Prof. Dr. Helmut Thoma. Seit 1998 im Aufsichtsrat der mobilcom AG. Hat alle Höhen und Tiefen mitgemacht. Zu der Zeit, als Thoma einfaches AR-Mitglied war, wurde ihm nachgesagt, dass er den Posten aus reinen Prestigegründen habe und in AR-Sitzungen keinen Beitrag leistet. Seine Rolle änderte sich Ende 2002, als es darum ging, eine Einigung mit France Telecom zu erzielen. Thoma wurde zum Treuhänder für Gerhard Schmids mobilcom-Aktien. Schmid wähnte Thoma auf seiner Seite, da er wusste, dass Thomas Sohn in zweifelhafte Geschäfte der freenet-Vorstände Spoerr und Krieger verwickelt war. Doch Thoma vertrat die Interessen France Telecoms. Er wurde zum Gegenspieler Gerhard Schmids und weigerte sich Ende 2002, freenet-Vorstand Eckhard Spoerr als weiteren Vorstand bei mobilcom zu berufen, da Spoerr dort die Interessen Schmids vertreten sollte.
Thoma folgte Anfang 2003 Gerhard Schmid auf den Posten des AR-Vorsitzenden bei der damaligen freenet. Obwohl er Spoerr kurz zuvor bei mobilcom abgelehnt hatte und über Spoerrs dubiose Geschäfte informiert war, wurde er nicht kritisch gegenüber Spoerr sondern verteidigte ihn jederzeit. Thomas Sohn erhielt dafür noch einige Jahre lang Beraterverträge und Frühstücksdirektorposten bei freenet und mobilcom.
Da Thoma die Interessen France Telecoms vertrat und auch heute noch vertritt, verkaufte er als Treuhänder von Schmid dessen mobilcom-Aktien zu so niedrigen Kursen, dass Schmids Schulden bei den Banken gerade mal gedeckt werden konnten. Schmid blieb aber weiter insolvent, was auch im Interesse von France Telecom war. Schmid erstattete daraufhin Strafanzeige gegen Thoma.
2005 wurde Spoerr auch Vorstand von mobilcom und mit der Fusion ist freenet heute = mobilcom. Spoerr muss heute einen Spagat machen. Auf der einen Seite steht er Schmid nach wie vor nahe und nimmt dessen Interessen wahr. Auf der anderen Seite muss er Thomas und somit France Telecoms Interessen auch wahrnehmen. Der Spagat gelingt wie folgt:
Spoerr hilft Thoma und somit France Telecom, dass mobilcom (heute freenet) nicht gegen France Telecom vorgeht. Spoerr bekommt dafür großzügige Aktienoptionen und wird von Thoma bei jeder Gelegenheit verteidigt. Da bleiben auch Anklagen der Staatsanwaltschaft folgenlos.
Gleichzeitig hilft Spoerr Schmid, dass dieser privat (für sein eigenes Vermögen) gegen France Telecom vorgehen kann. So profitiert Schmid heute von freenet als Vermieter und Kooperationspartner.
Wer aber vertritt in diesem Aufsichtsrat die Interessen der Aktionäre?