Der verkannte Konzern
C. KIRCHNER | DÜSSELDORF Zwischen dem niederländischen Bierbrauer Heineken und der in Singapur ansässigen Fraser & Neave geht es zu wie in jeder guten Ehe. Man liebt sich, weil beide Konzerne mit einem Joint Venture hervorragend auf dem schnell wachsenden Biermarkt in Asien positioniert sind. Gelegentlich kracht es aber auch. Derzeit sogar vor Gericht, wo die Frage geklärt werden soll, welcher der beiden Partner die Leitung des China-Geschäfts für die Asia Pacific Breweries stellen darf.
Der Eifer ist verständlich, denn der chinesische Biermarkt ist mit einem Konsum von 290 Mill. Hektolitern pro Jahr absolut der größte und zudem der am stärksten wachsende Biermarkt der Welt.
Heineken ist den meisten Investoren ein Begriff, die Asia Pacific Breweries mit ihrem in Asien beliebten "Tiger Beer" dagegen nur wenigen. Und auch Fraser & Neave kennt kaum ein Anleger. Dabei bringt das derzeit an der Börse mit umgerechnet 2,5 Mrd. Euro bewertete Konglomerat alle Voraussetzungen mit, um langfristig vom Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum Asiens zu profitieren. "Fraser & Neave ist mit den Hauptgeschäftsfeldern Konsum und Immobilien in der Boomregion Asien bestens positioniert", urteilt Sean Monaghan, Analyst bei Merrill Lynch.
Rund die Hälfte seiner Umsätze erwirtschaftet der auch im Straits-Times-Index vertretene Konzern in Singapur und Malaysia, die übrige Hälfte in südostasiatischen Ländern sowie China.
Das Geschäft mit Softdrinks, Milchprodukten und Brauereien trägt rund zwei Drittel zum Jahresumsatz von umgerechnet 1,8 Mrd. und die Hälfte zum Vorsteuergewinn von 160 Mill. Euro bei. Konzernperle und Wachstumsmotor zugleich ist jedoch das Geschäft mit der Planung, dem Bau und Betrieb von Wohnund Gewerbeimmobilien.
Ein fundamentales Schnäppchen ist der bereits seit 1898 börsennotierte Konzern aber nicht mehr. Bei einem Kurs von 4,44 Singapore-Dollar wird Fraser & Neave mit dem 16fachen des im Geschäftsjahr 2006 (30.9.) erzielten Gewinns bewertet.
Analysten rechnen im Schnitt mit zehn Prozent Gewinnwachstum pro Jahr bis 2008. Merrill-Lynch-Analyst Monaghan ist optimistischer und glaubt an 20 Prozent Gewinnwachstum pro Jahr, getrieben vor allem vom Immobiliengeschäft.
Der Grundbesitz sichert auch ein moderates Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,6. Zudem zahlt der Konzen eine Dividendenrendite von 3,1 Prozent. Auch auf lange Sicht ist Singapur eine spannende Depotbeimischung: Der Stadtstaat führt derzeit den von der Unternehmensberatung A. T. Kearney berechneten Globalisierungsindex an und verfügt über Devisenreserven von umgerechnet rund 90 Mrd. Euro.
Zugleich wächst die Wirtschaft quasi unter Vollbeschäftigung in diesem Jahr um 5,5 Prozent. Keine schlechten Rahmenbedingungen für ein expandierendes Konsumund Immobilienkonglomerat wie Fraser & Neave.
C. KIRCHNER | DÜSSELDORF Zwischen dem niederländischen Bierbrauer Heineken und der in Singapur ansässigen Fraser & Neave geht es zu wie in jeder guten Ehe. Man liebt sich, weil beide Konzerne mit einem Joint Venture hervorragend auf dem schnell wachsenden Biermarkt in Asien positioniert sind. Gelegentlich kracht es aber auch. Derzeit sogar vor Gericht, wo die Frage geklärt werden soll, welcher der beiden Partner die Leitung des China-Geschäfts für die Asia Pacific Breweries stellen darf.
Der Eifer ist verständlich, denn der chinesische Biermarkt ist mit einem Konsum von 290 Mill. Hektolitern pro Jahr absolut der größte und zudem der am stärksten wachsende Biermarkt der Welt.
Heineken ist den meisten Investoren ein Begriff, die Asia Pacific Breweries mit ihrem in Asien beliebten "Tiger Beer" dagegen nur wenigen. Und auch Fraser & Neave kennt kaum ein Anleger. Dabei bringt das derzeit an der Börse mit umgerechnet 2,5 Mrd. Euro bewertete Konglomerat alle Voraussetzungen mit, um langfristig vom Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum Asiens zu profitieren. "Fraser & Neave ist mit den Hauptgeschäftsfeldern Konsum und Immobilien in der Boomregion Asien bestens positioniert", urteilt Sean Monaghan, Analyst bei Merrill Lynch.
Rund die Hälfte seiner Umsätze erwirtschaftet der auch im Straits-Times-Index vertretene Konzern in Singapur und Malaysia, die übrige Hälfte in südostasiatischen Ländern sowie China.
Das Geschäft mit Softdrinks, Milchprodukten und Brauereien trägt rund zwei Drittel zum Jahresumsatz von umgerechnet 1,8 Mrd. und die Hälfte zum Vorsteuergewinn von 160 Mill. Euro bei. Konzernperle und Wachstumsmotor zugleich ist jedoch das Geschäft mit der Planung, dem Bau und Betrieb von Wohnund Gewerbeimmobilien.
Ein fundamentales Schnäppchen ist der bereits seit 1898 börsennotierte Konzern aber nicht mehr. Bei einem Kurs von 4,44 Singapore-Dollar wird Fraser & Neave mit dem 16fachen des im Geschäftsjahr 2006 (30.9.) erzielten Gewinns bewertet.
Analysten rechnen im Schnitt mit zehn Prozent Gewinnwachstum pro Jahr bis 2008. Merrill-Lynch-Analyst Monaghan ist optimistischer und glaubt an 20 Prozent Gewinnwachstum pro Jahr, getrieben vor allem vom Immobiliengeschäft.
Der Grundbesitz sichert auch ein moderates Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,6. Zudem zahlt der Konzen eine Dividendenrendite von 3,1 Prozent. Auch auf lange Sicht ist Singapur eine spannende Depotbeimischung: Der Stadtstaat führt derzeit den von der Unternehmensberatung A. T. Kearney berechneten Globalisierungsindex an und verfügt über Devisenreserven von umgerechnet rund 90 Mrd. Euro.
Zugleich wächst die Wirtschaft quasi unter Vollbeschäftigung in diesem Jahr um 5,5 Prozent. Keine schlechten Rahmenbedingungen für ein expandierendes Konsumund Immobilienkonglomerat wie Fraser & Neave.