Fondsskandal in Amerika weitet sich aus
08. September 2003 Die Affäre um Handelspraktiken von amerikanischen Fondsgesellschaften hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Die Bank of America - der größte der in den Skandal verwickelten Finanzdienstleister - sah sich am Montag gezwungen, Anlegern eine Entschädigung in Aussicht zu stellen.
Außerdem wurde bekannt, daß sich auch die Bundesstaatsanwaltschaft in die Ermittlungen einschalten will. Die Affäre wurde in der vergangenen Woche vom New Yorker Staatsanwalt Eliot Spitzer losgetreten (siehe Links). Spitzer warf dem Hedge-Fonds-Manager Edward Stern und vier Fondsgesellschaften illegale Handelspraktiken vor, die Kleinanleger Beträge im Milliarden-Dollar-Bereich gekostet haben sollen.
Den Vorwürfen von Spitzer zufolge hat der Stern-Hedge-Fonds Canary Capital Partners mit den Fondsgesellschaften unrechtmäßige Transaktionen im sogenannten "späten Handel" vereinbart. So habe Stern mit den Finanzdienstleistern abgemacht, ihre Fondsanteile nach Handelsschluß zum Preis des jeweiligen Tages handeln zu können. Das ist gesetzlich verboten.
Unzulässiger Vorsprung gegenüber Kleinanlegern
Der Preis von Fondsanteilen wird nur einmal am Tag zum Börsenschluß festgelegt. Gewöhnliche Anleger können Fondsanteile danach nur zum Kurs des nächsten Tages kaufen. Durch die Vereinbarung konnte der Hedge-Fonds kursbeeinflussende Nachrichten nach Börsenschluß nutzen. Damit hätte sich nach Ansicht von Spitzer der an Großanleger gerichtete Hedge-Fonds gegenüber den Kleinanlegern einen unzulässigen Vorsprung verschafft.
Neben der zur Bank of America gehörenden Fondsgesellschaft Nations Funds sollen auch die Bank One, Janus Capital und Strong Capital mit Stern solche Vereinbarungen getroffen haben. Stern hat sich in der vergangenen Woche mit Spitzer auf einen Vergleich von 40 Millionen Dollar geeinigt. Wie in solchen Fällen üblich, legte Stern dabei allerdings kein Schuldeingeständis ab.
Die Bank of America teilte nun mit, Anlegern sämtliche Verwaltungsgebühren, die ihnen für die von den Ermittlungen betroffenen Fonds entstanden sind, zurückzuerstatten. Weiterhin kündigte die drittgrößte amerikanische Bank an, ein unabhängiges Unternehmen damit zu beauftragen, das den möglicherweise für die Anleger entstandenen Schaden ermitteln soll. Auf Basis dieser Untersuchungen verspricht die Bank den Anlegern eine "angemessene Entschädigung".
Am vergangenen Freitag hatte die Fondsgesellschaft Janus ihren Anlegern eine Entschädigung versprochen. Unterdessen berichtete das Wall Street Journal, daß James Comey, der Staatsanwalt des amerikanischen Justizministeriums, sich den Ermittlungen anschließen will.
quelle: faz.net
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Unsereiner wird halt immer über den Tisch gezogen.
Grüße
ecki
08. September 2003 Die Affäre um Handelspraktiken von amerikanischen Fondsgesellschaften hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Die Bank of America - der größte der in den Skandal verwickelten Finanzdienstleister - sah sich am Montag gezwungen, Anlegern eine Entschädigung in Aussicht zu stellen.
Außerdem wurde bekannt, daß sich auch die Bundesstaatsanwaltschaft in die Ermittlungen einschalten will. Die Affäre wurde in der vergangenen Woche vom New Yorker Staatsanwalt Eliot Spitzer losgetreten (siehe Links). Spitzer warf dem Hedge-Fonds-Manager Edward Stern und vier Fondsgesellschaften illegale Handelspraktiken vor, die Kleinanleger Beträge im Milliarden-Dollar-Bereich gekostet haben sollen.
Den Vorwürfen von Spitzer zufolge hat der Stern-Hedge-Fonds Canary Capital Partners mit den Fondsgesellschaften unrechtmäßige Transaktionen im sogenannten "späten Handel" vereinbart. So habe Stern mit den Finanzdienstleistern abgemacht, ihre Fondsanteile nach Handelsschluß zum Preis des jeweiligen Tages handeln zu können. Das ist gesetzlich verboten.
Unzulässiger Vorsprung gegenüber Kleinanlegern
Der Preis von Fondsanteilen wird nur einmal am Tag zum Börsenschluß festgelegt. Gewöhnliche Anleger können Fondsanteile danach nur zum Kurs des nächsten Tages kaufen. Durch die Vereinbarung konnte der Hedge-Fonds kursbeeinflussende Nachrichten nach Börsenschluß nutzen. Damit hätte sich nach Ansicht von Spitzer der an Großanleger gerichtete Hedge-Fonds gegenüber den Kleinanlegern einen unzulässigen Vorsprung verschafft.
Neben der zur Bank of America gehörenden Fondsgesellschaft Nations Funds sollen auch die Bank One, Janus Capital und Strong Capital mit Stern solche Vereinbarungen getroffen haben. Stern hat sich in der vergangenen Woche mit Spitzer auf einen Vergleich von 40 Millionen Dollar geeinigt. Wie in solchen Fällen üblich, legte Stern dabei allerdings kein Schuldeingeständis ab.
Die Bank of America teilte nun mit, Anlegern sämtliche Verwaltungsgebühren, die ihnen für die von den Ermittlungen betroffenen Fonds entstanden sind, zurückzuerstatten. Weiterhin kündigte die drittgrößte amerikanische Bank an, ein unabhängiges Unternehmen damit zu beauftragen, das den möglicherweise für die Anleger entstandenen Schaden ermitteln soll. Auf Basis dieser Untersuchungen verspricht die Bank den Anlegern eine "angemessene Entschädigung".
Am vergangenen Freitag hatte die Fondsgesellschaft Janus ihren Anlegern eine Entschädigung versprochen. Unterdessen berichtete das Wall Street Journal, daß James Comey, der Staatsanwalt des amerikanischen Justizministeriums, sich den Ermittlungen anschließen will.
quelle: faz.net
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Unsereiner wird halt immer über den Tisch gezogen.
Grüße
ecki