Frühaufsteher, der tägl. Ausblick a.d. Börse

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jack303:

Frühaufsteher, der tägl. Ausblick a.d. Börse

 
18.03.03 07:19
Hoffnung auf kurzen Krieg beflügelt Dax

17. März 2003 Im Moment scheinen an den Finanzmärkten die übergeordneten, fundamentalen Trends in den Hintergrund zu treten. Alles wird überlagert durch die Erwartung, dass die amerikanisch dominierte Kriegsmaschinerie innerhalb kürzester Zeit im Irak losschlagen wird. Das treibt die Börsen nach oben, erleichtert dem Dollar das Leben und setzt die Rentenmärkte unter Druck.

Um 22.00 Uhr liegt der S&P 500 Index zum Handelsende mit einem Plus von 3,54 Pozent bei 862,79 Zählern, die Nasdaq legt sogar 3,88 Prozent auf 1.392,27 Punkte zu. Der Dax verbucht einen Kursgewinn von satten 3,49 Prozent auf 2.487,12 Punkte, der Euro liegt knapp über 1,06 Dollar und der Bund-Future verliert 109 Punkte auf 113,67 Prozent.

Die Euphorie könnte zu weiteren Kursgewinnen führen

Der Krieg könne nun in wenigen Stunden ausbrechen, so Teilnehmer. Damit werde dem Markt die Last der anhaltenden Spekulationen genommen. Weitere Kursgewinne seien wahrscheinlich. Damit schein der Markt einmal die Erinnerungen an den früheren Waffengang in der Region zu spielen, als sich nach längerer Spannung im Vorfeld während des Kriegsverlaufs relativ schnell ein militärischer Sieg der internationalen Allianz abzeichnete. Daraufhin drehten die Finanzmärkte ihre zuvor aufgebauten spekulativen Positionen.

Und dasselbe scheint aktuell genauso abzulaufen. Die Börsen spekulieren auf einen raschen Sieg und die entsprechenden Konsequenzen. Denn sollte das Ganze relativ glimpflich über die Bühne gehen, so würde das Öl als Schmiermittel für die Wirtschaft plötzlich wieder günstig werden und könnte zusammen mit einer verbesserten Stimmung und rekordtiefen Zinsen die Wirtschaft wieder kräftig in Schwung versetzen. Die Konsumenten würden wieder freudig ihr Geld ausgeben, die Unternehmen könnten plötzlich wieder Chancen entdecken und investieren. Beides zusammen würde nicht nur die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen deutlich ankurbeln, sondern die Unternehmen nach einer Dürreperiode endlich wieder sattes Geld verdienen lassen. In diesem Szenario spricht alles für Aktien, vor allem im Land des Wirtschaftswunders - den Vereinigten Staaten.

„Sichere Häfen“ nicht mehr gefragt

Dagegen sind plötzlich all die „sicheren Häfen“ der jüngeren Vergangenheit nicht mehr gefragt. Das Gold liegt mit 336,55 Dollar je Unze deutlich unter seinem jüngsten Hoch vom 381,25 Dollar, die Rentenmärkte verbuchen deutliche Kursverluste, der Dollar erholt sich gegen den Euro von seiner Schwäche und liegt mit etwas mehr als 1,06 Dollar je Euro deutlich unter dem Hoch von 1,1065 Dollar und das Öl verliert ebenfalls 1,43 auf 30,48 Dollar im europäischen Handel. Die ganzen Trends der vergangenen Monate scheinen gefährdet zu sein.

An den Börsen selbst zeigte sich das Spiegelbild dieser Entwicklung. Kursgewinner sind in erster Linie die Werte, die zuvor deutlich zu leiden hatten. Allen voran die Werte der Finanz-, Technologie und der Reisebranche. Die Commerzbank legte 9,92 Prozent auf 6,65 Euro zu, die Lufthansa 6,79 Prozent auf 8,34 Euro, Tui 8,02 Prozent auf 9,16 Euro, die Münchener Rück 5,23 Prozent auf 80,50 Euro und Infineon 7,45 Prozent auf 7,36 Euro. Die Finanzwerte hatten sich schon bei der Kurzrally der vergangenen Woche etwas von der Maläse der vergangenen Monate erholt. Insgesamt scheint das Bild stimmig zu sein.

Nachhaltigkeit ist eine andere Frage

Die ultimative Frage ist allerdings die nach der Nachhaltigkeit. Und die dürfte noch lange nicht beantwortet sein. Da die negative Stimmung in den Tagen des massiven Kursverfalls alles dominiert hatte, ist es jetzt normal, wenn einmal eine Gegenbewegung kommt. Die kann bei einem schnellen Sieg in einem scheinbar nun unvermeidlich werdenden Krieg sogar beachtlich ausfallen. Auch die Stimmung dürfte sich in der Folge bessern. Allerdings lassen sich damit die langfristigen, fundamentalen Ungleichgewichte nicht beseitigen. Das heißt, industrielle Überkapazitäten, unsaubere Bilanzen, hohe Arbeitslosigkeit, Ineffizienzen durch verkrustete Strukturen, Preisdruck durch internationalen Wettbewerb und nicht zuletzt die immer problematischer werdende Bevölkerungsstruktur. Diese Faktoren dürften die Börsen insgesamt bald wieder einholen. Charttechnisch zeigen die übergeordneten Trends nach wie vor nach unten.
jack303:

Der Chart

 
18.03.03 07:20
jack303:

Dax dürfte zunächst verschnaufen

 
18.03.03 07:39


18. März 2003 Die Hoffnung auf einen nur kurzen Krieg im Irak hat den Dax am Montag doch noch deutlich zulegen lassen. Und eine auf dem Tageshoch aus dem Handel gegangene Wall Street spricht auch am Dienstag für einen zunächst robusten Auftakt. Allerdings wird sich in den nächsten Tagen zeigen müssen, wie lange die jüngste Euphorie anhält, Denn wie Skeptiker zu bedenken geben, werden sich selbst bei einem schnellen Kriegsende die vielen konjunkturellen und strukturellen Probleme nicht in Luft auflösen. Gleichzeitig ist aber in Rechnung zu stellen, dass nach einem drei Jahre währenden Bärenmarkt eine Gegenreaktion auch einmal fulminante Zwischengewinne bringen kann.

Anleihe rutschen ins Abseits

Einen markanten Einbruch mussten die Anleihen am Montag hinnehmen. Der Bund-Future hat dabei sogar seinen langfristigen Aufwärtstrend verletzt. Nun wird sich zeigen müssen, ob es sich dabei nur um einen Ausrutscher handelt oder um klare Signale für ein Ende der Favoritenstellung der Anleihemärkte. So lange wie die Erholung an den Aktienmärkten anhält, dürften sich die zuvor von ihrer Stellung als sicherer Hafen profitierenden Rentenmärkte aber noch mit Problemen zu kämpfen haben. Da jedoch auch bei einem schnellen Kriegsende kein konjunktureller Aufschwung in Sicht ist, sollten sich die Anleihekurse nach einer Korrektur aber wieder stabilisieren können, so die Hoffnung. Von der am Dienstag anstehenden Sitzung der US-Notenbank wird allgemein kein Zinsschritt erwartet.

Dollar gibt nach Bush-Äußerungen zum Irak nach

Kaum verändert zeigt sich der Euro am Dientagmorgen. Gegen 7.30 Uhr kostet ein Euro 1,0642 Dollar nach 1,0641 Dollar am Montagabend in New York. Zum Yen präsentiert sich der Dollar bei 118,63 Yen nach 118,66 Yen am Montag im späten US-Handel. Nach den deutlichen Aufschlägen für die amerikanische Landeswährung sei nun offenbar erst einmal eine kurze Verschnaufpause angesagt. Das Geschehen am Devisenmarkt werde aber natürlich weiterhin von den Entwicklungen im Irak diktiert sowie von der am Berichtstag anstehenden Sitzung der US-Notenbank, heißt es.

Börse Japan sehr fest

Die Tokioter Börse hat am Dienstag nach dem Ultimatum von US-Präsident George W. Bush an den irakischen Präsidenten Saddam Hussein deutlich unter ihrem Tageshoch geschlossen. Unmittelbar vor und nach der Rede Bushs hatte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index rund zwei Prozent im Plus gelegen. Bis zum Handelsschluss bröckelte der Index aber auf 7954,46 Punkte ab, was noch einem Plus von gut einem Prozent entsprach. Der marktbreitere Topix-Index legte um 0,8 Prozent auf 784 Zähler zu.

Bush hatte in seiner Fernsehansprache an die amerikanische Nation in der Nacht Saddam und seinen Söhnen 48 Stunden Zeit gegeben, das Land zu verlassen und somit einen Krieg abzuwenden. Für die Dienstagssitzung der Wall Street erwarteten Händler in New York eher fallende Kurse, da mit dem Ultimatum möglicherweise eine höhere Anschlagsgefahr einhergehe. Minuten nach der Rede Bushs hatte die US-Regierung die nationale Alarmstufe auf das zweithöchste Niveau gehoben.

Aktien Hongkong zum Mittag sehr fest

Die Aktien zeigen sich am Dienstagmittag (Ortszeit) sehr fest, da Investoren von einer Rally zu Beginn eines Irak-krieges ausgehen.  Der Hang-Seng-Index gewinnt bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte 2,3 Prozent auf 9.007 Punkte. Angeführt wird die Gewinnerliste von China Mobile, die 4,5 Prozent auf 16,40 Hongkong-Dollar zulegen und China Unicom, die um 4,1 Prozent auf 4,50 Hongkong-Dollarsteigen. Der Markt wartet auf die Geschäftszahlen von CMHK für 2002. Cathy Pacific, die am Montag deutlich verloren hatten, können lediglich um 0,9 Prozent auf 11,0 Hongkong-Dollar zulegen. Die Aktien werden durch eine in Hongkong grassierende Lungenentzündung mehr belastet als durch Kriegssorgen, sagen Marktteilnehmer.

Nachbörsliche Kursbewegungen in den USA

Mit etwas nachgebenden Notierungen zeigten sich die Notierungen am Montag im nachbörslichen Handel in den USA. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator verlor 0,2 Prozent auf 1.074,84 Punkte.

Unter den Einzelwerten mussten Applied Materials einen Teil ihrer Kursgewinne aus dem regulären Handel wieder abgegeben. Die Titel büßten 0,7 Prozent auf 13,03 Dollar ein, nachdem sie bis zur Schlussglocke 6,1 Prozent auf 13,13 Dollar zugelegt hatten. Das Unternehmen hatte nach Börsenschluss den Abbau von 2.000 Arbeitsplätzen angekündigt. Dies entspricht 14 Prozent der Belegschaft. Applied Materials rechnet in den kommenden vier Quartalen mit einem Restrukturierungsaufwand vor Steuern von 425 Millionen Dollar. Procter & Gamble stiegen um 0,1 Prozent auf 85,51 Dollar, nachdem das Unternehmen mitgeteilt hatte, dass es im dritten Quartal ein Ergebniswachstum zwischen 13 und 14 Prozent erwartet. Charles River Laboratories International bestätigten ihre Quartalsprognose. Infolge dessen stiegen die Aktien um drei Prozent auf 26,34 Dollar.

Wall Street schließt sehr fest - Nahender Irak-Krieg beflügelt

Die jüngste Entwicklung im Irak-Konflikt hat am Montag die Aktienkurse an Wall Street beflügelt. Der Dow Jones gewann 3,6 Prozent oder 282 Punkte auf 8.142. Der S&P-500-Index stieg um 3,5 Prozent oder 30 Stellen auf 863. Der Nasdaq Composite rückte um 3,9 Prozent oder 52 Zähler auf 1.392 vor.

Am Morgen hatte der Sprecher des Weißen Hauses, Ari Fleischer, das Ende der diplomatischen Bemühungen um eine Lösung im Irak-Konflikt erklärt. Zudem hatten die USA, Großbritannien und Spanien ihren Entwurf für eine neuerliche UN-Resolution zurückgezogen. Marktteilnehmer zeigten sich überzeugt, dass ein Krieg gegen den Irak sehr bald bevorstehe. Die Unsicherheit, die den Markt in den zurückliegenden Monaten beherrscht habe, sei durch die jüngsten Ereignisse nahezu beseitigt, erklärten sie die positive Reaktion der Aktienmärkte.

Von der guten Stimmung profitierten vor allem Halbleiterwerte. Applied Materials stiegen um 6,1 Prozent auf 13,13 Dollar und Intel um 5,1 Prozent auf 18,05 Dollar. Ein Sieg über den Irak werde der US-Konjunktur Auftrieb verleihen, und die Halbleiterbranche werde als eine der ersten davon profitieren, prognostizierten Analysten. Im Internetsektor verteuerten sich Yahoo! um 8,2 Prozent auf 22,38 Dollar. Das Unternehmen hat sein gebührenpflichtiges Angebot erweitert und damit dem Wunsch vieler Analysten entsprochen. eBay schlossen mit einem Plus von 3,7 Prozent auf 87,00 Dollar. Die Titel erreichten ein 52-Wochen-Hoch.

Automobilwerte erholten sich ebenfalls, obwohl J.P. Morgan sich skeptisch über den Sektor geäußert hatte. Ford legten um 4,6 Prozent auf 7,07 Dollar zu und General Motors um 3,8 Prozent auf 33,21 Dollar. Im Tabaksektor verbilligten sich Altria um 0,6 Prozent auf 34,72 Dollar. Die Analysten von Salomon Smith Barney hatten den Sektor auf “Underweight“ von “Overweight“ herabgestuft. Sie erwarten, dass Philip Morris einen in den USA anhängigen Prozess wegen angeblicher Irreführung der Verbraucher verliert.

Die Titel von Wal-Mart legten um 5,3 Prozent auf 51,97 Dollar zu, nachdem das Unternehmen seine Prognosen für den flächenbereinigten Umsatz in den Monaten März und April bekräftigt hatte. Merrill Lynch rückten um fünf Prozent auf 35,62 Dollar vor, obwohl die US-Börsenaufsicht SEC vier ehemaligen leitenden Merrill-Mitarbeitern Beihilfe bei betrügerischen Wertpapiergeschäften vorwirft. Die Vorwürfe stehen im Zusammenhang mit gefälschten Umsätzen des Energiekonzerns Enron im Jahr 1999.

US-Anleihen schließen wegen nahenden Irak-Kriegs sehr schwach

Die jüngste Entwicklung im Irak-Konflikt hat am Montag die Kurse der US-Anleihen unter Druck gesetzt. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 3,875 Prozent büßten 1-3/32 auf 100-10/32 ein. Die Rendite stieg deutlich von 3,710 auf 3,835 Prozent. Der Longbond mit einer Verzinsung von 5,375 Prozent gab um 1-10/32 auf 108-29/32 nach. Die Rendite stieg von 4,711 auf 4,790 Prozent.

Ari Fleischer hatte als Sprecher des Weißen Hauses am Morgen das Ende der diplomatischen Bemühungen im Irak-Konflikt erklärt. Fleischer kündigte an, dass US-Präsident George W. Bush in einer Rede am frühen Dienstagmorgen dem irakischen Präsidenten Saddam Hussein ein Ultimatum für das Verlassen des Iraks setzen werde. Auch US-Außenminister Colin Powell hatte gesagt, dass der Augenblick der Wahrheit näher rücke. Ein baldiger Beginn des Krieges gegen den Irak galt damit als wahrscheinlich. Mit dem Schwinden der Ungewissheit verloren die Anleihen jedoch ihre Attraktivität als sichere Häfen. Die Anleger hätten zugunsten von Aktien umgeschichtet, hieß es.

Einige Marktbeobachter äußerten jedoch die Auffassung, dass Anleihen bald wieder gefragt sein könnten. Mit einem Angriff auf den Irak wachse die Gefahr von Terroranschlägen. Auch ein ungünstiger Verlauf des Krieges könnte die Anleger wieder an den Anleihemarkt zurückführen, sagten sie.

Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.
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@cri

jack303:

Medienschau

 
18.03.03 07:40


18. März 2003 Unternehmensnachrichten

Erneut kein Urteil im Lipobay-Prozess gegen Bayer in den USA

Das Geschworenengericht im texanischen Corpus Christi hat am Montag im ersten Lipobay- Schadenersatzprozess gegen den Chemie- und Pharmakonzern Bayer wiederum kein Urteil gefällt. Die zwölf Geschworenen teilten dem Richter mit, bei ihren Beratungen habe sich keine Mehrheit finden lassen. Sie wollten jedoch die Erörterung des Falles fortsetzen. Bereits am vergangenen Freitag hatten sich die Geschworenen nicht auf ein Urteil verständigen können. Nach texanischem Recht müssen zehn der zwölf Mitglieder der Jury einem Spruch zustimmen. Das Urteil in diesem ersten Verfahren gegen Bayer im Zusammenhang mit Lipobay wird mit Spannung erwartet, weil es möglicherweise richtungweisend für weitere Verfahren sein könnte. Bisher sind 8.400 Klagen gegen Bayer wegen Lipobay anhängig. Die Schätzungen über die Höhe möglicher Schadenersatzzahlungen reichten in der Vergangenheit bis zu zehn Milliarden Dollar. (Reuters)

Abschreibungen belasten Ergebnis bei Teleplan

Der niederländische Reparaturdienstleister Teleplan hat im abgelaufenen Geschäftsjahr aufgrund außerplanmäßiger Firmenwertabschreibungen einen kräftigen Gewinneinbruch verzeichnet. Der Jahresüberschuss sei 2002 auf 3,7 Millionen Euro von 13,2 Millionen Euro im Vorjahr zurückgegangen, teilte die im Nemax50 gelistete Gesellschaft am Montag nach Börsenschluss mit. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) habe sich auf 15,7 (Vorjahr 19,9) Millionen Euro verringert. Teleplan führte den Gewinnrückgang auf außerplanmäßige Abschreibungen auf drei bis vier Jahr zurückliegende Firmenkäufe in der Region EMEA von insgesamt 17,6 Millionen Euro sowie auf Restrukturierungskosten zurück. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen habe der Gewinn (Ebitda) indes im vergangenen Jahr um 51 Prozent auf 51,5 Millionen Euro zugelegt. Darin seien Restrukturierungskosten von 1,6 Millionen Euro für das Frankreich-Geschäft enthalten.

Im August hatte Teleplan wegen hoher Restrukturierungskosten für die Region Europa/Nahost und einem schwachen US-Dollar seine Prognosen für 2002 gesenkt. Beim Ebit hatte die Gesellschaft nunmehr 36 bis 40 (zuvor 42 bis 47) Millionen Euro in Aussicht gestellt sowie ein Ebitda von rund 53 Millionen Euro. Der um Pass-Through bereinigte Umsatz sei um 40 Prozent auf 302 Millionen Euro gestiegen, teilte Teleplan weiter mit. Das Pass-Through-Geschäft habe sich 2002 auf 242 (226) Millionen Euro belaufen. Die Nettoverschuldung habe zum Ende des Geschäftsjahres 2002 auf 47,6 Millionen Euro von 66,3 Millionen Euro abgebaut werden können. Einen Ausblick für 2003 gab die Gesellschaft am Montagabend nicht. Bereits Anfang Dezember hatte Teleplan für 2003 einen Anstieg der Umsatzerlöse von 20 bis 25 Prozent in Aussicht gestellt. Der Konzerngewinn je Aktie dürfte sich zwischen 1,05 bis 1,15 Euro bewegen. Für 2002 gab der Reparaturdienstleister am Montagabend einen Gewinn von 0,15 (Vorjahr: 0,58) Euro je Aktie an. Ohne Firmenwertabschreibung würde sich der Gewinn je Aktie auf 1,19 Euro belaufen. Die Teleplan-Aktien gingen am Montag mit einem Plus von neun Prozent auf 5,18 Euro aus dem Handel am Neuen Markt. (Reuters) (Aktie von Teleplan bleibt unter Plan)

Gateway will 1.900 Mitarbeiter entlassen

Der amerikanische Computeranbieter Gateway Inc. will 1.900 Beschäftigte oder 17 Prozent seiner Gesamtbelegschaft entlassen. Außerdem will Gateway im ersten Quartal 2003 insgesamt 80 Geschäfte schließen. Das Unternehmen will mit diesen und anderen Sparmaßnahmen die Kosten jährlich um mehr als 400 Millionen Dollar senken. Dies hat die in Poway (Kalifornien) ansässige Gesellschaft am Montag nach Börsenschluss mitgeteilt. Gateway befindet sich in harten Konkurrenzkämpfen mit Dell Computer und Hewlett-Packard und leidet auch unter dem schwachen PC-Markt.

Die Maßnahmen sollen 75 Millionen Dollar bis 80 Millionen Dollar kosten. Gateway erwartet unter Entschluss der Sonderkosten im ersten Quartal 2003 einen Verlust von 62 Cent bis 66 Cent je Aktie. Gateway prognostizierte für den Dreimonatsabschnitt einen Umsatz von 820 Millionen Dollar bis 850 Millionen Dollar. Die Gesellschaft wird nach eigenen Angaben zum Jahresende 2003 mehr als eine Milliarde Dollar an liquiden Mitteln und vermarktbaren Wertpapieren haben. (dpa)

Applied Materials streicht 14 Prozent der Stellen

Der weltgrößte Hersteller von Chipmaschinen, Applied Materials , will angesichts der schwachen Nachfrage Werke schließen und die Belegschaft um 14 Prozent reduzieren. Das Unternehmen wolle 2000 Arbeitsplätze streichen, teilte Applied Materials am Montag nach Börsenschluss im kalifornischen Santa Clara mit. Der Stellenabbau solle Ende des vierten Quartals abgeschlossen werden. Im Zusammenhang der Maßnahmen würden in den kommenden vier Quartalen Sonderbelastungen von bis zu 425 Millionen Dollar erwartet. Der Kurs der Applied Materials-Aktie fiel im nachbörslichen Handel auf 12,99 Dollar von 13,129 Dollar beim Schluss der Technologiebörse Nasdaq. (Reuters)

Procter & Gamble hebt Gewinnprognose an

Procter & Gamble hat die Prognose zum Gewinn je Aktie für das am 30. März endende dritte Quartal 2002/03 angehoben. Wegen des soliden Abatzvolumens und günstiger Wechselkursverhältnisse erwartet der Konzern laut Mitteilung vom späten Montag nun ein Kerngewinnwachstum je Aktie von 13 bis 14 Prozent. Im Januar hatte Procter & Gamble eine Steigerung des Gewinns um elf bis 13 Prozent angekündigt. Beim Kerngewinn bleiben Restrukturierungskosten unberücksichtigt. Im dritten Quartal des Vorjahres hatte der Konzern einen Kerngewinn von 0,84 Dollar je Aktie erwirtschaftet, womit sich nach den jüngsten Prognosen für das dritte Quartal 2002/03 ein Gewinn von 0,95 bis 0,96 Dollar je Aktie ergeben würde. Analysten rechneten bislang mit einem Ergebnis von 0,95 Dollar je Titel. (vwd)

Goodyear: Wertberichtigung bei Verlustvortrag

Die Goodyear Tire & Rubber Co nimmt für das vierte Quartal 2002 eine Wertberichtigung der ungenutzten steuerlichen Verlustvorträge von 1,1 Milliarden Dollar vor. Durch diesen Schritt werde das Ergebnis in diesem Zeitraum um 6,17 Dollar gemindert, teilte der Reifenhersteller am späten Montag mit. Weiter werde das Aktienkapital Ende 2002 um 1,3 Milliarden Dollar reduziert, um die ungedeckten Pensionsverpflichtungen des Unternehmens zu berücksichtigen. Der steuerliche Verlustvortrag könne teilweise oder ganz wieder rückgängig gemacht werden, wenn sich das Unternehmensergebnis ausreichend verbessere und die Möglichkeit zur Nutzung des Verlustvortrages bestehe. (vwd)

Wirtschaftsnachrichten

Die Fed wird ihre neutrale Risikoeinschätzung aufgeben

Mit Blick auf die Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Federal Reserve sind sich die Experten diesmal weitgehend einig: Das Gros der von vwd befragten Ökonomen erwartet am Dienstag keine Änderung des Fed-Funds-Zielsatzes von 1,25 Prozent, nur ein Institut rechnet mit einem Zinsschritt um 25 Basispunkte. Beinahe ebenso einhellig wird allerdings davon ausgegangen, dass sich die Fed von ihrer neutralen Risikoeinschätzung verabschieden und auf einen so genannten “easing bias“ einschwenken wird.

Die Fed habe ihrer Kommunikationsstrategie mit dem Schwenk auf eine ausgeglichene Risikobeurteilung vom November einen Bärendienst erwiesen, urteilt etwa Patrick Franke von der Commerzbank. Es sei bereits damals offensichtlich gewesen, dass dies eher ein verbales Signal an die Märkte als eine realistische Einschätzung der Situation gewesen sei. Zudem habe die US-Wirtschaft im Februar eindeutig an Schwung verloren. Der Arbeitsmarktbericht sei zwar negativ verzerrt gewesen, dennoch habe er auch die andauernde Stagnation bei der Beschäftigung reflektiert.

Trotz fallender Hypothekenzinsen und erwarteter zusätzlicher Steuersenkungen steige somit das Risiko eines schwächeren Konsums, wie auch der höhere Ölpreis die Kaufkraft der Haushalte belaste. Franke prognostiziert bei einer negativen Entwicklung im Irak und dann nach oben schießenden Ölpreisen eine Zinssenkung um 50 Basispunkte. Bislang halte die Commerzbank aber am Basisszenario einer andauernden Erholung fest, auch wenn sich die Risiken zuletzt erhöht hätten. Unter diesen Annahmen seien aber keine weiteren Zinssenkungen zu erwarten. (vwd)

Druckindustrie eröffnet Tarifrunde - Verdi will drei Prozent mehr

Als erste große Branche eröffnet die Druckindustrie an diesem Dienstag in Frankfurt die diesjährige Tarifrunde. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat für die rund 200 000 Beschäftigten von April an drei Prozent mehr Geld gefordert. Der Bundesverband Druck und Medien (bvdm) hat die Forderung als überhöht zurückgewiesen. Die Arbeitgeber verlangen ihrerseits einige Leermonate und im Anschluss daran eine moderate Erhöhung. Der letzte Tarifvertrag mit einer Laufzeit von 12 Monaten sah nach einer Einmalzahlung von 43 Euro für April 2002 eine lineare Lohnerhöhung von 3,4 Prozent bis einschließlich März 2003 vor. (dpa)

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18.03.03 07:41
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