FOKUS 1 - G-7 sieht weltweiten Aufschwung

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Oracle:

FOKUS 1 - G-7 sieht weltweiten Aufschwung

 
16.04.00 07:16
Hallo,

an alle Arivaner.

Ich bin seit einigen Monaten passiv auf dem Board und glaube das  dieser Bericht euch interessieren könnte.
Vieleicht sollte man den kommenden Montag gelassener sehen.

Wie ist eure Meinung dazu.

FOKUS 1 - G-7 sieht weltweiten Aufschwung

Washington, 16. Apr (Reuters) - Die Finanzminister und
Notenbankchefs der sieben führenden Industrienationen (G-7) sehen
die weltweit anziehende Konjunktur durch die jüngsten Turbulenzen
an den Aktienmärkten nicht in Gefahr. Bundesfinanzminister Hans
Eichel sagte am Samstag nach den G-7-Beratungen im Vorfeld der
Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und
Weltbank in Washington, zwar gebe es derzeit ein hektisches auf
und ab an den Börsen. Gleichzeitig seien jedoch die
Wachstumsaussichten in Amerika gut und in Europa sogar sehr gut.
Frankreichs Finanzminister Laurent Fabius sagte, er rechne nach
dem Börsencrash in den USA nicht mit einem Kurseinbruch an den
europäischen Börsen. Angesichts des immer kleiner werdenden
Wachstumsgefälles zwischen den USA und Europa geht die
Siebenergruppe zudem von einer Aufwertung des Euro aus.

In ihrer Abschlusserklärung gingen die G-7-Finanzminister und
Notenbankchefs nicht auf den Kursrutsch am vergangenen Freitag
ein, als die Wall Street einen der größten Einbrüche in ihrer
Geschichte verzeichnet hatte. US-Finanzminister Lawrence
Summers sagte nach dem Treffen, zwar sei über die Entwicklung an
den Märkten gesprochen worden, der Schwerpunkt haben aber bei
der Analyse der fundamentalen Wirtschaftsdaten gelegen. Italiens
Finanzminister Giuliano Amato betonte, die Siebenergruppe müsse

den Kursrutsch noch genau analysieren. Angesichts eines relativ
stabilen Devisenmarktes sei aber klar, dass die Investoren nicht ihr
Geld aus den USA abzögen. Bundesbankpräsident Ernst Welteke
sagte, in Deutschland könne man die jüngsten Marktentwicklungen
gelassen sehen, da hier die Aktienkapitalisierung viel kleiner als in
den USA sei.

Zur Entwicklung der Weltkonjunktur heißt es in der G-7- Erklärung,
die Chancen für eine weltwirtschaftliche Belebung hätten sich weiter
aufgehellt. Es müsse aber mehr getan werden, um zu einem
ausgewogenen Wachstum zu kommen. Zur Euro-Zone erklärten die
Finanzminister, die Konjunktur gewinne hier an Kraft, strukturelle
Reformen müssten aber umgesetzt werden. Welteke erklärte, das
Wirtschaftswachstum in der Euro-Zone dürfte 2001 so stark oder gar
höher ausfallen als in den USA. Eichel betonte, in Deutschland sei
ein außerordentlich starker Aufholprozess im Gange. Zur
Preisentwicklung in der Euro-Zone erklärte Welteke, die Inflationsrate
werde dieses Jahr wohl unter der von der Europäischen Zentralbank
definierten Grenze von Preisstabilität in Höhe von zwei Prozent
bleiben.

Angesichts der guten Wachstumsaussichten in der Eurozone
bescheinigte Welteke dem gegenwärtig schwachen Euro ein
"erheblichen Aufwertungspotenzial". In ihrem Kommunique gingen
die G-7-Vertreter jedoch nicht direkt auf Euro oder Yen ein. Dort hieß
es lediglich, die Kursentwicklung der großen Währungen sollte sich
an den fundamentalen ökonomischen Daten orientieren. Nach den
Worten von Frankreichs Notenbankchef Jean-Claude Trichet macht
diese Formulierung aber deutlich, dass der Euro nach Ansicht der
G-7 stärker werden und der Yen nicht weiter steigen sollte. Japan
sorgt sich darum, dass eine zu starke Aufwertung des Yen den
gerade beginnenden Wirtschaftsaufschwung gefährden könnte.

Keine konkreten Ergebnisse brachte das Treffen hinsichtlich der
geplanten Reformen von IWF und Weltbank. Vom Tisch sind nach
Einschätzung der deutschen Seite auf alle Fälle radikale Vorschläge
aus den USA, den IWF auf eine Art Krisenfeuerwehr zu begrenzen
und aus der Entwicklungshilfe völlig zurückzuziehen. Eichel sagte,
auch in Zukunft müsse der IWF den ärmsten Ländern Kredite zur
Armutsbekämpfung geben. Finanzstaatssekretär Caio Koch-Weser
sagte, an der genauen Abgrenzung der Aufgaben von IWF und
Weltbank müsse in den kommenden Monaten intensiv gearbeitet
werden.

Uneinigkeit zwischen Europäern und den USA herrscht weiter in der
Frage, wie der private Sektor stärker in Krisenverhinderung- und
Bewältigung einbezogen werden soll. Koch-Weser sagte, die
Europäer wollten die Einbindung des Privatsektors zur Regel
machen, die Amerikaner wollten dies von Fall zu Fall entscheiden.
Einigkeit herrschte nach seinen Angaben darin, dass die Arbeit des
IWF transparenter werden muss.

Das G-7-Treffen fand unter starken Sicherheitsvorkehrungen im Blair
House unweit der US-Präsidialamtes statt. Die Tagungsstätte war
weitläufig von Sicherheitskräften abgeriegelt, die Störungen der
Sitzung sowie der kommenden Tagung von IWF und Weltbank durch
Demonstranten verhindern wollten. Am Abend nahm die Polizei rund
600 Teilnehmer einer nicht genehmigten Demonstration fest. Am
Sonntag waren mehr als 10.000 Demonstranten erwartet worden.
Sie wollten gegen die Politik von IWF und Weltbank protestieren und
einen sofortigen Schuldenerlass für die Dritte Welt fordern.

tms/sws

Quelle: www.reuters.de/popup/index.php3?general=nachrichten

Ciao

Oracle





                                               
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