Wann geht dem Dax die Puste aus?
19. März 2003 Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag seine Gewinnserie fortgesetzt und mit einem Schlussstand beim Dax von 2.584,61 Punkten hat der Index in nur vier Handelstagen nun schon rund 400 Punkte zugelegt. Händler meinen nach diesem fulminanten Aufschwung, der DAX müsse nun zunächst einmal die hohen Gewinne der Vortage verdauen. Zudem sollten trotz der militärischen Überlegenheit der USA die Risiken eines Krieges nicht unterschätzt werden, zumal die Gefahr von Terroranschlägen wieder steige. Gleichwohl dürfte das Rückschlagspotenzial begrenzt sein. “Die Eindeckungskäufe werden sich fortsetzen, die Marktteilnehmer sind einfach zu short in Aktien“, meinte ein Teilnehmer.
Anleihen weiter im Kampf um den Aufwärtstrend
Etwas stabilisiert zeigte sich der deutsche Rentenmarkt am Dienstag nach dem jüngsten Schwächeanfall. Die schwachen Vorgaben vom US-Rentenmarkt sprechen aber dafür, dass der Kampf um den Aufwärtstrend noch nicht abgeschlossen ist. Wie es kurzfristig weiter geht, hängt letztlich davon ab, ob die Aktienmärkte ihre jüngste Rally fortsetzen können und dadurch den Anleihemärkte temporär weniger Gelder zufließen, heißt es.
Dollar vor Ende der Irak-Frist in Fernost nahezu unverändert
Einen Tag vor Ablauf des US-Ultimatums im Irak-Konflikt wird der Dollar am Mittwoch in einem ruhigen Handel wenig verändert notiert. Gegen 07.30 fällt die US-Währung leicht auf 118,70 Yen gegenüber 118,83 Yen im späten Handel am Dienstag in New York. Der Euro notiert bei 1,0629 Dollar gegenüber 1,0632 Dollar am Vortag in den USA.
Die Meinung des Marktes, wie der Dollar im Falles eines US-Angriffs auf Irak reagieren werde sei geteilt, sagte Shogo Nagaya, Devisenmanager bei Nomura Trust and Banking. Einige Unsicherheiten über den Krieg blieben. Ein Händler einer japanischen Bank sagte: „Ich erwarte keine großen Bewegungen für den Rest des Tages.“ US-Präsident George W. Bush hat dem irakischen Präsidenten Saddam Hussein bis Donnerstagmorgen Zeit gegeben, das Land zu verlassen und so einen Krieg noch abzuwenden.
Börse Japan fester
Dank einer Schlussrally tendierten die Aktien an der Tokioter Börse am Mittwoch doch noch fester. Nachdem der Nikkei-225-Index über weite Strecken im Minus notierte, stand am Ende ein Plus von 1,2 Prozent auf 8.051 Punkte zu Buche. Der Topix-Index stieg um 0,7 Prozent auf 789 Zähler. Nach Darstellung von Marktteilnehmern hätten sich vor allem Institutionelle im Vorfeld des drohenden Irak-Krieges mit weiteren Käufen zurück gehalten. Bankenwerte hätten sich aber am Nachmittag etwas erholt, hieß es weiter.
Aktien Hongkong zum Mittag leichter
Die Aktien in Hongkong zeigen sich am Mittwochmittag (Ortszeit) leichter. Der Hang-Seng-Index (HSI) verliert bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte 0,6 Prozent auf 8.984 Punkte. Der Index würde höher notieren, wenn ein Abschlag von 84 Punkten für HSBC, die ex-Dividende gehandelt werden, nicht berücksichtigt würde. Händler gehen davon aus, dass der Index weiter "dahintreibt", bis sich die Irak-Frage klärt. Angeführt wird die Verliererliste von CNOOC, die 4,8 Prozent auf 9,95 Hongkong-Dollar abgeben, nachdem die Preise für Rohöl gefallen sind. Dagegen zeigen sich die zehn größten Werte im HSI weitgehend stabil. Hutchison klettern um 2,7 Prozent auf 45,00 Hongkong-Dollar. Die Aktien der Muttergesellschaft Cheung Kong legen um 2,5 Prozent auf 46,00 Hongkong-Dollar zu.
Nachbörsliche Kursbewegungen in den USA
Mit etwas nachgebenden Notierungen zeigten sich die Notierungen am Dienstag im nachbörslichen Handel in den USA. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator verlor 0,67 Prozent auf 1.074,99 Punkte.
Unter den Einzelwerten hat Oracle am Dienstag nach Börsenschluss überraschend gute Zahlen vorgelegt. Das Unternehmen hat demnach im dritten Quartal ein Ergebnis je Aktie von 0,11 Dollar erzielt, während Analysten im Schnitt mit 0,10 Dollar gerechnet hatten. Doch Oracle sehe noch keine nachhaltige Wende im Technologiebereich, hatte der Finanzvorstand des Softwarekonzerns, Jeff Henley bei Vorlage der Zahlen zugleich mitgeteilt. Die Unternehmen seien bei IT-Investitionen weiterhin zurückhaltend. Schuld daran sei unter anderem der drohende Irakkrieg. Die Aktie verliert im nachbörslichen Handel 0,6 Prozent auf 11,48 Dollar, nachdem sie schon die reguläre Sitzung mit einem Abschlag von 0,8 Prozent auf 12,25 Dollar beendet hatte.
Priceline legten dagegen nach Börsenschluss um acht Prozent auf 1,60 Dollar zu. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben eine Vertriebsvereinbarung mit Travelweb LLC geschlossen. Auch American Healthway standen auf der Gewinnerseite und kletterten nachbörslich um zwei Prozent auf 17,93 Dollar, nachdem das Unternehmen positive Ergebnisse für das zweite Quartal präsentiert und die Prognose für 2003 erhöht hatte. American Healthway rechne im laufenden Jahr mit einem Gewinn je Aktie von 1,04 bis 1,08 Dollar, hieß es. Zuvor war das Unternehmen von 1,02 bis 1,06 Dollar je Aktie ausgegangen.
US-Börsen legen eine Verschnaufpause ein
Nach der Kursrally vom Vortag haben die US-Börsen am Dienstag nach dem US-Ultimatum an Iraks Präsident Saddam Hussein eine Verschnaufpause eingelegt und wenig verändert geschlossen. Die Erwartung auf einen baldigen Beginn des Irak-Krieges und einen schnellen Sieg der USA werde getrübt durch schwache Konjunkturdaten und Sorgen, dass ein möglicher Militärkonflikt noch unliebsame Überraschungen bringen könne, sagten Händler. Analysten reagierten verhalten auf die Entscheidung der US-Notenbank (Fed), die Leitzinsen unverändert zu lassen.
Zum Handelsschluss notierte der Dow Jones 0,6 Prozent im Plus auf 8.194,23 Punkten, der Nasdaq-Composite stieg um 0,6 Prozent auf 1.400.53 Zähler. Der breiter gefasste S&P-500-Index schloss 0,4 Prozent höher auf 866,45 Punkten.
„Die Fed bekräftigt eigentlich das, worüber sich der Markt schon lange Sorgen macht: die weltpolitischen Unsicherheiten", sagte Peter Cardillo, Chefstratege bei Global Partners Securities. Todd Leone von S.G. Cowen fügte hinzu: „Alles muss glatt gehen, damit der Markt seine Rally fortsetzt.“ Den Anlegern sei bewusst, dass die Wirtschaft noch schwach sei „Ich denke, der Markt legt eine Pause ein.“ Die Fed hatte zuvor die US-Leitzinsen erwartungsgemäß auf dem niedrigsten Niveau seit mehr als vierzig Jahren gelassen, zugleich aber ihre Bereitschaft für eine rasche Zinssenkung signalisiert, sollte ein Irak-Krieg einen wirtschaftlichen Tribut zollen. Das Verhältnis der wirtschaftlichen Risiken könne die Fed nicht charakterisieren und werde eine „erhöhte Beobachtung“ praktizieren, bis die Unsicherheiten nachlassen, teilte die Fed weiter mit. Der als Schlüsselzins geltende Zielsatz für Tagesgeld bleibt unverändert bei 1,25 Prozent, auch der Diskontsatz wird mit 0,75 Prozent beibehalten.
Iraks Präsident Saddam Hussein hatte zuvor die ultimative Aufforderung der USA zu einem Gang ins Exil am Dienstag zurückgewiesen. Mit dieser Reaktion ist ein Krieg wohl unvermeidlich. US-Präsident George W. Bush hatte Saddam und dessen Söhne in der Nacht aufgefordert, das Land bis Donnerstagmorgen zu verlassen. Andernfalls würden die USA und ihre Verbündeten angreifen.
Das Geschäft belastet hätten außerdem schwache US-Konjunkturdaten, sagten Händler. Eine Stunde vor Börsenbeginn hatte das US-Handelsministerium einen unerwartet starken Rückgang der Wohnbaubeginne im Februar bekannt gegeben. In Reaktion auf diese Daten gab der S&P-Branchenindex für das Baugewerbe um rund 0,8 Prozent nach. Die Aktien von Centex Corp büßten rund 0,5 Prozent auf 52,34 Dollar ein, und die Titel von KB Home fielen rund 1,1 Prozent auf 46,001 Dollar.
Der Aktienkurs von Procter & Gamble stieg 1,3 Prozent auf 86,62 Dollar, nachdem der US-Konsumgüterkonzern die Übernahme des Darmstädter Haarpflege- und Kosmetikkonzerns Wella für 6,5 Milliarden Euro angekündigt sowie seine Erwartungen für den Quartalsgewinn erhöht hatte.
US-Anleihen schließen schwach - Konjunkturdaten ohne Einfluss
Mit schwachen Notierungen haben sich die US-Anleihen am Dienstag im späten New Yorker Geschäft gezeigt. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 3,875 Prozent verloren 21/32 auf 99-20/32, die Rendite stieg von 3,835 auf 3,916 Prozent. Der mit 5,375 Prozent verzinste Longbond fiel um 1-2/32 auf 107-20/32. Die Rendite legte von 4,790 Prozent auf 4,873 Prozent zu. Die unerwartet schwachen Daten zur US-Baukonjunktur hätten kaum Einfluss auf den Markt gehabt, sagten Händler. Anfängliche Kursgewinne seien lediglich auf die vorübergehende Schwäche der Aktienmärkte zurückzuführen gewesen.
Auch die Fed-Sitzung hat nach Aussage des Handels keine Rolle gespielt. Die Anleihekurse drehten schon vor der Bekanntgabe des Ergebnisses der Sitzung ins Minus. Die Fed ließ wie erwartet die Leitzinsen unverändert. Für viele Marktteilnehmer überraschend betonte das Gremium aber, dass es keine nützliche Abwägung zwischen den Inflations- und Konjunkturrisiken treffen könne.
Nach Meinung von Analysten hingen die Kursrückgänge des Anleihemarktes vor allem mit dem Irak-Konflikt zusammen. Die Anleger warteten das Auslaufen des Ultimatums ab, ehe sie Entscheidungen träfen. Daher sollten die Verluste vom Berichtstag nicht überinterpretiert werden, empfahlen die Analysten.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.
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@cri
19. März 2003 Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag seine Gewinnserie fortgesetzt und mit einem Schlussstand beim Dax von 2.584,61 Punkten hat der Index in nur vier Handelstagen nun schon rund 400 Punkte zugelegt. Händler meinen nach diesem fulminanten Aufschwung, der DAX müsse nun zunächst einmal die hohen Gewinne der Vortage verdauen. Zudem sollten trotz der militärischen Überlegenheit der USA die Risiken eines Krieges nicht unterschätzt werden, zumal die Gefahr von Terroranschlägen wieder steige. Gleichwohl dürfte das Rückschlagspotenzial begrenzt sein. “Die Eindeckungskäufe werden sich fortsetzen, die Marktteilnehmer sind einfach zu short in Aktien“, meinte ein Teilnehmer.
Anleihen weiter im Kampf um den Aufwärtstrend
Etwas stabilisiert zeigte sich der deutsche Rentenmarkt am Dienstag nach dem jüngsten Schwächeanfall. Die schwachen Vorgaben vom US-Rentenmarkt sprechen aber dafür, dass der Kampf um den Aufwärtstrend noch nicht abgeschlossen ist. Wie es kurzfristig weiter geht, hängt letztlich davon ab, ob die Aktienmärkte ihre jüngste Rally fortsetzen können und dadurch den Anleihemärkte temporär weniger Gelder zufließen, heißt es.
Dollar vor Ende der Irak-Frist in Fernost nahezu unverändert
Einen Tag vor Ablauf des US-Ultimatums im Irak-Konflikt wird der Dollar am Mittwoch in einem ruhigen Handel wenig verändert notiert. Gegen 07.30 fällt die US-Währung leicht auf 118,70 Yen gegenüber 118,83 Yen im späten Handel am Dienstag in New York. Der Euro notiert bei 1,0629 Dollar gegenüber 1,0632 Dollar am Vortag in den USA.
Die Meinung des Marktes, wie der Dollar im Falles eines US-Angriffs auf Irak reagieren werde sei geteilt, sagte Shogo Nagaya, Devisenmanager bei Nomura Trust and Banking. Einige Unsicherheiten über den Krieg blieben. Ein Händler einer japanischen Bank sagte: „Ich erwarte keine großen Bewegungen für den Rest des Tages.“ US-Präsident George W. Bush hat dem irakischen Präsidenten Saddam Hussein bis Donnerstagmorgen Zeit gegeben, das Land zu verlassen und so einen Krieg noch abzuwenden.
Börse Japan fester
Dank einer Schlussrally tendierten die Aktien an der Tokioter Börse am Mittwoch doch noch fester. Nachdem der Nikkei-225-Index über weite Strecken im Minus notierte, stand am Ende ein Plus von 1,2 Prozent auf 8.051 Punkte zu Buche. Der Topix-Index stieg um 0,7 Prozent auf 789 Zähler. Nach Darstellung von Marktteilnehmern hätten sich vor allem Institutionelle im Vorfeld des drohenden Irak-Krieges mit weiteren Käufen zurück gehalten. Bankenwerte hätten sich aber am Nachmittag etwas erholt, hieß es weiter.
Aktien Hongkong zum Mittag leichter
Die Aktien in Hongkong zeigen sich am Mittwochmittag (Ortszeit) leichter. Der Hang-Seng-Index (HSI) verliert bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte 0,6 Prozent auf 8.984 Punkte. Der Index würde höher notieren, wenn ein Abschlag von 84 Punkten für HSBC, die ex-Dividende gehandelt werden, nicht berücksichtigt würde. Händler gehen davon aus, dass der Index weiter "dahintreibt", bis sich die Irak-Frage klärt. Angeführt wird die Verliererliste von CNOOC, die 4,8 Prozent auf 9,95 Hongkong-Dollar abgeben, nachdem die Preise für Rohöl gefallen sind. Dagegen zeigen sich die zehn größten Werte im HSI weitgehend stabil. Hutchison klettern um 2,7 Prozent auf 45,00 Hongkong-Dollar. Die Aktien der Muttergesellschaft Cheung Kong legen um 2,5 Prozent auf 46,00 Hongkong-Dollar zu.
Nachbörsliche Kursbewegungen in den USA
Mit etwas nachgebenden Notierungen zeigten sich die Notierungen am Dienstag im nachbörslichen Handel in den USA. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator verlor 0,67 Prozent auf 1.074,99 Punkte.
Unter den Einzelwerten hat Oracle am Dienstag nach Börsenschluss überraschend gute Zahlen vorgelegt. Das Unternehmen hat demnach im dritten Quartal ein Ergebnis je Aktie von 0,11 Dollar erzielt, während Analysten im Schnitt mit 0,10 Dollar gerechnet hatten. Doch Oracle sehe noch keine nachhaltige Wende im Technologiebereich, hatte der Finanzvorstand des Softwarekonzerns, Jeff Henley bei Vorlage der Zahlen zugleich mitgeteilt. Die Unternehmen seien bei IT-Investitionen weiterhin zurückhaltend. Schuld daran sei unter anderem der drohende Irakkrieg. Die Aktie verliert im nachbörslichen Handel 0,6 Prozent auf 11,48 Dollar, nachdem sie schon die reguläre Sitzung mit einem Abschlag von 0,8 Prozent auf 12,25 Dollar beendet hatte.
Priceline legten dagegen nach Börsenschluss um acht Prozent auf 1,60 Dollar zu. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben eine Vertriebsvereinbarung mit Travelweb LLC geschlossen. Auch American Healthway standen auf der Gewinnerseite und kletterten nachbörslich um zwei Prozent auf 17,93 Dollar, nachdem das Unternehmen positive Ergebnisse für das zweite Quartal präsentiert und die Prognose für 2003 erhöht hatte. American Healthway rechne im laufenden Jahr mit einem Gewinn je Aktie von 1,04 bis 1,08 Dollar, hieß es. Zuvor war das Unternehmen von 1,02 bis 1,06 Dollar je Aktie ausgegangen.
US-Börsen legen eine Verschnaufpause ein
Nach der Kursrally vom Vortag haben die US-Börsen am Dienstag nach dem US-Ultimatum an Iraks Präsident Saddam Hussein eine Verschnaufpause eingelegt und wenig verändert geschlossen. Die Erwartung auf einen baldigen Beginn des Irak-Krieges und einen schnellen Sieg der USA werde getrübt durch schwache Konjunkturdaten und Sorgen, dass ein möglicher Militärkonflikt noch unliebsame Überraschungen bringen könne, sagten Händler. Analysten reagierten verhalten auf die Entscheidung der US-Notenbank (Fed), die Leitzinsen unverändert zu lassen.
Zum Handelsschluss notierte der Dow Jones 0,6 Prozent im Plus auf 8.194,23 Punkten, der Nasdaq-Composite stieg um 0,6 Prozent auf 1.400.53 Zähler. Der breiter gefasste S&P-500-Index schloss 0,4 Prozent höher auf 866,45 Punkten.
„Die Fed bekräftigt eigentlich das, worüber sich der Markt schon lange Sorgen macht: die weltpolitischen Unsicherheiten", sagte Peter Cardillo, Chefstratege bei Global Partners Securities. Todd Leone von S.G. Cowen fügte hinzu: „Alles muss glatt gehen, damit der Markt seine Rally fortsetzt.“ Den Anlegern sei bewusst, dass die Wirtschaft noch schwach sei „Ich denke, der Markt legt eine Pause ein.“ Die Fed hatte zuvor die US-Leitzinsen erwartungsgemäß auf dem niedrigsten Niveau seit mehr als vierzig Jahren gelassen, zugleich aber ihre Bereitschaft für eine rasche Zinssenkung signalisiert, sollte ein Irak-Krieg einen wirtschaftlichen Tribut zollen. Das Verhältnis der wirtschaftlichen Risiken könne die Fed nicht charakterisieren und werde eine „erhöhte Beobachtung“ praktizieren, bis die Unsicherheiten nachlassen, teilte die Fed weiter mit. Der als Schlüsselzins geltende Zielsatz für Tagesgeld bleibt unverändert bei 1,25 Prozent, auch der Diskontsatz wird mit 0,75 Prozent beibehalten.
Iraks Präsident Saddam Hussein hatte zuvor die ultimative Aufforderung der USA zu einem Gang ins Exil am Dienstag zurückgewiesen. Mit dieser Reaktion ist ein Krieg wohl unvermeidlich. US-Präsident George W. Bush hatte Saddam und dessen Söhne in der Nacht aufgefordert, das Land bis Donnerstagmorgen zu verlassen. Andernfalls würden die USA und ihre Verbündeten angreifen.
Das Geschäft belastet hätten außerdem schwache US-Konjunkturdaten, sagten Händler. Eine Stunde vor Börsenbeginn hatte das US-Handelsministerium einen unerwartet starken Rückgang der Wohnbaubeginne im Februar bekannt gegeben. In Reaktion auf diese Daten gab der S&P-Branchenindex für das Baugewerbe um rund 0,8 Prozent nach. Die Aktien von Centex Corp büßten rund 0,5 Prozent auf 52,34 Dollar ein, und die Titel von KB Home fielen rund 1,1 Prozent auf 46,001 Dollar.
Der Aktienkurs von Procter & Gamble stieg 1,3 Prozent auf 86,62 Dollar, nachdem der US-Konsumgüterkonzern die Übernahme des Darmstädter Haarpflege- und Kosmetikkonzerns Wella für 6,5 Milliarden Euro angekündigt sowie seine Erwartungen für den Quartalsgewinn erhöht hatte.
US-Anleihen schließen schwach - Konjunkturdaten ohne Einfluss
Mit schwachen Notierungen haben sich die US-Anleihen am Dienstag im späten New Yorker Geschäft gezeigt. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 3,875 Prozent verloren 21/32 auf 99-20/32, die Rendite stieg von 3,835 auf 3,916 Prozent. Der mit 5,375 Prozent verzinste Longbond fiel um 1-2/32 auf 107-20/32. Die Rendite legte von 4,790 Prozent auf 4,873 Prozent zu. Die unerwartet schwachen Daten zur US-Baukonjunktur hätten kaum Einfluss auf den Markt gehabt, sagten Händler. Anfängliche Kursgewinne seien lediglich auf die vorübergehende Schwäche der Aktienmärkte zurückzuführen gewesen.
Auch die Fed-Sitzung hat nach Aussage des Handels keine Rolle gespielt. Die Anleihekurse drehten schon vor der Bekanntgabe des Ergebnisses der Sitzung ins Minus. Die Fed ließ wie erwartet die Leitzinsen unverändert. Für viele Marktteilnehmer überraschend betonte das Gremium aber, dass es keine nützliche Abwägung zwischen den Inflations- und Konjunkturrisiken treffen könne.
Nach Meinung von Analysten hingen die Kursrückgänge des Anleihemarktes vor allem mit dem Irak-Konflikt zusammen. Die Anleger warteten das Auslaufen des Ultimatums ab, ehe sie Entscheidungen träfen. Daher sollten die Verluste vom Berichtstag nicht überinterpretiert werden, empfahlen die Analysten.
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