Frühaufsteher, der tägl. Ausblick a.d. Börse

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jack303:

Frühaufsteher, der tägl. Ausblick a.d. Börse

 
16.01.03 07:52
Die Börsianer sind verunsichert

16. Januar 2003 Weder Unternehmensergebnisse noch die globale konjunkturelle Entwicklung machen den Investoren sonderlichen Appetit. Das Beige-Book der US-Notenbank Fed zeigt einen zurückhaltenden Konsum an - und der macht zwei Drittel einer Volkswirtschaft aus. Über Allem schwebt die geopolitische Unsicherheit um die Entwicklung im Irak. Das begrenzt die Fantasie der Börsianer.

Rentenmarkt mit starkem Fundament

Die Rentenmärkte können sich weiter halten. Das hängt mit den anhaltend unsicheren Konjunkturaussichten zusammen und mit der Entwicklung im Irak. Weder das Beige-Book der US-Notenbank noch verschiedene Unternehmensergebnisse machen sonderlichen Mut.

Dollar in Fernost kaum bewegt

Der Dollar hat sich am Donnerstag im asiatischen Handel kaum verändert gezeigt. Zum Euro notierte die US-Währung gegen Mittag in Tokio (gegen 12.30 Uhr MEZ) mit Kursen um 1,0549/54 Dollar auf dem Niveau des späten New Yorker Handels. Der Dollar wurde zudem mit 118,23/26 Yen genannt nach einem New Yorker Niveau von 118,11/19 Yen. Der Währungsexperte im japanischen Finanzministerium, Zembei Mizoguchi, sagte am Donnerstag in Tokio, die Wechselkursschwankungen könnten zu stark ausfallen. Deshalb werde sein Ministerium den Kursverlauf genau verfolgen. Mittelfristig sei keine weitere Stärkung des Yen erforderlich. Der Goldhandel setzte am Donnerstag in Hongkong mit Kursen um 351,40/352,40 Dollar je Feinunze fester ein. In New York war das Edelmetall zuletzt mit 350,60/351,10 Dollar gehandelt worden. Im Blick des Goldhandels blieben weiter der schwache US-Dollar und die steigenden Ölpreise, sagten Händler.

Tokio beinahe unverändert

Fast unverändert sind die Aktien an der Tokioter Börse am Donnerstag aus der Sitzung gegangen. Der Nikkei-225-Index beendete den Handelstag mit einem Plus von drei Yen auf 8.609. Der Topix schloss mit einem Gewinn von 0,1 Prozent oder einem Punkt auf 856.

Aktien Hongkong am Mittag leichter - Zurückhaltung vor US-Zahlen

Mit leichterer Tendenz zeigen sich die Hongkonger Aktien am Donnerstag im Verlauf. Bis Ende der ersten Sitzungshälfte verliert der Hang-Seng-Index 0,6 Prozent oder 62 Punkte auf 9.812. Der Index habe sich bis Mittag in einer engen Spanne bewegt, und die Umsätze seien gering gewesen, berichten Marktteilnehmer. Angesichts der anstehenden Quartalsausweise bedeutender US-Unternehmen hätten es die Anleger vorgezogen, eine abwartende Haltung einzunehmen, erklärt ein Analyst. Auch der Handel der zweiten Sitzungshälfte dürfte daher schleppend verlaufen.

Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

Deutliche Kursverluste haben Yahoo! am Mittwoch im nachbörslichen Handel verbucht. Dabei hatte das Internetunternehmen kurz nach Sitzungsende überraschend gute Zahlen zum vierten Quartal veröffentlicht. Yahoo! rutschten bei hohem Handelsvolumen auf der Handelsplattform Island ECN bis gegen 1.59 Uhr MEZ um 6,3 Prozent auf 18,34 Dollar ab. Yahoo hatte für die Berichtsperiode einen Gewinn je Aktie von 0,08 (Vorjahreszeitraum: minus 0,02) Dollar ausgewiesen und damit die Prognose der von Thomson First Call befragten Analysten um 0,02 Dollar übertroffen. Beim Umsatz berichtete Yahoo! 285,787 Millionen Dollar nach 188,911 Millionen Dollar im Vorjahresquartal. Das Nettoergebnis erhöhte sich auf ein Plus von 46,209 Millionen Dollar nach einem Verlust von 8,659 Millionen Dollar im Vorjahr. Zudem hat der Betreiber des Internetportals seine Umsatz- und Gewinnprognose für 2003 nach oben korrigiert.

Die Aktien des Computerunternehmens Apple Computer zeigten sich nach der Schlussglocke im regulären Handel mit einer knapp behaupteten Tendenz. Die Aktien verloren auf der Handelsplattform ECN bis gegen 0.08 Uhr MEZ 0,2 Prozent auf 14,40 Dollar.
Apple veröffentlichte wie von Analysten erwartet für das erste Quartal 2002/2003 einen Verlust von 0,02 Dollar je Aktie nach einem Gewinn von 0,11 Dollar im Vergleichsquartal des Vorjahres. Vor ao Posten lag der Gewinn je Aktie bei 0,03 Dollar, und damit ebenfalls im Rahmen der Expertenschätzungen. Der Computerhersteller hat in der Berichtsperiode einen Umsatz von 1,47 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Apple erwartet nach Aussage von CEO Steve Jobs für das zweite Quartal einen leichten Gewinn und Umsätze auf dem Niveau des ersten Quartals.

Idec Pharmaceuticals gehörten dagegen nachbörslich zu den Gewinnern. Die Aktie verteuerte sich auf der Handelsplattform Island ECN bis gegen 0.43 Uhr MEZ um 5,6 Prozent auf 35,28 Dollar. Das Pharmaunternehmen rechnet für das vierte Quartal mit einem höheren Gewinn als bisher von Analysten angenommen. Symantech Corp gewannen nachbörslich auf der Handelsplattform Island ECN bis gegen 1.59 Uhr MEZ 0,8 Prozent auf 47,62 Dollar. Symantech wies für das dritte Quartal einen Gewinn je Aktie von 0,44 Dollar aus, und übertraf damit die Konsensprognose der von Thomson First Call befragten Analysten.

Insgesamt tendierten die Aktien am Dienstag nachbörslich schwächer. Der Nasdaq 100 After-Hours Indicator fiel 2,94 auf 1.070,66 Zähler.

Wall Street von Intel-Ausblick und Daten gedrückt

Die geplanten Investitionskürzungen des weltgrößten Chipherstellers Intel und die in der Kernrate überraschend gesunkenen US-Erzeugerpreise haben die Kurse an der Wall Street am Mittwoch ins Minus gedrückt. Zudem hätten trübe Prognosen von US-Konzernen wie DuPont die Anleger enttäuscht, die eine Trendwende bei den Unternehmensbilanzen erwartet hätten. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor zum Handelsschluss 1,35 Prozent auf rund 8.723 Punkte und der technologielastige Nasdaq-Index 1,52 Prozent auf rund 1.439 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index fiel um 1,44 Prozent auf rund 918 Zähler.

Intel hatte zwar im vierten Quartal 2002 seinen Gewinn verdoppelt und die Prognosen übertroffen, kündigte aber am Vortag zugleich an, die Investitionen in diesem Jahr um bis zu 25 Prozent senken zu wollen. „Intel übertraf die Erwartungen, aber die Nachricht war bereits in den Kursen enthalten", sagte John Person, Chefanalyst bei Infinity Brokerage Services. „Der Ausblick und der vorsichtige Ton scheinen den Kaufdrang abgewürgt zu haben.“ Rick Meckler von LibertyView fügte hinzu: „Vor den Intel-Nachrichten hatte sich die Erwartung aufgebaut, dass der Markt mehr von einer Trendwende hören werde, und das ist nicht eingetreten.“ Intel-Aktien gaben rund 2,5 Prozent auf 17,35 Dollar nach.

Die Investitionspläne von Intel seien auch eine schlechte Nachricht für Chip-Ausrüster wie Applied Materials, KLA-Tencor und Novellus, deren größter Kunde Intel ist, sagten Händler. Der Kurs von Applied Materials fiel um rund 5,9 Prozent auf 14,45 Dollar, der von KLA-Tencor um rund drei Prozent auf 38,45 Dollar und der von Novellus um rund zwei Prozent auf 32,75 Dollar.

Der Aktienkurs des größten US-Chemiekonzerns DuPont büßte rund 3,4 Prozent auf 42,50 Dollar ein. Der Konzern wird nach eigenen Angaben für das Schlussquartal 2002 voraussichtlich einen niedrigeren Gewinn ausweisen als ursprünglich prognostiziert. Die Titel des größten Abwicklers von Gehaltszahlungen in den USA, Automatic Data Processing, fielen rund acht Prozent auf 36,31 Dollar. Das Unternehmen hatte auf Grund des schwachen US-Arbeitsmarktes einen niedrigeren Quartalsgewinn ausgewiesen.

US-Anleihen schließen etwas fester

Die US-Anleihen tendierten am Mittwoch im späten New Yorker Handel etwas fester. Die leicht schwächer als erwartet ausgefallenen US-Konjunkturdaten und die daraus resultierende negative Entwicklung an den Aktienmärkten hätten die Anleihen gestützt, sagten Händler. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von vier Prozent legten um 2/32 auf 99-13/32 zu und rentierten mit 4,067 Prozent nach 4,103 Prozent am Dienstag. Der 30-jährige Longbond mit einer Zinsausstattung von 5,375 Prozent kletterte um 14/32 auf 106-1/32. Rendite: 4,975 Prozent nach 5,011 Prozent.

Es habe Shorteindeckungen sowie Käufe von Fonds gegeben, und einige Marktteilnehmer hätten spekulative Positionen aufgebaut, hieß es. Im späten Geschäft sei es allerdings zu Gewinnmitnahmen gekommen. Auf die Veröffentlichung des Beige Book durch die Federal Reserve habe der Markt hingegen nur wenig reagiert. Der Bericht habe nur die verbreitete Meinung gestützt, dass die Konjunktur nur langsam Fahrt aufnehme. Die Fed hatte mitgeteilt, die US-Wirtschaft habe sich auch im Zeitraum von Mitte November bis Anfang Januar nur schleppend entwickelt. In den meisten Distrikten werde lediglich eine schwache Wirtschaftsaktivität berichtet.

Die US-Erzeugerpreise haben im Dezember auf dem Niveau des Vormonats verharrt. Volkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg von 0,3 Prozent gerechnet. Die Lagerbestände in der US-Wirtschaft sind im November im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozent gestiegen, während Analysten mit einem Zuwachs von 0,1 Prozent gerechnet hatten.

Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.
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Text: @cri

jack303:

Tagestermine

 
16.01.03 07:53
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jack303:

Medienschau

 
16.01.03 07:53
15. Januar 2003 Unternehmensnachrichten

Gute Intel-Zahlen verhalten positiv aufgenommen

Die Börsianer haben auf erfreuliche Zahlen gehofft und Intel erfüllt ihnen den Wunsch. Der weltweit größte Halbleiterhersteller hat den Umsatz im vierten Quartal von 7,0 auf 7,2 Milliarden Dollar gesteigert. Analysten hatten im Schnitt nur mit 6,9 Milliarden Dollar gerechnet. Doch damit nicht genug. Auch der von 504 Millionen Dollar auf eine Milliarde Dollar oder umgerechnet 16 Cents je Aktie bezifferte Reingewinn lag über den erwarteten 14 Cents.

Doch nachhaltigen neuen Kurselan entfacht das Zahlenwerk trotzdem nicht. Verantwortlich dafür ist der vom Intel-Vorstand noch immer ziemlich vage und vorsichtig gehaltene Geschäftausblick. Die Rede ist von fehlenden konkreten Hinweisen auf ein Anziehen der Investitionstätigkeit der Unternehmen. Dabei hatten die Börsianer innig auf etwas mehr Zuversicht und erste Hinweise auf einen Einzug haltenden Aufschwung gehofft. (FAZ.NET)

Verdi ruft im Lufthansa-Tarifstreit zu Warnstreiks auf

Im Tarifstreit mit der Lufthansa hat die Gewerkschaft Verdi zu Warnstreiks aufgerufen. Ab Donnerstag sei mit Arbeitsniederlegungen bei der Fluggesellschaft zu rechnen, sagte ein Gewerkschaftssprecher nach rund fünfstündigen Tarifverhandlungen am Dienstagabend in Mörfelden bei Frankfurt. Die Warnstreiks würden voraussichtlich die großen Lufthansa-Stützpunkte in Frankfurt, München und Hamburg treffen. Zuvor hatten die Tarifpartner in der vierten Verhandlungsrunde trotz Nachbesserungen am Angebot der Arbeitgeber keine Einigung für die rund 52.000 Mitarbeiter des Boden- und Kabinenpersonals der Lufthansa erzielt. (Reuters)

Airbus erwartet schwieriges Jahr

Der europäische Flugzeugbauer Airbus erwartet für die Branche ein äußerst schwieriges Jahr 2003, will zugleich aber dem US-Konkurrenten Boeing weitere Marktanteile abjagen. Für den Fall einer Verschlechterung des wirtschaftlichen Umfelds schließt der Konzern eine Rücknahme seiner Prognosen nicht aus. (Frankfurter Allgemeine Zeitung, S. 13)

Infineon droth erneut mit Abwanderung

Ungewohnt deutlich hat der Chiphersteller mit einer Abwanderung ins Ausland gedroht. Der Vorstandsvorsitzende Ulrich Schumacher kritisierte Pläne der Koalition, Steuergestaltungsmöglichkeiten für Unternehmen zu beschneiden. Für Infineon sei das eine Existenzfrage. (Süddeutsche Zeitung, S. 18)

Deutsche Post will in China expandieren

Das Unternehmen möchte bei dem chinesischen Logistikkonzern Sinotrans einsteigen. 38,5 Prozent der staatlichen Gesellschaft sollen an die Börse. (FTD, S. 3)

Schering wird „währungsgebeutelt“

Der starke Euro macht sich bei Schering bemerkbar. In den ersten neun Monaten des Jahres 2002 ist der Umsatz währungsbereinigt um zehn Prozent gestiegen, in Euro gerechnet allerdings nur um fünf Prozent. Das Unternehmen rechnet mit einem noch schwächeren Dollar und reagiert mit Anpassungen auf der Kostenseite auf diese Entwicklung. (Frankfurter Allgemeine Zeitung, S. 18)

Kapitalerhöhung bei Sumitomo Mitsui

Sumitomo Mitsui Banking begibt noch bis Ende März Vorzugsaktien im Volumen von 100 Milliarden bis 150 Milliarden Yen, die voraussichtlich vollständig vom US-Brokerhaus Goldman Sachs übernommen werden. Das berichtet die japanische Wirtschaftszeitung “Nihon Keizai“ am Mittwoch. Eine formelle Erklärung der Bank werde noch im Verlaufe des Berichtstages erwartet. (vwd)

Anlageskandal bei Fortis

Einer der größten Anlage-Skandale der letzten Jahre könnte europäische Privatleute bis zu 200 Millionen Dollar kosten. Betroffen sind mehrere Hundert Anleger, die ihr Geld in den Oracle-Fonds gesteckt hatten. (Handelsblatt, S. 21)

Wirtschaftsnachrichten

Industrieproduktion in China im Dezember plus 14,9 Prozent

Im Dezember des vergangenen Jahres hat die Industrieproduktion in China mit einem Plus von 14,9 Prozent das stärkste Wachstum seit sieben Jahren verzeichnet. Dafür sind vor allem auch die Direktinvestitionen ausländischer Unternehmen verantwortlich, die ihre Produktion in das Land verlegen und dafür auch die Infrastruktur verbessern. (Bloomberg)

Japans Handelsbilanzüberschuss schrumpft

Der Handelsbilanzüberschuss Japans ist im November des vergangenen Jahres um 14 Prozent auf 8,5 Milliarden Dollar gefallen, da Importe stärker zugenommen haben, als die Exporte. Experten hatten einen steigenden Überschuss erwartet. (Bloomberg)

Welteke - Derzeit kein Bedarf für Zinsänderung

In der Euro-Zone besteht nach Worten von Bundesbankpräsident Ernst Welteke derzeit kein Bedarf für eine weitere Zinssenkung. Nach der Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Dezember sei die Geldpolitik eher akkommodierend, also das Wachstum unterstützend, ausgerichtet und nicht restriktiv, sagte Welteke am Dienstag am Rande eines Empfangs in Frankfurt. „Zurzeit gibt es keinen Bedarf für eine Debatte über Zinsänderungen.“ (Reuters)

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Text: @cri
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