken von US-Unternehmen zur japanischen Währung auf ein neues Zehn-Monats-Tief bei 116,20 Yen gefallen. Der Euro kletterte mit Kursen knapp unter 0,9950 Dollar wieder in Richtung
Dollar-Parität. Die Parität sollte weiter Anziehungskraft auf den Euro ausüben, meinen die Experten der DZ Bank. Von Seiten der Konjunkturdaten sind ihrer Ansicht nach allerdings kaum Impulse zu erwarten. Stützend dürfte sich vielmehr die Charttechnik auswirken. Dem entsprechend lautet die Range-Schätzung der DZ Bank auf 0,9715 bis 1,0105 Dollar.

Börse Tokio durch Yen-Stärke und US-Vorgaben belastet

Der Nikkei-Index ist am Montag an der Tokioter Börse um rund zwei Prozent eingebrochen, was Händler mit der Talfahrt an den US-Aktienbörsen und dem weiteren Anstieg des Yen-Wechselkurses zum Dollar begründeten. Davon seien vor allem die Aktien von exportorientierten Unternehmen betroffen, hieß es. Der 225 Werte umfassende Nikkei Index lag im frühen Nachmittagshandel mit 1,95 Prozent im Minus bei 10.394 Punkten, der breiter gefasste Topix-Index verlor um 1,53 Prozent auf 1.003 Zähler. Nach Angaben von Börsianern hielten sich die Anleger durch die schwachen US-Börsen und dem starken Yen vom Kauf von Elektronik-Titeln wie Sony zurück. Sony-Aktien gaben im Verlauf um 2,15 Prozent nach. Der Dollar war zuvor zur japanischen Währung auf 116,30 Yen gefallen, dem tiefsten Stand seit zehn Monaten.

Aktien Hongkong am Mittag etwas leichter

Etwas leichter tendieren die Aktienkurse am Montagmittag (Ortszeit) in Hongkong. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte verzeichnet der Hang-Seng-Index (HSI) ein Minus von 0,5 Prozent auf 10.592 Zähler. Als nächste Unterstützung für den Index werden 10.400 Punkte genannt. Der Markt vollziehe die Verluste an Wall Street vom Freitagabend nach, sagen Händler. Belastet werde der HSI vor allem von Schwergewicht HSBC. Shortverkäufer trennten sich von den Titeln. Insgesamt verhielten sich die Anleger jedoch zurückhaltend vor der für Dienstag erwarteten Rede von Fed-Präsident Alan Greenspan vor dem Bankenausschuss des US-Senats.

Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

Qwest Communications International haben am Freitag im nachbörslichen Handel zugelegt, nachdem das Management des Unternehmens dem „Wall Street Journal“ mitgeteilt hat, dass es die eigene Bilanzierung bereinigen und den Abschluss für 2001 eventuell noch einmal überarbeiten will. Nachdem die Titel bereits in der regulären Sitzung um mehr als drei Prozent zugelegt hatten, folgten nachbörslich weitere fünf Prozent auf 2,03 Dollar. Bei einer Überprüfung des Jahres 2001 könne bis zu einer Milliarden Dollar Umsatz wegfallen und der Verlust noch höher ausfallen, so die Zeitung. Amgen fielen um knapp ein Prozent auf 34,30 Dollar. Zuvor hatte die Kartellbehörde für die Fusion mit Immunex die Auflage gemacht, Vermögensteile in drei biopharmazeutischen Märkten zu verkaufen. Der Nasdaq 100 After Hours Indicator verharrte kaum unverändert bei 1.000 Punkten.

Schwaches Verbrauchervertrauen belastet die Wall Street

Unerwartet schwache Verbraucherdaten haben zum Wochenschluss an den US-Börsen die Sorgen um die Stärke der Konjunkturerholung wieder aufgefrischt und die Kurse gedrückt. Bei den Techwerten hat lediglich Dell mit leicht erhöhten Umsatz- und Gewinnprognosen vor größeren Verlusten bewahrt, sagten Händler.

Der Dow Jones gab bis zum Handelsschluss 1,33 Prozent auf 8.684,53 Zähler nach, der Nasdaq Composite schloss beinahe unverändert bei 1.373,57 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index fiel 0,64 Prozent auf 921,40 Punkte. Insgesamt haben damit sowohl der Dow Jones als auch der S&P 500 den größten Wochenverlust seit dem vergangenen September zu verdauen.

Ganz rund scheint die Konjunktur noch lange nicht zu laufen. Waren im Laufe des Tages die Einzelhandelsumsätze auf den ersten Blick mit einem Plus von 1,1 Prozent positiv ausgefallen, so stellte sich heraus, dass sie ohne Berücksichtigung der Autoverkäufe mit plus 0,4 Prozent etwas schwächer waren als die erwarteten 0,5 Prozent. Dabei wird der Autoabsatz durch günstige Kredite künstlich stimuliert. Dann kam kurz danach auch der Verbrauchervertrauensindex der Universität von Michigan enttäuschend herein. Hier hatte der Markt eine Zahl von 93 erwartet - tatsächlich war es dann ein Stand von 86,5. Ein deutlicher Dämpfer also in der Stimmung der Verbraucher.

Die wird weithin mit den fallenden Börsen und unzuverlässigen Unternehmensbilanzen begründet. „Das Problem ist eindeutig die Stimmung“, sagt Edmund Cowart von Eagle Asset Management. „Kann man den Analysten glauben, kann man den Unternehmen glauben und kann man überhaupt noch den Bilanzprüfern glauben?“, fasst er die Stimmung zusammen.

Folgerichtig hatten an der Börse vor allem Konsumwerte einen schweren Stand. Wal-Mart verlor knapp 2,5 Prozent auf 52,85 Dollar, Procter & Gamble gab 2,7 Prozent auf 83,63 Dollar nach und Home Depot-Papiere sanken um satte 7,35 Prozent auf 29,09 Dollar nachdem sich Merrill Lynch kritisch zu dem Wert geäußert und ihn von „Strong Buy“ auf „Neutral“ herunter gestuft hatte. Die Bank hatte dies mit der im Vergleich zum Konkurrenten Lowe's verhaltenen Umsatzentwicklung des Konzerns begründet.

Dagegen konnten die Aktien des PC-Produzenten Dell auf Grund einer erhöhten Gewinnprognose um 4,55 Prozent auf 25,02 Dollar zulegen. Auch die Nachrichten des Netzwerkausrüsters Juniper Networks seien positiv aufgenommen worden, sagten Händler. Das Unternehmen hatte für das abgelaufene Quartal entgegen den Expertenprognosen wieder schwarze Zahlen vorgelegt. Die Aktien des Konzerns stiegen um rund 6,7 Prozent auf 7,70 Dollar. Der gestiegene Gewinn des Mischkonzerns General Electric habe die Blue Chips nicht antreiben können, sagten Börsianer. General Electric hatte seinen Quartalsgewinn um 14 Prozent - allerdings auch auf Grund von Sondereffekten - gesteigert. Die Aktien des Dow-Wertes verteuerten sich um 4,6 Prozent auf 28,60 Dollar.

Nimmt man den Technologiebereich und das, was Dell gesagt hat, aus der Rechnung heraus, so bleiben die Verbraucherausgaben. Wenn der Verbraucher bei schwächer werdendem Vertrauen tatsächlich weniger ausgegeben sollte, dann könnte die Konjunktur schlechter laufen als erwartet und das könnte Nervosität verbreiten.

US-Anleihen schließen nach kleiner Schlussrally etwas fester

Bei geringen Umsätzen haben die US-Treasurys am Freitag die New Yorker Sitzung etwas fester beendet. Zehnjährige Papiere mit einer Zinsausstattung von 4,875 Prozent stiegen um 13/32 auf 102-8/32 und rentierten mit 4,580 Prozent, nach 4,646 Prozent am Donnerstag. Das ist die niedrigste Rendite seit dem 14. November 2001. Der Longbond mit einem Kupon von 5,375 Prozent kletterte um 15/32 auf 100-19/32. Die Rendite fiel von 5,373 Prozent auf 5,335 Prozent. Tagesgeld ging mit 1-11/16 Prozent um. Mit dem späten Ausverkauf an den Aktienmärkten sei der zunächst recht lust- und richtigungslose Anleihehandel noch einmal kräftig angetrieben worden, hieß es.

Zwar blieb der Umsatz relativ gering, aber dafür stiegen die Kurse um so mehr. Die Investoren hätte vor allem Short-Positionen geschlossen, sagte ein Händler. Die größte Handelsaktivität fand jedoch im frühen Handel statt, als das stark zurückgegangene US-Verbrauchervertrauen - abzulesen am gesunkenen Index der University of Michigan für Juli - die Treasurys etwas beflügelte. Der Kursausschlag war jedoch nur von kurzer Natur, weil die Aktienmärkte nach einem kurzen Schock zunächst überraschend gelassen auf die Daten reagiert hatten.

 
 Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.
Den Frühaufsteher können Sie auch als kostenlosen Newsletter bestellen. Klicken Sie hierzu auf „Meine Daten“ in der Kopfzeile.

Text: @la


das Zentrum d.:

thx o.T.

 
15.07.02 08:41
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--