04.07.2000
Forschungsministerium legt Aktionsplan für
Genomforschung vor
Mit einem Strategiepapier hat der Parlamentarische Staatssekretär im
BMBF, Wolf-Michael Catenhusen, am heutigen Dienstag in Berlin die
neuen Forschungs- und Fördermaßnahmen in der Genomforschung in
Deutschland vorgestellt. "Deutschland hat ein großes Interesse, das
enorme wissenschaftliche und wirtschaftliche Potenzial der
Genomforschung auszuschöpfen", erklärte Catenhusen. Mit dem
Strategiepapier lege die Bundesregierung einen Aktionsplan vor, der die
zentrale Bedeutung der Genomforschung für Wissenschaft, Wirtschaft
und Gesellschaft hervorhebe und den internationalen Anforderungen
gerecht werde.
Catenhusen kündigte an, die Position Deutschlands auf dem
Schlüsselfeld der Biomedizin weiter zu stärken. Es gehe vor allem darum,
solche Forschungsfelder auszubauen, auf denen Deutschland bereits
eine international wettbewerbsfähige Position besetze, die zugleich
richtungsweisend für künftige Anwendungsfelder sei. Hierbei setze das
Forschungsministerium vor allem auf die funktionale Genomforschung.
Gleichzeitig sollten die strukturellen Voraussetzungen für die
Genomforschung durch die regionale und überregionale Vernetzung des
jeweils führenden Know-hows aus Wissenschaft und Wirtschaft
verbessert werden.
Für die neuen Forschungs- und Förderinitiativen werden allein im Jahr
2001 mehr als 54 Millionen Mark zur Verfügung gestellt. Einschließlich
der zusätzlich für das Pflanzengenomforschungsprojekt GABI
eingestellten Haushaltsmittel erhöhen sich damit die vom BMBF für die
Projektförderung in der Genomforschung bereitgestellten Mittel im
Haushaltsjahr 2001 von 83 Millionen Mark auf 144 Millionen Mark. Dies
bedeutet eine Steigerung um etwa 70 %. Zusammen mit den von Bund
und Ländern bereitgestellten institutionellen Mitteln in Höhe von
ca. 240 Millionen Mark und den Projekt-Forschungsmitteln der
Deutschen Forschungsgemeinschaft in Höhe von ca. 30 Millionen Mark
wird Deutschland im kommenden Jahr etwa 400 Millionen Mark für die
Genomforschung ausgeben.
"Damit spielt Deutschland in Europa in der ersten Liga mit!", sagte
Catenhusen. Im internationalen Vergleich sei Deutschland bei der
Finanzierung der Genomforschung an die zweite Stelle hinter die USA
gerückt. Jetzt gehe es darum, diese Mittel effizient und konzentriert für
die zentralen und innovativen Bereiche der Genomforschung
einzusetzen.
Vorrangiges Ziel sei es, so Catenhusen, die Etablierung von
Technologie- und Kompetenzzentren der Genomforschung und
Biotechnologie zu fördern. Es gehe darum, dynamische Wissenschafts-
und Wirtschaftsregionen weiterzuentwickeln, in denen eine Vielzahl von
Neu- und Ausgründungen stattfinden. Damit werde eine hohe
Anziehungskraft auf qualifizierte Forscherinnen und Forscher ausgeübt,
auf Kooperationspartner aus der etablierten Wirtschaft und spezifische
business-support-Einrichtungen. Diese Maßnahmen sollten die
erfolgreichen wirtschaftspolitischen Förderinstrumente wie z. B. den
BioRegio-Wettbewerb und die Initiativen BioChance, BioProfile und
InnoRegio oder die Leitprojekte in der molekularen Medizin und der
Ernährungsforschung wirkungsvoll ergänzen.
Catenhusen kündigte noch für dieses Jahr folgende Initiativen an:
Wettbewerb des BMBF zur Etablierung von Kompetenzzentren
und Kompetenznetzwerken der Humangenomforschung
Wettbewerb des BMBF zur Etablierung von
Kompetenznetzwerken der Genomforschung an
Mikroorganismen
Etablierung von Kompetenzzentren der funktionalen
Proteomforschung
Forschungs- und Förderinitiative zur Bioinformatik
Catenhusen: "Die Wirtschaft ist jetzt aufgerufen, dieses Signal der
Politik aufzugreifen und sich verstärkt über Kooperationen mit
Wissenschaftlern und den start up´s in Deutschland zu engagieren."
Dabei sollten die bereits im deutschen Humangenomprojekt und
besonders im Pflanzengenomforschungsprogramm GABI existierenden
und eingespielten Vernetzungen der akademischen Forschung mit
Wirtschaftsunternehmen vertieft und ausgeweitet werden. Es kommt
hier besonders darauf an, noch stärker in die Programme einzubinden.
Das erfolgreiche Beispiel der Tätigkeit der Patent- und Lizenzagentur im
deutschen Humangenomprojekt sollte Schule machen.
Bei aller Begeisterung für den wissenschaftlichen Fortschritt sei der
Bundesregierung bewusst, dass die enormen Fortschritte besonders in
der Humangenomforschung zu tiefgreifenden Veränderungen in der
medizinischen Versorgung und in den verschiedensten Bereichen des
Umgangs mit medizinischer und genomischer Information führen
werden, erklärte Catenhusen. Das Forschungsministerium werde
deshalb auch weiterhin die Analyse der ethischen, rechtlichen und
sozialen Auswirkungen der Genomforschung als integralen Bestandteil
der Genomforschungsprojekte fördern. Damit soll einerseits die Setzung
adäquater rechtlicher Rahmenbedingungen zur Sicherstellung der
Menschenwürde und der Unverfügbarkeit menschlichen Lebens
ermöglicht und andererseits die Forschung für den Menschen und für
den medizinischen Fortschritt weiterentwickelt werden.
Forschungsministerium legt Aktionsplan für
Genomforschung vor
Mit einem Strategiepapier hat der Parlamentarische Staatssekretär im
BMBF, Wolf-Michael Catenhusen, am heutigen Dienstag in Berlin die
neuen Forschungs- und Fördermaßnahmen in der Genomforschung in
Deutschland vorgestellt. "Deutschland hat ein großes Interesse, das
enorme wissenschaftliche und wirtschaftliche Potenzial der
Genomforschung auszuschöpfen", erklärte Catenhusen. Mit dem
Strategiepapier lege die Bundesregierung einen Aktionsplan vor, der die
zentrale Bedeutung der Genomforschung für Wissenschaft, Wirtschaft
und Gesellschaft hervorhebe und den internationalen Anforderungen
gerecht werde.
Catenhusen kündigte an, die Position Deutschlands auf dem
Schlüsselfeld der Biomedizin weiter zu stärken. Es gehe vor allem darum,
solche Forschungsfelder auszubauen, auf denen Deutschland bereits
eine international wettbewerbsfähige Position besetze, die zugleich
richtungsweisend für künftige Anwendungsfelder sei. Hierbei setze das
Forschungsministerium vor allem auf die funktionale Genomforschung.
Gleichzeitig sollten die strukturellen Voraussetzungen für die
Genomforschung durch die regionale und überregionale Vernetzung des
jeweils führenden Know-hows aus Wissenschaft und Wirtschaft
verbessert werden.
Für die neuen Forschungs- und Förderinitiativen werden allein im Jahr
2001 mehr als 54 Millionen Mark zur Verfügung gestellt. Einschließlich
der zusätzlich für das Pflanzengenomforschungsprojekt GABI
eingestellten Haushaltsmittel erhöhen sich damit die vom BMBF für die
Projektförderung in der Genomforschung bereitgestellten Mittel im
Haushaltsjahr 2001 von 83 Millionen Mark auf 144 Millionen Mark. Dies
bedeutet eine Steigerung um etwa 70 %. Zusammen mit den von Bund
und Ländern bereitgestellten institutionellen Mitteln in Höhe von
ca. 240 Millionen Mark und den Projekt-Forschungsmitteln der
Deutschen Forschungsgemeinschaft in Höhe von ca. 30 Millionen Mark
wird Deutschland im kommenden Jahr etwa 400 Millionen Mark für die
Genomforschung ausgeben.
"Damit spielt Deutschland in Europa in der ersten Liga mit!", sagte
Catenhusen. Im internationalen Vergleich sei Deutschland bei der
Finanzierung der Genomforschung an die zweite Stelle hinter die USA
gerückt. Jetzt gehe es darum, diese Mittel effizient und konzentriert für
die zentralen und innovativen Bereiche der Genomforschung
einzusetzen.
Vorrangiges Ziel sei es, so Catenhusen, die Etablierung von
Technologie- und Kompetenzzentren der Genomforschung und
Biotechnologie zu fördern. Es gehe darum, dynamische Wissenschafts-
und Wirtschaftsregionen weiterzuentwickeln, in denen eine Vielzahl von
Neu- und Ausgründungen stattfinden. Damit werde eine hohe
Anziehungskraft auf qualifizierte Forscherinnen und Forscher ausgeübt,
auf Kooperationspartner aus der etablierten Wirtschaft und spezifische
business-support-Einrichtungen. Diese Maßnahmen sollten die
erfolgreichen wirtschaftspolitischen Förderinstrumente wie z. B. den
BioRegio-Wettbewerb und die Initiativen BioChance, BioProfile und
InnoRegio oder die Leitprojekte in der molekularen Medizin und der
Ernährungsforschung wirkungsvoll ergänzen.
Catenhusen kündigte noch für dieses Jahr folgende Initiativen an:
Wettbewerb des BMBF zur Etablierung von Kompetenzzentren
und Kompetenznetzwerken der Humangenomforschung
Wettbewerb des BMBF zur Etablierung von
Kompetenznetzwerken der Genomforschung an
Mikroorganismen
Etablierung von Kompetenzzentren der funktionalen
Proteomforschung
Forschungs- und Förderinitiative zur Bioinformatik
Catenhusen: "Die Wirtschaft ist jetzt aufgerufen, dieses Signal der
Politik aufzugreifen und sich verstärkt über Kooperationen mit
Wissenschaftlern und den start up´s in Deutschland zu engagieren."
Dabei sollten die bereits im deutschen Humangenomprojekt und
besonders im Pflanzengenomforschungsprogramm GABI existierenden
und eingespielten Vernetzungen der akademischen Forschung mit
Wirtschaftsunternehmen vertieft und ausgeweitet werden. Es kommt
hier besonders darauf an, noch stärker in die Programme einzubinden.
Das erfolgreiche Beispiel der Tätigkeit der Patent- und Lizenzagentur im
deutschen Humangenomprojekt sollte Schule machen.
Bei aller Begeisterung für den wissenschaftlichen Fortschritt sei der
Bundesregierung bewusst, dass die enormen Fortschritte besonders in
der Humangenomforschung zu tiefgreifenden Veränderungen in der
medizinischen Versorgung und in den verschiedensten Bereichen des
Umgangs mit medizinischer und genomischer Information führen
werden, erklärte Catenhusen. Das Forschungsministerium werde
deshalb auch weiterhin die Analyse der ethischen, rechtlichen und
sozialen Auswirkungen der Genomforschung als integralen Bestandteil
der Genomforschungsprojekte fördern. Damit soll einerseits die Setzung
adäquater rechtlicher Rahmenbedingungen zur Sicherstellung der
Menschenwürde und der Unverfügbarkeit menschlichen Lebens
ermöglicht und andererseits die Forschung für den Menschen und für
den medizinischen Fortschritt weiterentwickelt werden.