Dax verbucht größten Tagesverlust in diesem Jahr
24. März 2003 So schnell kann sich der Wind an den Börsen drehen. Nachdem die Aktienmärkte in der Vorwoche noch ein furioses Comeback hingelegt hatten, schlug das Gemütspendel am Montag genauso vehement in die andere Richtung aus. Die Sorge, dass die Hoffnungen auf einen nur wenige Tage dauernden Krieg im Irak verfrüht gewesen sein könnten, drückte die Aktienkurse massiv. Als sichere Häfen geltende Segmente wie die Anleihen erlebten dagegen eine massive Erholung.
Am Ende stand beim Dax ein herber Abschlag von 6,14 Prozent auf 2.548,37 Punkten zu Buche. Das ist gleichbedeutend mit dem größten Tagesverlust seit dem 27. Dezember 2002. Auch der Dow Jones Stoxx 50 Index fuhr mit minus 4,4 Prozent auf 2.207,88 Punkten das stärkste Tagesminus seit fünf Monaten ein. Ähnlich schlecht sah die Situation an der Wall Street aus. Dort fielt der Dow Jones Industrial Average um 3,61Prozent auf 8.214,68 Punkte, was ebenfalls den stärksten Rückschlag in diesem Jahr bedeutet.
Irak-Krieg versetzt Kursdämpfer
Fondsmanager wie Sergio Miguez von Gesatlantico sagten dazu: "Die Zweifel, ob der Krieg tatsächlich nur kurz dauern wird, haben wieder zugenommen." Und Crit Thomas, Fondsmanager bei Armada Funds, ergänzt: "In der Vorwoche erweckte die Nachrichtenlage noch den Eindruck, als würde im Irak alles besser laufen als erwartet. Jetzt sieht die Sache etwas anders aus. Je länger der Krieg aber dauert, umso größer wird die Gefahr, dass wir wieder in die Rezession zurückfallen."
Beobachtern zufolge kommt es beim Dax nun darauf an, dass die Unterstützungen bei 2.529 und 2.519 Punkten verteidigt werden. Sonst könnte es schnell passieren, dass die in der Vorwoche verbuchten Kursgewinne von 13 Prozent rückblickend nur als Intermezzo im Bärenmarkt gewertet werden müssen, hieß es. Nach Einschätzung eines Händlers zeichnet sich an den Märkten nunmehr ein Trend ab, der sich in den kommenden Wochen fortsetzen dürfte: “Es wird eine Achterbahnfahrt werden.“
Tui der größte Verlierer im Dax
Unter den Einzelwerten im Dax standen vor allem die Anteilsscheine des Reisekonzerns Tui unter Druck. Der Titel brach um 11,4 Prozent auf 9,83 Euro ein. Merrill Lynch hatte die Aktie am Morgen auf „Sell“ heruntergestuft. Der von rückläufigen Buchungen getroffene Touristikkonzern forciert indes seinen Sparkurs für 2003 und will nun 260 Millionen Euro sparen.
Metro-Aktien gaben fast zehn Prozent auf 18,83 Euro nach. Am Dienstag will der Einzelhändler über das Jahr 2002 berichten. Einer Reuters-Umfrage zufolge wird Metro trotz Schwierigkeiten auf dem deutschen Markt einen Anstieg beim Gewinn je Aktie von neun Prozent ausweisen können, etwas unterhalb des eigenen Wachstumsziels von zehn Prozent. Keiner der 30 Standardwerte in Frankfurt ging mit einem Kursplus aus der Sitzung. Auch die Technologie-Werte SAP und Infineon sowie die Bankenpapiere gaben kräftig nach.
Sichere Häfen profitieren
Der Dollar stand ebenfalls unter Druck. „Der Dollar verliert an Fahrt vor dem Hintergrund, dass sich ein Krieg länger hinziehen könnte", sagte Volkswirt Schilbe. Dies könne hohe Kosten für die USA nach sich ziehen und damit den Dollar weiter belasten, fügte er hinzu. Der Euro legte zu und kostete am Abend 1,0646 Dollar, nachdem er am Freitag in New York bei 1,0523 Dollar aus dem Handel gegangen war.
Anleger zogen am Montag die als krisensicher geltenden Staatsanleihen den Aktien vor, was den Kursen der Euro-Renten deutlich Auftrieb gab. Der richtungweisende Juni-Bund-Future stieg um 57 Basispunkte auf 113,27 Punkte.
Gold profitierte ebenfalls von seinem Ruf als sichere Anlage in Krisenzeiten und kletterte auf 329,50 Dollar, nach einem New Yorker Schlusskurs am Freitag bei 326,30 Dollar. Röhöl verteuerte sich angesichts der Sorgen vor einem langen Krieg in der ölreichen Golfregion. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent notierte 1,75 Dollar höher bei 26,10 Dollar. Ein länger als erwarteter Krieg könne Konsequenzen für den Ölpreis haben, sagte Adam Sieminski, Ölanalyst bei der Deutschen Bank.
24. März 2003 So schnell kann sich der Wind an den Börsen drehen. Nachdem die Aktienmärkte in der Vorwoche noch ein furioses Comeback hingelegt hatten, schlug das Gemütspendel am Montag genauso vehement in die andere Richtung aus. Die Sorge, dass die Hoffnungen auf einen nur wenige Tage dauernden Krieg im Irak verfrüht gewesen sein könnten, drückte die Aktienkurse massiv. Als sichere Häfen geltende Segmente wie die Anleihen erlebten dagegen eine massive Erholung.
Am Ende stand beim Dax ein herber Abschlag von 6,14 Prozent auf 2.548,37 Punkten zu Buche. Das ist gleichbedeutend mit dem größten Tagesverlust seit dem 27. Dezember 2002. Auch der Dow Jones Stoxx 50 Index fuhr mit minus 4,4 Prozent auf 2.207,88 Punkten das stärkste Tagesminus seit fünf Monaten ein. Ähnlich schlecht sah die Situation an der Wall Street aus. Dort fielt der Dow Jones Industrial Average um 3,61Prozent auf 8.214,68 Punkte, was ebenfalls den stärksten Rückschlag in diesem Jahr bedeutet.
Irak-Krieg versetzt Kursdämpfer
Fondsmanager wie Sergio Miguez von Gesatlantico sagten dazu: "Die Zweifel, ob der Krieg tatsächlich nur kurz dauern wird, haben wieder zugenommen." Und Crit Thomas, Fondsmanager bei Armada Funds, ergänzt: "In der Vorwoche erweckte die Nachrichtenlage noch den Eindruck, als würde im Irak alles besser laufen als erwartet. Jetzt sieht die Sache etwas anders aus. Je länger der Krieg aber dauert, umso größer wird die Gefahr, dass wir wieder in die Rezession zurückfallen."
Beobachtern zufolge kommt es beim Dax nun darauf an, dass die Unterstützungen bei 2.529 und 2.519 Punkten verteidigt werden. Sonst könnte es schnell passieren, dass die in der Vorwoche verbuchten Kursgewinne von 13 Prozent rückblickend nur als Intermezzo im Bärenmarkt gewertet werden müssen, hieß es. Nach Einschätzung eines Händlers zeichnet sich an den Märkten nunmehr ein Trend ab, der sich in den kommenden Wochen fortsetzen dürfte: “Es wird eine Achterbahnfahrt werden.“
Tui der größte Verlierer im Dax
Unter den Einzelwerten im Dax standen vor allem die Anteilsscheine des Reisekonzerns Tui unter Druck. Der Titel brach um 11,4 Prozent auf 9,83 Euro ein. Merrill Lynch hatte die Aktie am Morgen auf „Sell“ heruntergestuft. Der von rückläufigen Buchungen getroffene Touristikkonzern forciert indes seinen Sparkurs für 2003 und will nun 260 Millionen Euro sparen.
Metro-Aktien gaben fast zehn Prozent auf 18,83 Euro nach. Am Dienstag will der Einzelhändler über das Jahr 2002 berichten. Einer Reuters-Umfrage zufolge wird Metro trotz Schwierigkeiten auf dem deutschen Markt einen Anstieg beim Gewinn je Aktie von neun Prozent ausweisen können, etwas unterhalb des eigenen Wachstumsziels von zehn Prozent. Keiner der 30 Standardwerte in Frankfurt ging mit einem Kursplus aus der Sitzung. Auch die Technologie-Werte SAP und Infineon sowie die Bankenpapiere gaben kräftig nach.
Sichere Häfen profitieren
Der Dollar stand ebenfalls unter Druck. „Der Dollar verliert an Fahrt vor dem Hintergrund, dass sich ein Krieg länger hinziehen könnte", sagte Volkswirt Schilbe. Dies könne hohe Kosten für die USA nach sich ziehen und damit den Dollar weiter belasten, fügte er hinzu. Der Euro legte zu und kostete am Abend 1,0646 Dollar, nachdem er am Freitag in New York bei 1,0523 Dollar aus dem Handel gegangen war.
Anleger zogen am Montag die als krisensicher geltenden Staatsanleihen den Aktien vor, was den Kursen der Euro-Renten deutlich Auftrieb gab. Der richtungweisende Juni-Bund-Future stieg um 57 Basispunkte auf 113,27 Punkte.
Gold profitierte ebenfalls von seinem Ruf als sichere Anlage in Krisenzeiten und kletterte auf 329,50 Dollar, nach einem New Yorker Schlusskurs am Freitag bei 326,30 Dollar. Röhöl verteuerte sich angesichts der Sorgen vor einem langen Krieg in der ölreichen Golfregion. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent notierte 1,75 Dollar höher bei 26,10 Dollar. Ein länger als erwarteter Krieg könne Konsequenzen für den Ölpreis haben, sagte Adam Sieminski, Ölanalyst bei der Deutschen Bank.